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KanzlerDuell

Immerhin traute er sich Angela Merkel mehrmals zu unterbrechen, allerdings ohne Erfolg: Stefan Raab (46), Neuling im Moderatoren-Quartett des TV-Duells, brachte etwas Leben in die Bude, wenngleich der ProSieben-Entertainer die starren Regeln der Redeschlacht auch nicht sprengen konnte. Die Meinungen über seine Moderation gehen nach dem Duell auseinander. „In den ersten zwei Dritteln des Duells musste sich Stefan Raab unterordnen“, analysiert der Medienwissenschaftler Lutz Hachmeister. „Im letzten Drittel fand er mehr zu sich selbst und verlieh dem Duell einen der wenigen Höhepunkte. Ob er damit aber schon der Gewinner ist, weiß ich nicht.“

Ich fand Raab wie immer spitze – aber ich bin auch ein Fanboy, wie allgemein bekannt sein dürfte. Das TV-Duell an sich fand ich eher durchschnittlich: Ich habe mich anfangs sehr darüber aufgeregt, dass keiner der beiden Spitzenkandidaten in irgendeiner Form auf die Fragen geantwortet hat, sondern beide nur stur ihren Text runterspulten. Inhaltlich fand ich persönlich Steinbrück stärker – allerdings wirkten seine Texte fast schon auswendig gelernt. Die Presse ist sich irgendwie auch nicht einig, wer die Nase vorne hatte…

Dass Steinbrück im „Deutschlandtrend“ in der Frage nach der Direktwahl nun 17 Prozentpunkte nach oben geschossen sein und mit 45 Punkten nur noch knapp hinter der Kanzlerin (48 Punkte) liegen soll, ist ein Detail, mit dem sich zu Wochenbeginn vielleicht etwas anfangen lässt (T-Online.de) […] Ganz ähnlich fiel das Ergebnis der Forsa-Umfrage für RTL aus. Dort lag Merkel hauchdünn vorne. Danach gaben in einer Blitzerhebung unmittelbar nach Ende des TV-Duells 44 Prozent der Befragten an, dass die Bundeskanzlerin das 90-minütige Rededuell gewonnen hat. 43 Prozent dagegen sahen SPD-Herausforderer Peer Steinbrück als Sieger des einzigen verbalen Schlagabtauschs der Spitzenkandidaten vor der Bundestagswahl (rp-online.de)

Meiner persönlichen Ansicht nach fasst es der Spiegel am besten zusammen:

Gepflegte Langeweile, Herunterbeten von Parteiprogrammen. Keine Leidenschaft, nirgends. Ein Null zu Null zwischen den Kontrahenten ist das Ergebnis. Das war’s. Dieses TV-Duell war kein Beispiel für lebendige Demokratie, sondern eine Enttäuschung.

Wie sieht Euer Resümee aus? Wer war für Euch der Gewinner des Abends?

Quellen: T-Online.de (1), T-Online.de (2)


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41 KOMMENTARE

  1. steinbrück will ja die pensionen an die renten „koppeln“ bzw fairer gestalten.
    merkel ist bekanntlich dagegen, da angeblich viele jener nur sehr wenig davon am ende rauskriegen würden.

    bin gerade auf ganz nette fakten dazu gestoßen:
    „Die durchschnittliche gesetzliche Altersrente hingegen betrug 2012 gerade einmal 759 Euro“
    „Im Januar 2012 bezogen Beamte im Ruhestand durchschnittliche Pensionen in einer Höhe von 2540 Euro“
    anmerkung: die pension wird noch versteuert. wahrscheinlich aber geringer als als normaler arbeitnehmer das der fall ist

    http://www.focus.de/finanzen/versicherungen/tid-33299/halbes-bip-steht-auf-dem-spiel-experten-fordern-eine-reform-des-pensions-systems-rentenreformen-muessen-auf-pensionen-uebertragen-werden_aid_1088526.html

  2. Ich finde das Duell an sich fragwürdig, da es die Wahl auf eine Schwarz/Weiß-Ebene führt: Es gibt nur die CDU und nur die SPD. Wir leben in einer repräsentativen Demokratie, keiner präsidialen. Solche Duelle müssten wenn dann mit allen Parteien statt finden, welche laut Umfragen >1 Prozent sind (also damit schon eine Chance haben in den Bundestag zu kommen).

