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Die Deutsche Telekom hat von der Bundesnetzagentur die Erlaubnis für den weiteren Ausbau der umstrittenen Vectoring-Breitbandtechnologie erhalten. „Das ist ein Supertag für Deutschland“, kommentierte Telekom-Deutschlandchef Niek Jan van Damme die Entscheidung auf der Elektronikmesse Ifa […] Beim Vectoring werden die Daten über herkömmliche Kupferdrahtleitungen transportiert, ohne dass die bestehenden Kabel beispielsweise durch Glasfaser ersetzt werden müssen.

Lobbyismus at its best! Da hat die Telekom mal wieder ihren Willen bekommen und setzt auf veraltete Technologien, um eine Menge Kohle zu sparen und das Glasfasernetz nicht ausbauen zu müssen. Gratulation dazu!

Quelle: Spiegel.de


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28 KOMMENTARE

  1. Fürmich ist die ganze sache recht einfach und klar.

    Dieses jahr ende März hat unsere Gemeinde den auftrag gegeben, unsere alten strassen nach und nach neu zu machen.
    Was mir da besonders negativ augefallen ist und mir meine Gemeinde noch immer ne antwort schuldig ist:
    Warum wurden alle Gas,- Wasser,-Stromleitungen und Abwasserleitungen neu gemacht, aber keinen einzigen meter an neuen Internet/datenleitungen verlegt?
    Nur so am rande, über die bestehenden uralten Telekom leitungen bekommt das dorf höchstens eine 12k leitung über telekom. Schnelles inet ist nur über Kabel Deutschland zu bekommen.

    Sry habe ich was falsch verstanden ? ist der „Netzausbau“ nicht schon lange von uns Steuerzahlern be- und gezahlt ?
    Wird das am ende die selbe nummer wie mit unseren 4 grossen Energiekonzernen, die Jahrzehnte lang das land mit subventionen und internen absprachen aussaugen. Die baun die dinger so sicher net ab, das wird bei uns hängen bleiben.

    Ich persönlich sehe da die Telekom massiv in bringschuld und würde als staat drohen, die leitungen zu enteignen sofern die telekom nicht auf der stelle ihren auftrag des netzausbaus aufnimmt der ja bereits finanziert ist.
    PS: Nein ich bin kein kommunist, ich fordere jediglich das ein was von uns schon seid jahren finanziert ist.

    PPS: Viele nehmen ja gerne die USA und San Fransisco oder Japan als vorzeigebeispiel, ich nehm da gerne das ehemalige sovjet ländchen Litauen als bsp. die haben sau geiles inet und das auch noch im vergleich zu uns sau billig. Nochmal ich rede hier von Litauen…LITAUEN !
    Wenn son kleines finanzschwaches land nen gescheiten Netzausbau geschissen bekommt, sollte die Telekom vor schande im boden versinken.

    • Es wurde nicht verlegt weil eventuell kein Ausbau bei euch geplant ist. 12 Mbit/s ist schon recht gut, viele sind mit weitaus weniger unterwegs. Ausserdem baut die Stadt/Gemeinde eure Strasse und nicht die Telekom. Zum Thema USA oder Litauen: Hier bekommst du das „sauheile Internet auch nur in Ballungszentren wo ein Ausbau kostengünstig möglich ist. In viele kleineren Städten ausserhalb der Millionenmetropolen ists dann auch wieder Essig es sei denn, dass es sich um ein großes Tourizentrum handelt. Und in Litauen auch nur in den größten Städten. Bei der Telekom sprechen wir über einen extrem breiten Ausbau auch in Gemeinden oder Ortsteilen mit wenigen Anwohnern. Das würde in Litauen oder den USA auch nicht ausgebaut. Hier wird viel Eigenleistung von der Telekom erbracht. Die Fördermittel des Bundes sind zwar vorhanden, aber nicht ausreichend um alles auszubauen zumal es auch nur ein Zuschuss und keine komplette Kostenübernahme ist. Der Steuerzahler hat somit nicht den Ausbau gezahlt. Klar, wir wollen alle schnelles Internet, aber wenn einer einen Vorschlag für schnelles Netz macht wird rumgeheult, dass es das falsche schnelle Internet ist.

      • Arbeitest du zufällig für die Telekom o.ä. ?
        Klingt sehr Populistisch.

        Bei Litauen liegst du absolut falsch, kein plan wer dir den bullshit erzählt das nur in ballungszentren flächendeckend schnelles inet existiert.
        http://winfuture.de/news,63014.html
        In litauen haben bereits mehr als 22% privathaushalte schnellen (300mbit) zur verfügung. Da sind wir in deutschland meilenweit enfernt.
        Als ich selbst letztes jahr in Vilemai war (da gibts nix bis auf Land und ner Motocross-strecke) aber problemlos LTE surfen für ca 15 euro den GANZEN MONAT.

