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Andreas-Stoch

Das Kultusministerium Baden-Württembergs hat „jegliche dienstlichen Zwecken dienende Kommunikation zwischen Schülern und Lehrkräften“ in sozialen Netzwerken verboten. Stattdessen wird auf den konventionellen Schriftverkehr oder die Nutzung von verschlüsselten E-Mails verwiesen […] Untersagt ist auch die E-Mail-Kommunikation innerhalb von sozialen Netzwerken ebenso wie Chats, aber auch das Mitteilen von Noten, das Einrichten von Arbeits- und Lerngruppen zum Austausch von Materialien und die Vereinbarung schulischer Termine. Grund sei, dass die Daten in die USA gelangten, wo die Datenschutzstandards nicht mit deutschen und europäischen Datenschutzstandards in Einklang stünden.

Für mich eine billige Ausrede für die völlige Unfähigkeit einiger konservativer, ewig gestriger Politiker, sich mit neuen Medien auseinanderzusetzen und sich darauf einzulassen. Wie ich schon in meinem Referendariat feststellen musste, fühlen sich bestimmte Menschen durch die neuen Medien und den Umgang damit in ihrer Existenz bedroht und verschließen sich dem völlig. Sätze wie „Computer sind kontraproduktiv für die Bildung – die Kinder lernen damit nichts“ und „wegen Computern verdummen unsere Kinder“ gehören dort zur Tagesordnung. Fakt ist: Computer, das Internet und die neuen Medien gehören zur Lebenswelt der Jugendlichen. Im Gegensatz zu meiner Generation wachsen heutzutage die Kids damit auf. Wenn wir die Jugend verstehen wollen, müssen wir uns auf diese Medien einlassen und uns auch darin bewegen. Wer das nicht versteht, lebt meiner persönlichen Ansicht nach in der Vergangenheit und hat in einem öffentlichen Amt oder in der Bildung nichts verloren.

Die FAZ hat auf ihrer Internetseite auch schon einige Reaktionen dazu eingefangen:

„Facebook und andere soziale Netzwerke sind die Lebenswirklichkeit junger Menschen. Dass dann gerade Lehrerinnen und Lehrer von diesen Portalen ferngehalten werden sollen, trägt nicht zu einem umsichtigen Umgang mit den sozialen Netzwerken bei“, sagte Nikolas Löbel, Landesvorsitzender der Jungen Union. Ähnliche Argumente bemühen die Lehrer: Die Schüler seien über Mails oder Briefe heute nicht mehr zu erreichen. Das Smartphone sei das wichtigste Kommunikationsmittel, schnelle Terminansagen könne man den Schülern nur noch über die sozialen Netzwerke mitteilen.

Dem ist wohl nichts hinzuzufügen! Bleibt abschließend nur noch die Frage, wie Ihr die ganze Sache seht?

Quellen: Golem.de, faz.net

Danke an die vielen Community-Mitglieder, die mir den Beitrag verlinkt haben!


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47 KOMMENTARE

  1. Ich finde das Verbot gut ! Man sollte sich im Klaren sein das ca. 80% aller Schulpfllichtigen in sozialen Netzwerken angemeldet und aktiv sind, dies bedeutet aber auch das 20% der Schüler dies nicht sind, aus welchen Gründen auch immer. Wenn es der Weg sein sollte mit seinen Schülern hauptsächlich per FB oder twitter zu kommunizieren finde ich es nicht gut die verbleibenden 20% zur Nutzung zu zwingen oder ausgegrenzt zu werden.

  2. Nur am Rande: BW hat eine grün-rote Regierung. Das wird normalerweise nicht als Konservativ eingestuft.
    Facebook ist ein kommerzielles Produkt – das weder in öffentlichen Berufen noch in der Wirtschaft/Industrie – für eine individuelle Kommunikation genutzt werden sollte. Die Wirtschaft/Industrie ist da sehr viel vernünftiger und nutzt Sachen wie Facebook nur als Mulitcast-Medium für das Marketing. (Beispiel: die absolute Mehrheit der Unternehmen bieten kein Support oder Kunden-Kommunikation über Facebook an.)