    Beim Duell an sich fand ich auch, trotzdem ich aus der SPD mittlerweile raus bin, Steinbrück stärker, aber leider nicht stark. Aber das war gegen eine rhetorisch schwache, ausweichende und inhaltsleere Merkel auch nicht sonderlich schwer.

    • In den Bundestag kommste aber erst mit 5%
      Und Kanzler wird halt immer nur vom Stärkeren Koalitionspartner gestellt. Und das ist halt meistens die CDU/CSU oder die SPD.
      Siehe auch bei den Amis. Reps oder Demos. Was anderes gibts da auch nicht.

      • Richtig, es ist als Kanzler-Duell zu verstehen, nicht als „Partei-Duell“.
        Denke, das wurde hier nicht bedacht.
        Im Sinne der Partei-Information hätte ich aber auch gern die damalige „Elefanten-Runde“ zurück im TV. Aber bitte auch mit Moderatoren damit es mit den Oppositionen oder <5%-Parteien nicht ganz in den Populismus abdriftet. =)

    • früher gab es doch solche runden mit allen im bundestag vertretenen parteien. dieses jahr gab es halt 1x das duell SPD/CDU, und gestern nochmal ähnliches mit FDP, grüne und linke.
      ich fands auch gut so. denn bei 5 parteien, oder sogar noch mehr wie du forderst, gibt es nur ein heiloses durcheinander. gruppenbildung inklusive.

      ich war von der sendung auch nicht sonderlich enttäuscht. denn was erwartet man davon schon?

      was halt schade war, ist dass viel vorher einstudiert war. vorallem merkels sätze hörten sich so künstlich an, so redet man nur wenn man sich das vorher zurechtgelegt hat. deshalb gingen die antworten auch oft an den fragen vorbei.

      zu merkel: zwar hatte ich nicht viel erwartet, trotzdem war ich leicht enttäuscht. bei vielem konnte ich nur „facepalmen“. so viel schein, und so wenig sein. so viel gerede trotz so magerer taten. und den ruhm den sie sich immer so gerne zuspricht ist zum großteil nichteinmal ihrer politik zu verdanken, wie sie immer so gerne betont.
      jeder sollte sich mal selbstkritisch fragen, was sie denn in den vergangenen 4 bzw (8 jahren) wirklich getan und geändert hat. das kann man an einer hand abzählen. der vergleich mit den hübschen leeren dosen ist nicht nur auf die inhalte der CDU anzuwenden, sondern auch auf die kanzlerin selbst, die nach außen hin zwar immer nett, sozial usw rüberkommt, wie in der show aber stellenweise rüberkam, ist das nur spielt. es schien ein paar mal fast als würde sie ihre maske kurzzeitig fallengelassen haben.

      zu steinbrück: da habe ich nicht viel mehr erwartet als bei merkel, war aber (sehr) überrascht. sympatischer als gedacht, und sympatischer als merkel. und vorallem denke ich auch ehrlicher und weniger gekünzeltes politiker-gelaber. auch wenn bei ihm viel des wahlkampfes wegen gesagt wurde, ist das für politiker so kurz vor den wahlen ganz normal. man erinnere sich mal daran, was vor 4 jahren gesagt wurde, und wie es dann bei amtsantritt CDU+FDP abging. wie tag und nacht. ein echtes traumpaar! (das die überhaupt noch mal zusammen wollen ist ja schon fast lächerlich)
      und, dass steinbrück unbedingt auf die mehrheit pocht ist denke ich genauso normal. es wäre absolut falsch den zweiten platz als ziel zu haben. das hat wohl auch sein team so beschlossen, und daran hält er fest, auch wenn er weiß dass es wahrscheinlich nur der 2te wird, und vermutlich eine große koalition bei rauskommt, kann er das zum jetzigen zeitpunkt nicht bringen.
      was ich bei steinbrück nur befürchte ist, dass er gar nicht die rückendeckung in der SPD hat. ich finde ihn zB nicht schlecht, aber wenn ich dann zb sigmar gabriel reden höre krieg ich das kotzen.
      zwar haben sie mMn jetzt einen überraschend guten kanzlerkandidaten, die partei aber selbst (inkl steinmeiers) sind mir unsympatische hampelmänner

      zu den moderatoren: während raab wie erhofft sehr gut, erfrischend und auflockernd war, war klöppel ja irgendwie nur deko. der hätte auch zuhause bleiben können.

