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Mal ein kurzes Video zum Nachdenken! Viele von uns wollen sich mit diesem Thema in jungen Jahren nicht beschäftigen, trotzdem ist es wichtig und sollte dringend mehr in die öffentliche Wahrnehmung rücken! Schaut mal rein!

Danke an Sebastian für den Link!


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66 KOMMENTARE

  1. mhh ja ich habe selbst eine ausbildung zum altenpfleger hinter mir und ich kann dazu nichts hinzu zufügen. ich habe damals nach dem ich die ausbildung fertig hatte nicht weiter gemacht weil ich allein durch die ausbildungsbedingten praktika gesehen hab das es einfach zu viel ist. In meiner zeit in praktikum sind 2 leute aufgrund von burnout ausgestiegen (keiner der beiden wahr älter als 30) und 4 weitere wegen rücken leiden. Es ist nicht nur zuviel zutun sondern auch die psychische belastung spielt eine große rolle. nicht jeder kann es ertagen sich menschen zu nähern, eine beziehung aufzubauen und ihn dann gehen zulassen. Aber am meisten aufgefallen ist mir das es einfach zu viel zutun ist und man dadurch quasi gezwungen ist ein paar überstunden zu schieben. ich kann es genau absehen das die momentane pflegesituation sich nicht verbessert wenn nicht sofort was unternommen wird. aber im endeffekt tun mir die leute die gepflegt werden müssen einfach nur leid.:-(

    • hoffe dir macht das nicht allzu viel zu schaffen das ich nicht besonders auf rechtschreibung, zeichensetzung, und großschreibung geachtet habe 😉

  2. Es gab Ende 2009 2,34 Millionen pflegebedürftige Menschen in Deutschland.
    1,62 Mille davon wurden zu Hause versorgt. Davon wurden 1,07 Mille NUR durch ihren Angehörigen betreut, die restlichen 0,55 Mille wurden vom ambulanten Pflegedienst betreut.
    0,72 Mille wurden in Pflegeheimen versorgt.

    Es gab Ende 2009 12000 ambulante Pflegedienst mit 269000 Angestellten (die meisten in Teilzeit). Davon sind grade mal 150000 Fachkräfte!
    Dem gegenüber stehen 11600 Heime mit 621000 Angestellten (die Hälfte in Teilzeit). Davon sind 210000 Fachkräfte
    Es gab Ende 2009 also 890000 Pflegekräfte (Fachkräfte UND Helfer), Fachkräfte waren davon 360000! Also weniger als 50%!!
    Dazu kommt, dass viele Pflegekräfte noch einen Zweitjob in der Pflege haben, also müssen die Zahlen noch weiter nach unten korrigiert werden.

    Gehen wir von 300000 FACHkräften aus, d.h 300000 Fachkräfte, die 1,8 Millionen Pflegebedürftige in Heimen /ambulanten Diensten versorgen!
    Also wer da den Fachkräftemangel nicht sieht, hat Tomaten auf den Augen. Die Leidtragenden sind zum einen die Bewohner und zum anderen die Angestellten, die sich kaputtschuften!

    Wohlgemerkt sind das Zahlen von 2009…
    Quelle ist übrigens die hier -> http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Publikationen/Fachveroeffentlichungen/Sozialleistungen/Pflege/PflegeDeutschlandergebnisse5224001099004,property=file.pdf

  3. So.. ich hab nicht alle Kommentare gelesen..
    Ich bin 22 Jahre alt.. arbeite seit 3 Jahren in der Altenpflege.. und bin nun schon seit 4 Wochen Zuhause.. mit einem Diagnostizierten Burnout..
    Burnout mit 22.. das ist etwas.. was in meinem Umfeld keiner verstehen will, da Heist es dann „Du bist doch grade ma 22.. stell dich ma nicht so an.. “
    Auch Kommentare wie „Altenpflege ist doch voll der Chillige Beruf.. du machst doch nichts.. “ sind an der Tagesordnung..
    Auf kommentare meinerseits das ich ja einer sehr Starken Körperlichen die Psychischen Belastung ausgesetzt bin wird meist nur lächelnd Abgewinkt..
    Die allgemeine Situation ist leider die.. das immer mehr Stellen gestrichen werden und immer mehr Kräfte fehlen.
    Es ist vorgekommen das Kollegen und ich selbst auch Spätschichten mit Nachtschicht Verbinden mussten oder auch einen Kurzen Frühdienst mit einer Nachtschicht ziehen durften da die Kollegen fehlten.
    diese Video wird hoffentlich ernst Genommen..

  4. bin im ersten Lehrjahr zum „Gesundheits- und Krankenpfleger“ , hab Abi und möchte möglichst danach direkt Medizin studieren, es stimmt halt einfach, schlechtes Ansehen, schlechte Bezahlung, hab auch schon von mehreren Burnout Fällen gehört. Viele Pflegekräfte arbeiten ja auch nur 0,75 oder halbe Stellen, da machen recht wenige Vollzeit.
    Eigentlich bräuchte man jedes Jahr mehr Pflegekräfte und trotzdem werden wie man so hört leider Stellen abgebaut (in meinem Krankenhaus sind aber welche dazu gekommen keine Ahnung)

  5. Alten und kranken Haustieren erspart man das Leiden des schleichenden Todes, sie werden eingeschläfert. Für Menschen, die nach +85 Jahren nur noch an die Decke starren können werden massiv Ressourcen (Arbeitskraft, Medizin, Rohstoffe, etc.) verbraucht, um das unweigerliche hinauszuzögern. Allein die tägliche Erfahrung, dass alle meine investierte Energie und mein ganzes Schaffen kurzfristig vom Tod geholt wird, würde mich als Altenpfleger in den Wahnsinn treiben.

    Doch man stelle sich vor, diese Finanz- und Arbeitskraft würde in kommende Generationen investiert. In Jugend & Bildung, in Familien, in Schuldenabbau, in eine stabile zukunftsfähige Wirtschaft! Man könnte Perspektiven schaffen, positive Aussichten für eine verlorene Generation die allein an der Aussicht auf ihr Erbe (Umwelt-, Schulden-, Demographie) fast zerbricht. Warum wohl trauen sich heute viele junge Familien finanziell nicht mehr als 1 Kind zu?