    Zusätzlich werden die Schüler indirekt diese „neuen Medien“ oder in anderen Worten ein „Kommerzielles Produkt“ aufgedrängt. In jedem Unternehmen gibt es solche Regeln (Achtung liebe Lehrer: hipp und neu auch Code of Conduct genannt 😉 ). Finde es entgegen der hier vorrherrschenden Auffassung sinnvoll.

  3. Facebook verbot für lehrer wasn schwachsin der mist schaut er aus nach nem test ‚wie weit sie den gehen dürfen wenns ums www geht’Ich finde es müsste wieder protestiert werden 😉 Finger weg vom Internet meine Lieben Politiker

  4. Absolut richtig. Es sollte nicht auch noch eine Nötigung seitens des Staates geben, einem bestimmten sozialen Netzwerk beizutreten, indem nur dort bestimmte Informationen verfügbar gemacht werden – insbesondere nicht bei Minderjährigen.

    Hinzu kommt, dass eine Behandlung der Social Networks im Unterricht explizit von dieser Regelung ausgenommen ist.

    Es geht hier nicht darum, dass irgendwer von etwas ferngehalten werden soll, sondern darum, dass keine indirekte Nötigung stattfindet, seine persönlichen Daten der US-Gesetzgebung zu unterstellen.

    Und dass Schüler per Mail nicht erreichbar sind, ist ja völliger Unsinn – wer Facebook auf dem Smartphone hat, hat auch sein Mailkonto dort eingebunden. Es liegt in der Natur der Schüler, dass diese gern behaupten sie hätten eine bestimmte Mail nicht bekommen oder gelesen und deshalb keine Hausaufgaben gemacht. Die gleichen Argumente funktionieren bei Facebook allerdings genauso gut.

    • Abgesehen davon ist Facebook meiner persönlichen Ansicht nach auch kein gutes Mittel zum Informationsaustausch. Die Posts sind nicht kategorisiert, teilweise nicht chronologisch geordnet und es gibt keine Suchfunktion. Kurzum, bei regem Kommunikationsaufkommen ist es ein Horror, eine bestimmte Information oder ein bestimmtes Dokument, das älter als ein paar Tage ist, wieder aufzufinden.

      Es gibt viel bessere und geeignetere Software, mit denen man Infos & Dokumente im Bildungsumfeld austauschen kann – und die sollte auf den Schulservern laufen, nicht auf irgendwelchen US-Servern.

  5. Ich denke es ist vollkommen in Ordnung wenn man verbietet, Informationen die dem Datenschutz unterliegen, wie zum Beispiel Schulnoten, über soziale Netzwerke zu übermitteln, hierfür gibt es aber andere Bildungsplattformen wie zum Beispiel „Moodle“. Diese Plattform wird z.B. an meiner Uni verwendet um Vorlesungsunterlagen und Aufgabenblätter online zur Verfügung stellen zu können. Auch Lern- bzw. Arbeitsgruppen können hier gebildet werden und ein Forum zum Informationsaustausch ist vorhanden. Diese und weitere Plattformen könnte man für solche Unterlagen verwenden.

    Wenn sich Lehrer bzw. Schulpersonal im allgemeinen (Sozialarbeiter zum Beispiel) allerdings auch über andere schulisch interessante/wichtige Themen unterhalten möchten, so sollte dies auch möglich sein. Voraussetzung ist natürlich zum einen, dass beide Parteien mit der Nutzung einverstanden sind und zum anderen, dass nicht NUR über Soziale Netzwerke kommuniziert wird.

    Ein anderer Punkt der mir bei diesem Thema in den Sinn kommt, ist die Trennung von Privat- und Berufsleben. Stichwort Party-/Nacktfotos… Vor kurzem hab ich zum Beispiel wieder gehört, dass eine Lehrerin auf Twitter Bilder gepostet hat, auf denen sie fast nackt zu sehen war (Natürlich für alle sichtbar). Ich denke nicht, dass Schüler, egal welchen Alters, solche Bilder von ihren Lehren sehen sollten (Andersrum natürlich auch nicht^^). Aus diesem Grund haben einige Lehrer an meiner letzten Schule (Erwachsenenbildung) auch zwei Accounts, einen privaten und einen für Schulzwecke.