  3. Weder Merkel noch Steinbrück sind gute Rhetoriker, was das Duell insgesamt viel langweiliger macht. In der deutschen Politik gibt es leider nicht mehr viele gute Rhetoriker. Mir fällt spontan nur Gregor Gysi ein, bei de es echt Spaß macht ihm zuzuhören, wenn er loslegt.

  4. Also ich fand es gut, dass es sowas gab. Und Durch Stefan Raab und den ganzen Sendungen auf Pro 7 Beginnen sich jetzt auch mehr Leute für die Wahl zu interessieren.

    Was ich hier Teilweise Lese schockiert mich und macht mich wütend! ALter wegen denen die nicht Wählen gehen, die denken, es würde ich nichts ändern. Wegen denen ändert sich auch nichts. Echtmal Verpisst euch doch. Wenn ihr eh nicht Wählen geht, dann könnt ihr auch gleich in Ein Land ziehen, wo noch ein Diktator herrscht. Da braucht ihr auch nicht wählen zu gehen, weil ihr es da eh nicht dürft. Wenn man nur Jamert kann sich nichts ändern. Ist genauso wie wenn man Arbeitslos ist und deswegen nur rumjammert aber nichtmal zum Arbeitsamt geht oder sich selber auf die Suche nach Jobs macht oder heraus zu finden, warum man arbeitslos ist.

    Geht zur Wahl! Wenn ihr wirklich ollt, dass sich was ändert, dann wählt! Und wenn ihr keine Ahnung habt wen ihr wählen sollt und keine lust habt euch zu informieren, nutzt einen der Wahl-O-Maten. Ich empfehle diesen hier: http://www.bpb.de/politik/wahlen/wahl-o-mat/bundestagswahl-2013/ Da könnt ihr alle Parteien Überprüfen, welche so denkt wie ihr. Vielleicht Helfen eure Stimmen ja die Partei, die eure Meinung vertritt in den Bundestag zu bringen! Und wenn ihr zu faul seit zu den Wahllokalen zu gehen, dann Wählt per Briefwahl.

    Früher hatte ich mich auch nie für Politik interesisert. Seit ich WoW Spiele aber interessiere ich mich immer mehr dafür. Deswegen gehe ich auch Wählen! Ich Weiß zwar noch nicht welche von 3 Parteien ich meine 1. und 2. Stimme gebe, aber das wird sich noch klären.

    Und nochmal, wer garnicht wählen will, weil für ihn sich eh nichts änder, hau doch einfach ab. Dann ändert sich auch was. Deutschland braucht deine Stimme nicht mehr und du bist weg von den Rechtssystem in Deutschland.

  5. Was mich mehr irritiert ist die ganze Ausführung des Duells. Die Moderatoren haben furchtbare Arbeit geleistet, anstatt einer sachlichen Debatte wurde möglichst provoziert und viel zu wenig kritisch hinterfragt. Wenn dann eine intensive Betrachtung von Raab Stefan Raab an diesem Abend auch noch das einzige ist wozu die Medienlandschaft zustande ist spiegelt dies leider lediglich die allgemeine Haltung zur Politik wieder.

  6. Ich fand das Duell sehr spannend. Nicht unbedingt Inhaltlich, aber des Formats wegen.

    Der Zweck, den es erfüllen sollte hat es 100%ig getroffen. Leute erreichen, die sich sonst so gar nicht für Politik interessieren und diese zu informieren.

    Über 17 Millionen haben sich das Spektakel angeschaut. Das sind zahlen die man eher von Championsleague Endspielen kennt (wenn überhaupt) Deswegen find ich auch einen Raab völlig legitim als Moderator. Er zieht nun mal eine Zuschauerklientel an, die sonst keiner der anderen drei erreichen würde.

    Inhaltlich war die Sendung von den beiden Kandidaten her sehr absehbar. Jeder hat seine Standpunkte vertreten und dem anderen seine abgesprochen. Was will man da auch anderes erwarten? Dass sise beide professionell agiert haben hab ich sowieso vorausgesetzt.

