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Go-Weltmeister Lee Sedol (9. Dan. Pro) hat die erste von fünf Runden gegen Googles AlphaGo-Programm verloren. Das nächste Spiel findet am 10. März um 5 Uhr morgens hiesiger Zeit statt.

Zuerst im Schach, jetzt im Go. Wir sind jetzt in einer Zeit angekommen, in der uns die Maschinen in Sachen KI überholen. Sind wir verloren?

Quelle: Engadget.de


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15 KOMMENTARE

  1. Mit Go kenne ich mich zwar nicht aus, dafür aber mit Schach. Und ich verstehe die Hysterie nicht.

    Man bedenke: Jedes Werkzeug, jede Maschine, begonnen mit der Keule oder dem Pflug, dient doch letztlich dem Zweck, eine ganz bestimmte Sache besser zu können als der Mensch.

    Mit einer Keule kann ich Schädel spalten, mit der bloßen Hand nicht. Mit einem Pflug kann ich den Acker viel schneller bestellen als mit Handarbeit. Und so weiter.

    Es war auch nicht das Ende der Menschheit, als der erste Taschenrechner – vielmehr: Großcomputer! – schneller rechnen konnte als der Mensch. Oder als die erste Eisenbahn schneller fuhr als der schnellste Mensch rennen konnte.

    Kasparov vs. Deep Blue ist so runde 15 Jahre her, und es hat sich – insbesondere im Breitenschach – dadurch genau gar nichts geändert. Die Profis mögen sich seitdem noch stärker mit Computeranalysen vorbereiten als sie es eh schon getan haben, aber das Schach zwischen Menschen bleibt trotzdem das Duell der Geister.

    So wie die Formel 1-Rennen die 100-Meter-Läufe ja auch nicht abgelöst haben.

    • Da hast du Recht, allerdings habe ich zufällig heute in der Tageszeitung einen etwas größeren Bericht über dieses „Battle“ gelesen, im Gegensatz zu Schach ist „Go“ wohl einfach zu komplex zumal der Computer wohl versucht den nächsten Zug zu errechnen und der Mensch in dem Fall wohl schon paar Züge weiterdenken kann, so ungefähr habe ich als Laie es verstanden.

      Der Go Weltmeister selber hielt es nicht für unmöglich alle 5 Partien zu gewinnen, dem ist wohl dann doch nicht so.

  2. Ich studiere im Bereich KI und mir stoßen die andauernden Skynet-Vergleiche dazu irgendwie übel auf.

    Der Erfolg der Go-KI ist bemerkenswert, nicht aber weil die KI-Forschung so krasse neue Methoden entwickelt hätte. Vielmehr ist heute einfach die Technologie da, um Konzepte aus den 80ern und 90ern endlich vernünftig anzuwenden.

    Problem von KIs ist hauptsächlich, dass ein Computer (nicht so wie ein Mensch) von Haus aus darauf ausgelegt ist bestimmte Dinge zu Wissen oder bestimmte Dinge zu schlussfolgern.
    Bei Brettspielen wie Schach war das lange ein Problem, weil man quasi alle möglichen Züge und Folgezüge im Voraus berechnen musste, um den sinnvollsten Zug zu finden.
    Go besitzt enorm viele Möglichkeiten pro Zug, sodass diese Berechnung spätestens nach 2-3 Folgezügen so aufwändig wird, das es einfach zu lange dauern würde.
    Der Durchbruch bei dieser Go-KI besteht darin verfahren aus der Mustererkennung (Deep-Learning) anzuwenden und darauf Entscheidungen aufzubauen.

    Solche KIs sind nichts desto trotz absolute Expertensysteme. Sie werden nichts anderes können als Go zu spielen.
    Genau wie der Spamfilter (der übrigens auch eine KI ist) nur Spam-Filtern kann oder eine Suchmaschine „nur“ möglichst passende Webseiten herraus sucht.
    Kurzum KIs sind und bleiben bis aufs weitere Fachidioten-Heinzelmännchen, auch weil man bisher das Gehirn und des bemerkenswerte Fähigkeit enorm schnell und nur aus sehr wenigen Beispielen zu lernen noch nicht einmal im Ansatz verstanden hat.

