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In den letzten Tagen haben viele Fußball-Fachmagazine und Online-Portal darüber berichtet, dass bei Werder Bremen ein Machtkampf zwischen Sportdirektor Thomas Eichin und Werder-Trainer Victor Skripnik tobe. Es wurde bereits spekuliert, dass man in dieser Formation in der kommenden Saison auf keinen Fall zusammenarbeiten würde und einer von Beiden gehen müsse. Dies ist heute passiert: Der Aufsichtsrat um Marco Bode trennte sich heute offiziell von Thomas Eichin. Für mich und viele andere Werder-Fans ein großer Schock. Hier nur einige Reaktionen aus den sozialen Netzwerken…

Diese Umfrage der Kreiszeitung ist evtl. ein guter Indikator dafür, wie die Werder-Fans diese Entscheidung bewerten…

Umfrage_Eichin

Aber was ist genau passiert und wie kam es zu diesem Schritt? Es halten sich in Bremen und um Werder schon lange hartnäckige Gerüchte, dass sich nach dem verlorenen Augsburg-Spiel ältere und gestandene Mitglieder der Mannschaft in die Aufstellung und Taktik von Skripnik eingemischt haben, weil dieser mit seinem Latein am Ende war – Fritz und Pizarro werden hierbei immer wieder genannt. Danach verlor Werder nur noch ein einziges Spiel und hielt die Klasse. Die gesamte Saison war aus Werder-Sicht ein gravierender Rückschritt. Nach der Amtsübernahme von Skripnik und einer spielerisch starken Rückrunde der letzten Saison, ging jegliche Spielkultur in dieser Saison verloren. Größtenteils beschränkte sich die spielerische Marschroute bei Werder auf „lange Bälle in die Spitze“, was eigentlich für eine Bundesliga-Mannschaft zu wenig ist.

Thomas Eichin sah das scheinbar genauso und wollte mit einem anderen Trainer in die neue Saison gehen. Viele Werder-Fans (auch ich) sind mit ihm einer Meinung. Für mich ist Victor Skripnik als Trainer gescheitert. Aufsichtsrat-Chef Bode will aber scheinbar um jeden Preis an Skripnik festhalten. Das Problem nun damit zu lösen, Eichin von seinem Amt zu entbinden, ist aus meiner Sicht fahrlässig. Eichin hat sich über die Jahre mit guter Arbeit und sinnvollen Transfers den Respekt der Werder-Fans verdient. Er hat mehr als einmal einen guten Riecher bewiesen (Vestergaard) und auch „Eier gezeigt“. Dass ihn nun Frank Baumann beerben soll, halte ich persönlich für eine Katastrophe. Ich kenne Baumann aus meiner eigenen Zeit persönlich. Auch wenn er Kapitän der Double-Mannschaft von 2004 war, spreche ich ihm jegliche Führungsqualitäten ab. Baumann kann Dir in einem persönlichen Gespräch nicht mal in die Augen schauen – wie gesagt, persönliche Erfahrung. Ein guter Fußballer ist nun mal noch lange kein guter Trainer oder Sportdirektor.

Wenn man darüber hinaus dann auch noch hört, dass Werder Leistungsträger wie Grillitsch, Ujah und Vestergaard verkaufen will, um Geld in die leeren Kassen zu spülen, wird mir Angst und Bange. Ich würde Geld darauf wetten, dass Skripnik das Ende der kommenden Saison als Trainer nicht erleben wird. Von daher sieht alles danach aus, als dürften wir Werder-Fans uns auf eine weitere „Rumpel-Saison“ freuen. Es riecht nach Abstiegskampf.

Die Euphorie vom Wochenende ist bei mir komplett verflogen. Mit Eichin verliert Werder einen guten Sportdirektor und ersetzt ihn durch einen Anführer, der keiner ist. Mit Skripnik in die neue Saison zu gehen, halte ich persönlich für fahrlässig. Ich habe große Angst um meinen Verein und gehe fast davon aus, dass der heutige Tag der „Anfang vom Ende“ war. Alles andere als Abstiegskampf für Werder in der kommenden Saison, wäre eine große Überraschung!