    Die Moderatoren fand ich zwiespältig. Klöppel war der einzige dem ich wirklich Spontanität und Hintergründigkeit unterstellen würde. Anne Will war eher blass und blieb hinter meinen Erwartungen zurück. Da bin ich bei ihr sonst etwas mehr Bissigkeit gewohnt. Raab fand ich viel zu populistisch (vielleicht sollte er es sein, aber ich fand die Fragen meist total deplatziert und hätte sie für den jeweiligen Kandidaten auch selber mit Leichtigkeit beantworten können). Und wer war noch mal fürs ZDF da? 😉 Ach ja die Illner… ja gut… da hätte man auch ein Mainzelmännchen hinstellen können.

    Für die Politik war das wohl eine gute Veranstaltung. Es haben viele Leute geschaut. Ich denke, das es auch einige Leute dazu bringen wird ihre Stimme abzugeben. Und damit ist es eine gute Veranstaltung gewesen.

    Inhaltlich kann man das Format aber glaub ich verbessern. Ein echter Schlagabtausch wäre mir lieber. Sowas wie die Elefantenrunde z.B. Die Pseudoübernahme der amerikanischen TV Duelle wirken ziemlich aufgesetzt und gestelzt. (Pseudo, weil die Amis einfach noch viel stringenter sind mit den Regeln und die zwei Parteien Politik sowas auch viel besser hergibt). In Deutschland wählt man ja dann doch immer noch eine Koalition und eben keinen Kanzler. Und dafür fehlen mir einfach die kleinen Parteien in der Runde.

    Um viele Leute zu erreichen ist es genau das richtige. Und da darf auch mal der Raab fragen stellen. Wobei ich mir den um politische Inhalte zu schauen eher weniger anschauen würde. Das kann nur Populistischer schmarrn sein.

  7. Wie sieht Euer Resümee aus? Wer war für Euch der Gewinner des Abends?

    ich werde nicht wählen gehen. Ich weiss wenn jeder so denken würde und so..aber ich mag beide nicht sonderlich und da Politiker eh wieder alles versprechen und dann nichts halten kann man wählen wen man möchte. macht kein Unterschied. Werde am Wahltag einfach ausschlafen und dann mir das Ergebniss im Fernseher ansehen und mir einfach garnichts dabei denken außer das Raab ne geile Sau war im Rededuell vlt XD

    • Auch wenn das vielen nicht einleuchtet:
      Bitte geht wählen! Wenn ihr schon keine Partei favorisiert, dann macht euren Wahlzettel ungültig. (mehrere Parteien ankreuzen, irgendetwas draufschreiben etc)

      Bei der „Endabrechnung“ zählen alle abgegebenen Stimmen. Man geht davon aus, dass die Wähler der extremen Parteien immer wählen gehen. Je weniger Stimmen also abgegeben werden, desto höher ist der Prozentualanteil dieser Parteien.
      Ungültige wahlzettel gelten als abgegebene Stimme und kommen in einen Extratopf!

      Neben diesem Punkt bin ich privat der Meinung, dass jeder, der nicht wählen geht, schlicht sein Recht verwirkt, in den nächsten vier Jahren den Mund über unsere regierung aufzumachen. Den wer am wichtigsten Punkt unseres demokratischen Systems kein Interesse zeigt, der soll sich gefälligst raushalten

      • Wo haben die Leute nur die Idee her immer den Wahlzettel ungültig machen zu müssen. Das ist der größte Irrtum seit langem habe ich das Gefühl. Ein ungültig gemachter Wahlzettel hat absolut null Einfluss auf das Wahlergebnis und ist dasselbe wie überhaupt nicht wählen gehen.
        Die ungültigen Wahlzettel tauchen in der Statistik am Ende auf ja werden aber bei der Gegenüberstellung und Berechnung der Wahlergebnisse NICHT miteinbezogen, also setzt ein Kreuz, sonst braucht ihr auch gar nicht erst hingehen zur Wahl.

      • Den Punkt mit dem Stimmzettel kannte ich so noch nicht, dass werde ich vermutlich dann auch so halten. Das man sein Recht auf demokratische Teilnahme verwirkt ist ein Hirngespinnst. Man gibt seine Stimme ab auf Versprechen, die nach Lust, Laune und Situation später sowieso verworfen werden. Wer noch daran glaubt tatsächliche Anteilnahme in der Politik ausüben zu würden.. Nagut. Ich jedenfalls nicht, auch das Duell habe ich leider durch Arbeit verpassen müssen – wirklich viel „rausholen“ hätte aber auch Raab bei zwei solch alten Eisen nicht können, dafür ist die Runde weder symphatisch noch spontan genug. Da sind die Wahlen in Amerika natürlich deutlich dramatischer, auch wenn sich Verhältnismäßig dort seit 9/11 noch weniger ändert.

