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Ein US-Bundesgericht in Massachusetts hat die gegen den wegen Urheberrechtsverstößen verurteilten Joel Tenenbaum verhängte Strafe von in Höhe von 675.000 US-Dollar (derzeit rund 538.000 Euro) bestätigt. Ein Geschworenengericht hatte Tenenbaum im Jahr 2009 für schuldig befunden, 30 Songs illegal heruntergeladen und über die Filesharing-Börse Kazaa verbreitet zu haben.

Tja, da wird wohl mal wieder ein Exempel statuiert! Ich kenne den Herren nicht und weiß nicht, wie viel Geld er zur Verfügung hat, aber wegen 30 Songs eine halbe Million Euro bezahlen zu müssen, ist meiner persönlichen Empfinden nach reinste Schikane. Für die Herren von Sony mag das eine Art Präzedenzfall sein, bzw. zur Abschreckung anderer Filsharer dienen, man darf aber nicht vergessen, dass man hier aller Wahrscheinlichkeit nach ein Menschenleben ruiniert. Wer kann schon „mal eben“ 500.000 Euro zahlen, ohne sich lebenslang zu verschulden?

Was meint Ihr dazu? Danke an Metaxer für den Link!

Quelle: Heise.de


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32 KOMMENTARE

  1. Auszug aus Wikipedia

    […] Tenenbaum lehnte eine gütliche Einigung in Höhe von 10.500 US-Dollar ab.

    […] 2010wurde die Höhe des Schadensersatzes herunterkorrigiert, auf 67.500 Dollar […] Tenenbaum erklärte, auch diese Strafe sei von ihm nicht bezahlbar.

    Neben dem zerstörten Leben finde ich, müsste das in Relation zu dem tatsächlich verursachten Schaden stehen. Bei 30 Liedern macht das bei 0,99€ pro Song etwa 18.114 Downloads pro Song bei Kaza?! Halte ich für sehr unrealistisch, dass dieser Schaden verursacht wurde.

    • Seit wann muss man nur den Schaden bei einem Vergehen oder Verbrechen bezahlen? Wer trägt denn deiner Meinung nach die Kosten für die Unternehmen, welcheden Typen erstmal ausfindig gemacht haben? Den ganzen rechtlichen Aufwand, die Anwaltskosten etc.?

  2. Es wird nichts bewirken, selbst wenn Sie Ihm 60000000000 Dollar zahlen lassen, Das Geld bekommen Sie nicht, der Mensch ist erledigt, die Piraterie geht weiter, Sinn des ganzen??? Keiner!

      • Da muss ich dir widersprechen. Wiedermal ein Beispiel von „Hauptsache dummgeschwätzt“ (Saarländische Redensart). In den USA gibt es sehr wohl so etwas wie eine Privatinsolvenz, ledigliche die Modalitäten und Fristen unterscheiden sich von denen hierzulande.
        Mein Wahlspruch: Erst denken, dann reden.

        So long… euer Sala

  3. In diesem Fall muss man aber wirklich von Dummheit reden. Der Kerl ist mehrfach verwarnt wurden und sollte ursprünglich einen wesentlich kleineren Betrag zahlen. Stattdessen betreibt er lieber sein Filesharing weiter und lehnt jede Form der außergerichtlichen Einigung ab. Auch wenn eine halbe Million jetzt recht viel ist, so darf man dennoch nicht vergessen, dass der Mann seine Grenzen nicht erkennen wollte. Und wer nicht Bereit ist, seine Fehler ein zu gestehen, der hat auch seine Bestrafung verdient.

  4. Er wird ins Gefängnis wandern, weil er die Strafe eh nicht zahlen kann. Ich verstehe auch nicht, wieso er nach dem Ärger 2007 immer noch zwei Jahre lang munter weitergemacht hat.

    Und ganz ehrlich: schon damals war klar, dass es mit Tauschbörsen Ärger gibt. Wenn ich unbedingt alle Songs gratis haben möchte, dann verbreite ich sie nicht weiter oder mache mich wenigstens kundig zu dem Thema.

    Selber schuld.

  5. Die US-Währung hält sich nur durch Schulden am Leben.
    70% aller US-Schulden kommen direkt von den Bürgern.
    Jede Schuld an Kreditunternehmen ist für diese eine Forderungen, also ein Plus. Ob sie das Geld zurück bekommen oder nicht.
    Selbst Ärzte, welche mal eben einen 250.000$ Kredit für ihr Studium aufnehmen (in deutschland wäre so ein Kredit für jemanden ohne Arbeit undenkbar), zahlen diese Schuld nur sehr selten komplett zurück.
    Dort läuft das schlicht und ergreifend ein wenig anders.
    Wird Geld gebraucht, wird Geld gedruckt. Durch die internationalen Schulden, um Öl, Nahrung und Waffen bei den USA zu kaufen, erfährt der $ auch keine große Inflation. Die USA ist das einzige Land auf der Welt, welches kaufen kann, was es will, ohne selbst eine eigene Leistung in Form von Export zu erbringen.

    Solche Strafen sind nunmal ganz normal dort, gab sogar schon höhere in dem Bereich. Wer da von Rekord spricht, möchte nur wieder eine bestimmte populistische Meinung verbreiten. Aber so ist unser heutiger „Journalismus“ nunmal.

