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Sie sehen aus wie “Billy”, “Pax’” oder “Hemnes” und lassen sich ähnlich einfach zusammensetzen. Tatsächlich kommen sie auch aus denselben Fabriken. Und doch sind die ausgestellten Möbel nicht vom berühmten schwedischen Möbelkonzern Ikea – sondern von “Joyme”, der neuen chinesischen Konkurrenz […] Hinter Joyme stecken ehemalige Ikea-Lieferanten, die nun in China auf eigene Faust ein Konkurrenzunternehmen aufbauen. Es ist die Folge eines jahrelangen Streits zwischen Ikea und seinen Zulieferern. Für seine weltweit insgesamt rund 340 Filialen lässt das schwedische Unternehmen etwa ein Viertel seiner Waren in China herstellen. Während der Holzpreis in China stetig steigt – allein im Jahr 2010 um 40 Prozent – und die Löhne sich innerhalb von fünf Jahren für die Kleinunternehmen fast verdoppelt haben, versucht Ikea die Einkaufspreise jedes Jahr um zwei bis fünf Prozent zu senken […] Einige der mehr als Hundert Lieferanten in China haben ihre Zusammenarbeit mit Ikea daher aufgekündigt – unter anderem 15 Betriebe, die sich Anfang des Jahres zusammengeschlossen und Joyme gegründet haben […] Joyme könnte nur der Anfang sein. 300 weitere Zulieferer drohen, sich von Ikea wegen Preisdrückerei abzuwenden und ähnliche Möbel auf eigene Wege zu vertreiben und gar zu exportieren.

Schon interessant! Was wäre eigentlich, wenn der Möbel-Bereich nur der Anfang wäre? China produziert für fast alle großen Hersteller aus den verschiedensten Bereichen. Was wäre denn, wenn China plötzlich sagt: Wir produzieren nicht mehr für Niedriglöhne für Euch, sondern wir produzieren Eure Waren (ändern diese leicht ab) und verkaufen sie eigenständig. Und damit meine ich nicht auf kleinen Märkten als billige Kopien, sondern im großen Stil. Ein durchaus interessantes Szenario, findet Ihr nicht?

Quelle: Zeit.de

Danke an Konstantin für den Link!


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38 KOMMENTARE

  1. Grundsätzlich ist hierzu zu sagen, dass diese Praxis bei komplexeren Produkten, die mit Patenten geschützt sind, illegal wäre und die Produkte vermutlich zumindest außerhalb von China nicht verkauft werden dürften.

  2. Immer mehr us-Firmen kehren genau deshalb in die Heimat zurück.
    Chinas allgemeiner Wohlstand steigt jährlich um rund 30%, und damit auch die Löhne, besonders in den Städten.
    Nächster Stop: Afrika.
    Nicht umsonst beginnen jetzt dort unten westliche Kriegstreibereien aufgrund wirtschaftlicher interessen (Hallo Frankreich).

    Und was werden wir westlichen kapitalistischen Ausbeuter rumheulen, wenn die Preise in den nächsten Jahren in weiteren Gebieten stark ansteigen.

  3. Angela Merkel hat einen schweren Autounfall und liegt 10 Jahre im Koma. Als sie schließlich erwacht, steht der Chefarzt vor ihr und sagt: „Keine Sorge, Frau Merkel, die CDU regiert nach wie vor, Mercedes gibt es noch, und die Linke sitzt in keinem Parlament mehr.“ – Merkel: „Das ist ja schön zu hören, und was kostet so ein Mercedes inzwischen?“ – Arzt: „500.000 Yuan!“

  4. Bei Chinas Wirtschaftswachstum wundert mich überhaupt nicht, dass die irgendwann mehr Geld verlangen (müssen). Das Preisniveau gleicht sich an, weil wir immer mehr Geld nach China schicken, um billige Arbeitskräfte zu bezahlen. Ich vermute, dass sich das letztendlich auf einen bestimmten Mittelwert einpegeln wird.

  5. als europäer hat man immer das gefühl am nabel der welt zu sitzen. im grunde genommen wird china und indien und wie sie alle heissen irgendwann auf allen märkten eine veränderung wie diese herbeiführen. in meinen augen ist es auch nicht falsch sich über ungerechtigkeiten hinwegzusetzen. wie hier einige „wir werden lohn-dumping-länder“ schreien kann ich nicht nachvollziehen. bei uns herrschen nicht solche verhältnisse, wie damals in china oder indien als die westlichen unternehmen begannen die herrschenden bedingungen auszunutzen. da müsste schon so einiges wegbrechen, dass wir hier anfangen würden in fabrikem im halbdunklen addidas sportsocken zu nähen.

  6. Die Chinesen ficken uns so oder so irgendwann da können wir nichts mehr machen, der Zug ist abgefahren. Können nur hoffen das wir noch ein paar schöne Jahre haben.

  7. über kurz oder lang wird es so kommen.

    die chinesen haben genau wie die japaner sehr gut aufgepasst, und verfügen über genug stabilität im eigenen land um sich nicht bevormunden zu lassen.