    • ich werde nicht wählen gehen.

      Das schlechteste was du machen kannst, wenn du keine Partei wählen willst, dann wähle Ungültig. Denn sonst schenkst du nur den großen Parteien deine Stimme.

    • Du solltest dennoch zur Wahl gehen und deinen Wahlzettel unglütig machen. Einfach durchstreichen oder einen Text draufschreiben.

      Um einfach zu zeigen, hey ich bin einer von den gänzlich Unzufriedenen.
      Und meiner Meinung nach (das kann gerne jeder anders sehen), allein schon um extreme Randparteien zu drücken.

      Denk mal so darüber nach, wenn du schon unzufrieden bist und denkst es ist alles Mist, dann zeig es auch und mach deine Stimme ungültig.

    • Man muss sich im klaren darüber sein, dass eine nicht abgegebene (oder ungültige) Stimme im Zweifel zweien nutzt:

      a) der größten Partei
      b) der Partei, die hart an den 5% kratzt. Beispiel: Wenn die FDP 2 Millionen Stimmen von 40 Mio. Wählern bekommt, sind das 5%, und sie ist im Bundestag. Wenn 41 Mio. Stimmen abgegeben werden, sind es keine 5%, und sie ist draußen.

      Es ist legitim, nicht zu wählen. Es ist legitim zu sagen, dass man sich von keiner Partei (die eine realistische Chance auf 5% hat) vertreten fühlt.

      Aber ich bin doch etwas irritiert, dass hier manche „ganz Schlauen“ raten, den Wahlzettel ungültig zu machen und dann noch behaupten, das hätte irgendeine Bedeutung.

      NEIN! Eine ungültige Stimme ist zu 100% dasselbe wie eine nicht abgegebene Stimme. Sie zählt nicht, nicht für den Proporz, nicht für die 5%-Hürde, für GAR NICHTS. Das ist – sorry – Bullenscheiße, wenn Euch jemand was anderes erzählt.

      Mein Ratschlag: Wir haben kein Zweiparteiensystem, auch wenn das die Staatsmedien gerne so darstellen. Es gibt mehr als CDU und SPD. Informiert Euch über fast 30 kleine Parteien, die sich allesamt zur Wahl stellen. Nutzt vielleicht den Wahl-O-Mat (googeln), um Euch eine Übersicht über die verschiedenen Positionen zu verschaffen.

      Aber wer sich hier hinstellt und sagt: „ich mag weder Merkel noch Steinbrück, deshalb wähle ich nicht“, der ist entweder strunzdämlich oder er braucht noch einige Nachhilfestunden in Staatsbürgerkunde/Politik/Gemeinschaftskunde oder wie auch immer das im jeweiligen Bundesland heißt.

      • Okay, okay, ich geb zu, da hab ich meine Fresse etwas zu groß aufgerissen. Nach einigem googeln stellt sich nun folgendes heraus:
        Eine ungültige Stimme zählt ausschließlich für die Wahlbeteiligung, nicht aber für das Wahlergebnis.
        Ebenfalls ist nur bedingt richtig, dass extreme Parteien davon profitieren. Den größten Gewinn haben eigentlich eher die ganz großen, also CDU und SPD.

    • Ich werde CDU wählen und auf eine große Koalition hoffen.
      Ich sehe dort die besten Chancen das halbwegs vernünftig regiert wird.

      Linke und Grüne sind in meinen Augen reine Protestparteien denen ich die Fähigkeit und auch Willen zu regieren abspreche. Die Piraten sind auch nicht viel mehr aber die bekommen nicht mal ihre eigene Partei auf die Reihe, wie wollen die was im Bundestag bewegen? Rechte Parteien sind für mich indiskutabel.

  8. Ich fand das Duell auch recht durchschnittlich.
    Gerade am Anfang hat es wirklich extrem genervt, dass auf eine einfache Frage mit einem halben Satz geantwortet wurde und dann erstmal das halbe Parteiprogramm rezitiert wurde.