    Die Alten haben sich sicher Achtung und Respekt verdient! Aber ob es respektvoll ist, einem Menschen den Tod unter allen Umständen und so lang wie möglich vorzuenthalten? Auf Kosten der Kinder und Enkel? Ich finde das absurd, ja sogar pervers.

    Pflege bis zu einem gewissen Rahmen ist gut, richtig und sozial. Aber der Rahmen ist schon lange gesprengt. Die, die jetzt am meisten von der Pflege profitieren haben am wenigsten dafür vorgesorgt. Die junge Generation muss das stemmen, genauso wie den Schuldenberg den man ihnen hinterlässt. Dabei werden sie selbst irgendwann leer ausgehen. Schlimmer noch: der demographische Wandel wird radikale Lösungen unumgänglich machen!

    Ungeachtet des Missbrauchspotentials wäre ein freiwilliger Suizid mit Prämienzahlung an die Hinterbliebenen also gar nicht verkehrt, bzw. dystopisch.

    (Dabei will ich nicht selbstgerecht sein. Wir sorgen auch nicht vor. Mit unseren Smartphones aus China, Autos mit 100PS, Karibik- und Skiurlauben, usw. verheizten wir die Ressourcen unseres Planeten so schnell, dass unsere Kinder ersticken werden noch bevor sie uns dafür bestrafen können. Aber das ist ein anderes Thema.)

    • das ist der blick aus der vogelperspektive.

      aber da mnuss man näher ran: ich will jetzt nur einen aspekt beleuchten. da ist ein ca 90 jähriger, dessen organe alle noch pickobello sind. er bracuht kein atemgerät usw, kann noch kauen. das einzige was probleme bereitet, ist eine allgemeine schwäche. er kann zB nicht mehr selbständig laufen und ist weitgehend bettlägerig. das pflegepersonal muss ihn also regelmäßig wenden, damit er nicht wundliegt.

      jetzt tritt der von dir beschriebene fall ein und die pflege wird deutschlandweit eingestellt – aus welchem grund auch immer.

      nun verfault der mann, da sich die wundgelegenen stellen entzünden und sich dort bakterien ansiedeln.

      was soll man da machen? man kann ihn nicht umbringen. das geht nicht. allein moralisch ethisch kann man ärzte nicht dazu zwingen. wer könnte mit so einer entscheidung leben?

      was würden die angehörigen tun, wenn die pflege wegbrechen würde. die resourcen wären nicht frei! vielmehr würden viele angehörige ihre alten wieder selbst pflegen… und das würde wiederum zu einem anstieg von vergiftungen führen (so wie früher… das ist kein witz aber früher hat man tatsächlich zu einem hohen anteil die nervenden alten einfach mal durch schleichende vergiftung „entsorgt“). Mord.

      • Eine Vogelperspektive ist nötig um das Problem in seiner Gesamtheit anzugehen. Einzelschicksale werden keinen Weg aus der Krise zeigen. Trotzdem geb ich dir recht. Niemand sollte sich wundliegen oder elendig in seinem Dreck verrecken. Und Ärzte können und dürfen keine Henker sein!

        Aber man könnte sich überlegen, ob es grundsätzlich Sinn macht, mehr als XY Tabletten täglich zu verabreichen. Oder ob man Alterskrankeheiten ab einem gewissen Punkt nicht einfach gewähren lässt. Das letzte Lebensjahr ist im Durchschnitt das teuerste im Menschenleben, was die medizinische Versorgung angeht. Und der Nutzen ist zweifelhaft, denn das letzte Jahr ist sicher auch eines der leidvollsten. Ich fände es nicht verwerflich, Menschen ab einem gewissen Punkt in Frieden und Würde sterben zu lassen, statt sie jeden Tag mit Chemie voll zu pumpen für einen weiteren Tag Decken-TV. Ich möchte nicht so enden. Die Pharmalobby sieht das natürlich anders. Dabei könnte man mit dem gesparten Geld sicher auch Qualität und Bezahlung der Pflegeleistungen deutlich verbessern.

        Eine ethische Grenze zu definieren, ab wann die solidarische Last für eine Gesellschaft zu groß wird ist jedoch eine große Aufgabe von historischem Ausmaß. Und wir werden sie trotz aller Unmöglichkeiten noch in diesem Jahrhundert lösen müssen. Denn: eine Gesellschaft kann sich nicht selbst aufgeben um ihre Eltern und Großeltern für ein paar weitere Tage zu retten. Das ist gegen die Natur des Menschen.

      • Die Frage ist ob solch ein Leben noch lebenswürdig ist? Wenn die betreffende Person noch recht fit im Kopf ist würde ich dir natürlich recht geben, dass man hier weder Ressourcen noch Zeit verschwendet und es moralisch unvertretbar wäre irgendwo zu sparen. Wenn der Mann allerdings nichts mehr von seiner Außenwelt mitbekommt, sondern nurnoch als lebt um noch nicht gestorben zu sein, fände ich so ein Leben nicht mehr lebenswürdig. Bei uns in der Nachbarschaft hatte ein Älterer Mann einen Schlaganfall, vorher war er topfit, ist mit dem Hund spazieren gegangen usw. . Danach konnte er nurnoch wie du schon sagst daliegen und kauen und war ständig geistig verwirrt. Kurz darauf ist er gestorben und wir waren und in der Familie alle einig „Das war wahrscheinlich das Beste“. Er hatte bis zum Schlaganfall eine tolles Leben und musste nicht noch 10 Jahre vor sich hin vegetieren wie andere …

    • Für solche Fälle gibt es Patientenverfügungen. Solange die nicht vorliegt, genauso wenig wie ein „DNR“ – Do not reanimate – wird der Patient wiederbelebt bzw. medizinisch versorgt. Denn NIEMAND kann alleine über das Leben und vor allem die Würde eines anderen Menschen entscheiden. Was du ansprichst klingt ökonomisch vielleicht sinnvoll, aber ist absolut unmenschlich.