  8. Sehr mutige und gute Entscheidung. Ich bin schon seit Jahren der Meinung das es uns, und anderen „westlichen“ Ländern, nur so gut geht weil die vielen Chinesen, Inder und wer sonst noch alles uns diesen Wohlstand ermöglichen. Würde diese Menschen nicht für ein Tageslohn arbeiten bei dem man bei uns nicht mal eine S-Bahnfahrkarte bekommt könnten wir nicht so in saus und braus leben.

    Die Gründe dafür sind sicherlich nicht alleine bei den großen Firmen zu suchen die dieses System ausnutzen aber mit Sicherheit sind diese Firmen ein recht großes Rad im Getriebe dieses Ausbeutungssystem.

    • Du vergisst hierbei, dass dort die Lebenserhaltungskosten wesentlich geringer sind als bei uns. Selbst Luxusgüter wie Videospiele und co. sind dort preislich an den Markt angepasst, weshalb man ja z.B. Sim City für 10 Euro oder so im indischen Originstore bekommen konnte usw.

      Dort fährt man auch wesentlich günstiger Bahn und dergleichen. Wenn es in Dokus immer heißt „Der und der verdienen umgerechnet nur einen Euro am Tag“, dann regt mich das schon immer auf. Denn 1 Euro ist dort gemessen an den Preisen viel Geld. Mit einem Euro kann man da viel kaufen. Der ist einfach mehr wert als bei uns.

      Natürlich geht es vielen Menschen dort schlecht, das ist klar. Aber da kann der Westen wenig helfen. Die Länder müssen selbst ihre politische Stabilität usw. aufbauen. Was passiert, wenn da der Westen hilft, hat man am Schah von Persien in den 60ern gesehen.

      • „Was passiert, wenn da der Westen hilft, hat man am Schah von Persien in den 60ern gesehen.“

        Oder in Afghanistan sobald die Truppen abziehen, das gibt nen zweites Somalia.

  9. china rockt einfach! hoffe die zeigen den ganzen arroganten unternehmen wie vw, bmw, mercedes und allen anderen mal wo der hammer hängt!

    dauert hftl nich mehr lange dann sind die alle pleite! denn so langsam haben sie auch mal ein richtig cooles auto raus gebracht wo man auch sieht das es eine gute qualität hat die sogar bmw usw schlagen kann.

    • oton, dann kann man den Laden hier dicht machen, weist du wieviele Leute dann ihre Jobs verlieren? Dann is Deutschland am Ende, grade wenn Mercedes, BMW usw pleite gehen…find ich lustig wie man den eigenen Untergang noch vorrantreiben will…

    • Schon mal daran gedacht das es nicht nur Autos und Möbel betrifft, sonern z.b. auch das Gerät mit dem du diese Seite besuchst und deine Kommentare schreibst ?!

      Hoffentlich gehen die alle Pleite, dann können wir demnächst wieder mit Stein und Knüppel unser Essen jagen.

  10. Das schlimme daran ist ja… das wird so tatsächlich schon gemacht!
    Ich absolviere derzeit eine ausbildung zum Automobilkaufmann und habe durch ein bischen „Fachliteratur“ lesen (Auto-Motor-Sport) erfahren, dass auf der Shanghai Autoshow EXAKTE Kopien von Westlichen Herstellern durch Chinesische Produzenten ausgestellt werden. Die sind natürlich erstmal nur für den chinesischen Markt bestimmt aber wenn der Trend so weiter geht kann man damit rechnen das diese „Chinaklone“ bald nach Europa und die USA schwappen…

    • jo, in hong kong, shanghai usw. fahren schon elektro smarts während die hier noch endlos davon quasseln.

      china hat den unternehmergeist der dem westen heute durch unser aufgeblasene bürokratie und starren unternehmensstrukturen abgeht.

    • Das problem ist nur, wenn die Firmen hier kaputt gehen weil China nur noch für sich/eigene Firmen produziert, dann gibts nix mehr von denen die Kopieren können. Und deren Eigenentwicklungen ?! Na dann gute Nacht

      • Gute nacht?
        Ja für die westliche Wirtschaft.

        Recherchiere mal die Entstehung von „Made in Germany“ dann weisst du Bescheid.
        Deutschland hatte vor über hundert Jahren mal genauso begonnen.
        Gnadenlos alles kopiert und billig nachgebaut.

      • lol, das war mal. klar produzieren die viel ramsch, und sachen die gemeingefährlich sind aber das kriegste hier auch vorgesetzt.

        china zu unterschätzen ist törricht, militärisch haben sie die usa in 5-10 jahre überholt (auch technisch) und waffen aus china sind jetzt schon besser als der müll den die amerikaner herstellen.

        alle guten waffen aus den usa sind ausländische produkte die in lizenz gebaut werden.

  11. Fänd ich gut. Wenn man kurz überlegt merkt man wie die weltweiter Wirtschaft und besonders der Import von China abhängt. Ich denke dass würde der westlichen Welt mal sehr gut tun, so auf die Nase zu fallen.

