TEILEN

Die private Initiative „Aktion Arschloch“ hatte kürzlich dazu aufgerufen, den Ärzte-Song „Schrei nach Liebe“ als Zeichen gegen Fremdenhass wieder in die Charts zu bringen – mit Erfolg […] Doch die Initiative hatte noch einen weiteren Effekt. Dank der „Aktion Arschloch“ schlossen offenbar viele Internetnutzer eine kleine Bildungslücke: Mit dem Comeback der Anti-Nazi-Hymne schossen bei Google die Suchanfragen nach dem Wort „Attitüde“ (Bedeutung: Haltung, Einstellung) nach oben.

Wie heißt es so schön in dem Songtext:

Alles muß man dir erklären
Weil du wirklich gar nichts weist
Höchstwahrscheinlich nicht einmal
Was Attitüde heißt

Das scheint dann wohl auf eine breitere Masse an Deutschen zuzutreffen…

Quelle: T-Online.de


Anzeige

23 KOMMENTARE

  1. Diese Textzeile ist doch nur eins von hunderten möglichen Beispielen für die hintersinnige Ausdrucksform des Farin Urlaub. Ich mochte schon damals den Gedanken das er dem prolligen Fascho einen Rest an Menschlichkeit lässt. Auch diese arme, kruppstahlharte Sau hört gern mal Kuschelrock und auch so manch ein politisch stark Andersorientierter muss schwierige Wörter nachschlagen. So sind wir am Ende alle nur Menschen 😉

  2. Ganz ehrlich? Damals musste ich auch nachschauen.

    Ich habe keine Ahnung wie alt ich damals war, aber ich konnte es noch nicht im Internet „nachgooglen“…

    Ich denke mal, man vergisst auch einfach, dass die Jugend nun halt aufs Internet zurückgreift, anstatt im Duden nachzuschauen.

  3. Find jetzt nicht das das DIE Bildungslücke schlechthin ist. Als ich das Lied das erste Mal gehört habe musste ich auch nachfragen was das ist. Manchmal hat man auch einfach so Worte, die man partout nicht kennt. Ich z.B. habe erst diese Woche gelernt was das englische Wort „eventually“ bedeutet, weil ich es mir schlicht per Google hab übersetzen lassen.

    Ich finde es eher ein positives Zeichen das soviele Menschen erkannt haben das sie etwas nicht kennen und sich dann genug dafür interessieren um es mal nachzugoogeln. Ist doch besser als wenn jeder so tut als wüsste er es und am Ende wird über 200 verschiedene Dinge geredet.

  4. Also beim Lesen (Bücher, aber auch Zeitung) kommt einem das Wort schon noch gelegentlich unter die Augen. Und wie schon oft geschrieben sollte jeder den Schluss aus dem englischem Wort attitude ziehen können.

    • Das setzt voraus, dass jeder Englisch kann. Ich habe 2012 noch junge Menschen kennen gelernt, die kein Wort Englisch sprachen. Bildung ist vielerorts eben immer noch ein Privileg. Viele Schüler bleiben auf der Strecke.

  5. Ich bin ehrlich gesagt etwas geschockt… Einfach nur, weil jeder heutzutage Englisch in der Schule lernt und „attitude“ zum Grundwortschatz gehört. Die Verbindung sollte man doch ziehen können..?

    • Die Nuancen in der Bedeutung können trotzdem verschieden sein.
      Ich gehe mal (in guter Hoffnung) davon aus dass die meisten Menschen das googlen um es vom Englischen „attitude“ und von „Einstellung“ und „Haltung“ abzugrenzen.

    • Die Unterrichtsmethoden sind veraltet und ineffizient, jedenfalls aus meiner Sicht.

      Persönlich hab ich in der Schule was Englisch angeht nichts grossartiges gelernt, am schlimmsten waren die Lehrer mit den gloreichen Ideen wie „lasst uns ab jetzt nur noch Englisch in der Stunde sprechen!“.

      Was ich kann hab ich mir selbst beigebracht oder von anderen Leuten gelernt. Hätte ich mich auf Schulenglisch verlassen wäre ich immer noch bei „The cat makes meow!“ anstatt Macbeth.

      • Das lag dann einfach an deinem Englischunterricht (oder an meinem, je nachdem).
        Mein Englisch war in der Mittelstufe immer okay, halt die Grundlagen. Zugegeben, die Vertiefung kam dann erst durch meine Tätigkeit als Admin und Caster, wo Englisch halt die Standardschriftsprache ist.
        Das lustige „wir reden jetzt nur noch Englisch“ hat mir im LK (Oberstufe) dann aber wirklich geholfen. Das merke ich jetzt, nachdem ich seit Jahren nichtmehr regelmäßig englisch spreche. Mein Wortschatz ist okay, aber die Aussprache ist mittlerweile ziemlich grottig.

  6. Manche Wörter geraten nunmal irgendwann in Vergessenheit bzw werden einfach nicht mehr in der Sprache benutzt. Seit 1990 sind die Ärzte wohl die einzigen die dieses Wort nochmal benutzt haben.
    In Englisch wiederrum ist das Wort attitude noch gebräuchlich, somit lässt sich das leicht ableiten.

  7. Ich (26 / deutsch) als studierter Ingenieur mit eigentlich ganz gutem Allgemeinwissen musste eben selbst googeln was Attitüde heißt 😀

    Ist halt einfach ein Wort das man so nicht im Sprachgebrauch sieht oder hört.

    • Gerade sowas bestätigt die Theorie, dass wir faul geworden sind und Dinge lieber ergooglen als selbst nachzudenken. Mit deinem Wissen hättest du es dir wahrscheinlich auch aus dem Englischen ableiten können. Soll übrigens keine Anfeindung sein. Ich mache sowas auch häufig.

      • Googlen ist da aber die deutlich sinnvollere Methode. Denn es gibt auch einige Wörter die ähnlich klingen aber eine völlig andere Bedeutung haben.

  8. Naja, wenn man nicht damit aufgewachsen ist, wie vlt deine Com, sondern zu den 10 Jahre jüngeren gehört, dann kennt man das nicht, wer sagt sowas heutzutage noch

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here