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Als der Filmkritiker Marshall Fine seine Besprechung des kommenden Batman-Films veröffentlichte, dürfte er zornige Fan-Reaktionen erwartet haben. Was er stattdessen erlebte, war blanker Hass – bis hin zu Morddrohungen. Der Vorgang belebt die Debatte um Anonymisierung im Web […] Die Fan-Reaktionen reichten von „Verrecke!“-Aufforderungen über Phantasien, die Fines Verbrennung einschlossen, bis hin zu der Äußerung eines Fans, er wäre gern derjenige, der Fine „mit einem dicken Gummischlauch ins Koma prügeln“ wolle […] Chefredakteur Matt Atchity versuchte in einer Stellungnahme, seinen Lesern zu erklären, warum eine Webseite wie Rotten Tomatoes eine Hausordnung braucht. „Wenn ich um eines bitten dürfte“, schrieb er, „dann darum: Sei bitte kein Idiot. Selbst wenn du denkst, ein anderer sei einer. Atme tief ein, geh weg vom Computer, vielleicht gehst du spazieren. Rauch dir eine, wenn du das brauchst. Es gibt unzählige andere Dinge, über die man sich aufregen kann, wie Kriege, Hungersnöte, Armut oder Verbrechen. Aber nicht über Filmkritiken.“

Deja vu!?! „Oh Gott, der hat eine andere Meinung als ich und greift meinen geliebten Film (Spiel, Serie, Musikgeschmack) an! TÖTET IHN!“

Die Alternative wäre noch rigoroser. Der Batman-Shitstorm fiel zwar besonders heftig aus, er ist aber kein Einzelfall: Betreiber großer Webseiten beobachten seit Jahren, dass die Diskussionskultur im Web immer stärker in die Binsen geht. Wo noch offene Foren und Kommentarfunktionen vorgehalten werden, binden die immer mehr Arbeitskraft – die meisten US-Filmseiten haben ihre Interaktionsmöglichkeiten für Nutzer in den letzten Jahren stark eingeschränkt oder abgeschafft.

Es gibt wohl kein anderes Medium, in dem mit der Meinung anderer Menschen so despektierlich umgegangen wird, wie im Internet. Und meine langjährige Erfahrung zeigt, dass viele User im Netz wirklich meinen, sie hätten das unveräußerliche Recht, andere Menschen -möglichst anonym- zu beleidigen oder anzugreifen. Nimmt man ihnen dieses „Recht“, indem man beispielsweise Kommentare deaktiviert, rasten sie völlig aus. Man könnte sogar soweit gehen und behaupten, dass das Netz die wahre Natur des Menschen zeigt – denn nur wer meint, er wäre unbeobachtet (in diesem Fall anonym), zeigt sein wahres Gesicht. Ich weiß, dass ein Großteil von Euch das anders sieht, aber ich bin trotzdem weiterhin für einen Netzführerschein, bzw. eine Möglichkeit, Leute schnell und unkompliziert im Netz identifizieren zu können!

Danke an Andre für den Link!

Quelle: Spiegel.de


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33 KOMMENTARE

  1. Naja das ist mal wieder eine sehr düstere Darstellung der Menschenheit du du hier abgibst^^. Meiner Meinung nach ist bei diesen armen Gestalten die im Internet soviel hass abladen irgendwas gewaltig schief gelaufen. Ich denke es ist problematisch das inzwischen jeder 10-Jährige einfach so Internetzugang bekommt ohne das die Eltern evtl. aufpassen in welche Abgründe ihre Kinder täglich hineinsurfen. Ordentlich erzogenen Menschen werden trotz ihrer Anonymität nicht gleich ausfallend, meiner Meinung nach;)

    Das Problem ist halt auch das 1% hasserfüllter, verblödeter Leser völlig „ausreicht“ um massig hatemail zu bekommen. Hater neigen sowieso eher dazu sich zu melden. Die Leute die im Internet Kritiken schreiben sollten entweder auf sowas gefasst sein( ich weiß das ist traurig) oder aber auch anonym arbeiten.