    Wie dem auch sei, ein vernünftiger Umgang mit dem #Neuland wird in Zukunft sowieso unausweichlich und daher denke ich auch, dass es wichtig ist den Schülern einen verantwortungsbewussten Umgang mit sozialen Netzwerken und dem Internet allgemein zu vermitteln.

  6. zeigt halt mal wieder, dass es egal ist, wenn die grünen die macht haben – besser wirds dadurch nicht – und dennoch werden solche dinge auf konservative einstellung geschoben – dass das ziel einfach ist, keine vom staatlichen erziehungswahn abweichende meinungen aufkommen zu lassen – das sieht keiner… (kita ab 0 ist da das primäre ziel momentan – und bloooooß keine gesunde kindheit mit den eltern)

  7. Nur Konsequent.

    Wenn sie das ernst meinen, kommen da gute zeiten auf uns zu:

    „Wenn das jetzt offizielles Regierungs-Dogma ist, dass das Internet halt Wildwest ist, und man da eh für nichts garantieren kann, dann wird es höchste Zeit, dass Konsequenzen gezogen werden.
    Netzsperren sind dann z.B. automatisch sinnlos und müssen weg. Und beim Staatstrojaner gibt es gleich mehrere Punkte, die man dann mal neu verhandeln müsste. Damals wurden wir ja noch belächelt, als wir anmerkten, dass die die Daten über einen Proxy in den USA routen. Nach heutigem Wissenstand von Uhl dürfte man das ja nicht mal mehr durch Deutschland routen. Und wenn der Staat nicht die Integrität des Routings garantieren kann, dann dürfen wir auch niemanden mehr wegen Urheberrechtsverletzungen im Internet verfolgen. Das könnte ja übers Ausland geroutet und dort manipuliert worden sein. Und die „Bundes-Cloud“ ist natürlich auch tot. “

    Natürlich ist der eigentliche grund sich nicht damit auseinandersetzen zu wollen, aber mit „Grund sei, dass die Daten in die USA gelangten, wo die Datenschutzstandards nicht mit deutschen und europäischen Datenschutzstandards in Einklang stünden.“ hat er absolut recht – das ist halt der status quo. Aber ich hab die befürchtung, dass da dann am ende n „neues datenschutzgesetz“ rauskommt, wo genau die praktik halt „legal“ ist.

  8. Ich sehe dies nicht so sehr als Unwille „sich mit neuen Medien auseinanderzusetzen“ sondern eher als eine nachvollziehbare, wenn auch eventuell zu harte Entscheidung.

    Als Elternteil sehe ich schulische Facebook Aktivitäten durchaus kritisch, da eventuell Kinder durch den Gruppenzwang quasi dazu gedrängt werden diese Plattform zu benutzen. Sehe ich das falsch? Die Eltern haben keine handhabe bzgl. datenschutzrechtlicher Bedenken.

    Mein Arbeitgeber (österreichische Universität) hat sich vor einiger Zeit dazu entschlossen google-email Dienste zu verwenden, sowohl für Arbeitnehmer, als auch für die Studenten. Aufgrund datenschutzrechtlicher Einwände gab es damals einen enormen Widerstand dagegen, es wurde jedoch trotzdem umgesetzt. Heute sind wir in der Situation. dass der komplette email-Verkehr bzgl. Klausur-Noten, Urlaubsanträge, forschungs-und arbeitsspezifischer Korrespondenz usw… mittels US-Datenschutzrecht gehandhabt werden kann. Mir gefällt das nicht sehr.