    Obwohl ich mich eigentlich schon als Raab Fan bezeichnen würde, fand ich ihn vor Allem am Anfang nicht sehr gut.
    Die Fragen wirkten irgendwie langatmig und gezwungen. z.b. die mit dem Wahlomat.Später hatte er noch paar gute Momente wie die Frage an Steinbrück nach einer großen Koalition.
    Er hat es ordentlich gemeistert, hatte paar Spitzen parat aber insgesamt gesehen fand ich sein Auftritt nun auch nicht so herausragend, dass man ihn als den Gewinner des Duells feiern müsste.

  9. Ich geb generell mehr auf Inhalte und Parteiprogramm als auf Fernseh Debatten. Ich verfolge das jetzt schon nen paar Jahre und Deutschland nähert sich was das angeht schon immer mehr den USA an, inklusive dem Zirkus drumherum.

    Wenn man bedenkt das viele die Kandidaten meist gar nicht kennen, oder was sie sich so Politisch geleistet haben über die Jahre, ist es immer wieder erschreckend wieviele bereit sind nach nen paar Minuten im Fernsehen quasi blind ihr Vertrauen zu verschenken.

    Bald gehts nur noch drum wer der beste Verkäufer/Entertainer ist und nicht wer wirklich Führungsqualitäten hat, was ich persönlich sehr gefährlich finde.

    Aber in der Hinsicht haben dieses Jahr alle Parteien entäuscht. Die Merkel ist ne müde alte Frau die es jedem recht machen will, Steinbrück handelt erst und denkt hinterher, die FDP hat seit Westerwelle keinen mehr der den Laden schmeisst, die Grünen sind Realitätsfremd, die Piraten haben keinen einzigen mit politischer Kompetenz und Führungsqualitäten.

    Tja… was bleibt dann noch? die Ex-Kommunisten? Die Möchtegern Nazis?

    Die alte Qual der Wahl zwischen Pest und Cholera, oder wer Deutschland am wenigsten zu Grunde richtet.

    • Aktuell wäre sogar USA Niveau eine Steigerung. Merkel macht es ja nichtmal allen recht, sie sitzt aus. Immer und immer wieder werden Probleme weggesagt, ausgesessen oder anderen Leuten/Parteien/Ländern angehangen.
      Steinbrück ist auch nicht besser. Diese politische Fehlzündung hat vorher schon NRW(!) an die schwarze Pest verloren, und dann soll er mit einem Sparkurs Wahlkampf Merkel besiegen?

      Aus irgendeinem Grund scheint es die Leute ja ganz zufrieden zu machen wenn Mutti alles aussitzt, Ära Kohl 2.0. Aber gut, die dargebotenen Alternativen sind ja auch nicht sehr rosig. Insgesamt bleibt zu hoffen das Wahlkampf nach weiteren 4 Jahren Merkelin wieder Themenbezogen wird, und die Spitzenkandidaten mal angreifen … statt Veggie Days zu fordern, oder kernpolitisch einfach so blass zu sein, das sich eh niemand für einen erwärmt.

      Aber gut. Was erwarten wir, über Große Koalition wird es eh nicht mehr hinaus kommen, wenn die SPD nicht endlich über ihren Schatten springt und aufhört die Linke als Koalitionspartner auszuschließen. Sie waren nunmal dämlich genug die Partei zu spalten, ihre Idendität zu verraten, und alle mehr oder minder linksgerichteten SPDlern das Markel des Altkommunisten aufzudrücken. Herzlichen Glückwunsch zum 100. liebe SPD …

      • Naja, was die sagen und was sie am Ende machen wenn es knapp wird mit der Mehrheit sind zwei paar Schuhe. Wenns nur mit den Linken geht machen die das auch mit den Linken. Um Adenauer zu Zitieren: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.

  10. Mir hat Raab auch gut gefallen. Besonders weil er Peter Klöppel mit seinen „merkwürdigen“ Fragen ausgebremst hat.

    Ohne Twitter (@schlandkette) hätte ich das Duell allerdings nicht überstanden.
    Natürlich wurde eine Menge Wahlprogramm abgespult.
    Letztlich hat es mich in meiner vorherigen Meinung bestätigt. Wirklich viel Neues gab es ja nicht.

  11. Ich finde Stefan R. einfach nur …peinlich… – mir ist nicht klar wieso man jede wichtige Sache immer auf Unterhaltsam trimmen muss. Wenn irgendwelche Kinder oder Jugendliche die Politiker nicht verstehen, muss es nicht auf lustig gemacht werden. Denn Politik ist ein „hartes“ und „ernstes“ Geschäft wo – meiner Meinung nach- Leute wie Herrn Raab oder andere Unterhaltungsakrobaten keinen Platz haben.

