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Thomas de Maiziêre […] gab Computerspielen mit Gewaltdarstellungen eine Mitschuld an der Tat von München. Damit schwelt schlagartig wieder eine Debatte, die seit langem als beendet galt […] Klar sei, dass das „unerträgliche Ausmaß von gewaltverherrlichenden Spielen im Internet auch eine schädliche Wirkung auf die Entwicklung von Jugendlichen hat. Das kann kein vernünftiger Mensch bestreiten […] Er implizierte damit: Der mutmaßliche Täter David S. habe sich von solchen Spielen inspirieren lassen.

Jetzt sind wir also wieder bei der beliebten Diskussion aus den Nullerjahren. Die bösen Spiele machen Jugendliche zu Gewaltverbrechern. Wie zu erwarten, läuft das Internet natürlich gerade Sturm gegen diese Behauptungen.

Wie seht ihr die ganze Diskussion?

Quelle: sueddeutsche.de


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36 KOMMENTARE

  1. Auch wenn ich das nicht gedacht hätte es jemals zu sagen, aber Dr. Pfeiffer hat bei hart aber fair im ARD mal eine relativ moderate Einschätzung abgegeben meiner Meinung nach. Das ist man von ihm ja so nicht gewohnt, da er meist in das absolute Gegenlager der Zockergemeinde einschlägt.

    http://mediathek.daserste.de/Hart-aber-fair/Amok-in-Zeiten-des-Terrors-wie-ver%C3%A4nde/Video?bcastId=561146&documentId=36745998

    Ab Minute 19 bis Minute 22

    „das dauernder spielen solcher Spiele desensibilisiert“
    „Niemals das Spiel allein ist an so etwas Schuld!“
    „Spielen kann nur Verstärkungsfaktor sein“
    „Computerspiele sind Unterhaltung, Zeitvertreib (und Zeitverlust)“

    Summa summarum sagt er, dass es immernoch Sache vom Elternhaus ist sich auch zu kümmern. Denn bei einem intakten Elternhaus und einer intakten Umgebung, kann man auch bei solchen Spielen von Unterhaltung ausgehen und nicht von einer potentiellen Gefahr die Spieler zu Amokläufern werden lässt.

    Ich denke auch das da einiges einfach zusammentrifft.
    Das extreme Mobbing, die Schikane, die fehlende Unterstützung im Elternhaus und von mir aus auch das exzessive zocken von CS, aber nur mit dem Hintergrund dieser absolut labilen Psyche. Das KANN zumindest ein wenig abstumpfende Wirkung auf einen solchen Menschen haben, der von sich aus schon dazu neigt psychisch labil, krank oder wie man es auch immer nennen mag, zu sein.

    Ich kenne zig Battlefield und CS Spieler und keiner ist Amokläufer geworden 😛

  2. Jep, Rassismus und Mobbing in der Schule oder im Alltag spielen keine Rolle, oder das er nen Hass auf Türken hatte.

    Wir haben ja in Deutschland bekanntlich keine Probleme mit sowas, die in Sachsen spielen einfach zu viel am Computer.

  3. Heute ist auf dem Ersten ein Hart aber Fair Spezial,mit Dr. Christian Pfeiffer.Ich gehe davon aus,dass es epischen Dünnpfiff regnen wird.

  4. Und heut Abend tritt Dr. Christian Pfeiffer bei hart aber fair auf, natürlich zum Thema: „Amok in Zeiten des Terrors – wie verändert die Angst das Land?“.

    Wer hätte damit rechnen können. Da kann man sich heut Abend ja wieder auf fundierte und überaus differenzierte Aussagen freuen.

  5. Hallo liebe Killerspieldebatte,

    ich hatte gehofft dich nie wieder zu sehen, aber manche Politiker sind Vollidioten. Bitte verschwinde wieder in der Sündenbockschublade.

    Alles Liebe

    Sarah

  6. So dumm und überflüssig. Da hat wieder einer nichts gelernt. Wann kapiert man endlich, dass Sündenböcke/Ablenkungen zu suchen die Sache nur noch schlimmer macht? Wenn sich ergeben würde, dass er ein islamistisches Motiv hatte, wie würde das dann aussehen? Er bettelt ja gerade darum, dass mehr Leute AfD wählen. Zum Thema Killerspiele muss man wohl nichts mehr sagen.