        PS: 12 mbits sind sicher nicht genug, damit sollte man sich sicher nicht zufrieden geben.

  2. Wieder viele Halbwahrheiten und wieder viel Mimimi von den Verbänden. Tatsache ist, dass aktuell der größe Glasfaserausbau von der Telekom gestemmt wird (in der breiten Masse). Die anderen Anbieter haben entweder kein Netz (alle ausser 1&1Versatel, die haben ihr Netz mit Versatel eingekauft), setzen auch auf Kupfer (Kabel (VF und Kable Deutschland) in Kombination mit Glasfaser bis zum Verteiler wie bei Vectoring) oder haben nur kleine Netze in kleinen Ortschaften (billiger Ausbau, Ausbau erst bei mindestens 40% Anschlussquote, siehe deutsche Glasfaser). Das Problem ist, dass viele Anbieter sich vor den Investitionen scheuen (man hat ja die DSL Technologie vor zig Jahren bereits abgeschrieben) oder nur dann investieren wenn wenig Geld reingesteckt wird und viel rauskommt (Ballungsraum). Da hier aber bereits eine gute Versorgung mit DSL oder Kabel herrscht ist es natürlich schwierig neue Anschlüsse zu verkaufen. Da kommt Glasfaser gerade recht: Man kann neue Technologie bewerben ohne zu investieren (hier nutzt man dann die Leitungen der T-Kom und mietet sich ein die TAL ein). An einem eigenen Ausbau ist man nicht interessiert. Wir haben für unseren Ort (ca 400 Einwohner) angefragt ob das aktuelle Netz ausgebaut werden kann. Von allen Anbietern kam ein Nein und die Telekom kann nicht ausbauen weil das Bauamt die Verlegetechnik (Microtrenching) nicht akzeptiert. Im Nachbarort (andere Gemeinde) wird gerade FTTH ausbaut (Deutsche Glasfaser) – aber nur der Ortskern und nicht das Gewerbegebiet (da sich nur 40% der Firmen für Glasfaser interessieren und das ist DGF zu wenig). Man sieht also: Telekom will wo andere nicht wollen, wird aber oft von der Politik ausgebremst.

    Bei Neubaugebieten wird heute schon FTTH von der Telekom verlegt. Also bekommt man da schon die neuste Technik. Es ist nur zu teuer und aufwändig bereits jetzt die letze Meile mit Glas auszustatten (die Tiefbaukosten sind astronomisch und jeder Hausbesitzer müsste zustimmen – in Neuland ein nicht zu erreichendes Ziel).

    Ich wäre froh wenn ich Vectoring bekommen könnte – den meisten Usern reicht 50 Mbit/s vollkommen aus – da wäre es schwierig teure Glasfaser zu verkaufen. Ausserdem will die Investition ja auch in wenigen Jahren wieder reingeholt sein – das erreicht man nicht, wenn man Milliarden für Glasfaser auf der letzten Meile ausgibt. Man macht es stückweise (mit Vectoring ist Glasfaser wieder näher ans Haus rangekommen). In den kommenden Ausbaustufen wird Glas immer näher ans Haus kommenen bis es dann mal im Keller liegt. Von hier aus wird es noch Jahrzente mit Kupfer weiter gehen (geht ja bis 10 Gbit/s).

  3. Jeder, der sich über diese Meldung/Entscheidung beschwert, hat einen mehr als ausreichend schnellen Internetzugang.

    Für alle anderen ist diese Geschichte positiv zu sehen, da dies die einzige Möglichkeit ist, mal an etwas schnelleres als 2-6mbit zu kommen. Denn eines ist klar, wo aktuell nichtmal eine 16mbit Leitung zur Verfügung steht, wird in den wenigsten Fällen in den nächsten Jahren eine Glasfaserleitung ins Haus kommen.

  4. Durch das Vectoring bekommen wir im Dorf plötzlich aus dem Nichts in einem Monat VDSL, vorher 0,4mbit/s dsl, jetzt 50-100mbit/s vdsl. Darüber bin ich meeeeeeeehr als glücklich. Aber natürlich müssen die ganzen Leute für die vdsl schon Standard seit Jahren ist meckern. Klar die Leute in den Städten etc. haben halt nichts davon, die wollen jetzt gerne 200-500mbit..

