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Community-Mitglied Kai hat mir die Tage einen super-interessanten Artikel bei Spiegel-Online verlinkt, in dem es um ein Thema geht, welches zwar allgegenwärtig ist, aber in Schulen größtenteils gemieden wird:

Sexfilme auf Handys, vulgäre Texte in Rap-Songs: Pornografie ist leichter zugänglich als je zuvor, auch für Kinder. Lehrer müssen darauf reagieren, fühlen sich aber oft überfordert. Eine Pädagogikprofessorin will das Problem lösen – indem sie Pornos im Unterricht zeigt […]

Seit manche Porno-Seiten im Internet zu einer Art bewegter Dr.-Sommer-Rubrik 2.0 geworden sind, seit auf Schulhöfen Porno-Rap und Porno-Clips auf Handys laufen, werden Lehrer mit pornografisierten Unterhaltungswelten von Teenagern konfrontiert. Theoretisch wäre die Schule der ideale Ort, um ein paar verquere Vorstellungen gerade zu rücken, die der Konsum dieser Bilder und Texte mit sich bringen kann. Die Schule erreicht in Deutschland schließlich alle Minderjährigen, auch die aus sozialen Randbezirken, wo sogenannte Porno-Rapper oft besonderes gern gehört werden.

Die Lehrer sind auf diesen Job allerdings denkbar schlecht vorbereitet. Viele plagt eine dreifache Angst: Sie fürchten sich vor der Direktheit der Schüler, vor der Reaktion der Eltern – und vor sich selbst. Es müssen gar nicht die allerfrechsten Sprüche sein: „Herr Müller, wie nennst du deine Frau beim Se-he-x?“ Es reichen schon Erkundigungen nach Blowjobs oder Cumshots […]

Als guten Startpunkt sieht sie das Vokabular des Porno-Raps: Wie werden Frauen da bezeichnet? „Fotzen“, „Schlampen“. Ist das für euch okay? Was haltet ihr davon? Im Gespräch über solche Textsequenzen könne man die Merkmale von Pornografie herausarbeiten, dazu ließe sich im Vergleich Literatur über „Begehren, Anmachen, Geschlechtsverkehr“ besprechen.

In der aufbauenden Unterrichtssequenz müsste den Schülern dann erklärt werden, was Pornos zeigen – damit sie sich entscheiden können, ob sie pornografische Bilder sehen und diskutieren möchten. „So wird das Besprochene veranschaulicht und eine eigene begründete Position zum Thema Pornografie gefördert“, sagt Etschenberg. Es klinge vielleicht komisch: Aber gefragt sei Porno-Kompetenz.

Ein wirklich spannendes Thema – wie steht Ihr zu der Sache?

Hier gehts zum kompletten Artikel –> Klick mich


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112 KOMMENTARE

  1. Das es hier in Bayern soviel besser ist kann ich leider nicht bestätigen :-/
    Vielleicht betrifft es dich nicht oder deine Freunde nicht aber soviel anders sind die Zustände hier nicht.

  2. Pornos in der Klasse zu zeigen oder zu besprechen ist absolut tabu (und illegal). Ausserdem habe ich in jeder Klasse verschiedenste Kulturen vereinigt und nicht alle dürfen/sollen mit unserem direkten Umgang mit Geschlechtlichkeit konfrontiert werden.

  3. Köln = Getho !
    aber nur so möchtegern von DEMO! uhhh ders von demo lan ders krass
    also im ernst ich wohn selber in köln und da rennen nur vorlaute großmäuler rum die wenn man ihnen sagt komm lassma schlagen du hastn ersten schlag dann eh nix machen ^^

  4. kA kann mich echt nicht reinversetzen. Habe knapp diese „alle haben Internet und da gibts mit 2 Klicks Pornos“ Phase nicht mehr in meiner Kindheit erlebt. Finds schon erstaunlich teilweise was ein „grundwissen“ schon bei 6-10 Jährigen vorhanden ist. War mal mit 17 Jahren mitbetreuer einer Kindergruppe…

    Tja was die Tatsächlichen Folgen sind wird sich dann erst zeigen wenn diese generation erwachsen wird. Vllt eine neue Babyboom welle?^^

  5. „Wartet mal noch ein Jahr, dann gibt sich das mit dem Gekicher“

    Ich bin 17, gehe in die 11…bei uns wird auchnoch gekichert 😀
    Sexualkunde gabs bei uns nu bestimmt insgesammt 3 mal.
    Nur einmal RICHTIG. Das hat aber was gebracht. Mein damaliger bester Freund hat dort mit 13 erstmals gelernt, wie Kinder entstehen.
    Manche Eltern bekommen das einfach nicht hin. Bei ihm waren sie so verklemmt, dass sie seinen PC überwachten.So konnte er es selber nicht herausfinden. Lasst den Kindern einfach ihren Spielraum, damit sie das Leben selbst erfahren und nicht beigebracht bekommen.

  6. und wenn nur einer davon aufgrund dieser Veränderung einen redlichen Lebenswandel aufnimmt und ein Perpetuum mobile erfindet, hat es sich schon gelohnt!

  7. Ach du Scheiße… so lang is der Holocaust jetzt auch nicht her und dann gibts immer noch Leute, die sowas von sich geben.

  8. Kommt auch immer auf den Bezirk drauf an, z. B. bei uns am Niederrhein ist das Gewaltpotential und der Respekt vor den Lehrern höher als an manch anderen Schulen denke ich zumindest. Klar gibt es bei uns auch die ein oder andere Ausnahme, aber vor allem in Großstädten gibt es öfters Probleme in der Richtung.

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