      • Unmenschlich, ja. Aber was tun, wenn sich die Frage stellt ob deine Kinder auf die Schule gehen dürfen oder dein Opa noch 2 Jahre am Tropf hängt? Sowas kann man sich als Gesellschaft rausnehmen, wenn man es sich leisten kann. Noch kann das Deutschland. Wie Tobi völlig richtig sagt wird man sich aber noch dieses Jahrhundert eine Prioritätsfrage gegenüber stellen und Grenzen neu definieren müssen.

  6. Evtl. ein bisschen am Kernthema vorbei, aber mit Sicherheit auch ein Aspekt ist die (schlechte) Bezahlung für diesen megaanstrengenden Job.
    Für mich ist generell entscheidend, dass wenn man vollzeit arbeitet auch ordentlich von seinem Verdienst leben kann.
    Bei einem sowohl physisch als auch psychisch so dermaßen anstrengenden Job wie in der Pflege erst recht.
    Und mit ordentlich mein ich meine persönliche Vorstellung von normal.
    Sprich, dass ich mir auch als Single eine normale Wohnung leisten kann, ein normales Auto, und neben den ganzen üblichen Abgaben und Versicherungen auch noch Geld zur Verfügung habe um mir zu essen kaufen zu können ohne jeden Cent dreimal umdrehen zu müssen, neue Kleidung braucht man auch mal, man will auch mal weggehen/feiern/Kultur erleben und dann sollte auch noch einmal im Jahr ne Woche Urlaub drin sein. Ganz zu schweigen, dass man sich was auf die Seite legen möchte…
    Ich bin der Meinung, dass man unter 2000 Euro netto in diesem Land kein solches Leben führen kann. Natürlich auch abhängig davon ob man in ner Großstadt wohnt oder eher auf dem Land, aber das würde sich dann wieder mit dem Auto was man als Stadtbewohner nicht unbedingt braucht, ausgleichen.
    So kann man „leben“. Alles andere ist nicht viel mehr als existieren.
    Sieht man sich an, was ein Pfleger netto bekommt… Bei uns im Kleinstadtbereich sind es keine 1200 Euro netto. Und hier braucht man wirklich sein Auto um von A nach B zu kommen. Sehr ländlich hier.
    Das Lohnniveau ist generell angesichts der Lebenshaltungskosten eine Katastrophe in diesem Land.

    • Also von 2000 Euro NETTO würd ich hier mal nicht reden… denn das wären ja schon fast 4000 Euro Brutto…. bei 2500 brutto(i.d.R. 1400-1500 Netto) kann man sich dies alles bereits leisten. (hängt natürlich auch vom Standort ab, ob Großstadt, Kleinstadt oder Dorf).
      Und nicht jeder Mensch brauch ein Auto 🙂
      Ist alles immer Lebensstil abhängig.

  7. hi, ich arbeite selber in einer Pflegeeinrichtung. Der Job is knallhart … Wir haben allein von 7 Mitarbeitern in den letzdem halben Jahr, 3 Mitarbeiter durch phsychische und gesundheitliche Probleme verloren. Aber wer hält es auch schon durch 24 Stunden dienste Nachtberreitschaften und und und ….

    Grüße

  8. Was für mich unverständlich ist, ist der Preis der Pflege… ich mein bereits in den untersten Pflegestufen ist das alles schon nicht mehr von einer Rente zu bezahlen…wenn da zahlen wie 2500-3000 euro aufspringen… da könnte ich für meine Oma nen 40 Stunden Vollzeit Pfleger für einstellen…
    Btw haben die Pflegekosten die nicht mehr zu bezahlen sind auch einen Rücklauf auf die Kinder. Denn wenn die Oma/Opa von ihrem Ersparten die Pflege nicht mehr bezahlen können, muss das Sozialamt die Kosten übernehmen. Und dann geht das Sozialamt an die Kinder und holt sich von denen das Geld, wissen nämlich viele nicht das sie für ihre Eltern quasi Unterhaltsverpflichtet sind.

  9. Großes Problem ist auch der fehlende Respekt fürs Alter. Während in anderen Ländern (z.B. vielen asiatischen) ein hohes Alter für ein hohes Maß an Weisheit steht und dementsprechend auch zu tiefst respektiert wird, ist das bei uns in keinster Weise der Fall.
    Die Alten werden zur Last. An sich schade, da doch jeder, der selber älter wird merken sollte, dass man mit der Zeit wächst, reift und auf viele Aspekte im Leben einen wesentlich differenzierteren Blick auf ‚Gott und die Welt‘ bekommt.
    Wir fürchten uns schließlich doch auch alle vorm alt werden, nicht wahr?

    • 2/3 aller pflegedebfürftigen Menschen wird zu Hause versorgt, davon die meisten nur von ihren Angehörigen! Quelle, siehe Comment weiter oben von mir

  10. Ich habe vor einigen Jahren mal, zum „reinschnuppern“ ein FSJ in der Pflege gemacht, war allerdings „nur“ eine Tagespflege. Also es geht morgens los, und am Abend werden alle wieder abgeholt oder nachhause gefahren. Daher sind dort die Umstände sicher noch nicht so krass wie in der Vollzeit Pflege, oder in Krankenhäusern. Aber auch hier merkt man schnell dass es Schwierigkeiten gibt.

    Am schlimmsten für mich war einfach der Personal Mangel an sich, also keine Fachkräfte sondern einfache Pfleger. Gut dafür gibt’s ja dann die FSJ’ler. So kam es mir zumindest vor. Man ist so der billige Hilfsarbeiter der genauso mit dran kann wie ein Pfleger (die ja auch schon unter mehr als grenzwertigen Umständen zu arbeiten haben). Für mich zumindest war damit schnell klar dass ich so was niemals Beruflich machen werde. Nicht weil mir der Job absolut nicht lag, oder weil ich mit alten Menschen nicht umgehen könnte. Es lag einfach an den Arbeitsbedingungen. Ich finde auch das durch diesen Umgang mit den FSJ’lern nicht grade dazu beigetragen wird, das diese überhaupt wieder kommen.