    Denn wer sich für Politik interessieren WILL, der wird auch einen Weg finden. Alles andere ist nur geheuchelt. Denn ich persönlich würde keinen Clown wählen wollen, lieber schaue ich mir jede Debatte der CDU, SPD, FDP und Co an.

    • Das sehe ich anders. Ich bin kein Raab Fan aber gestern hat er sich auf der Blödel-Schiene gut zurück gehalten und dafür aber auch mal energisch zwischengefragt, als Steinbrück einen auf schlechten Verlierer gemacht hat. Die anderen Moderatoren waren da leider ein Totalausfall, da hätte man auch einen komatösen Affen hinsetzen können. Raab war irgendwie der einzige der seinen Job gemacht hat.

      Das TV-Duell war einfach nur eine gigantische Verschwendung meiner Zeit. Wieder so eine schlechte Kopie eines amerikanischen Originals. Ich will von einem Politiker mal echten Klartext hören auf den man sich auch verlassen kann. Aber da das für einen Politiker praktisch unmöglich ist vertraue ich keinem weiter als ich ihn werfen kann.

      Von mir bekommt daher keiner der beiden meine Stimme, keiner von denen hat mich auch nur eine Milisekunde davon überzeugen können, daß sein Plan gut für unsere Zukunft ist. Weder die Bundesmutti noch die Steinbrücke.

      Da ich in den Wahlprogrammen auch nichts zielführendes erkennen kann und da ich auf jedenfall wählen gehen werde (ich sehe das als meine Pflicht an) läuft es derzeit wohl auf einen ungültigen Wahlzettel oder die Partei der Nichtwähler hinaus.

      • Die 2te Option: deine Sache
        Aber was in Drei-Teufels-Namen soll ein ungültiger Wahlzettel bringen?
        Da kann man auch einfach zuhause bleiben, weil die Stimme eh nicht gezählt wird.
        Es zählen nur gültige Stimmen ….

        • Das ist meines Wissen falsch. Für die Wahlbeteiligung zählt sehr wohl auch eine ungültige Stimme, da jeder abgegebene Wahlzettel dafür gezählt wird. Für die Grafiken und Sitzverteilungen zählen natürlich nur gültige Stimmen, aber mir geht es nur noch um die Wahlbeteiligung falls sich in dien nächsten 3 Wochen nicht entscheidendes mehr tut.

          Da ich prinzipell am Erhalt der Demokratie interessiert bin will ich damit zeigen, daß ich das System selbst nicht ablehne, wohl aber das derzeit zur Verfügung stehende Personal.

        • Nein tun sie nicht…ungültige Wahlzettel gelten als genau das „ungültige Wahlzettel“. Sie werden aber trotzdem in die Wahlbeteiligung mit einberechnet und haben daher auch einen Anteil an den Gesamtstimmen. Man kann also auch seinen Unmut so ausdrücken, ohne damit gleich die extremen Parteien zu bevorteilen, den deren Wähler gehen im Normalfall immer wählen.

  12. Zu den Moderatoren:

    Auch ohne ein Raab-Fanboy zu sein, war er genau das , was er für den ESC war. Ein Arzt, der einen toten Körper erfolgreich wiederbelebt hat. Er hat nämlich, anders als die Anderen Moderatoren, Widerworte gegeben, die kein Politspeek war. Er wäre damals schon für Steinmeier/Merkel 09 eine Bereicherung gewesen. Well played!

    Zu den Kandidaten: Merkel hat das gemacht, was sie 4 Jahre lang in der Regierung gemacht hat. Sie hat gesagt wie gut es Deutschland geht und zu den Problemen gesagt: Mutti regelt.

    Steinbrück hat auf mich persönlich ein guten Eindruck gemacht, aber … ich persönlich glaube nicht, das er das hält , was er verspricht. Weil er innerparteilich nicht das umsetzten kann, was er gesagt hat. Auch in einer Koalition mit den Grünen wird er gewisse Punkte nicht umsetzten können.Allein der Mindestlohn von 8,50 ist lächerlich. Fand bisher auch jeder Juso so (mit denen ich mich öfters unterhalte).