  2. Irgendwie hab ich in letzter Zeit das Gefühl als wäre die Art der 4Chan-Diskussion aus ihrer Niesche heraus gekommen und verbreitet sich jetzt auch in Bereichen, wo sie meiner Meinung nach nichts zu suchen hat.
    „Jeder braucht einen Ort wo er daneben sein kein“.. das ist richtig, aber man kann nicht selbst bestimmen wo dieser Ort ist.
    Wenn ich mir so manche Foren Diskussionen bei Golem der Heise ansehe… vor einigen Jahren, hätten schon welche nach dem 3. Post verlangt, dass der Thread gschlossen wird. Heute liegt die Schmerz- und Beleidigungsgrenze aber irgendwie fiel tiefer.
    Bei sowas wie oben beschrieben kommt auch noch der Amerika-Faktor hinzu. Ich hab das Gefühl dort sind die Leute mit Androhungen von Gewalt und Mord sehr viel schneller. Und da ist es ihnen auch egal, b ihr Realname drüber steht. Ich erinnere nur ein paar Außerungen zur Wahl von Obama.
    Wenn die Kritischemasse bei Beleidigungen, die schon durch wenige dumme Leute erreicht ist, ist es dann egal, ob die Menschen identifizierbar ist.
    Ich glaube auch nicht, dass die Leute die dort über die Strenge geschlagen haben irgendwie Anonymisierungsdienste benutzt haben. In solchen fällen nicht also keine neuen Gesetze fordern sondern wirklich den kompletten Weg mit Anzeige und so gehen. Das der Weg nicht so einfach ist, hat seine guten Gründe (wie andere hier schon erklärt haben) und ich sehe was (eingebildete) Anonymität aus Menschen machen kann, dann will ich nicht sehen, was Menschen machen, wenn man ihnen mit einfachen IP-Auflösungen zu Adressen die Möglichkeit gibt, sich für die Polizei zu halten.
    Ich sehe die Gefahr, dass eine ständige Identifizierbarkeit auch durch nicht Regierungsstellen, würde genau diese kritisierte Art der Benutzer aus dem Netz in die reale Welt bringen.

  3. „Ein Wort bringt die einen dazu, sich zu bekämpfen
    Ein anderes hallt in den Köpfen hin und her
    Es wird wirklich Zeit
    Anzufangen, damit aufzuhören
    Je kleiner wir sind
    Desto größer der Drang
    Sich aufzuspalten“

    Zitat aus : Slime – Zusammen Album:Schweineherbst

    Passt immer wieder!
    Und jam ich bin auch oft nicht anders wie jeder hier 😉

  4. Um das mal zu unterteilen, erst einmal zum Review an sich. Dieses findet man übrigens hier, ich glaub einen direkten Link gibt es noch nicht:
    http://hollywoodandfine.com/reviews/the-dark-knight-rises-grandiose-not-grand/

    Ich kann gut verstehen, dass das besagte Review hohe Wellen geschlagen hat. Es ist, ganz ehrlich, ausgesprochen arrogant und herablassend geschrieben. Despektierlich mit anderen Meinungen umgehen? Ja, genau den Umgangston hat dieser Text vorgegeben. Mal als Beispiel:

    „None of which will mean anything to the target audience of Christopher Nolan’s “The Dark Knight Rises,” an audience too young to have been born, let alone old enough to read (or willing to read, for that matter), when the Bane storyline first surfaced in print.“

    Wie pseudo-überlegen ist dieser Satz denn bitte? Das Zielpublikum als kindischen, uniformierten und leseunfähigen/ -unwilligen Haufen darzustellen um so die eigene, abweichende Meinung zu rechtfertigen ist einfach ganz mieser Diskussionsstil. Und solche Ausschnitte gibt es mehrere. Zudem konzentriert sich der Text angestrengt auf negative Aspekte, reißt kurz an dass der Film nicht schlecht ist, nur im Vergleich zu den vorher aufgebauten Hoffnungen enttäuscht um danach wieder und wieder völlig einseitig zu berichten. Wirklich ein sehr schlechtes Review, man muss schon mit sehr viel Toleranz dran gehen um – durchaus vorhandene – Argumente aus der geistigen Gülle zu filtern. Ich habe den Eindruck, dass der Autor ganz bewusst auf mehreren Ebenen provozieren wollte und hat, um so Aufmerksamkeit zu generieren. Hat ja geklappt, bravo.