  9. Hoi alle miteinander
    Ich bin mittlerweile 43 Jahr und hatte Lehrer die kaum eine Ahnung von neuen Medien hatten, und mit deshalb kaum etwas beibringen konnten. Im Informatikuntericht habe ich Abfragen in Basic programiert die kaum 20 zeilen lang waren. Also deshalb ist es wichtig das Lehrer diese Medien genauso benutzen dürfen/können wie die Schüler.
    Und ausserdem auch wenn Emails nicht per se nicht geheim sind und Ihren Inhalt so geheim halten wie Postkarten gibt es schon seit etlichen Jahren Emailzetifikate und Verschlüsselungsprogramme (PGP) mit dem man eine finde ich akzeptable Sicherheit bekäme

    Also ich hoffe das diese Aussage oben bald revidiert wird

  10. Es wird ja gerne von gewissen Spinnern behauptet, dass man in der Schule zum Wirtschaftssklaven ausgebildet wird. An diesem Beispiel und der von Steve genannten Angst vor neuen Medien kann man allerdings sehen, dass das genau NICHT der Fall ist. Wer mit neuen Medien nicht umgehen kann, dem bleiben nicht mehr viele Jobs übrig – sogar Taxifahrer, Paketboten und Politessen müssen mit minicomputern arbeiten können.

    • Das trifft den Kern.
      Berufsschulen sind von dem Verbot auch betroffen.
      Nun gibt es aber Berufe, die zu einem sehr großen Teil in sozialen Medien ihre Kunden aquirieren / Mitarbeiter rekrutieren.
      Durch das Verbot wird es unmöglich, den richtigen Umgang mit sozialen Medien handlunsorientiert einzuüben.

  11. Vielleicht verstehe ich hier ja was falsch, aber eigentlich ist nur von Kommunikation zu dienstlichen Zwecken die Rede – das verbietet also Lehrern nicht, Facebook zu nutzen und dort eventuell mit ihren (ehemaligen) Schülern zu kommunizieren. Dass man soetwas „verbieten“ muss, verstehe ich nicht ganz – aber für all zu schlimm, halte ich das auch nicht. Denn: So offen Lehrer zu solchen Netzwerken sein sollen oder auch wollen – noch immer liegt die Entscheidung, Facebook und Co. zu nutzen beim Endverbraucher. Die Erklärung mit dem Datenschutz ist albern, aber ich selbst sehe eher dass Problem, dass Facebook Pflicht eine Art wird, wäre schulbezogene Lehrer-Schüler-Kommunikation darüber Usus. Als Klassensprecher hatte ich auch einmal einen Streit darüber mit einem Großteil meiner Klasse, als sie über die Verwendung einer großen, beim Schulfest eingenommenen Summe im Internet entschieden haben, und keine neue Abstimmung mit den Leuten, die Facebook nicht nutzen, vornehmen wollten. In der Aussage oben steht ja explizit drin, das Mails in Ordnung sind. Und dass ein Mailanschluss erwartet werden kann, ist Selbstverständlich. Dennoch wollen/können/dürfen mehr Schüler als du glaubst Facebook nicht nutzen und würden benachteiligt werden. In meiner Klasse beispielsweise wurde viel Unterrichtsmaterial über Mails an die Schüler verteilt, von 30 Schülern waren aber 7 nicht auf Facebook angemeldet. Ganz nebenbei sollten Schüler zwar mit Facebook usw. vertraut gemacht werden, dennoch ist ja auch im Berufsleben eher der Mailverkehr die Regel…

  12. Ich bin dafür wir solltn Stopschilder einführen um jeden daran zu hindern social media zu nutzen, dann kann die nsa auch nichts mehr auslesen -> is ja dann ein stopschild davor … har har har

  13. Es auf die konservativen zu schieben, ist sehr einfach, vor allem da in Baden Württemberg momentan grün regiert und die Minister aus den Ressorts Forschung und Jugend von der SPD und den Grünen gestellt werden. Aufklärung fände ich wichtig. Die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern finde ich uner Facebook sowieso unsinnig, da man hier Schule und Privatleben vermischt. Das Statement ist gar nicht so falsch, da es ja auf kein generelles Facebook für lehrer beharrt. Dies wäre auch ein Eingriff in das persönliche Selbstbestimmungsrecht jeder Person

  14. Mir sind hier einige zu kurzsichtig. Der allgemeine Tenor hier, dass die alle keine Ahnung haben und dass sie mal aus ihren Höhlen herauskommen sollen, zeigt einfach nur, dass ihr die Sache vom Kerngedanken her nicht verstanden habt. Ausgangspunkt war nur, dass die Daten auf US-Servern sehr unsicher sind und dass die Schule oder der Lehrer nicht für die Geheimhaltung garantieren kann.
    Das Problem ist nur, wie man kontrollieren will, dass Dinge, die der Geheimhaltung unterliegen und nicht solche Dinge in Facebook getrennt werden können.
    Sicher ist es im Krankheitsfall super, wenn man schnell Vertretungsaufgaben aufgeben kann. Wenn aber die Noten über PNs verschickt werden und dann ein Account geknackt wird, haben wir den Salat. Die Eltern sind dann nämlich die ersten, die den Rechtsweg einlegen und sich aufregen, wie das passieren könne, obwohl die Kinder damit einverstanden waren.