  7. Seit der letzten, schon damals schwachsinnigen Debatte sind einige Jahre vergangen und Computerspiele sind in der Gesellschaft angekommen. Dementsprechend wird diese Äußerung sich zu den ganzen anderen konservativen Schwachsinn gesellen und nach und nach verblassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihm da seine Berater nicht schon die Leviten für gelesen haben.
    Das Innenministerium wurde übrigens gefragt, auf welchen Erkenntnissen/Studien die Aussage fußte. Natürlich ist da wieder eine Studie unseres lieben Christian Pfeiffer dabei.
    https://mobile.twitter.com/TiloJung/status/757172270162911232

  8. ich dachte echt, das thema wäre gegessen. wer darüber jetzt noch ernsthaft diskutieren will, muss wirklich langeweile haben… oder jünger als 10 sein

  9. Ich kann die Diskussion über die ach so schlimmen „Shooter-Spiele“ nicht mehr hören.
    Leider wird nicht Ansatzweise etwas an den Ursachen solcher Gewalttaten getan. Es gibt so viele anonyme psychisch Erkrankten, welche um Hilfe bitten, jedoch von der medizinischen Seite völlig falsch therapiert werden. Termine dauern zum Teil 4-5 Monate, von Nachsorge nach den Therapien habe ich noch nichts gehört( 1x Therapie und 4 Jahre nicht mal eine Nachfrage).
    Gehöre ich jetzt auch in so ein Täterbild?
    Ich spiele Videospiele, bin Depressiv, und habe Zugang zu legalen Schusswaffen(wenn ich wollte).
    Nein ich laufe nicht gleich los, denn ich habe ein Gewissen und ein gefestigtes Vernunft´s und Selbstbeherschungssystem in mir.

  10. Jo, der Typ war depressiv, wurde gemobbt, ist durch die Prüfungen gefallen, hat Bücher zu Amokläufen gelesen und bewunderte andere Amoktäter.

    Ganz klar, die Computerspiele sind schuld.

  11. Der Grund, aus dem Computerspiele schuld sein sollen, ist derselbe, weshalb der Attentäter Ali Davoud Sonboly zu „David S.“ gemacht wird.

    Ich möchte betonen, dass ich im konkreten Fall keinen islamischen/islamistischen Hintergrund vermute. Aber wenn wir uns die Attentate der letzten Zeit anschauen, dann wurden stets erst alle anderen „Motive“ abgeklopft, „verwirrter Einzeltäter“ mit „psychologischen Problemen“, der auf „Einsamkeit“ oder wegen seines „niedrigen sozialen Status“ zum Täter wird, nachdem er „Ballerspiele“ gespielt hat … es wird jede denkbare Möglichkeit angeführt, bis eben auf die eine, die nicht genannt werden darf.

    Es ist so ein bisschen wir die Astronomie im Mittelalter: Erklärt bitte die Planetenbewegungen, aber behauptet keinesfalls, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Weltalls wäre.

    Eine (mehr oder minder plausible) Möglichkeit von vorneherein aus der Debatte auszuschließen, ist einfach unseriös, egal, was am Ende dabei rauskommt.

    • Als Jurist bist du dem vielleicht entwöhnt, aber im Alltag geht man eben nicht vom Speziellen hin zum Allgemeinen, sondern umgekehrt.
      Und im Allgemeinen sind es eben die genannten Motive, die Menschen zu Gewalttätern machen. Dass das so ist, ist bei vielen eben durch die allgegenwärtige Terrorgefahr verdeckt.
      Weiß man überhaupt, inwiefern er religiös erzogen wurde? Abgesehen davon, dass er wohl Sunnit war, habe ich noch nichts gehört.
      Wenn es keine Hinweise auf einen zum Islam gebundenen Grund gibt, wäre es eben unlogisch zuerst da zu suchen, wenn etwas anderes viel wahrscheinlicher ist.
      Die vielen Amokläufer der USA waren meist keine Muslime, Winnenden und Erfurt ebenfalls nicht. Es kann sich eben niemand sicher erklären, worauf solche Attacken fußen, dabei wird dazu alles herangezogen. Sozialstudien, Psychologische Gutachten, einige Idioten holen auch wieder die Tätertypenlehre der Nazis heraus.
      Es bestreitet ja niemand, dass es ein Problem mit dem Islam gibt, bzw. dieser ein Problem mit Gewalt hat, aber das ist eben kein grundsätzliches Problem der einzelnen Muslime, wie Kinderschändung kein Problem einzelner Katholiken ist.

      • Karax, wie schon gesagt gehe ich selber im konkreten Fall nicht davon aus, dass die Religion eine Rolle spielte. Mich stört aber das generelle Denkverbot: Der Islam hat nie mit irgendwas zu tun.

        In ausländischen Medien gab es eine Zeugin des Attentats, selber Muslima, die den Täter „allahu akbar“ rufen gehört haben will, als er im McDoof auf Kinder anlegte. In deutschen Medien wurde dagegen ein anderer Zeuge wiederholt gezeigt, der behauptete, der Täter habe irgendwas ausländerfeindliches gerufen.