    Dass einige der Kommentare sehr, SEHR über die Strenge schlagen, ist absolut richtig. Aber dass ist ja nichts neues, ich habe im Jahr 2003 (glaube ich) zum Beispiel aufgehört CS zu spielen, weil ich das ständige, abstoßende Geflame nicht mehr ertragen habe. Das war der einzige Frund. Und solche Dinge findet man überall, wenn man damit durchkommt, tut man es. Beileidgen, cheaten, spammen. Ob man sowas jetzt aber in den realen Raum rüber ziehen sollte, da bin ich mir ganz unschlüssig. Wie oft schwappt sowas denn, von reine Großmäuligkeit über in reale Handlungen. Abgesehen vom betrügerischen Bereich, der aber meines Erachtens so gut wie nie von dieser Gruppe der digitalen Krawallmacher ausgeht, so gut wie nie. Und ich werde lieber 1000 mal beleidigt als einmal durch eine Rasterfahnung gejagt oder in Vorratsdatenspeicherung genommen oder mit irgendwelchen digitalen Informationsmerkmalen ausgestattet, die sicherlich in kürzester zeit gehackt, missbraucht, für Werbung verkauft oder sonstwas werden. Schmeckt mir absolut nicht der Gedanke. Morddrohungen sollten sicher ja, auch mit heutiger Technik, durchaus schon zu einem Autor verfolgen lassen. Weil es sich um eine Straftat handelt und da die IP herausgegeben werden wird, zumindest in Deutschland. Und ich denke, das ist ausreichend.

    Zudem sind Kommentarspalten ja auf vielerlei Ebene Ziel von Missbrauch, wer soll diese unermesslichen Mengen an Schwachsinn denn filtern und beurteilen? Die Tage hat, der von mir sehr geschätzte, Journalist Stefan Niggemeier was zum Thema bild.de und deren Kommentarfunktion veröffentlicht. Ich denke, mit Dummheit und der Tatsache, dass sie sich online ungebremst ausleben lässt, muss man einfach leben können. Ist aber wirklich Meinungssache.

    Der Text von Niggemeier, falls es jemanden interessiert:
    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/nach-diesem-urteil-sollten-wir-uns-ueber-die-nsu-nicht-mehr-wundern/

  5. Nunja Steve…Dein „Netzführerschein“ (oder andere Methoden, um eine Person „schnell und unkompliziert im Netz zu identifizieren“) ist an sich ja keine schlechte Idee.

    Aber…kennst du den Film „Jay und Silent Bob schlagen zurück“?
    Am Ende des Filmes besuchen Jay und Silent Bob alle Leute, die im Internet über sie gelästert haben, nur um diese Leute zu verprügeln.
    Könnte man so einfach raus bekommen, wo jemand wohnt, dann gäbe es wohl genug geistesgestörte Flamer da draußen, die sofort mit all ihren Freunden bei jemandem vor der Haustür auftauchen würden, nur weil derjenige eine andere Meinung hat.

    So gesehen schützt die Anonymität also nicht nur die Flamer vor Strafe, sondern auch die normalen User vor Schaden. Jede Münze hat 2 Seiten, und die untere liegt oft im Schmutz…

    • Bin da ganz deine Meinung, ein Netzführerschein ist keine Hilfe, ein gutes Beispiel ist auch Ariane Friedrich, Sie kannte die Daten Ihres Stalkers und stellte Ihn öffentlich bei Facebook an den Pranger, eventuell hat er es verdient, aber es ist Selbstjustiz und Falsch. Anderes Beispiel wie war das nochmal in WoW wo da jemand einen Epic Dolch weggewürfelt hat und er dann von einen Mitspieler erstochen wurde??? Wenn jemand ganz einfach an meine Daten kommt, wer schützt mich davor das mit meinen Daten kein Mist gemacht wird? Also Ich habe Lieber ein Spinner der mich im Internet Beleidigt, als ein Spinner der meine Adresse kennt. Was ist wenn mich auf offener Strasse jemand beleidigt und dann weggeht??? Auch in reallife haben wir eine gewisse Anonymität, gut du kannst mich dann sehen, aber das war es auch schon mein Namen und Adresse kennst du nicht, sollten wir deshalb alle Namensschilder tragen wenn wir rausgehen?

      Dazu kommt noch das oft Minderjährige zu solchen Verhalten Neigen, haften dann da die Eltern? Und wenn Ja sollte dann nicht ein 15 jährige im Reallife angezeigt werden können, wenn er mein Kind beleidigt?

      Und wer soll sich dann darum kümmern wenn jeder Blog oder Webseiten Betreiber , Beleidigungen im Internet zur Strafanzeige bringt? Die Örtliche Polizei? Also Ich denke das ist bei weiten nicht so einfach.