  15. Die selbe Leier wie man sie schon aus der Vergangenheit kennt. Ein Problem wird offensichtlich und anstatt die Dinge bei der Wurzel zu packen wird einfach ein Riegel vorgeschoben.

    So sollte es nach den Amokläufen mit Ego-Shootern passieren, so sollte es mit dem Zugangserschwerungsgesetz für Seite mit Kinderpornografischem Inhalt passieren und so passiert es jetzt mit dem Facebookverbot.

    Das Problem ist ja nicht die plötzliche Angst vor Datenverlust in die USA. Und selbst wenn es das wäre, dann packt die Sache beim Schopf und tretet den Amis auf die feinen Lederschuhe!

  16. viele sachen zwischen lehrern und schülern unterliegen aber nunmal der geheimhaltungspflicht. und für mich sieht das erste zitat fast wie eine reaktion auf den NSA-skandal aus. und da man davon ausgehen kann, dass die daten nicht nur von lehrer+schüler einsehbar sind kann somit auch die geheimhaltungspflicht gewährleistet werden. unter unglücklichen umständen könnte das dann zu einem großen problem des lehrers werden.

    und ich weiß ja nicht von welchem schullevel du redest, aber auf hochschulen und unis wird schon ziemlich viel auf computer/internet verlagert.

    was fehlt sind denke ich speziell vom staat eingerichtete „foren“/communities für schüler, die speziell gesichert sind und eben für die schüler da sind
    teilweise gibt es sowas auch schon, ist aber noch lange nicht standard
    man muss sich ja nicht noch mehr von facebook & co. abhängig machen

  17. Ich verstehe die Aufregung nicht wirklich,
    es wird gesagt das FB und co nicht dazu genutzt werden soll um Fixe Terminabsprachen etc zu vereinbaren was ich völlig richtig finde.
    Ich finde es ein Unding das ERWARTET wird das ich mich in einem solchen Portal anmelde und dort verfügbar sein MUSS um an alle für die Schule relevanten Informationen zu kommen.

    Es wird keinem Lehrer verboten mit seinen Schülern über soziale Netzwerke zu kommunizieren, wenn ein Schüler eine Frage hat darf dieser auch größtenteils Auskunft geben, es soll lediglich verhindert werden das Schüler gezwungen werden sich auf verschiedenen Portalen anzumelden.

  18. Anstatt Facebook zu nutzen, sollten mal lieber ein paar Euro in die Hand genommen werden um ein eigenes Portal auf die Beine zu stellen!

    Dies ließe sich auch wunderbar fuer Lehr- und Unterichtsmittel nutzen oder fuer direktes Feedback, Hausaufgaben, Notenspiegel und flexible Korrespondenz.

    Jeder bekommt einen Account und eine Adresse wie hans.peter@unser-tolles-schulsystem.de und fertig. Dank Open Source ist das Heute auch nicht mehr so kostenintensiv. Das Rad muss nicht neu erfunden werden.

    • So etwas gibt es bereits, nennt sich Lo-net²
      Sieht alles recht beschissen aus und ob die Chatfunktion funktioniert, hab ich in fünf Jahren nie testen müssen…anderweitig ist das Ding aber richtig Klasse, da es eine roßräumige, gut sortierbare Dateiablage bietet, ein Forum und natürlich Emailpostfächer

