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Sechs Jahre hat der VfL Wolfsburg darauf hingearbeitet, endlich wieder in der Champions League zu spielen – und dann das: Beim 1:0-Auftaktsieg gegen ZSKA Moskau fanden gerade einmal 20.126 Zuschauer den Weg ins 30.000 Zuschauer fassende Stadion. Entsprechend sauer war Klaus Allofs über die schwache Fanresonanz.

Da sollte der Herr Allofs mal nicht sauer auf die Fans sein, sondern eher den VW-Verantwortlichen auf die Finger hauen. Was können die Fans denn dafür, wenn einem VW nicht frei gibt? Hat doch beim Pokalfinale auch geklappt…

Aber mal ernsthaft: Wer zum VFL Wolfsburg geht (was ich übrigens nie verstehen werde), und einen Klub wie Schalke (Draxler) oder Gladbach (Kruse) verlässt, der tut dies doch eh nur wegen der Kohle, bzw. wegen dem Potential auf Titel oder Champions-League-Teilnahmen. Wenn mir eine ausgeprägte Fan-Kultur wichtig ist, gehe ich einfach nicht zum VFL Wolfsburg, Punkt!

Quelle: T-Online.de


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20 KOMMENTARE

  1. Tja hier zeigt sich wieder einmal, wie gefährlich solche Werksclubs, Plastikvereine und Konstrukte für unsere Fankultur sind.
    Der BVB hat in der Euroleague Quali gleich mehrere Rekorde gebrochen: Zuschauerzahl bei einem Qualispiel der 3. Runde, Zuschauerzahl bei einem Qualispiel in den Playoffs, Auswärtsfans bei einem Qualispiel, Gesamtzuschauerzahl bei Odds und in Klagenfurt. Sowas nennt sich halt Tradition.

    Aber da Bilder mehr als 1000 Worte sagen:
    Leverkusen in Rom: (2tes Bild der Galerie)
    http://www.sportschau.de/fussball/championsleague/bg-leverkusen-lazio-100.html

    Pferdestall aus Rheydt in Rom
    http://www.fupa.net/galerie/lazio-rom-borussia-moenchengladbach-18462/foto7.html

    So sehr ich Gladbach hasse, Tradition verbindet!

    PS: Ach übrigens, eines der Spiele war EL, das ander CL. Könnt ja mal einmal raten, welches.

    • Ich kann es nicht mehr hören.

      Der Plastik Club Leverkusen ohne Tradition ist auch schon seit 1979 ununterbrochen inder Bundesliga. Das sind 36 Jahre!

      Und ich weiß die Zahlen lassen sich theoretisch nicht vergleichen:

      Wenn in Leverkusen im Schnitt 28.000 ins Stadion gehen dann sind das etwa 18% der Bevölkerung. Und bei Dortmund sind die 80.300 auch nur 14% der Bevölkerung. Dazu muss man sagen, dass Dortmund auch beliebter bei den Leuten im Umland ist und Leverkusen ist halt nur ein „kleines Dorf“ direkt vor der Millionenstadt Köln mit eigenem Verein.

      Und ich bin oft im Stadion. Aber ich kann mir nicht erlauben unter der Woche mal eben nach Italien zu fliegen/fahren um da Fußball zu gucken.

      sorry!!!

    • Also jetzt mal ohne Witz… Natürlich hat Wolfsburg nicht die größte Fan-Kultur. Wenn du dich mal informierst, wie lange es die Stadt gibt (seit 1938), wie viele Einwohner die Stadt hat (ca. 122.000) und in welchem Gebiet die Stadt liegt (eher ländlich mit ein paar kleinen Dörfern drumherum) und weiterhin wie lange der Verein erst im Profifußball angekommen ist (seit Anfang der 90er in der 2. Liga), dann wirst du vielleicht auch zu dem Schluss kommen, dass sich Fan-Kultur erst mal entwickeln muss.
      Betrachtet man nun zusätzlich, dass VW der Hauptarbeitgeber der Region ist und nicht einfach mal jede Woche den Arbeitgebern einen Abend freigeben kann, um dem Verein ein volles Stadion zu ermöglichen (hallo Produktivität, Alarm beim Betriebswirt!), wie willst du dann erwarten, dass das Stadion voll wird?
      Zumal auch die VW-Arena nicht wirklich alt ist und der Übergang vom alten zum neuen Stadion, was die Kapazität betrifft, einen riesigen Sprung bedeutet, an den ein Verein sich erst mal wieder ranarbeiten muss.