  5. Was das Problem an Vectoring ist:
    Es kann an entsprechend ausgebaute HVT und KVZs KEIN anderer Anbieter mehr ran.
    Das heißt: Es wird mit dieser Technik wieder ein Quasimonopol durch die Telekom geschaffen. Das liegt an der Vectoring-Technologie.
    Meiner Meinung nach schafft sich die Telekom jetzt mal wieder Hoheit über viele Verteiler. Und wenn sie dann Glasfaser auf FTTB oder FTTH ausbaut hat sie dann immer noch keine Konkurrenz mehr zu befürchten. Es wird dann wohl keine mehr geben. Schließlich will die DTAG ja nur mit Vectoring I und II die alleinige Hoheit über mehrere Zehntausend KVZs und HVTs. Und an allen kann dann keine Konkurrenz mehr ran.
    DAS macht mir mehr Angst als die veraltete Technologie des Vectoring.

  6. Schenken an wen? Das Unternehmen dem Unternehmen schenken? Wat?
    Können Menschen bitte mal recherchieren, bevor sie sich ungesunde ..Meinungen.. aneignen.

    Die Bundesregierung war seit der Privatisierung weiterhin Hauptanteilseigner mit rund 40% an der Telekom.
    Seitdem wurden diese Anteile fröhlich veräußert, u.A. um die schwarze 0 vorzuspielen. Mitlerweile liegt der Anteil noch bei 22%.

    Auch bei der Privatisierung wurden alle Anteile verkauft, nicht verschenkt.
    Es ist ein Aktienunternehmen.. mit abertausenden Anteilseigner. Niemandem wurde irgendwas geschenkt.

  7. Wenn die ach so böse Telekom den Ausbau angeblich verhindert wieso bauen es dann die andren Anbieter nicht selbst aus? Ach stimmt ja, es kostet ja an Haufen Geld. Nö dann lassen wir es lieber sein und heulen lieber über die böse Telekom die an allem schuld ist.

      • Ganz genau so ist es bei uns auf dem Dorfe auch und ich bin wahnsinnig froh darüber.
        Da wir mit einer 4k Leitung zu starkes Internet haben um gefördert zu werden, denkt die Telekom nicht mal im Traum daran bei uns auszubauen…lohnt sich einfach nicht für die.
        Zum Glück hat sich dieses Problem hier bei uns in der Gesamten Umgebung htp angenommen (Großraum Hannover),die genau mit Vectoring arbeiten.
        Die Ausbau Maßnahmen betragen pro Dorf ca. 100.000€ welche komplett von htp finanziert wird.
        Ich für mich kann es nur betonen das ich darüber wahnsinig froh bin, da es ansonsten in absehbarer Zeit kein schnelleres Internet bei uns geben würde.
        Außerdem haben ich und meine Bekannten ausschließlich nur Positive Erfahrungen mit Vectoring gemacht (alter Wohnort bei mir).
        Die Leitungen sind sehr Stabil, außerdem kamen bei uns statt 50k sogar 54k an und die Leitung hatte in 2 Jahren nicht einen einzigen Verbindungsabbruch!!! Wohingegen die alte 2k Leitung der Telekom mindestens 2-3x in der Woche Verbindungsabbrüche hatte (bei so ziemlich allen im Drof) aber das ist ein anderes Thema.

      • Ausnahmen gibt es immer. Die Regel sieht da aber ganz anders aus. Die sogenannten Wettbewerber sind nur am jamern, selber machen tun sie aber rein gar nichts. Oder wenn sie mal was machen dann nur in großen Ballungsräumen. Wenn man nicht in einer Großstadt lebt dann kann froh sein das die Telekom jetzt 100mbit anbieten kann, weil alle anderen scheren sich einen Dreck rum.

    • Mal davon ab, dass hier ziemlicher Schwachsinn erzählt wird, bekommen die Anbieter schlicht keine Rechte zu Ausbau.
      Dazu gibt es strikte Regeln. u.A. dürfen Anbieter nur ausbauen, wenn sie eine entsprechende Flächendeckung besitzen (d.h. 30-40% der Telekom-Verteiler bereits mit eigenen Leitungen anschließen).

      Zum Schwachsinn: Vektoring läuft über Telekoms vdsl.
      vdsl läuft nur vom Verteiler bis zum Haus via Kupfer. Vom Verteiler zum Knotenpunkt ist es bereits Glasfaser (oder wird bei Umstellung auf Vektoring geupgraded).
      Das ist so vollkommen in Ordnung. Die 100-300m per Kupfer machen keinen nennenswerten Unterschied mit Glasfaser.