      • Lo-Net ist allerdings auch ein kommerzielles Produkt, das sich einen scheinbar staatlichen Anstrich zu geben versucht. Melde ich mich an, gehe ich als Privat-Person einen privatrechtlichen Vertrag mit dem Cornelsen-Verlag ein. Dabei ist es egal, ob ich Schüler oder Lehrkraft bin.
        Anscheinend wird das weniger als Nötigung betrachtet als wenn Klassen, die bereits komplett in Facebook aktiv sind ihre Lehrkraft bitten, die PDF-Arbeitsblätter zusätzlich zum Unterricht in eine Facebook-Gruppe zu posten.
        Klar, Noten haben hier nichts verloren und auch keine Personenbezogenen Daten. Auch kann es nciht sein, dass Facebook als alleiniges Mittel zur Verteilung von Arbeitsblättern etc. verwendet wird. Aber das Verbot in B-W ist ja gleich ein Rundumschlag, das jegliche Kommunikation verbietet.
        Handlungsorientierter Unterricht, wie soziale Medien sinnvoll genutzt werden können wird so unmöglich. Die Schere der Bildungsungerechtigkeit geht weiter auf: die die wissem, wie es geht behalten ihr WIssen für sich, die die es nicht wissen, haben keine Chance, sich im geschützten Raum Schule auszuprobieren.
        Was auch nicht bedacht wird: Viele Berufe im Bereich Medien/Web aquirieren über soziale Netzwerke. Wer hier nicht lernt diese richtig zu nutzen hat echte Nachteile auf dem Arbeitsmarkt. Berufsschulen, die in diesen Bereichen ausbilden, sind von dem Verbot aber auch betroffen. Aber so wird ja sicher gestellt, dass nur die Eliten, die sich den Zugang zur elitären Universitären Bildung erkämpft haben, ihren Vorsprung gegenüber denen behalten, die es „nur“ auf die Berufsschule geschafft haben.
        Armes .de

    • Es gibt einige solcher Portale, Lo-net² scheinbar (kenn ich nicht), an meiner Uni wird z.B. Moodle verwendet. Da werden dann die Vorlesungsskripte und Aufgaben hochgeladen und ein Forum gibt es da wohl auch. Dann kenn ich noch ein Portal (kenn den Namen nicht mehr), das für Abi-Online verwendet wird, da gibt es zusätzlich noch eine Chatfunktion.

      Bei den beiden von mir beschriebenen hat jeder seinen eigenen Account und kann sich per Passwort in bestimmte Kurse eintragen, um die darin enthaltenen Dateien zu bekommen.

      Du hast Recht, das Rad muss nicht neu erfunden, sondern genutzt werden.

  19. Steve wir hier in BW sind doch nicht mehr Konservativ. Wir haben doch den ersten Grünen Ministerpräsidenten! Oh wait …

    Das Internet ist eben immer noch #Neuland für die meisten Volksvertreter. Manchmal könnte man denken das unsere Politiker wirklich Realitätsfern sind. Anstatt sich dafür zu Interessieren wie man z.B. ein Social Network positiv nutzen kann für die nun verbotenen Dinge, wird eben Verboten. Ist einfacher, und machen wir in Deutschland ja schon immer so. Und Zukunft ist im Ländle halt nicht sooooo Willkommen manchmal. Aber klar der Aspekt des Datenschutzes ist hier natürlich nur die Nebelkerze um eine Begründung für so eine idiotische Handlung zu haben.

  20. Ich finde gerade interessant, dass der Aspekt der totalen Internetüberwachung, von der Orwell nichtmals geträumt hättet, einfach ignoriert wird.
    Anstatt, dass die Regierung auf das Problem der Überwachung eingeht und etwas dagegen unternimmt sitzt sie da und unternimmt nichts. Außer:“Ja da wird alles überwacht, wir verbieten es daher“.

    „Wie wenn sie rausgehen sind überall Überwachungskameras und jeder Schritt wird dokumentiert?! Gehen sie halt nicht mehr raus!“

  21. Als ich das im Radio hörte musste ich auch erst ein wenig schmunzeln. Allerdings bringen die Medien den Grund falsch rüber, meiner Meinung nach.

    Ich habe rausgehört, dass es nicht nur um das generelle Thema „böse Datenkraken“ geht, sondern auch darum, dass die Schüler dazu nicht ermutigt oder sogar „gezwungen“ werden sollen, sich dort anzumelden.