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14 KOMMENTARE

  1. Find ich schon n starkes Stück dem Sripknik sämtliche Besserungen abzusprechen und zu behaupten irgendwelche Spieler hätten die Trainerrolle übernommen…

    Gestern waren die Entscheidungen der Sportdirektion noch Griffe ins Klo und heute wird er für den Scheiß der letzten Jahre gefeiert. Irgendwie steig ich bei euch nicht mehr durch

  2. Obwohl ich eingefleischter Bayern Fan bin hege ich doch sympathien für Bremen die noch aus der Ära Schaaf/Alofs rühren.
    Zu sehen was die letzten Jahre mit dem SVW passiert ist lässt mich stark am Fußballverstand der „Oberen“ im Verein zweifeln.
    Eichin war meiner meinung nach kein guter… aber auch kein schlechter. Er war „OK“ und mit sicherheit nicht Schuld an der jetzigen Situation.
    Was Werder damals auf Skripnik gebracht hatte versteh ich bis heute nicht. Ich hielt und halte Skripnik nicht für einen guten Trainer (offensichtlich wenn man sieht wie die Mannschaft große Teile der Saison agiert hat)
    In letzter Zeit hat man das Gefühl das Werder den HSV als „Schalke des Nordens“ ablöst

  3. Glaube auch nicht, dass Victor so viel dafür kann.
    Nach toller erster Rückrunde kann es doch nicht sein, dass der plötzlich nicht mehr weiß, wie man Trainer ist und so eine Grütze fabriziert.
    Bei Bremen muss doch intern irgendwas nicht stimmen, und nun ist (vorerst nur?) Eichin eben weg…

  4. Hab ihn echt gemocht, sehr guter Mann. Das er nun entlassen wird finde ich auch fatal, hauptsache der Posten wird mit einen wie Baumann besetzt.
    Können ja noch mehr Leute aus der 2004/05 Generation for no reason ne gute Position verschaffen, hat was von Vetternwirtschaft.

  5. Und das ist nur ein weiteres Beispiel von Bundesligavereinen die sich in eine brenzliche Situation bringen durch interne Machtkämpfe und eine inkompetente Führung.

    Der Fisch stinkt vom Kopf und vielleicht sollte dieser Kopf bei so einigen Vereinen hier in Deutschland ausgetauscht werden. Aber den Bayern die Schuld geben, dass die eigenen Spieler weggekauft werden ist viel einfacher.
    Die Millionen Transfer-Einnahmen werden dann aber schnell vergessen, da das Geld weg ist und nicht gewinnbringend durch die Führung investiert wurde.

    In Frankfurt hat sich ein Heribert Bruchhagen ständig eingemischt, in Schalke der Tönnies, beim HSV der Beiersdorfer, bei Hannover der Martin Kind um die Verantwortlichen beim Namen zu nennen. Wo die Vereine finanziell und sportlich stehen – ganz weit im Abseits (außer Schalke).

    Manchen Vereinen kann man nur den Abstieg wünschen. Das setzt ein dickes fettes Zeichen für die Vereinsführungen und wie man sieht schaffen dann auch einige den Umbruch, siehe 1. FC Köln.

  6. Ich frage mich nur warum soviele Fußballfans der Meinung sind die internen Sturkturen und vorkommnisse besser zu kennen als der Aufsichtsrat. Ich hab mit Fußball nichts am Hut, aber dennoch kann man vermuten das der Rat seine Gründe dafür hatte die otto Normalfan vermutlich nicht kennt.

    • Aus leidgeplagter Schalker Erfahrung kann ich dir sagen, dass einer der meisten dieser „Gründe“ der ist, dass der Aufsichtsrat gerne mehr zu sagen haben will. Und wenn der Manager (oder der Trainer) nicht mitzieht wird das störende Element halt beseitigt.

  7. Bin als Stuttgartfan weit weg von Bremen, aber wenn das wirklich stimmt, was du schreibst mit dem Verkaufen der angesprochenen Spieler, dann wird das sehr, sehr schwer für Bremen die Klasse zu halten. Das klingt dann eher nach Roter Laterne ab dem ersten Spieltag.

    Aktuell sehe ich den Werder-Kader als einer der schlechtesten in der kommenden Bundesligasaison. Leipzig wird so einkaufen, dass die wohl um die Mittelfeldplätze mitspielen werden, wenn nicht sogar Europapokal. Freiburg wird die Euphorie groß sein, endlich wieder 1. Liga zu spielen und der Dritte im Bunde, sei es nun Frankfurt oder Nürnberg (Auf geht’s Club!!!!) wird denke ich alles daran setzen, nicht unten rein zu rutschen.
    Dann bleiben noch Hamburg (Investieren ja groß), Köln (schwierig einzuschätzen) und Darmstadt…aber so alles in allem wird es eine sehr anstrengende Saison zu werden für Bremen.
    Groß verkaufen und nichts zu holen klappte noch nie gut.

  8. Ich kann es nur subjektiv von außen bewerten und weis halt welchen verbrannten Boden und welch desolate wirtschaftliche Verhältnisse er beim KEC hinterlassen hat, dort war man froh das er 400km weiter weg war.Allerdings finde ich auch sein Auftreten vor den Mikros immer sehr fragwürdig, seine rhetorischen Fähigkeiten finde ich ganz schlimm und außer Phrasen kam da auch nicht wirklich viel rüber bis auf den einen Auftritt im Doppelpass.