  6. Der Grad der Beleidigung misst sich an dem der sich beleidigt fühlt, und nicht an dem der gerade mal Luft ablassen will. Wenn es um den eigenen „Druck ablassen“ geht, sollte man ihn so ablassen, dass andere nicht verletzt werden. Und warum sollen im Internet andere Regeln gelten wie auf der Strasse?

  7. So ein „Netzführerschein“ funktioniert aber nur, wenn klar zwischen „Beleidigen“ und „unbequemer kritik“ unterschieden werden kann.
    Und wer kommt denn nicht in Versuchung, Kommentare, die mit ehrlicher Logik und gesundem Menschenverstand das eigene Versagen bloßzustellen, einfach zu löschen?
    Jeder macht mal Fehler oder sagt mal was dummes. Wenn dann allerdings Kritik an solch verhalten einfach weggelöscht wird, so wird niemand etwas aus diesen Fehlern lernen.

  8. Die Art der Kommunikation im Internet geht halt einfach konform mit der Entwicklung der Menschen im „realen“ Leben. Es gibt doch zig Seiten die quasi nur davon leben Scheisse über andere Menschen zu verbreiten *4fuckr hust*…
    Ernst gemeint ist bei den ganzen shitstorms doch so gut wie nix, die Sache ist einfach das die Grenzen langsam nicht mehr vorhanden sind. Es muss immer noch härter und krasser sein…und das gilt nicht nur für Internetkommentare.

  9. Meine Güte wie kann man sich wirklich immer noch über flames und Beleidigungen im Internet aufregen… Ist doch logisch das der Mensch seine Anonymität im Internet ausnutzt weil er sich den Rest seiner Lebenszeit klar festgelegten Regeln anpassen muss, daher soll man die Leute ruhig flamen lassen. Es sind halt nur Worte, keiner dieser flamer hat die Absicht oder Möglichkeit einem ernsthaft etwas anzutun, also warum zur Hölle Steve, willst du unbedingt einen Netzführerschein?
    Das Internet ist der einzige Ort wo wir noch tun und lassen können was wir wollen und uns nicht dauerhaft an ein System halten müssen.
    So etwas BRAUCH der Mensch einfach (auch wenn er diese Freiheit im Internet anders nutzt als andere zu Beleidigen), und auch wenn ich es nicht toll finde, aber ein bisschen geflame in irgendeinem Internetforum ist echt ein kleines Übel wenn man dafür dann im richtigen Leben mit Mitmenschen die für einen selbst wirklich wichtig sind ausgeglichener daher kommen kann.
    Jetzt werdet ihr sicher sagen:“Super aber es gibt sicher Leute die Beleidigungen im Internet ernst nehmen und sich davon runterziehen lassen.“
    Sorry, aber ganz ehrlich, da hab ich einfach kein Verständnis für. Wer kann sich von einer Beleidigung treffen lassen der genau weiß, dass der Urheber dieser nur irgendein Typ ist der einfach gerade mit irgendetwas unzufrieden ist und deshalb mal kurz das Ventil öffnen musste?

  10. Diese Schwachköpfe sind zwar zweifellos lästig und unerwünscht, aber trotzdem sind sie das geringere Übel. Es beruhigt mich eher, dass viele sich trauen, so frei ihre Meinung zu sagen, auch wenn die Meinung an sich Dünnschiss ist. Sie würde sich auch nicht ändern, wenn man denjenigen verbieten würde, sie auszusprechen.

  11. „Es gibt wohl kein anderes Medium, in dem mit der Meinung anderer Menschen so despektierlich umgegangen wird, wie im Internet.“

    Es gibt eben ÜBERHAUPT KEIN anderes Medium, in dem jeder immer die Mögklichkeit hat sich zu äußern. Vielleicht sollte man diesen bescheuerten Vergleich irgendwann einfach mal lassen und sich über das wesentliche Unterhalten: Nämlich, dass wir Menschen nunmal so sind und vielleicht auch damit umgehen sollten wie wir sind. Wenn ich lese, was andere Leute im Netz schreiben, dann ist es genau das, was sie auch am Stammtisch sagen würden. Zu lernen damit umzugehen und es zu respektieren (solange keine Straftat vorliege, dann kann man ja die Polizei einschalten) ist wohl einfach auch Aufgabe des Nutzers. Wenn auf der Titelseite der Bild scheiße steht, dann ist das eine Frechheit, weil als Medium Bild habe ich eine öffentliche Verantwortung. Ein Kommentar hingegen hat genau das nicht, sondern ist die Aussage eines einzelenen zu einem Thema.