      Ich sage absolut nichts gegen ein ausgeprägtes Traditionsbewusstsein, aber willst du verbieten, dass aufstrebende Vereine in die 1. Liga und die Champions League kommen dürfen?
      Irgendwoher muss die Liga ja auch intern konkurrenzfähig bleiben und wenn man dort nur die sogenannten Traditionsclubs erlauben würde, die aus betriebswirtschaftlicher Sicht teilweise einfach unfassbar schlecht arbeiten und sich zu blöd anstellen, mit dem Lauf der Zeit zu gehen und sich vernünftige Sponsoren an Land ziehen (was bei dem Standing und der Marke, die ein Traditionsclub repräsentiert gar nicht allzu schwer sein dürfte), dann können wir die Liga sowohl was die nationala als auch die internationale Konkurrenzfähigkeit angeht, einmotten.

      Schön, dass die ganzen Ruhrgebietsvereine so viele Zuschauer haben, aber man muss dazu auch einfach mal festhalten, dass da extrem viele Menschen dabei sind, die keine feste Arbeitsstelle innehaben (das Thema wurde heute übrigens auch bei Sport1 angerissen) und dort insgesamt einfach viel mehr Menschen leben, dann kann man dem VfL Wolfsburg nicht wirklich einen Vorwurf machen.
      Wenn die Stimmung in den Stadien der Traditionsclubs doch so viel zur Leistung einer Mannschaft beiträgt, sollte man vielleicht auch mal fragen, wie es sein kann, dass Wolfsburg vor einigen der anderen großen Vereine wie Schalke und Dortmund gelandet ist und im Gegensatz zu denen das CL-Ticket gezogen hat.

      Ich wüsste auch wirklich nicht, inwieweit diese „Werksclubs“ bzw. „Plastikvereine“ irgendwas gefährden, was mit Fankultur zu tun hat. Eure Vereine haben ja schließlich immer noch eine große Fangemeinschaft oder verliert ihr durch Erfolglosigkeit etwa Anhänger und habt auch einen großen Anteil Erfolgsfans? #shotsfired

      Also vllt einfach mal den Ball flachhalten und das ganze nüchtern und objektiv betrachten. Ich weiß; im Fußball ist das etwas schwierig, aber der ganze Hass und die Beleidigungen, die man den aufstrebenden Clubs mit guten Sponsoren entgegenkommen lässt, erscheinen mir einfach als ein Konstrukt großer Existenzangst.

    • Wolfsburg Arbeiterverein gibt es seit 1945 den 1.FC Köln zb erst seit 1948.
      Bayer Leverkusen gibt es seit 1904 , den BVB erst seit 1909.

      Der BVB ist der Plastikverein von der Börse .
      Der als erster den Investoren freiwillig seine Pforten geöffnet hat . Diesen Verein als Beispiel für Tradition zu nennen ist schon süß . Die Tradition und die Fanliebe als Spekulationsobjekt das ist der BVB.

  2. Das Spiel ist Abends unter der Woche, da ist Schicht. Das kann eine Stadt mit 120.000 Einwohner nicht wirklich gut kompensieren.

    Aber klar, jetzt kommt natürlich wieder von überall „Hat VW nicht genug Freikarten verschenkt, nicht frei gegeben, keine Fan-Kultur, keine Fans, scheiß Plastikclub, keine Tradition“.

    • Das mit Schichtarbeit ist doch nur ein Versuch sich das schön zureden, als ob es nur in Wolfsburg Schichtarbeit gibt, Bochum war auch immer gut besucht obwohl bei Opel genauso Schichtarbeit war oder meinst du die ganzen Bergarbeiter die es im Pott gab hatten keine Schichtarbeit und trotzdem sind immer zig tausend zum BvB oder Auf schalke gewesen sobald auch nur das Flutlicht an ging. Finde es aber gut das der Alofs da endlich mal was sagt und nich weiter um den heißen Brei rum redet.

      • Joa, das Stadion in Bochum ist in etwa genau so groß wie in Wolfsburg, die Stadt hat aber 3 mal mehr Einwohner. Da kann man die Schichtarbeit besser Kompensieren.
        All diese Städte, die du nennst haben haben mindestens 2 mal mehr einwohner als Wolfsburg, liegen dazu noch im Rugrgebiet, wo einfach wesentlich mehr Menschen wohnen.