    Warum man an Skripnik festhält kann ich von außen betrachtet auch nicht nachvollziehen, Werder hat keinen schönen Fußball gespielt ob das System annähernd greift werden wohl eher Leute beurteilen können die sich jedes Spiel anschauen, aber auch da denke ich er hatte 34 Spieltage Zeit und es ist keine Entwicklung des Teams zu sehen, dazu kommt noch sein absolut emotionsloses Auftreten wo ich mich manchmal Frage juckt Ihn das Gegentor überhaupt..

    Glaube das für Werder der Kölner Weg der beste wäre, einen besonnenen Trainer mit einem total relaxten Manager zu verpflichten um das Schiff auf Jahre gesehen wieder ins ruhige Fahrwasser zu steuern, das dann auch offen mit der Fanbasis kommunizieren und schon hat man Ruhe im Verein und auch auf den Tribühnen.Und alles was dann über Platz 10 ist einfach zur puren Freude nutzen, die glorreichen Jahre sind vorbei und kommen so auch nicht wieder, denn so Schnäppchen wie Micoud und Özil und wie Sie alle hießen gibt es nicht mehr zu solchen Preisen…

  9. Bremen erlebt gerade das, woran Schalke bisher so oft krebst: Der Aufsichtsrat mischt sich in Dinge ein, die eigentlich nicht sein Gebiet sein sollten. Wenn Eichin, der zwar ein Quereinsteiger ist aber bisher doch durchaus seinen Job gut gemacht hat, der meinung ist das es mit Skripnik nicht weiter geht, dann ist das sein Job als Sportdirektor. Wenn der Aufsichtsrat sich dann trotzdem auf die Seite des Trainers stellt, der auf mich bisher nicht nur rat- sondern auch ziemlich emotionslos gewirkt hat, dann kann das doch eigentlich nur den Grund haben, dass der Aufsichtsrat gerne frei entscheiden möchte. Mit Skripnik hat man dafür die perfekte „leere“ Trainerhülle, dazu mit Baumann einen Sportdirektor der zwar aus den eigenen Reihen kommt, dessen Position aber ziemlich schwach sein dürfte.

    Wenn Eichin aus einer relativ starken Position heraus den Trainer nicht entlassen konnte, wie soll das erst ein schwächelnder Baumann tun? Ich befürchte, Bremen könnte nächste Saison viel zu lange am Trainer festhalten und sich damit sein eigenes Grab schaufeln. Der Langzeitplan Bremen endlich in die zweite Liga zu bugsieren könnte dann wohl leider aufgehen.

    • Zulange an einem eher mittelmäßigen Trainer festhalten ist wirklich übel. Das hatten wir auch mit Wiesinger – und es endete mit dem Abstieg…

  10. Ich bin mehr als geschockt von dieser Entlassung.
    Das Problem bei Werder ist, anscheinend, dass sich die Führung bemüht eine familiäre Gemeinschaft zu bilden. Dies ist natürlich sehr wünschenswert, aber man kann sowas und sollte sowas auch nicht, mit aller Macht durch ziehen , nur weil jemand Ex-WerderSpieler ist qualifiziert es ihn nicht direkt dazu ein guter Manager/Trainer/Sportdirektor zu sein.
    Im Kader rumort es bereits und Leistungsträger, wie von dir angesprochenen, wollen den Verein verlassen – nicht weil sie Werder Bremen nicht gut finden, sondern weil sie unter Skripnik keine Zukunft sehen.

    Was bleibt also ?
    Bremen wird wohl mindestens 1-3 Leistungsträger bzw. Perlen verlieren darunter fallen auch immer mal Namen wie Junuzovic, Vestergaard, Ujah usw.
    Wie will man das mit einem komplett unerfahrenen Sportdirektor und konzeptlosen Trainer ersetzen?
    Am Ende bleibt also nur die Hoffnung bestehen, dass es schrecklich schief geht und man früh genug in der Saison schaltet – man wird gegen den Abstieg spielen, die Frage ist nur kann man diesen nochmal verhindern?

  11. Völlig zu Recht hat er den Verein niedergewirtschaftet! Wenn ich mir vorstelle wo der Verein früher mal stand, ist das genau so nen Experte wie der Manager aus Stuttgart. Wobei ich bei Bremen wesentlich mehr austauschen würde als nur den Manager. Für nen Verein der nicht vor allzu langer Zeit regelmäßig international gespielt hat, ist so ne Saison nen Fiasko.

    • ehm was ?
      Er hat es geschafft nach 4 Jahren Minus den Verein (natürlich nicht allein, aber durch Transfers) wieder Gewinn zu erwirtschaften.
      Die Sauerein wurden doch davor gemacht und dafür kann Eichin ja wenig.

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