  12. im ersten moment hab ich mich erschrocken, ich dachte es geht um diesen amoklauf bei einer batman premiere in den usa , aber zum thema :
    ich kann das nachvollziehen auch deine meinung , da sich die meisten menschen echt benehmen wie die axt im wald und teilweise jegliche gute erziehung vermissen lassen, bei einigen bezweifel ich sogar das sie die jemals genossen haben…aber auf der anderen seite hab ich die befürchtung das wenn einer zu leicht identifiziert werden kann, damit schindluder betrieben werden kann, sei es mit drohungen oder auch werbung.

  13. Und wie stellst du dir so eine „schnelle und unkomplizierte“ Identifizierung denn vor?

    Einfaches Abfrageformular wo man ein paar IP-Adressen + Zeitpunkt eingibt und dann die jeweiligen Adressdaten, etc. ausgespuckt bekommt?

    Oder doch lieber noch n bisschen Überprüfung einbauen, damit man nicht bei jeder (gefühlten) kleinen Beledigung schonmal alles über den jeweiligen Gegner erfahren kann?

    So ein Verfahren kann(!) einfach schon nicht schnell und unkompliziert sein, da bevor es gerechtfertigt ist persönliche Daten über eine Person zu erfahren, erst einmal festgestellt werden müsste ob eben auch eine entsprechende (Straf-)Tat begangen wurde die eben dies rechtfertigt.

    Also im Endeffekt das, was heute schon existiert über eine Strafanzeige. Hier stellt sich natürlich das Problem der Speicherfristen, aber an der Stelle wird ja auch schon gearbeitet.

    Dann zum Thema „Internetführerschein“: Durch was siehst du diesen gerechtfertigt? Nur weil es eben solche beleidigenden Rüpel gibt? Das reicht aber einfach nicht!

  14. Echte Meinungsfreiheit benötigt keine Anonymität.
    Wer soll den sogenannten Internetführerschein ausbilden ?
    Lehrer, IT-Experten, Sozialarbeiter ect ?
    Vielleicht wäre es endlich mal an der Zeit für unsere Kinder und Jugendlichen auf die Straßen zu gehen und für deren Zukunft zu streiten.
    Ihnen Perspektiven zu geben und ein anderes Leben aufzeigen, als das, was wir Erwachsenen ihnen vorleben. Die Kommentare in solchen Foren ist das Spiegelbild der erwachsenen Generation.
    Scheisst Eure TV aus dem Fenster und beginnt zu Leben und nicht alles zu glauben, was einem im Mainstream so alles erzählt wird.
    Nehmt Eure Kinder dabei mit und lasst sie nicht irgendwo stehen bei Facebook und Co.
    Der traurige Höhepunkt dürfte wohl die Schießerei sein mit 15 Toten bei der Filmpremiere in den USA.
    Just my 2 Cent

  15. „…ich weiß, dass ein Großteil von Euch das anders sieht, aber ich bin trotzdem weiterhin für einen Netzführerschein, bzw. eine Möglichkeit, Leute schnell und unkompliziert im Netz identifizieren zu können!“

    Einen Führerschein für (Groß-)Webmaster/Seitenbetreiber. Diese wären autorisiert Abmahnungen zu verteilen. Sollten mehrere Abmahnung bei dem, der dafür zuständig wäre, eintreffen, müssten diese eine entsprechende Klage(Beleidigung, Nötigung, what ever) dem Assi schicken. Wie wird das bezahlt? Nun Ich schaue kein „freeTV“ oder Radio aber bezahle GEZ, denn ich hätte ja die Möglichkeit…

    • ganz einfache lösung: posten/chatten nur noch gegen bares, und wenns nur 50 cent oder nen euro sind. vorzugsweise über kreditkarte oder andere finanzdienste, wo du gezwungen bist deinen echten namen anzugeben. sollte sich derjenige dann daneben benehmen wir der account gesperrt, und bei straftaten über die rechnung seine adresse festgestellt.

      falls son superschlauer auch noch ne falsche oder geklaute kreditkarte benutzt sitzt er doppelt in der scheisse.

      jugendliche und kinder gehen da zwar leer aus, aber meiner meinung nach braucht nen kind kein öffentliches podium um seine meinung kundzutun. allerdings ist sowas wie „kinder halten den mund wenn erwachsene sich unterhalten“ heute generell nicht mehr allzu populär.

