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„Kleine Anfrage des Abgeordneten Florian Rentsch (FDP) betreffend Pokémon-Jagd in Hessen

Vorbemerkung:
Seit 13. Juli 2016 ist das von einem namhaften japanischen Hersteller von Videospielen für mobile Endgeräte entwickelte App „Pokémon Go“ in Deutschland verfügbar und zieht seither Spieler aller Altersklassen in seinen Bann. Innerhalb der ersten Woche seit der Veröffentlichung häuften sich bereits die Medienberichte über erhebliche Auswirkungen auch in Hessen, beispielsweise im Straßenverkehr.

Ich frage die Landesregierung:

1. Welche besonderen Vorkommnisse wie Verkehrsbehinderungen und –unfälle wegen unachtsamer Pokémon-Jäger, Ausnutzung der Videospiele-App für kriminelle Aktivitäten, Verletzungen unachtsamer Nutzer oder Haus- und Landfriedensbruch durch unachtsame oder übermotivierte Nutzer sind der Landesregierung bisher bekannt geworden?

2. Sieht die Landesregierung in der Nutzung der App „Pokémon Go“ Probleme für den Datenschutz von Nutzern, beispielsweise durch die Freigabe von innerhalb der App erstellen Fotos, der Abspeicherung besuchter Orte oder der Interaktion mit anderenNutzern?

3. Welche Orte in Hessen hält die Landesregierung aus Gründen von Pietät und Anstand für nicht geeignet, um in der App eine hervorgehobene Funktion, beispielsweise als so genannter „Pokéstop“ oder „Pokéarena“, einzunehmen?

4. Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung, wie sich die offensichtlich invasiven Arten der so genannten Pokémon auf die einheimische Flora und Fauna auswirken werden?

5. Wie vieler der so genannten Pokémon konnte die Landesregierung selbst bereits habhaft werden? Bitte Aufschlüsselung nach Pokémon-Typen und jeweiligem Ministerium, welches die Pokémon einfangen konnte.

6. Hält die Landesregierung den Siegeszug der App „Pokémon Go“ für einen tauglichen Weg, um Bewegungsmangel und daraus folgende gesundheitliche Probleme wie Übergewicht in der Gesellschaft zu bekämpfen?

7. Gibt es eine irgendwie geartete Kooperation oder Absprache zwischen der „Koordinierungsstelle für das Zu-Fuß-Gehen“ (AG Nahmobilität Hessen) und der App „Pokémon go“?

8. Hält die Landesregierung die Nutzung historisch, kulturell und architektonisch bedeutender Orte, von Sehenswürdigkeiten oder staatlichen Institutionen innerhalb der App als so genannte „Pokéstops“ oder „Pokéarenen“ für einen tauglichen Weg, über das Videospiel das Interesse an jenen zu steigern?

9. Leistet nach Ansicht der Landesregierung auch die App „Pokémon Go“ einen Beitrag zur Versöhnung von Ökonomie und Ökologie in Hessen?

10. Wann wird die Landesregierung in der Prävention von Pokémon-bedingten Gefahren für die Gesellschaft endlich eine Vorreiterrolle einnehmen und im Rahmen des Verbraucherschutzes beispielsweise ein Handbuch zum korrekten Verhalten auf der Pokémon-Jagd in Hessen herausgeben?

Wiesbaden, den 22. Juli 2016″

Ohne Worte!

Quelle: FDP-Fraktion-Hessen.de

Danke an Danny für den Link!


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12 KOMMENTARE

  1. Also ich finde die Punkte 1,2,6 und 8 eigentlich ganz gute Ideen bzw. Fragen. Datenschutz ist tatsächlich ein kritischer Punkt der App, die erhöhte Verkehrsbeeinflussung ist auch nicht zu verleugnen und die Idee, Leute damit gezielt in Kultureinrichtungen zu locken ist doch auch nicht verkehrt.

    • Sehe ich genauso, nur weil ich ne fan/hype brille aufhabe, is das kein grund das hirn auszuschalten und sich berieseln zu lassen.
      Datenschutz is immer sone sache.

      Und mal im ernst, wer von euch hat sich die agb´s von Pkm-go durchgelesen.

      Ich frage mich halt, was machen „die“ mit meinen daten, also wo ich wann wie lange war usw. Im idealfall nur um mich zu nem Pkm zu führen(also spiel relevante daten), sicherlich ist das wunschdenken. Bei der datenmenge die da zusammenkommt brauch mir keiner erzählen das da nicht drann gedacht wird mit geld zu verdienen und das sicher nicht immer auf dem legalen weg.

      Kritisch nachfragen darf ja noch erlaubt sein bzw unklarheiten sind zu prüfen.

  2. Ich glaube nicht das der das ernst meint.
    Nein. Ich denke das ist einfach nur ein Gag um mal wieder die FDP in´s Gespräch zu bekommen!


  3. 4. Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung, wie sich die offensichtlich invasiven Arten der so genannten Pokémon auf die einheimische Flora und Fauna auswirken werden?

    5. Wie vieler der so genannten Pokémon konnte die Landesregierung selbst bereits habhaft werden? Bitte Aufschlüsselung nach Pokémon-Typen und jeweiligem Ministerium, welches die Pokémon einfangen konnte.

    Ist das wirklich ernstgemeint? Also ihrgendwie Zweifel ich ein bisschen an der Ernsthaftigkeit dieser Anfrage.

  4. „Wie vieler der so genannten Pokémon konnte die Landesregierung selbst bereits habhaft werden? Bitte Aufschlüsselung nach Pokémon-Typen und jeweiligem Ministerium, welches die Pokémon einfangen konnte.“

    Bester Punkt 😀
    Habe aber irgendwie das Gefühl, dass das wieder nur Aufmerksamkeitshascherei ist. Weil man sich damit doch einfach
    nur blamiert.

    „Wann wird die Landesregierung in der Prävention von Pokémon-bedingten Gefahren für die Gesellschaft endlich eine Vorreiterrolle einnehmen und im Rahmen des Verbraucherschutzes beispielsweise ein Handbuch zum korrekten Verhalten auf der Pokémon-Jagd in Hessen herausgeben?“

    Ich sehe es schon auf der Bestsellerliste ganz oben^^

  5. Ich arbeite im öffentlichen Dienst und derartige politische „Anfragen“ sind leider normal. Die werden dann durch alle nachgeordneten Dienststellen durchgereicht zwecks Datenerhebung und Stellungnahmen; natürlich mit hoher Priorität. Unnötig zu sagen, dass dafür Kernaufgaben liegen bleiben müssen. Aber immerhin hat sich mal wieder ein Landrat, MdL oder MdB wichtig gemacht.

  6. Naja, die Punkte 1-3, 8 und 10 sind ja schon seriös, der Rest ist wohl eher witzig gemeint.

    Pokemon Go ist mit den typischen Verhaltensweisen der Pokemon-Jäger ein neues gesellschaftliches Phänomen, im Grunde nicht viel anders als Macheten-Mörder, fliegende Autos oder die Landung von Außerirdischen!

    Der Gesetzgeber ist grundsätzlich gefordert, solche Phänomene zu beobachten, zu bewerten und ggfs. gefahrabwehrende Maßnahmen zu ergreifen. Und die „kleine Anfrage“ ist nunmal das Mittel der Opposition, an Informationen der Regierungsbehördern zu gelangen.

    Alles in allem finde ich es durchaus ok, wenn sich Politiker Gedanken machen, bevor ein Dutzend Leute plattgefahren oder ein Dutzend Naturschutzgebiete verwüstet worden sind!

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