    Aber es ist ja nicht nur die Altenpflege wo das Personal fehlt. In den Krankenhäusern sieht es genauso aus. Es gab dazu hier in der Gegend auch mal einen Zeitungsartikel. Es fehlt überall das Personal. Nur wenn was schief läuft gibt’s dann das große Geschrei. Schuld ist dann natürlich die „dumme“ Schwester oder der „dumme“ Pfleger. Dass aber auch hier die meisten Probleme daraus resultieren, dass einfach ein Chronischer Personalmangel existiert will man sich nicht so richtig eingestehen. Es fehlt einfach die Zeit sich noch groß mit den Patienten zu beschäftigen also ihnen auch zuzuhören. Das war vor 30 Jahren wohl noch anders.

    Ich hatte Persönlich auch in der Familie schon einen Pflegefall, ohne die Hilfe von Freunden wäre das nicht zu schaffen gewesen. Für Menschen die noch nie in so einer Situation waren hört sich das wahrscheinlich schrecklich an, aber ich bin froh das es nicht zulange gedauert hat. Es ist nichts was ich noch einmal erleben möchte. Selber Pflegen zu müssen ist eine äußerst üble Sache.

  11. um es mal hart zu sagen, es wäre mit Sicherheit für 20-30% aller Pflegebedürftigen besser wenn sie Sterbehilfe in anspruchen nehmen würden.. nur das ist ja in Deutschland nicht erlaubt 😀 <3 Deutschland… ist hatta mal Zivi in einem Altenheim gemacht und habe da einfach so viele alte Leute gesehen die mit Sicherheit wesentlich glücklicher mit dem Tod wären, als sich Pflegen zu lassen und sowieso absolut garnichts mehr mit kriegen

  12. Ich bin 28, arbeite seit 13 Jahren in der Altenpflege als Fachkraft, hatte mit 25 mein erstes Burnout und war 2 Jahre lang krank geschrieben. Aber meine Arbeit macht mir Spass und so bin ich vor ein paar Monaten zurück gegangen in die Pflege. Jetzt aber als Nachtwache mit 25Std/Woche in einem Heim für Demente. Das sind 10-11 Nächte im Monat, den Rest habe ich frei und vom Gehalt kann ich locker leben/ansparen. Aber diese paar Nächte haben es in sich. Wir sind nachts (10,5 Std lang) zu zweit für 90 zum Teil hochgradige verwirrte, schwerst pflegebedürftige und psychisch kranke Bewohner. Es gibt Nächte, wo wir viel Pause machen können und es gibt Nächte, da wissen wir bei unseren Rundgängen garnicht wo wir anfangen sollen.
    Aber ich denke, es hätte mich schlimmer treffen können. Aber in Ordnung ist das deutsche Gesundheitssystem nicht! Aber lieber Rettungsfonds für Griechenland und Co beschließen…

      • Glaub mir, ich hab schon Schlimmeres gesehen, da wird sich wenigstens anständig um die Bewohner gekümmert und nicht Füttern, Hintern abwischen und tschüss.
        Psychiatrische Stationen und Einrichtungen sollten mit mindestens 2 Nachtwachen besetzt sein. Für normale Stationen und Heime gilt als Faustregel: ab 40 bis 60 Patienten/Bewohner sollte eine zweite Nachtwache eingesetzt werden, ab 150 Bewohnern eine dritte.
        Hab mal in nem Heim gearbeitet, da war ich nachts allein mit 50 Demenzkranken und musste noch die Wäsche waschen, trocknen, bügeln und zusammenlegen und Tabletten richten.
        Ich versteh jeden, der aufhört. Der Lohn ist viel zu wenig für das was man leistet. Ich hab nicht ohne Grund von Tag- auf Nachtdienst umgestellt. 😉

  13. wird in dem Video nicht gesagt, dass es zu wenig Fachkräfte gibt? Jeder zweite behauptet hier Spezialist zu sein.

    Ich vermute ja fast, dass wenn in dem Video gesagt worden wäre, dass es zu wenig Anwälte gibt, würden die meisten hier behaupten, sie würden gerade in diesem moment jura studieren 😀

    • Es gab Ende 2009 2,34 Millionen pflegebedürftige Menschen in Deutschland.
      1,62 Mille davon wurden zu Hause versorgt. Davon wurden 1,07 Mille NUR durch ihren Angehörigen betreut, die restlichen 0,55 Mille wurden vom ambulanten Pflegedienst betreut.
      0,72 Mille wurden in Pflegeheimen versorgt.

      Es gab Ende 2009 12000 ambulante Pflegedienst mit 269000 Angestellten (die meisten in Teilzeit). Davon sind grade mal 150000 Fachkräfte!
      Dem gegenüber stehen 11600 Heime mit 621000 Angestellten (die Hälfte in Teilzeit). Davon sind 210000 Fachkräfte
      Es gab Ende 2009 also 890000 Pflegekräfte (Fachkräfte UND Helfer), Fachkräfte waren davon 360000! Also weniger als 50%!!
      Dazu kommt, dass viele Pflegekräfte noch einen Zweitjob in der Pflege haben, also müssen die Zahlen noch weiter nach unten korrigiert werden.

      Gehen wir von 300000 FACHkräften aus, d.h 300000 Fachkräfte, die 1,8 Millionen Pflegebedürftige in Heimen /ambulanten Diensten versorgen!
      Also wer da den Fachkräftemangel nicht sieht, hat Tomaten auf den Augen. Die Leidtragenden sind zum einen die Bewohner und zum anderen die Angestellten, die sich kaputtschuften!

  14. Bin momentan auch in der Ausbildung zum examinierten Altenpfleger im 2 Ausbildungsjahr, und ich muss mich den anderen Anschließen … die Azubis werden einfach als billige 40h kraft missbraucht und dies sollte nicht der Sinn sein und macht auch keinen Spaß und besser wirds so schnell auch nicht ….