    • Ich werd irgentwie nich so ganz schlau aus deiner Erklärung.
      Hatte bis zur 12. Klasse Sowi also bin nicht vollkommen blöd, aber wenn einfach immer Geld gedrückt wird, muss doch zwangsläufig eine Inflation folgen. Sonst würden das ja alle machen.
      Kann das mal wer genauer erklären warum, dass jetz bei den USA anders ist?
      Oder würfelt tas nur verwirrtes Halbwissen durcheinander? (nich als angriff verstehen, passiert nur oft genug)

    • Also immer einmal langsam mit den Pferden.
      Der Dollar ist nichteinmal das Papier wert, auf welchem er gedruckt wird. Als ob die USA nicht schon längst ne fette Inflation hätten.
      Und bei allen Währungen wird das so gemacht. Nennt sich Giralgeld, Geldschöpfung aus dem nichts. Das ist unser Geldsystem.
      Der einzige Unterschied, warum die USA ihre Vormachtstellung haben, ist der Ölhandel bzw der Petrodollar. Seit dem 2 Weltkrieg wird Öl in Dollar gehandelt. Oder was glaubst Du warum die USA immer wieder Kriege führen. Geld verbrennen, Petrodollar sichern. Geld ist nichts anderes als ein Schuldschein. Für jeden Dollar oder Euro den Du in der Tasche hast existiert derselbige Betrag als Schuld. Wenn alle Schulden abgezahlt würden, gäbe es kein Geld mehr. Nur bei der Geldschaffung bzw der Schuldenvergabe wird der Zins nicht miterschaffen. Genau das ist der Knackpunkt, warum dieses System immer alle 60-80 Jahre an die Wand fährt und eine Umverteilung von unten nach oben stattfindet.

      Zur Strafe:
      So ist das im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Natürlich ist es überzogen, aber solche Geldsummen als Strafe sind dort völlig normal.

  6. Frechheit… wenn ich irgend ne Mix CD mit 30 Songs im Laden klaue, und evtl ein paar Kumpels kopiere, würde die Strafe ja auch niemals derart hoch sein.

    • Die würde genauo genommen = 0 sein.
      In Deutschland zahlt jeder, i.d.R. ohne es zu wissen, eine Gebühr auf _jeden_ Datenträger, welche direkt zur GEMA fließt.
      Diese Gebühr deckt eventuelle „Sicherheitskopien“ in Form von Generalverdacht ab, wodurch du für Privatkopien nicht belangt wirst (theoretisch).
      Es lebe der Lobbyismus.

  7. selbst wenn die songs tausendfach von ihm geladen worden wären. Es ist einfach unrelalistisch.

    Naja er hat es verbreitet. So lange man nur „downloaded“ passiert einem nichts. Warum 20000 Downloader verfolgen wenn man nur 1 Uploader fangen muss.

    Auserdem is der streitwert viel zu niedrig. Angenommen ein Album ca 15€ ladet man runter. Schaden für den Künster je nachdem ob Major ( ca 1€ ) oder Indi ( ca 5 € ). Der Uploader ermöglicht den Download von z.b ca 20000 Alben. Sind das schon allein 20000-100000 € Schaden.

    Für ihn wären Realistisch ca 30 songs. Preis pro song meistens 1 Euro. Also 30 Euro. Angenomen er verbreitet es an ca 10000-20000 Menschen.

    Rechnet man das jetzt normal zusammen so hätte man tatsächlich einen streitwert von 300.000-600.000 Euro. Klingt zwar komisch aber “ theoretisch “ wäre diese strafe richtig.

    Für einen normalen menschen leider nicht zu bezahlen.

  8. „aber wegen 30 Songs eine halbe Million Euro bezahlen zu müssen“
    Naja, so ist das ja laut deinem Auszugs des Artikels nicht.
    Es zahlte die Strafe, weil er sie zusätzlich noch verbreitet hat und da weiß man ja nicht wie groß der Schaden dadurch ist (also wie viele sich es von ihm gezogen haben).
    Sonst wäre die Strafe mit Sicherheit nicht so hoch.

    „Songs illegal heruntergeladen und über die Filesharing-Börse Kazaa >>verbreitet<< zu haben"

  9. „Vor Gericht angeklagt, lehnte Tenenbaum eine gütliche Einigung in Höhe von 10.500 US-Dollar ab. Nach dem The Digital Theft Deterrence and Copyright Damages Improvement Act of 1999 könnte Tenenbaum vom Gericht verurteilt werden, bis zu 1 Million US-Dollar zahlen zu müssen.“

    Er ist derzeit Student in Physik, die eigentlich zu tragende Summe waren ca. 5500 Dollar.

    Fehler Nr.1 seinerseits, er hat die Musik weiter verteilt. Beim eigentlichen Download ist es 95% aller Firmen völlig egal, es geht ihnen um die Leute, die die Dateien ins Netz bringen und sie verteilen.

    Fehler Nr.2: Er schickte Sony, nachdem er den ersten Brief erhalten hatte, einen Scheck in höhe von 500€, ohne weitere Informationen. Anstatt sich mit der Firma auseinander zu setzen und ihnen die Sachlage zu erklären, handelte er einfach blind und sowas wird bei Firmen wie Sony, die ohnehin schon eine extrem strenge Rechtsabteilung besitzen, nicht sehr gerne gesehen.

    Natürlich sind 538.000 ein wenig hoch gegriffen, aber er wollte sich weder auf außergerichtliche Einigung, noch auf das Erste Urteil einlassen und ging in Berufung. Und er wurde vorher sogar gewarnt, also das Opfer ist er hier wohl sicher nicht.

  10. Sehe ich genauso wie du Steve! Natürlich ist Filesharing kein Kavaliersdelikt aber muss deswegen, mehr oder weniger, ein Menschenleben derart ruiniert werden?

    Warum gibt es eigentlich kein länderspezifisches, einheitliches Strafmaß für solche Fälle?

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