        Was stimmt? Keine Ahnung, vielleicht auch gar nichts, aber darum geht es nicht.

        Es geht darum, dass von vorneherein in deutschen Medien einseitig berichtet wird. Warum werden nicht beide Versionen angeboten? Warum wird aus einem arabischen Namen „David S.“ gemacht (doppelt dämlich, weil du gerade „David“ in der arabischen Welt sehr selten finden wirst!)?

        Ich habe kein Problem mit einer Diskussion, in der alle Fakten auf den Tisch kommen und dann das Ergebnis lautet „das war ein Amoklauf aufgrund Mobbing oder Killerspielen“.

        Ich habe nur ein Problem damit, dass das Ergebnis „der Islam war es jedenfalls nicht“ vorweggenommen und deshalb von vorneherein alle Hinweise auf den Islam gestrichen werden.

        Diesen Ursachenausschluss findest du in allen politischen Bereichen: Ob nun der Euro „alternativlos“ ist, ob wir „mehr EU“ brauchen, ob wir die Grenzen nicht schützen können, ob CO2 schädlich ist, ob sich die Briten durch den Brexit selbst schaden, oder dass eben ein Attentäter jedenfalls nix mit dem Islam zu tun hat: Das Ergebnis wird immer vorweggenommen, und die Diskussion wird nur noch innerhalb dieses Ergebnisses erlaubt.

        Und alles andere ist wahlweise europa- oder ausländerfeindlich oder einfach nur „rechts“.

        Es KANN sein, dass die Linken mit allem richtig liegen. Aber darüber würde ich mir eben gerne NACH einer offenen Diskussion ein Urteil bilden und es nicht serviert bekommen wie das Dekret, dass die Erde eine Scheibe ist.

        • Naja, die deutsche Berichterstattung hinkte generell gewaltig hinterher, das Video auf dem Parkhaus habe ich z.B. auch schon Stunden bevor das Erste es zum ersten Mal zeigte, schon auf BBC und CNN gesehen.
          Beziehungsweise hat sich die deutsche Berichterstattung eben nicht zuerst auf den Täter konzentriert, sondern eben eher mit der allgemeinen Situation in München. (Habe allerdings nur das Erste verfolgt, über weitere Sender kann ich nichts sagen)
          Und wie gesagt, man fängt eben nicht dort an zu suchen, weil andere Gründe viel wahrscheinlicher sind. Wenn man dort nichts findet, könnte man dann auf islamischen Einfluss immer noch zurückkommen. So verhindert man eben auch die Stigmatisierung.

        • Genau, weil während ein Gewalttäter durch München läuft ist es unbedingt notwendig darüber zu reden, inwieweit der Islam Schuld ist.
          Das hat nichts mit Ursachenausschluss zutun, dass war einfach rätselraten. Ob der Täter nun Islamist, einfach nur durchgeschossen oder Rechtsextremist war, ist das im Moment der Tat wirklich wichtig? Nein. Ist es hilfreich? Erst recht nicht, es schürt sofort die Verdächtigungen.
          Man hat es doch gesehen: Es ist noch alles unklar, aber nur weil der IS schonmal die Hand draufhält und sagt „meins“ kam sofort die rechte Szene (von den beiden AfD-Dorftrotteln bis hin zu definitiven Nazis, das Spektrum war da weit) gekrochen und hatten direkt alle Lösungen parat. Der Stimmfangmodus war angeschaltet. Sag mir, inwieweit das hilfreich ist, inweiweit dadurch die Diskussion irgendwie bereichert wird.

          • Es geht mir nicht um die Stunden der Fahndung am Freitagabend, sondern um die Nachbereitung. Es ist ja nicht so, dass ab Samstag dann der richtige Name genannt worden wäre.

            Und ohne jetzt aufrechnen zu wollen, was die politischen Tweets angeht, aber die Künast konnte nach Würzburg auch nicht schnell genug die Polizei für den armen toten Täter an die Wand nageln. Das ist genauso scheiße.

            Aber das lenkt vom Thema ab. Es geht ja um die Gründe der Bluttat. Und es gibt viele mögliche Gründe in der Diskussion, inklusive Killerspiele, aber der Islam „darf“ eben kein Grund sein.

            Übrigens trendet gerade die nächste Stadt bei Twitter. Flüchtling mit Machete metzelt sich durch Reutlingen. Da können wir gleich das nächste Thema aufmachen.

          • Ich rede nicht vom Tatabend, sondern von der Nachbereitung. Da darf über alles spekuliert werden, vom psychischen Problem bis zum Killerspiel. Nur der Islam „darf“ von vorneherein kein Grund sein.

            Übrigens trendet gerade die nächste deutsche Stadt bei Twitter: Flüchtling mit Machete hat in Reutlingen gemetzelt. Wir sehen uns dann beim nächsten Blogpost!