        • Richtig.. auch wenn ich kein VfL-Fan bin: Die einzigen größeren Städte in der Umgebung sind Braunschweig und Hannover.. und die haben nunmal eigene Vereine in der ersten bzw. zweiten Liga.
          Mit dem Fan-Potenzial des Ruhrgebiets kann man das wirklich nicht vergleichen, auch wenn dort mehrere Vereine um die Gunst der Fans buhlen…

  3. Mich würde mal interessieren was ein Ticket gekostet hat ? Ich verstehe es schon bei den CL Ticketpreisen, dass keiner ins Stadion geht.

    • Für das nächste CL-Heimspiel sind leider noch keine Preise im Online-Shop zu finden, eine andere Online-Börse meldet „ab 88EUR“ für das Heimspiel gegen PSV.
      Generell scheinen die Ticketpreise beim VfL aber recht gemäßigt zu sein.
      Beim Podcast „Textilvergehen“ wurde glaube ich von insgesamt nicht mal 30EUR für Vater+Kind berichtet (Familienblock).

  4. >>Wer zum VFL Wolfsburg geht … der tut dies doch eh nur wegen der Kohle, bzw. wegen dem Potential auf Titel oder Champions-League-Teilnahmen.

    Klar, wer einen Job hat, den er nur für einen überschaubaren Zeitraum ausüben kann, der schaut sich natürlich um, wo er in dieser Zeit einerseits beruflichen Erfolg (=Titel) haben, sich weiterentwickeln, neue Erfahrungen sammeln und kann und natürlich auch das Bankkonto schön füllen kann.
    Wenn ein normaler Arbeiter das Angebot bekommt, irgendwo anders >20% mehr im Monat zu bekommen, wird er/sie auch darüber nachdenken…

      • Klar, für viele Bundesliga-Spieler wäre so eine Erhöhung nicht überlebensnotwendig, aber wenn man sich an einen gewissen Standard gewöhnt hat, freut man sich trotzdem über eine Erhöhung 😉

        • Ich glaube da gehts oft garnicht darum ob die Spieler diese Erhöhung brauchen sondern sie wollen einfach immer mehr. Wenn ich sehe wie mein Mannschaftskollege 2Mio mehr verdient aber auch keine bessere Leistung bringt will ich die natürlich auch haben. Außerdem gibts doch heutzutage so gut wie garkeine Spieler mehr die Mannschaftstreue noch kennen, selbst Leute wie Müller sind doch den Bayern nur treu weil er weiß dass er da Chancen auf die CL hat sonst wär der Herr Müller auch schon lange wo anders.

          Einer der sehr wenigen Weltklasse Spieler der wirklich seiner Mannschaft treu ist ist doch Gigi Buffon, einfach beeindruckend wie ein Welttorhüter in die 3te Liga geht wenn er sicher massig Angebote aus dem Ausland hatte wo er in der CL spielen hätte können. Hab einfach Respekt vor dem Kerl, davon gibts wenige.

          • Nüchtern betrachtet spielen Profisportler auf Zeit, du hast vlt. 10 gute Jahre, und ne Karriere geht selten über 20, ausser du bist eine der traurigen Gestalten die nicht mit Würde abtreten kann.

            Danach sind die meisten Invaliden, Junkies, oder beides.

            Natürlich will jeder Mensch mit 2 Gramm Hirn im Schädel soviel Geld wie er nur kann auf die Seite schaffen für wenn der Traum vorbei ist, und du von jüngeren Talenten verdrängt wirst.

            Sport ist nen Geschäft, und die Sportler beliebig ersetzbar. In der Hinsicht unterscheidet sich das auch nicht viel von Söldnern.

            Und mal ganz im ernst: Wer will den bitte wie Axel Schulz oder Boris Becker enden?

      • Dan sollen sie aber auch die Eier haben und das sagen und nicht einen erzählen von “ oh die Stadt ist ja so toll und die frische Luft hier.“ Als Fan kommt man sich bei sowas doch verarscht vor. Und ich gönnen wirklich jedem die 2,50€ mehr, bur dan soll man auch da zustehn das es einem um die Kohle geht und net irgend was erzähleen vin wegen „oh der Druck bei meinem altem Verein auf mich war zu groß“ . Den wenn man für 40mio zu einem Verein wechselt und selbst wenn es Wolfburg ust wird der Druck bestimmt net geringer.

        • Die Mehrheit der Fans würde das aber denke ich anderes sehen. Und Teile von dem Blabla stimmen ja meistens auch, auch wenn es nicht immer der Hauptgrund zu wechseln sein wird.
          In Zeiten von Social Media Shitstormen kann ich es Ihnen nicht übel nehmen, wenn sie nur die halbe Wahrheit sagen um den Flames zu entgehen.

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