  16. 1.) Die Gesetze in Deutschland sind so konzipiert, dass es keine „Rechte“ gibt, die Menschen was erlauben etwas zu tun. Es sind nur Verbote, die den Menschen in Deutschland untersagt sind etwas zu tun. D.h. die Frage muss lauten „Ist es verboten andere Menschen (übers Internet) zu beleidigen, oder ist es das nicht?“, nicht „Gibt es ein Recht die Menschen (übers Internet) zu beleidigen?“. Dass Leute sich „Rechte“ herausnehmen, heißt nur dass sie doof wie Knäckebrot sind.

    2.) Es muss eine andere Möglichkeit geben, solch „Ausschreitungen“ im Internet zu stoppen, sofern sie die eigene Meinungsfreiheit übersteigen. Ein Netzführerschein hilft da herzlich wenig, da es ja meist die Jüngeren Menschen unter uns sind, die so ein Verhalten aufweisen.
    Wenn ich meinem Bürgermeister sage, dass er absolut keine Ahnung von Politik hat, nachdem er mal wieder was über den „Rechtsfreien Raum Internet“ geplappert hat, oder dass ich ihm sage; dass ich ihn absteche wenn er nochmal so einen Schwachsinn von sich gibt, ist ein relativ großer Unterschied. Mein Personalausweis wird ihm dabei nicht viel helfen. Es wird ihm auch nicht helfen, wenn er meinen Mund mit Tesafilm zuklebt.
    Namen sind in solchen Interessensgemeinschaften unwichtig, da nur das Geschriebene / Gesagte bewertet werden sollte. Solche Leute, die andere bedrohen, die kann man nicht stoppen. Auch nicht durch Netzführerscheine, Sperrungen oder was auch immer. Ähnlich wie bei Terroristen. Die gibt es einfach, dagegen wird man aber nichts machen können. Man kann nur verhindern, dass derselbe Mensch es nicht nochmal macht. Dass aber alle damit aufhören, darauf kann man lange warten.

    Entschuldige bitte Steve, wenn du dich durch den Post angegriffen fühlst. Eigentlich sollst du das nämlich gar nicht, denn Ideen für ein respektvolleres Umgehen im Netz bringst du ja. Die Frage ist, ob diese aber helfen würden.

  17. Zumal er ja Recht hat, hab nie verstanden, was diese Rotz-Trilogie noch mit Batman zu tun hat. Da fand ich Tim Burton und vor allem die Remedy-Spiele viel treffender. Ich mein, wer Spaß an dem Kram hat, bitte, aber außer Heath Ledgers Version des Jokers – die trotzdem nicht an Jack Nicholson oder Mark Hamil ran kommt – konnte ich diesen Werken überhaupt nichts abgewinnen. Einzig die letzte Supermanverfilmung war noch mauer…

  18. nen netzführerschein wäre was feines, schon allein die leute die man auf manchen gameservern antrifft passen auf keine kuhhaut :C

  19. Wenn ich alle bedrohen müsste über die ich mich aufrege… (ich hasse Schlümpfe!)

    Kann man die Damen und Herren nicht über die IP-Adresse identifizieren?
    Alles andere ist ja gesetzlich geregelt.

  20. Als ob die Identifikationsmöglichkeiten daran so dermaßen viel ändern würden.
    Ich bin von einer Person, deren Identität bekannt war, über Monate hinweg aufs Übelste beleidigt worden – online. Dass ich die Identität desjenigen kannte, hat ihn so absolut gar nicht davon abgehalten, regelrechtes Cybermobbing zu betreiben. Anlass des Ganzen war eine simple Meinungsverschiedenheit, die so lächerlich war, dass ich die Folgen dessen bis heute nicht fassen kann.

    Weißt, was übrigens die Aussage des Polizisten war, als ich mich endlich dazu überwinden konnte, Anzeige erstatten zu wollen? „Ja, aber warum tun Sie denn das? Also Ihre Meinung im Netz äußern. Lassen Sie das doch einfach, dann passiert auch nichts.“
    (Für mich wäre sowieso nur eine anonyme Anzeige in Frage gekommen, was aber leider nicht möglich ist. Ich will gar nicht wissen, was noch alles passiert wäre, hätte derjenige jemals meine Echtdaten in die Finger gekriegt.)