          • Balnazza, dein erster Absatz beschreibt, nebenbei bemerkt, exakt das Verhalten der amerikanischen Medien, wenn mal wieder einer genug Leute erschießt, um es in den USA ins Fernsehen zu schaffen 😉

    • Du weißt schon, dass das Ändern von Namen in Medien nichts Neues ist und vorrangig dem Schutz der Privatsphäre und der Sicherheit der Person und/ oder der Angehörigen dient, oder?

      • Der Name wurde aber nicht so geändert wie
        Michael S.*

        *Name geändert.

        Es geht wohl darum, dass Uneinigkeit darüber herrscht, wie der Mann denn nun hieß.
        Auf Facebook hieß er Ali, aber die Behörden führen ihn als David.
        Der Spiegel z.B. berichten von David S., die Blödzeitung dagegen von Ali S.

      • Wenn aus Michael A. Sebastian B. wird, ist das ok.
        Wenn aus Oleg S. Vladimir T. wird, ist das ok.
        Wenn aus Ali X. Mohamed Y. wird, ist das ok.
        Wenn aus Kim Yong Il Kin Yong Very Ill gemacht wird, ist das ok!

        Jetzt kannst du natürlich anführen, dass auch autochtone deutsche Familien ihre Kinder Oleg oder Ali nennen. Das resultiert dann typischerweise bei deutschen Tätern in der Betonung, dass seit mindestens dem 15. Jahrhundert keine Migration festzustellen ist!

        Aber wenn aus Ali Davoud ein David wird, dann hat das nichts mit „Schutz der Privatsphäre“ zu tun, sondern mit „Verschleierung der Herkunft bzw. Religion“. Und davon steht nix im Pressekodex.

        • Und was haben du, ich oder irgendeine andere Person, die nicht in der Aufklärung des Falls involviert sind, davon den Namen des vermutlichen Täters zu kennen?

          Und du wirst lachen: ich kenne einen Ali, der ist Christ.

          Der Name tut in einer solchen Diskussion nichts zur Sache, außer natürlich du willst es unbedingt auf die Nationalität oder die Religion setzen.

          • Was haben wir davon … überhaupt irgendwas zu erfahren? Müssen wir wissen, ob es ein Mann oder eine Frau war? Müssen wir wissen, ob es eine Glock oder M-16 war? Müssen wir wissen, ob David S. vielleicht vorher im McDonalds gegessen hat und nicht zufrieden mit der Qualität der Speisen war?

            Wer entscheidet, welche Information interessant ist und welche nicht?

            Ohnehin ist ja die Diskussion „Amoklauf oder Terroranschlag“ hinfällig. Der Täter hat sich ein Jahr lang auf seine Tat vorbereitet. Ein Amoklauf hat was eher spontanes. Jedenfalls habe ich nie gehört, dass Anders Breivik als Amokläufer bezeichnet worden wäre, der war immer ein Terrorist.

            Die Pfeife Pfeiffer müsste also korrekterweise fragen: „produzieren Ballerspiele Terrorismus?“

            Und diese Frage wäre wohl sogar für Pfeiffer zu blöd!

          • Die Antwort gilt Kinki, kann aber keine direkte Antwort senden.
            Naja, das würde ich so nicht sagen. Ich denke eher, dass der heutige Terror eben auch eine (politische) Botschaft transportieren soll, oder zumindest einer solchen Motivation entspringt.
            Breivik ging es ja ganz gezielt darum, Sozialdemokraten zu töten, weil er selber eben Rechtsextremist ist.
            Planung hat damit im Übrigen denke ich nichts zu tun, die Täter des Columbine-Amoklaufs haben sich z.B. ein Jahr vorbereitet.
            Ich gebe dir aber dahingehend recht, dass der Wortlaut „Amok“ eine spontane Tat impliziert, mindestens ein Stück weit.
            Die Unterteilung ist aber eh schwammig und wohl auch nur Wortklauberei.

  12. Klasse, wir schwingen jetzt also hin und her zwischen „Der böse Islam“ und „Die bösen Computerspiele“. Naja, aber von de Maiziere erwarte ich schon lange keine vernünftigen Aussagen mehr, denn diese könnten ja die Bevölkerung verunsichern.
    Fragt mal einen Psychologen, jemand der z.B. schwer depressiv ist oder an ähnlichen affektiven Störungen leidet, braucht keine Gewalt in den Medien zu sehen um Aggressionen zu entwickeln, das ist Teil der Krankheit.

  13. Lächeln winken und Ars*****h denken.. Und um himmelswillen nicht weiter darauf eingehen ist meiner Meinung nach die beste Strategie.

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