    • Das „bis auf weiteres“ ist auch nicht das Problem. Das Problem in der Zukunft das bei vielen Existenzängste auslöst, und mich ehrlich gesagt auch grade im Militärischen Bereich nervös macht, ist wenn die ersten Lernfähigen Maschinen vom Band laufen, die ihre ursprüngliche Programmierung ohne Eingabe erweitern können. Ob das jetzt in 15 Jahren soweit ist oder in 50, die Frage ist nicht das wie, sondern das wann.

      Klar ist das Rumgeheule jetzt die typischen Panikmache die hauptsächlich von den Medien, und Leuten die nen Toaster nicht von ner Grafikkarte unterscheiden können betrieben wird, aber kritische Fragen im Bezug auf die Entwicklung und Verantwortlichkeit im Umgang mit sowas sollten durchaus gestellt werden.

      Bestimmte Aufgabenbereiche und Jobs werden heute schon Grossteils von Maschinen ersetzt, stell dir die gesellschaftlichen Probleme vor wenn ne Maschine mit nem neuen Chip oder neuer Software beliebig Berufe wechseln kann. Dann sind nicht nur Leute ohne irgendwelche Qualifikationen überflüssig, sondern auch Leute mit Jahrelanger Ausbildung.

      • zu der thematik empfehle ich dir die serie extant.
        genau darum geht es nämlich, was passiert wenn maschinen mal nicht das machen was sie sollen vorallem wenn sie darauf ausgelegt sind eben das zu tun.
        in der richtung mmn. eine der besten serien der letzten jahre, es geht um ethik, bioethik und ki.

  3. Ich finde den Fortschritt gut, die Menschheit wird nicht über sich hinauswachsen, wenn sie nicht neue Wege geht und das gehört eben dazu. Was raus kommt wird sich zeigen, von selbst denkenden, handelnden und empfinden Maschinen sind wir noch einiges entfernt.

  4. „Wir sind jetzt in einer Zeit angekommen, in der uns die Maschinen in Sachen KI überholen.“

    Ich glaube, dass wir noch weit von einer Situation entfernt sind, in der Maschinen bessere KI-Systeme entwickeln als wir selbst. AlphaGo wurde ja auch nicht ohne menschliches Zutun erschaffen. Von echtem Bewusstsein etc. ganz zu schweigen.

    Spannend ist die Entwicklung aber auf jeden Fall!

    • Jop das sehe ich auch so, KI muss in mehr gut sein als in einer Sache. Davon sind wir mit Sicherheit weiter Weg als und solche News glauben machen wollen.

      KI ist für mich erst eine Intelligenz wenn sind in der Lage ist einen Job zu machen und von selbst zu Improvisieren.
      Solange sie nur das kann was man ihr rein Programmiert ist sie nur eine Entlastung.
      Interessant wird das in den nächsten Jahren erst mal wenn immer mehr Arbeitsplätze durch Maschinen verloren gehen, was macht man mit den Ganzen Personal das dann nicht mehr gebraucht wird und den Generationen die nicht in diesen Jobs einsteigen können.
      Da sollte man vielleicht ehr einen Gedanken drüber verschwenden.

      Vielleicht gleichbleibenden Lebensstandart bei weniger Arbeitszeit, mal sehen was die Zukunft so bringt.

      • Interessanterweise ist tatsächlich das Improvisieren weniger das Problem, als das „Job machen“. ;D

        Zunächst fand ich die Nachricht gruselig. Aber dann habe ich die Details gelesen und festgestellt, dass diese KI tatsächlich nicht wirklich eine Innovation darstellt. Es gibt ja bisher auch noch keine Details zur Hardware, die verwendet wurde. Da die KI von Google kommt, könnte da durchaus die Rechenpower von diversen Serverfarmen hinterstehen.

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