  15. Ich bin Azubi im 1. Jahr zur examinierten Altenpflegerin, arbeite aber schon seit 2-3 Jahren in der Pflege. Die Umstände sind teilweise sehr grenzwertig. Leider! Ich muss das öfter in meiner Einrichtung merken, zur zeit z.B. Werden sogar Schüler / Azubis der Einrichtung genutzt um Urlaubsvertretung zu machen! Sinn und Zweck eines Azubis ist das nicht…nur fehlen die Kräfte…nicht nur Fachkräfte, nein sondern auch die Helfer.
    Die Pflege ist geplagt von Vorurteilen die jeder von uns hier kennt „arschabputzer“ etc. Sehr wenige wollen den Beruf machen, er ist nunmal auch leider unterbezahlt. In meinem Kurs z.B. Sind wir 17 Frauen. In den anderen sind es bis zu 26 Personen. Das ist ein unterschied von fast 10 Personen! Doch jeder den ich in der Pflege bis jetzt erlebt habe, macht seine Arbeit gerne und ist mit seinem herzen dabei!
    Das Video hatte ich schon einmal in FB geposted, viel Zuspruch bekam ich nicht, eher Kommentare die zum Teil sehr abwertend waren. Leider 🙁

  16. Das mit der Forderung nach mehr Gehalt ist ja gut und schön, aber soll meine Oma anstelle der 3000 Euro im Monat dann 5000 Euro zahlen? Das ist doch jetzt schon unmöglich bei der Rente, wenn mein Opa nicht Vermögen gewesen wäre, dürfte sich meine Oma bald zu den vielen alten Menschen in Deutschland einreihen, die sich das nicht leisten können!

    Ich bin der Meinung, dass die Pflege eine einzelne Person maximal so viel kosten darf wie eine übliche Miete für 1 Person.

    Natürlich kann der einzelne Pfleger nichts dafür, dass es so teuer ist. Aber Frage an euch: Warum ist Pflege so teuer?

    Gruß

    • Pflegemittel, Hilfsmittel, inkontinenzmaterialien, Zimmereinrichtung – spezialbetten, Fachkräfte, helfer…alles muss irgendwie bezahlt werden.
      Das es zu teuer ist, ist Fakt und finde ich auch nicht gut. Aber eine Gehaltserhöhung muss ja nicht zwangsläufig mit einer Erhöhung der heimkosten zusammen hängen…aber das ist ein noch ungeschriebenes Blatt…

    • Zunächst mal sind die Kosten davon abhängig, in welcflegestufe man eingestuft ist – also bedarfsgerecht – 3000 Euro sind daher nicht immer realistisch. Einen Teil dieses Betrages wird dann von der Pflegeversicherung übernommen.

      Das große Problem:

      Die Kassen unseres Gesundheitssystems sind leer, und dies hat mehrere Gründe:

      – Pharmaindustrie wo Millionen verbrannt werden; Lobbyismus, Korruption
      – demografischer Wandel
      – das Ausklinken von Gutverdienern aus dem solidarischen System
      – ein falsches Verständnis der Deutschen, von der Notwendigkeit den Hausarzt zu konsultieren
      – Patienten werden oft über Monate/Jahre zu Fachärzten jeder erdenklichen Disziplin geschickt und verursachen Kosten, bis irgendwann mal eine Diagnose gestellt ist

      Lösung? Das Ges.System komplett neu aufziehen. Phillip Rösler sagte ja vor einiger Zeit „das wird das Jahr der Pflege“, dann hat er ja eine andere politische Position ergattert…

      • Wie würdest du denn bspw. den ständigen Überweisungen zu Spezialisten, die letzten Endes dann die richtige Diagnose stellen, entgegenwirken?
        Dass sich „Gutverdiener“ ausklinken kann ich stückeweise nicht unterstützen: Dadurch, dass finanziell besser gestellte Bürger sich privat versichern übernehmen sie auch die durch sie verursachten Kosten – dagegen spricht nichts.
        Ich denke, dass die Problematik darin liegt, dass Kassenversicherte sich nicht über die Bedeutung des Pflichtversicherung und der Krankenversicherung im Allgemeinen im Klaren sind. Sonst würden sicherlich viele Arztbesuche vermieden und gleichzeitig Kosten gespart. Aber wie in meinem vorherigen Beitrag bereits erwähnt liegt das Problem nicht bei der Versicherten, sondern bei der Verteilung und bei den Versicherungen.

  17. Oft genug im Phillounterricht konstruiert: Freiwilliger Selbstmord mit 69 und Rentenauszahlung an die Hinterbliebenen ! Denkt mal rational drüber nach.

    • lieber mit 70 als Held oder freiwillig als mit 90 an Parkinson… sage ich jetzt, ich wette, wenn es soweit ist für mich klammere ich mich trotzdem an mein erbärmliches Leben.

      Man kann von keinem Erwarten, dass er sich selbst umbringt für die Gesellschaft, dafür ist der Selbsterhaltungstrieb von den allermeisten zu groß – der Körper ist halt nicht dafür konstruiert worden, sehr viel älter als 60 zu werden. Wer auch immer dieses Mistding designt hat, gehört gefeuert 😀

  18. Sehr wichtiges Thema, betrifft allerdings nicht ausschließlich die Pflege. Das ganze Gesundheitswesen ist praktisch verseucht.

    Als gelernter Gesundheitskaufmann kenne ich auch eine Zahlen aus dem Backround eines Krankenhauses. Meiner Meinung nach gibt es im kompletten Gesundheitssektor ein riesiges Problem.
    Zum einen wäre dort die „zwei Klassen Medizin“ – der krasse Unterschied zwischen privat und gesetzlich Versicherten. Als normalsterblicher Kassenpatient wartet man schon gut und gerne mal einige Wochen/Monate auf einen Arzttermin, während man als privatversicherter Gutmensch nur einige Tage warten muss.

    Während sich das Gehalt von Pflegekräften in den letzten Jahren (dank Inflation) beinah rückläufig entwickelt hat, haben die guten Ärzte ihr Einkommen deutlich gesteigert. Vorallem Chefärzte verdienen sehr viel Geld und dürfen zudem noch privat liquidieren (Privatpatienten zur Kasse bitten).