  12. Klingt in der Theorie nicht schlecht, weil wenn die Fabriken in China aufgegeben werden, weil es sich einfach nicht mehr rentiert im Ausland zu Produzieren, könnte es dazu kommen das die Fabriken nach Europa geholt werden. Obwohl da die Frage besteht, ob wirklich Arbeitsstellen geschaffen werden, oder einfach wie Amazon es macht Leiharbeiter aus anderen Ländern mit höherer Arbeitslosigkeit in Bussen rannkarrt um diese dann mit einem Hungerlohn abzuspeisen.
    Dann gibt es hier auch wieder mehr Umweltverschmutzung.
    Ich denke es gibt so viele Vor-und Nachteile die man erst dann sieht wenn es wirklich passiert.

    • amazon ist bei weitem nicht der vorreiter in sachen billigarbeiter.
      ich arbeite auf dem bau und dort ist es schon lange so dass die wenigsten arbeiter deutsche sind. man muss sich nur mal die eisenflechter anschauen die auf den meissten baustellen arbeite.
      von spaniern, portugiesen über polen bis zu türken ist da alles bei. deutsche wollen diesen harten job für den lohn einfach nicht machen.
      und anstatt vernünftige löhne zu zahlen holt man sich halt billigkräfte.
      schuld sind politik, industrie und wirtschaft, die immer weiter versuchen löhne zu drücken. was nur anscheinend keiner sieht ist:
      harte arbeit -> wenig lohn -> keine kaufkraft
      harte arbeit -> guter lohn -> gute kaufkraft -> mehr aufträge usw.

      DAS SYSTEM IST SCHULD !1elf

      • naja, der bau ist doch für uns deutsche schon seit 10-15 jahren tot.

        als ich gesehen hab was ich als maurer in der ausbildung kriegen würde, und was später als geselle, und für was die meisten aus dem alten ostblock arbeiten hatte sich das für mich als berufswahl schon erledigt.

        die politik machts ja ständig schlimmer indem sie diese scheinselbständigen aus dem osten erlaubt, und alle paar jahre ne neue grenze öffnet.

      • Lass die Medien nur labern.
        Amazon Mitarbeiter verdienen rund 8.50-10€ nur für Pakete zusammen packen.
        Ein Job, bei dem man keinerlei Bildung benötigt und bei dem man sich auch nicht kaputt arbeitet.
        Jeder mit einem Schulabschluss sucht sich einen normalen Job. Der Rest soll nicht meckern oder sich was besseres suchen.

    • Nach Europa werden diese Fabriken sicher nicht geholt. Wer seine Arbeiter in Europa beschäftigt und hier produziert, der zahlt die Abzocksteuern der EU, das lohnt sich für viele Firmen einfach nicht.

      Sobald es keine Subventionen mehr gibt, machen die Firmen dann weniger Gewinn.

  13. Klar ist, dass China sich zum Schwellenland gemausert hat. D.h. auch dort werden die Ansprüche an Lohn, Konsumgüter und Lebensstandart höher. Deshalb werden sich westiliche Staaten andere Entwicklungsländer suchen, die zukünftig Billigprodukte herstellen werden.
    Das mit dem kopieren ist in China schon lange populär. Deshalb drücken sich viele Autokonzerne in China zu produzieren. Mir fällt da noch eine Story ein von einer Bahn, die Siemens für eine chinesische Stadt (hab vergessen welche) herstellen wollte. Die haben die Pläne vorgestellt und einen Prototypen geliefert und dann wurde der Vertrag gekündigt und ein chinesisches Unternehmen hat anhand des Prototypen die Bahn produziert.

  14. Naja, wenn man nachweislich einfach „westliche Produkte“ kopiert und in eben diesen Westen verkaufen will, sollte „dieser Westen“ konsequent mit Strafzöllen reagieren…

    … ist aber irgendwie eh lustig, dass „der Westen“ sein gesamtes Know – How (=ehemaliger Wettbewerbsvorteil) China auf einem Silbertablett lieferte, und nun wo die Betriebe dort auch dank dieser Hilfe aufholen konnte weint, dass China ihn dank Niedriglohn abhängen könnte…wenn es nicht traurig wäre könnte man herzhaft drüber lachen.

    • Jedem Unternehmer der in China produzieren lässt ist klar, dass seine Produkte früher oder später kopiert werden. Er hat ja den Chinesen das Know How zur Produktion gegeben.

      Das Know How zur Weiterentwicklung bzw. die Inovation bleibt aber im Ursprungsland.

  15. So ähnlich ist es schon einmal passiert. Zur Zeit der Industrialisierung in Deutschland! Man sollte nie vergessen, dass bis vor ~150 Jahren Deutschland ebenfalls alles abgekupfert hat und für billig Löhne produzierte. Das ganze hat sich drastisch gewandelt, und wo stehen wir jetzt? So ähnlich wird es China auch ergehen oder besser gesagt, der Wandel steht bevor.

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