    Beispiel: Wenn der kleine Timmi an die Übungsaufgaben für die kommende Klausur will, muss er die Dateien aus einer Facebook-Gruppe runterladen.

    Und das sehe ich ebenfalls kritisch und auch umständlich für nicht-Benutzer des jeweiligen Netzwerkes. Wenn 100% der Klasse allerdings schon das Netzwerk benutzt, wäre das eine super Sache.

  22. Sehe das ganze etwas differenzierter. Ich finde, „dienstliche“ Angelegenheiten wie z.B. das Erteilen eines Verweises oder ähnliche Geschichten haben auf Facebook wirklich nichts verloren (Datenschutz).
    Wenn ein Lehrer dagegen seinen Schülern die Hausaufgaben via Facebook mitteilt (aber bitte nicht NUR via Facebook), dann sehe ich da weniger ein Problem.
    Das ganze sinnvoll und allgemeingültig zu trennen, ist natürlich schwierig. Daher finde ich auch nichts schlimmes daran, dass das Ministerium in BW seinen Lehrern den _dienstlichen_ Gebrauch von Facebook untersagt. Privat kann dann ja jeder machen, was er will – aber auf eigene Rechnugn und Verantwortung dann eben.

    Ganz abgesehen davon möchte ich auf Lehrer aber nicht mit meinen Schülern auf Facebook befreundet sein, weil ich finde, dass sowohl ich als auch meine Schüler ein Recht auf Privatsphäre und ein privates Leben haben.

  23. Prinzipiell teile ich ja Deine Ansicht in Bezug darauf, dass Lehrer mehr mit den neuen Medien arbeiten müssen. Jedoch finde ich es wichtig, dass darauf geachtet wird den Datenschutz in ausreichendem Maße zu gewährleisten! Das Mitteilen von Noten hat aus meiner Sicht absolut gar nichts in sozialen Netzwerken zu suchen. Arbeitsgruppen zu organisieren und sich somit über Schulstoff auszutauschen hingegen schon.

  24. Schon die Tatsache, dass in den meisten Berufen eine gewisse Medienkompetenz abverlangt wird, klärt die Frage für mich.
    Bleibt nur hinzuzufügen, dass der richtige Umgang mit Computer und Internet nicht erreicht wird, wenn man ein wenig Office im Informatikun terricht macht…
    Ich selber habe gerade mein Abi gemacht und kann nur bestätigen, dass in den 12 Jahren kaum etwas in die Richtung gemacht wurde…So manch ein Lehrer hat es immer nebenbei versucht, jedoch ist man ja auch an den Fachstoff gebunden (Zentralabitur), sodass ein Extrafach mehr als überfällig ist!! Jedoch brauchen wir dazu erst eine neue Generation an Lehrern, denn auch bei uns gibt es kaum Lehrer aus den älteren Jahrgängen, die die neuen Medien als einen Teil des Unterrichts akzeptieren (mein Tutor hat auch noch die Oberstufen Klausuren mit Schreibmaschine getipt^^).

  25. Das man als Lehrer nicht unbedingt seine Schüler in der Freundesliste haben sollte und umgekehrt, verstehe ich, ebenso Nachrichten schreiben. Aber in einer Gruppe für die Klasse? Ich meine, wenn man krank ist, kann man direkt an die Schüler ran, ohne das man sich viel Arbeit macht, oder man kann Hilfestellung leisten.

  26. Ganz abgesehen vom praktischen Nutzen für den Schulalltag ist es doch so, dass Schüler und Lehrer einander verstehen müssen. Wenn ich mich mit einer Materie nicht beschäftige, respektive konstruktiv damit auseinandersetze, kann ich weder darüber urteilen noch verstehen was darüber gesprochen wird. Die Neuen Medien sind also im Bereich Pädagogik ein unmittelbarer Faktor. Das heißt nicht im Umkehrschluss, dass jeder Lehrer ein Facebook-Junkie sein muss. Aber er muss verstehen was dort passiert, wie seine Schüler damit umgehen. Nur wenn beide Seiten auf derselben Wellenlänge kommunizieren, kann der Dialog zu etwas führen.