    Wenn die Kassen sich in den nächsten Jahren weiterhin so knausrig zeigen und wir nicht endlich in den Sektor investieren, anstatt dort zu sparen, wo es die schwächsten der Gesellschaft trifft, dann kommen wir bald in eine noch schlimmere Situation.
    Unsere Politiker beschäftigen sich damit aber nicht, gibt ja wichtigeres. Ohne die Verbrechen nun runterspielen zu wollen, sie waren grausam und widerlich. Wenn neun (sollte es noch die aktuelle Zahl sein) Menschen von Nazis umgebracht werden, hört man zwei Wochen in den Medien nichts anderes mehr, von der untragbaren Situation im Gesundheitswesen/Pflegebereich hört man nichts.

    In diesem Sinne, vielen Dank Steve!

  19. Ich bin auch Auszubildender in der Krankenpflege und das Video spricht leider die bis jetzt immer noch nicht angegangenen probleme im pflege-bereich aus.
    und wenn sich „nur“ etwas im bereich bezahlung tun würde, leistete das alleine warscheinlich schon einen beitrag zu einer steigenden zahl von auszubildenden.
    im arbeitsalltag arbeitet man jedes mal aufs neue mit/in dem konflikt zwischen patientenorientierter pflege und dem zeitmangel, dem einen die arbeitszeit und die anfallenden aufgaben bescheren.

    die EINZIGE lösung => mehr fachkräfte…
    (und daran scheitert es momentan)

  20. Ich mache grade eine Ausbildung zur exam. Pflegefachkraft.
    Es ist leider alles war was im Video gesagt wird.
    Der Verdienst für diese harte Arbeit ist sehr schlecht.
    Es gibt Schaukeldienste und Stress ohne Ende.
    Die Arbeit macht zwar sehr viel Spass, aber die Zukunft sieht wirklich mehr als düster aus.

  21. Mir ist noch ein wichtiger Grund eingefallen wieso die Verhältnisse momentan so sind, wie sie sind.
    Pflege hat keine Lobby, keine Gewerkschaft und es gibt immernoch keine Pflegekammer, ähnlich wie die bei Ärzten. Es gibt lediglich einen relativ großen Verein, den DBfK – aber hier ein kleiner Vergleich:

    Während über 90% aller Arbeiter, die in der Industrie tätig sind, Mitglied in der IG Metall sind (teilweise sogar Gewerkschaftspflicht?), sind lediglich ca. 3 % aller Pflegekräfte im DBfK… soviel dazu.

    Ich plane momentan aus diesem Grund eine Plattform/ein Netzwerk/einen Blog der sich auch damit beschäftigen soll. Die Verhältnisse sind doch etwas komplexer.

    Falls du planst, dass in kommenden Podcasts noch einmal zu thematisieren – auch das Gesundheitssystem an sich – stehe ich sehr gern zur Verfügung.

  22. Ich bin ebenfalls examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger und arbeite in einem Akutkrankenhaus.
    Bin 26 Jahre alt und habe nach einer abgebrochenen KFZ-Ausbildung diesen Beruf gewählt. Ich mache ihn gerne und mit viel Herz…trotzdem gibt es viele Stellen, wo man sich wirklich die Frage stellt, wofür man es macht….aber dann sieht man die Menschen die nunmal hilfe benötigen…

    Ich finde es super das es endlich in den den Vordergrund rückt.
    Wie öft sah man in der Vergangenheit Ärzte, Metallbauer etc. streiken nur die Pflege…hält sich bedeckt!

    Vieles läuft in der Pflege nicht so wie es laufen sollte.
    Sonntag und Feiertagszuschläge sind nicht bei 100% wie bei vielen anderen Berufen der Fall…denn jeder sieht es als selbstverständlich an, das man als Pfleger an diesen Tagen arbeiten muss.

    Fachpersonal ist mangelware…Stationen chronisch unterbesetzt…Auszubildende werden als Vollzeitkräfte angerechnet.
    Rückenleiden, Depressionen etc. an der Tagesordung. Immerwieder hört man es unter den Kollegen…

    Das Problem besteht darin das es keine Pflegekammern gibt, die sich mit der Thematik befassen. Keine Leute die für die Pflege auf die Straße gehen. Sagen was geändert werden muss.

    Es gibt viele Vorbilder auch in der EU…Deutschland hinkt in der Pflege bei vielem einfach hinterher.

    Eine Sache ändert sich aber.
    Stellenabbau war einmal…aber bei uns im Krankenhaus ist Fachpflegemangel…nach meiner Ausbildung vor einem Jahr konnte ich sofort dableiben…ich konnte mich damals zwischen 3 Arbeitsplätzen entscheiden.
    Über das Geld kann man sich immer streiten, ich bin mit meinem Gehalt mehr als zufrieden.
    Jeder sagt doch „man könne mehr verdienen“

  23. Ich selbst bin Krankenpfeger – momentan auf einer Intensivstation für Thorax- und Kardivaskularchirurgie, oder kurz Herzchirurgie.
    Die Anforderungen bzw. Kompetenzen die man mitbringen und erwerben muss sind enorm – das Wissen und Handeln nur minimal unter dem eines Arztes.
    Die Krankenpflegeausbildung verhältnismäßig schwer und umfassend – wer sie schafft, schafft meiner Meinung nach auch jede andere Ausbildung. Wir haben im Beruf eine enorme Verantwortung und um den pflegerischen, medizinischen und menschlichen Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden wird entsprechend viel Personal benötigt – zwar herrscht momentan Pflegemangel, ABER selbst wenn es genug Pflegekräfte gäbe- Pflegedienstleitungen würden nicht mehr einstellen. Aur einer peripheren gewöhnlichen Normalstation ist es nicht unüblich dass eine Schwester/ein Pfleger im Spätdienst ALLEINE für 20 Zimmer verantwortlich ist – unabhängig davon, dass einige Patienten vital instabil sind oder jederzeit ein Notfall kommen kann, der dafür sorgt, dass die Schwester für einen kurzen Zeitraumnnicht auf der Station sein kann.
    Das gehalt für diese ganze Keulerei ist zwar kein Hungerlohn, aber nicht ansatzweise gerecht vergütet… der einzige Grund wieso die Verhältnisse aufeiner Intensivstation nicht ganz so schlimm sind, ist der, dass bei beatmeten Patienten eine Anwesenheitspflicht herrscht und r Personalspiegel deshalb einigermaßen human ist…da kann man sich momentan noch sicher fühlen als Patient…