    Ich bin nicht grundlos reichlich paranoid, wenn es um bestimmte Echtdaten im Netz geht. – Ein solcher Internetführerschein und die damit verbundene offene Identität im Netz wären für mich lediglich Anlass, nirgends im Netz mehr meine Meinung kund zu tun.

  21. Steve, wenn dir deine Community jetzt hunderte anonymer „Haterbriefe“ schreiben würde, die deine Mutter, Schwester, Freundin, whatever mit dem horizontalen Gewerbe in Erinnerung bringen und gerne mal mit dir Hardcore-Diablo im Reallife spielen würden, wo wäre bitteschön der Unterschied?

    Selbst wenn ich dich anrufe – deine Telefonnummer steht sicher im Impressum – und meine Rufnummer unterdrücke, bin ich anonym (mal von staatsanwaltlichen Ermittlungen abgesehen, die aber nur im Falle schwerer Straftaten in Betracht kommen).

    Das Recht auf Anonymität fließt aus dem Recht der freien Meinungsäußerung. Das kollidiert zwar hier und da mit dem Interesse des Staates an der Aufklärung von Straftaten. Aber die freie Meinungsäußerung ist schlicht und einfach höherwertig.

    Der einzige Unterschied zwischen Netz und „Reallife“ ist der, dass die Meinungsäußerung im Netz einfacher ist. Ich muss keinen Brief zur Post tragen und keine Telefonnummer raussuchen. Aber rechtfertigt dieser Unterschied, das Netz zu zensieren? Und ja, die Abschaffung von Anonymität kommt der Zensur gleich.

    • Um das noch zu ergänzen:

      Ich sehr durchaus den Unterschied zwischen Flames/Shitstorms und freier Meinungsäußerung. Um das eine zu verhindern, bin ich aber nicht bereit, das andere aufzugeben.

    • Dem kann ich mich nur Anschliessen.

      Es gibt auch im RL ein Recht auf Anonymität. Wenn ich durch die münchner Innenstadt laufe muss ich niemandem sagen wie ich heisse oder wo ich wohne ausser natürlich der Polizei. Aber wie willst du das im Internet implementieren ohne, dass einigermassen erfahrene Cracker sich mit deinen Daten für dich ausgeben?
      Im RL sind offizielle Dokumente durch allerlei Schnickschnack relativ fälschungssicher und ausserdem ist es schwer sich mit meinem Ausweis/Führerschein für mich auszugeben, denn die meisten sehen mir einfach nicht ähnlich und ich kann meistens nachweisen, dass ich zur fraglichen Zeit nicht am Tatort, etc… war. Dieses Ausschlussprinzip (Wenn ich zur Zeit t an Ort B war, kann ich nicht an Ort A gewesen sein) macht sie Strafverfolgung überhaupt erst möglich!
      Aber im Internet, wo man Daten in Bruchteilen von Sekunden ohne Aufwand Daten kopieren kann, wo man sich an mehreren Orten (Webseiten) gleichzeitig aufhalten kann, wo man sein „Gesicht“ (zB die IP) sehr einfach und ziemlich sicher verschleiern kann (Stichwort TOR-Netzwerk)? Wie willst du da „einfach“ sicherstellen, den richtigen zu erwischen?

      Denn egal wie schlimm eine Straftat ist, sobald ein Unschuldiger dafür verurteilt wird sollte man die Aufklärungsmethode dringend überdenken. Und das Risiko seh ich hier absolut gegeben, wenn man bedenkt, dass sogar DNA-Proben schon zu falschen Verurteilungen geführt haben.

  22. Mit dem „Internet-Führerschein“ gebe ich dir vollkommen recht. Doch ich finde anstatt man diesen Menschen eine Geld oder Haftstrafe aufpumpt sollte man die den gegenüber stellen und dies noch mal ins Gesicht sagen, was sie geschrieben haben. Jap, das fände ich wäre die angemessene Strafe dafür.

    • Sich als Täter mit diesen real existierenden Personen auseinanderzusetzen, kann ein Teil der Bestrafung sein. Dennoch ist das Internet kein rechtsfreier Raum, so muss auch dort Recht des jeweiligen Landes in Form von Geld- bzw. Haftstrafen vollstreckt werden!

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