    Fazit: Meine Sympathie für eine Regierung geführt von der SPD sind gestiegen. Aber nur weil ich mir eine Regierung mit Bundeskanzler Gabriel mit den Linken und den Grünen vorstellen kann.Steinbrück ist mir zu wenig sozialdemokratisch und hat gestern einfach zu viel versprochen, was er nicht halten wird.

    Für unser Bundesmutti wünsche ich mir ein Skandal, das ihr politisch endgültig das Genick bricht. Dafür ist noch 22 Tage Zeit. Vielleicht wird es Syrien oder noch weitere Snowden enthüllungen.

    • Das deutsche und das amerikanische Wahlsystem könnte kaum unterschiedlicher sein. Das wüsste man auch, wenn man sich nur mal ein klein wenig damit auseinandergesetzt hätte. Ob ein Fernsehduell stattfindet oder nicht ändert nicht das geringste am Wahlsystem. Zudem ist das TV-Duell in Deutschland auch echt nichts neues, es gab schon Schröder-Stoiber, Schröder-Merkel, Merkel-Steinmeier und jetzt eben Merkel-Steinbrück. Wo ist da bitte der Nachteil oder Schaden für den Wähler?

      • Ist halt meiner Meinung nach jedes Jahr aufs neue der effektivste Weg die „faulen Wähler“ in ihrer Meinungsbildung zu beeinflussen.
        Es ist halt Teil des Systems, welches dafür sorgt, dass jedes Jahr die selben 2 Parteien die Stimmenmehrheit bekommen.
        Ich sage jetzt extra nicht der Ausschlaggebende Teil aber es trägt dazu bei.
        In 20-30 Jahren gibt es evtl. dann nur noch 2 Parteien zu wählen, weil die anderen eh keine Chance mehr haben, oder nur „Tochterparteien“ der großen sind.

  13. „Da muss ich jetzt doch kurz mal Anmerkeln“ … ich fand beide nicht überzeugend. Und Stefan „King of Kotlett“ Raab wie immer genial 🙂

  14. Zu Raab, er hat meiner Meinung nach für wenigsten ein paar Interessante Momente gesorgt. Ich muss sagen ich mag Raab nicht besonders aber gestern hat er nen guten Job gemacht auch wenn es imho hätte mehr sein dürfen.

    Peer und Angie: Rein vom Inhaltlichen muss ich sagen das Peer ein klein wenig vorne sehe. Das kann aber auch einfach daran liegen das ich mich mit seiner Art besser anfreunden kann wie mit Angies. Grob kann man aber wirklich sagen es wahr sehr langweilig. Da aber dem guten Peer gestern im vorhinein keiner was zugetraut hat ist er imho „der Gewinner“ ™.

    Man könnte das vergleichen wie wenn ein Regionalligist gegen Bayern München unentschieden Spielt, dann hat keiner „gewonnen“ man würde aber dennoch dem drittlegisten beglückwünschen und nicht dem FCB.

  15. sehe es ähnlich wie der spiegel – ein eindeutiges 0:0 was aber im endeffekt steinbürck zum sieger macht da er vorher hinten war und jetzt aufgeholt hat

  16. Raab Top! Angela und Peer ein Flop??

    Hab mir auch mehr direkte Antworten gewünscht, als die große drumrumrederei und herunterbeten vom Parteiprogramm.

    Das ständige Ausweichen und nicht Antworten auf gestellte Fragen und wiederholte Fragen bestätigt nur das auswendig Gelernte und die 0 Spontanität der beiden Spitzenpolitiker

    1 Punkt für Angela, für Ihre Finte mit den Pensionen für Beamte, da hat Sie gut aufgepasst und Peer direkt gegen den Kopf gestoßen mit Ihrem Konter 😉

    • Recht hat der Mann.

      Wenn ich einer der 4 Moderatoren wäre, würde ich mir überlegen, wie ich mit gezielten Fragen eben diese Auswendig-Lernerei der Politiker umschiffen könnte.
      Denn mal ehrlich: ein _Charakter_-Journalist hätte bei nahezu jeder Antwort der beiden mit folgendem Satz unterbrochen:
      „Wenn Sie nicht auf meine Fragen antworten wollen, dann lassen Sie es bleiben. Um es Ihnen einfacher zu machen schalten wir schonmal Ihr Mikrofon ab.“

    • Naja, Merkels Aussage, dass Lehrer, Polizisten. Feuerwehrleute usw. sehr sehr wenig verdienen finde ich doch arg realitätsfern.

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