  24. Alles wahr, bis auf das mit der Unterernährung, ich fragmichwoher erdie Zahl hat… Aber ansonsten wajr, wenn man mal sieht was einer in der Industrie verdient (der nur mit Metall arbeitet) und einer der als Pfleger Arbeitet

  25. Ein RIESENGROßES Dankeschön das du dass Video gepostet hast ich selbst mache gerade eine Ausbildung zum Altenpflegefachhelfer und jetzt ratet mal was ich verdiene ?! ja genau nichts :/ Leider sind alle angesprochenen Themen im Video die Wahrheit ich finde es so schade das man nicht mehr in die Pflege und in ihre Auszubildenden steckt dass mit dem Burnout Syndrom kann ich leider auch nur bestätigen viele meiner Kollegen hatten es oder sind gerade dabei es zu bekommen ich habe immer nur ein Riesengroßes wieso?? in meinem Kopf wieso Arbeiten wir uns Kaputt wieso werden wir Pflegenden nur Kritisiert wieso ? lässt uns der Staat mit unserer Arbeit die wir Leisten so alleine ? und mich beschäftigt dass Thema gerade weil ich einer der Auszubildenden bin und schon mit 15 ein Fsj gemacht habe mittlerweile bin ich 17 und mitten in der Ausbildung leider mit schlechten aussichten wie ihr seht…

    Ps. Leider werden auch viele Auszubildende regelrecht abgeschreckt in der Pflege zu Arbeiten genau wegen diesen Themen die in dem Video angesprochen werden ich mein in welcher Helfer Ausbildung bekommt man kein Geld und keine! förderung vom Staat ?? Unnnd sry für dass Durcheinander ich hoffe ihr versteht was ich meine 🙂

      • Ich arbeite auch als Pfleger im Krankenhaus in der Neuro. Also auch mit alten Leuten etc. Mir macht es sehr viel spaß! Desweiteren habe ich dort viel zu tun und werde wirklich gut gefordert. Aber anscheind ist es leider nicht überall so…

    • Dass das Gesundheitssystem reformiert werden muss ist immanent. Das braucht man nicht extra herauszustellen. Dass wir in allen Berufsgruppen Defizite im Angesicht des demographischen Wandels aufweisen ist auch weitgehend bekannt. Soweit stimme ich zu.
      In meinem 3-Monatigen Einblick in die Pflege sind mir verschiedene Sachen im Kopf hängengeblieben. Unter anderem, dass man in der GuK(Gesundheits- und Krankenpflege)-Ausbildung mit eines der höchsten Ausbildungsgehälter bezieht. Meines Wissens steigen nur Bankangestellte höher ein. Und eine allgemeine Hochschulreife ist hierbei nicht das geforderte Minimum an Bildungsabschluss, sondern meist reicht eine Fachhochschulreife schon aus.
      Zum Thema Verdienst bei einer Ausbildung zum Altenpflegefachhelfer frage ich mich jedoch, was du denn für Erwartungen an dein Gehalt hast? Du machst eine Ausbildung zum „Helfer“ in einem „unterbezahlten“ Bereich – denkst du denn, dass dein Gehalt dem eines qualifizierten Arbeiters gleichgesetzt werden sollte, wie etwa einem gut ausgebildeten Mechanotriker? Selbst Ärzte verdienen nach heutigen Standards keine Unsummen mehr, sondern fangen nach 6 Jahre Studium mit verhältnismäßig niedrigem Gehalt an. Und die 6 Jahre Studium sind in keiner Weise ein Kinderspiel.
      Die bestehende Problematik hingegen ist nicht etwa der Mangel von Geld und Investitionen im Gesundheitssystem, sondern lediglich die falsche Verteilung der Gelder im System.
      Spricht man oft von steigenden Kosten für zig „unnütze“ Untersuchungen, so lässt man die Erfolge außer Acht, genau wie das Bestreben der Ärzte eben solche Untersuchungen zu vermeiden. Niemand nimmt heute mehr „einfach so“ Blut beim Patienten ab, lässt sämtliche Parameter im Labor für teures Geld bestimmen und gibt dann im Nachhinein zu, dass er lediglich den Gerinnungswert kennen wollte. Es wird soweit gespart wie möglich und so viel veranlasst wie nötig von ärztlich-pflegerischer Seite.
      Aber das Problem liegt nicht in der exekutiven Hälfte des Gesundheitssystems, sondern in der verdeckten. Viel Geld geht in den Krankenkassen verloren und kommt weder beim Patienten(dem „Kunden“), noch bei den Dienstleistern an.
      Ich glaube ich schweife ab und beende das Ganze lieber vorerst an dieser Stelle.

  26. Also ist es in Deutschland auch so. Ich war Pfleger in Österreich (Stichwort Dominik, falls du dich erinnern kannst). Aber die körperliche und psychische Belastung, die mit diesem Beruf einhergeht, wird unterschätzt und unterbezahlt. Jetzt bin ich Nachtportier in einem Hotel. Die Arbeit dort ist wenig bis gar nicht anspruchsvoll. Trotzdem, verdiene ich dort mehr.

    • Die Bezahlung ist davon abhänig, was der Kunde bereit ist zu zahlen.
      Ein Problem ist da wohl auch, dass Krankenversicherung und Pflegeversicherung getrennt sind, aber unsere „Eliten“ werden da schon das richtige machen…

      Außerdem ist die Bezahlung davon abhänig, wie schnell man erstetzt werden kann.
      Da der Beruf der Pfleger auch nur ein normaler Arbeiter ist, kann dies recht schnell geschehen. Da Hilft es nur, sich so ein zu bringen, dass man wichtig fürs Unternehmen wird(was allerdings schwer wird, da die Kunden ja eh nicht mehr davon laufen können…).