    Wenn sich jemand im Bereich Bildung Neuerungen, egal was und woher, verschliesst, hat den Beruf verfehlt. Das entspricht einem Schüler, der nach dem Erlernen der Grundrechenarten auf Mathematikunterricht verzichtet, weil das eh nur eine Modeerscheinung ist, sich mit komplexeren Aufgaben zu beschäftigen.

    Es ist auch kein Muss den Schulalltag über soziale Netzwerke zu organisieren. Aber die Neuen Medien sollten auch in den Schulen Einzug als gängiges Kommunikationsmittel halten. Es liegt bei den Verantwortlichen eine Alternative zu sozialen Netzwerken zu schaffen, die technisch sowohl dem Datenschutz entspricht, als auch den Lehrern und Schülern als attraktives Hilfsmittel zur Seite steht. Man müsste sich halt nur auch mal Gedanken machen…

  27. Bestätigt nur die Weltfremdheit mancher Politiker heutzutage.

    Bei dem Abschnitt dreht sich mir aber der Magen um.

    „Die Schüler seien über Mails oder Briefe heute nicht mehr zu erreichen. Das Smartphone sei das wichtigste Kommunikationsmittel, schnelle Terminansagen könne man den Schülern nur noch über die sozialen Netzwerke mitteilen.“

    Dann sollen die Schüler gefälligst ihre Emails/Postverkehr checken. Das nicht zu tuen ist keine Ausrede etwas nicht mitzubekommen. Wenn sie es nicht können, sollen sie mit den Konsequenzen leben und es lernen.

    Ist ja nicht so, als ob man auf der Arbeit nicht zu einem Termin erscheint, weil dieser im Outlook und nicht auf facebook war… .

      • Ich seh das als Berufstätiger schon nicht ein, wenn was ist sollen sie anrufen und fertig, wenn ich nicht da bin oder nicht rangehe haben sie pech gehabt.

        Ich hab nix unterschrieben das mich verpflichtet alle 8 Stunden oder so mein Postfach zu checken.

  28. anstatt ein Verbot zu verhängen sollten Eltern,Lehrer und Schüler den Umgang mit sozialen Medien lernen und diese entsprechend auch einsetzen. aber das wäre ja zu einfach

  29. Ich glaube, wenn man jetzt auch noch sowas verbietet, verliert die Schule völlig die Verbindung zu den Schülern. In meiner Schulzeit (1996-2006) waren die Lehrer, die sich der Technik komplett abgewandt haben, die Unbeliebtesten. Das wird in der heutigen Zeit nicht anders sein. Noten über Facebook bekannt zu geben ist meiner Meinung nach auch nicht nötig, aber gerade Lerngruppen formen etc. ist doch über Facebook sehr gut machbar.

  30. Was ist jetzt so schlimm daran, dass die Arbeitsblätter auf US Servern liegen und nicht auf deutschen? Hat die Regierung angst, dass die Amis was lernen könnten?

    Ich kann das auch nicht verstehen. Fast jeder Schüler hat Accounts auf US-Servern! Man kann sich unter einem Pseudonym anmelden und damit ist die Privatsphäre auch wieder geschützt.

    Ich hätte Verständnis dafür, wenn es genau umgekehrt wäre und jede private Kommunikation verboten würde. Denn es gibt Lehrer die ein sehr nahes Verhältnis zu manchen Schülern haben, wo man sich dann fragt ob die noch objektiv bewerten können.

    • Genau, ein Pseudonym macht uns ja alle auch anonym.

      Ich denke mal, es ist eine Urheberrechtsverletztung, wenn sich GB und die NSA einfach Kopien von den Arbeitsblätter machen. Die haben da ja keinerlei Rechte dran!

      • Jop, deswegen sind bei uns an der Uni viele auch Passwortgeschützt, weil an den Bildern jemand das Urheberrecht hat.

  31. Ich hab keine Ahnung wofür das gut sein soll, mir haben meine Lehrer auch nie e-mails geschickt…weshalb auch? Den Lehrern die Kommunikation zu ihren Schülern zu verbieten finde ich allerdings auch völlig unsinnig, wenn das scheinbar heutzutage nur noch über fbook oder andere Sachen geht, dann muss man diesen Weg eben gehen.

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