  27. ich find es atemberaubend, dass du dich einem solchen thema widmest!
    atemberaubend wichtig!
    ich bin selbst azubi in der krankenpflege, kenne daher diese zahlen und fakten nur all zu gut. ständig diskutiert man auf station und auch im unterricht über diese themen und auch dadrüber, was man an der situation machen kann. …und man mag es kaum glauben, viele ideen scheitern daran, dass wir pflegende keine lobby haben. wir haben keine stimme, niemand interessiert pflege. viel zu oft wird beruf eben NICHT von berufung getrennt. zeiten wie die von vor Agnes Karll (begründerin des ersten deutschen pflege-berufsverbandes), wo man tatsächlich von der gunst der angehörigen der zu pflegenden person lebte, sind halt einfach vorbei. die angehörigen meiner patienten bieten mir keine unterkunft, keine verpflegung und sonstiges was ich zum täglichen leben brauche. mit pech lerne ich die angehörigen meiner patienten nie kennen. wer soll uns also unterstützen?
    pflege hat theoretisch ein streikrecht, so wie alle andern berufe auch. jedoch ist der anteil von pflegenden in berufsverbänden vernichtend gering – wieso? die genossenschaften erreichen nichts. wieso? weil sie keine mitglieder und damit keine stimme haben. wieso haben sie keine mitglieder? *start repeat now*
    somit fällt der streik-weg über urabstimmungen etc für die meisten flach. aber gehen wir mal davon aus, dass wir doch streiken können – da gibts auch schon den nächsten punkt – der krankenhausbetreiber hat den auftrag, die versorgung aller patienten zu gewährleisten. doch wie will der betrieb das machen wenn alle streiken?
    ….wenn mans mal locker betrachtet, haben wir also ein indirektes streikverbot.

    die einzige hoffnung ist tatsächlich, dass sich pflege durch qualität in die hirne der menschen brennt, wenn nicht sogar durch quantität.
    dann sind auch forderungen nach mehr lohn und besseren besetzungen und höherer qualität in der ausbildung durchsetzbar.

    es ist ein riesiges feld, welches noch für viel furor sorgen wird. allein der satz von fremden denen ich sage, was ich mache „oh, das könnte ich nie, aber ich hab nen heiden respekt vor leuten wie dir, die das können!“.

    ist doch mal ne gute legendary quest, diesen status zu ändern!

  28. Das Thema ist sehr vielseitig und allumfassend, man könnte ja auch fragen, wie kann man es verhindern das immer mehr zum Pflegefall werden? Auf jeden Fall ein guter Beitrag, das erinnert mich daran mich mal wieder bei ’nem Kumpel zu melden der Pfleger ist :-S

  29. Ich würde mir wünschen, falls ich zum Pflegefall werde, dass sich meine Kinder um mich kümmern.. allerdings bezweifel ich das leider stark, dass diese Zeit/Lust dafür finden werden..

    • Sollen deine Kinder dich wirklich pflegen? Sollen deine Kinder von Tag zu Tag genervter von dir sein, weil du im Alter unter umständen immer unfähiger wirst, zu leben? Willst du wirklich, dass dass du nach und nach nur noch als nervige alte Oma im gedächtnis bleibst, die vergisst, wer Ihre Kinder und Enkel sind und mindestens 2 x am Tag gewickelt werden muss, ganz abgesehen vom Essen?

      Wir haben seit mehr als 2 Jahren eine Pflegefall zuhause. Meine Oma hat sich 2008 den Oberschenkelhals gebrochen und ist seitdem ans Bett gefesselt, weil sie aufgrund ihrer aufkeimenden Demenz nicht im Stande war auf eine Reha geschickt werden zu können. Inzwischen wickle ich Morgens, bevor ich mich selbst um mein eigenes Frühstück, meine Dusche und meine Arbeit/Studium kümmere, meine Oma. Mittags kommt meine Mum von der Arbeit für 30 Minuten nach Hause, um meiner Oma was zu Mittag zu machen und sie zu füttern. Abends, nachdem wir zwischen 17:00 und 18:00 nachhause kommen, wird wieder gefüttert, gewaschen und gewickelt. Jetzt kommt dazu, dass meine Oma nichtmal mehr mithilft. Sie liegt im Bett wie ein Sack Mehl, der sich weigert seine Tabletten zu nehmen und sogar spuckt und beisst!

      Wir müssen unsere gesamten Aktivitäten so legen, dass immer Jemand zuhause oder wenigstens in der Nähe ist. Meine Mum, mein Bruder und ich sind inzwischen von Ihr regelrecht genervt. Auch wenn sie meine Oma ist, mich aufgezogen hat, als meine Mum arbeiten war, mir meinen Dialekt gelehrt hat (ist bairisch nicht schön?), und und und… Ist sie jetzt einfach nur Ballast! Es macht mich traurig, wenn ich morgens ein „Wer sind denn Sie“ höre, anstatt meinem Vornamen oder dem klassischen „mei, da Bua“.

      Willst du wirklich, dass deine Kinder und Enkel das durchmachen müssen?

      Ich dachte, dass ich erst Windeln wickeln müsste, wenn ich Vater werde. Inzwischen Handle ich ein 80 Kilo Baby, koche leichtverdauliche Sachen und wasche eine 85 jährige Frau.

      Und dann kommt noch die eigene Arbeit und das Studium … Achja, Freizeit? … wenn die Nerven noch reichen!

      Ich spreche jedem Pfleger, jedem, der mit Behinderten, Alten, Kranken, Süchtigen, Whatever arbeitet meine Hochachtung aus! Ich weiß, was ihr durchmacht! Mein Rücken schmerzt jedes mal beim Lagern oder aus dem Bett heben – ich denke eurer auch!

      Pflege ist der Wirtschaftszweig, der die größte Aufmerksamkeit verdient hat!

      Jetzt kann ich nur hoffen, dass meine Mutter kein Pflegefall wird, sonst kann ich die nächste alte Frau wickeln und waschen …

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