      P.S.: sogar google fiber wurde vor kurzem aus Kostengründen eingestellt. Und dabei gehts nicht nur um den Ausbau, sondern auch der reine Betrieb ist teurer als die Einnahmen.
      Google wird höchstwahrscheinlich auf Funk anstatt Glasfaser setzen und damit einen neuen Trend bei den Laien hervorrufen.
      Und dann? Nochmal alles umbuddeln und nochmal 100+ Millarden investieren? Schon jetzt kosten reine Glasfaser-Anbindungen 100-200$/Monat (1000+ für business-Anbindungen). Kein Deutscher Durchschnittsverbraucher würde das bezahlen.

  8. Ich versteh einer Seits Dein Sichtpunkt Steve ,
    dennoch ohne diese Technologie hätten ich immer noch 6K Leitung gerade in den kleinen Städten wird die Technologie eingesetzt und ich bin froh drüber , nun kann ich endlich 100K benutzen .
    Klar wäre Glasfaser besser für später aber lieber erstmal so ausbauen als garnicht .

  9. Vectoring wie es die Telekom umsetzt ist eine Glasfaser-Technologie. Es muss IMMER irgendwo einen Übergabepunkt zwischen Glasfaser und Kupfer geben und sei es am Ende die Hausverdrahtung. Überall wo Vectoring angeboten wird, wird bis zum Verteiler Glasfaser ausgebaut. Vectoring erlaubt dann bis zu 250Mbit. Sollte das irgendwann nicht mehr reichen, kann man schlicht und einfach das vorhandene Glasfasernetz nutzen, um Glasfaser bis ins Haus zu legen. Das ist im Jahr 2016 und auch im Jahr 2018 aber völlig utopisch und auch gar nicht notwendig. Solange Kupfer nicht ausgereizt ist, macht es keinen Sinn teuer Glasfaser bis ins Haus zu legen.

    Die Konkurrenz freut sich da natürlich nicht drüber, da sie beim Vectoring-Einsatz zwingend die Technologie der Telekom nutzen müssen oder aber selbst Glasfaser legen müssen. Da die wenigsten Anbieter aber bereit sind die gleichen Investitionen wie die Telekom zu tätigen, wird sich darüber natürlich beschwert.

    Das ändert aber nicht daran, dass Vectoring weder eine veraltete Technologie ist, noch damit irgendwie „das Glasfasernetz nicht ausgebaut werden muss“. Vectoring beinhaltet den massiven Ausbau des Glasfasernetzes. Nur halt (noch) nicht bis in die eigene Wohnung. Dies kann aber problemlos in einigen Jahren erfolgen.

    • Ara-Baby, bei Dir klingt das so positiv. Fakt ist, dass man sich immer noch in den alten Kuperdraht-Leitungen bewegt, was definitiv veraltet ist. Und Dein Argument „ja, man müsste später dann nur das Glasfaser dranbauen“ zieht irgendwie nicht, denn genau darum geht es ja: Die Telekom will sich um jeden Preis den Ausbau des Glasfasernetzes sparen. Andere Länder in Europa sind uns hier teilweise Lichtjahre voraus.

      • Was heißt „Lichtjahre voraus“. Du kriegst mit Vectoring deine 250Mbit, das ist mehr als du in den meisten FTTH-Ländern über Glasfaser bekommst. Auch in Deutschland haben wir im Kabelnetz ja Glasfaser liegen und da bekommst du in der Regel auch maximal deine 200Mbit. Für den Endkunden bedeutet Glasfaser bis in die Wohnung aktuell nur höhere Kosten ohne Nutzen, da die Geschwindigkeit nicht höher ist.

        Im Endeffekt ist Vectoring eine typische Brückentechnologie. Anstatt nun direkt überall neu Glasfaser zu legen, macht man es halt in zwei Schritten. Erst wird Glasfaser bis zum Verteiler gelegt und durch Vectoring die Kupferkabel ausgenutzt. In einem zweiten Schritt wird dann auch die letzte Meile mit Glasfaser ausgerüstet. Es ist nicht so, dass man die Investitionen die man jetzt für Vectoring nutzt, später wegwerfen muss. Man baut auf den jetzigen Investitionen dann auf.

        Was versprichst du dir denn überhaupt für Vorteile, wenn direkt Glasfaser bis in deine Wohnung gelegt wird? Glaubst du dann würde man Tarife über 250Mbit anbieten?

        Der einzige tatsächliche Nachteil bei Vectoring ist, dass nur ein Anbieter jeweils die Technologie nutzen kann pro Verteiler. Das heißt hier muss darauf geachtet werden, dass die Wettbewerber Zugang jeweils bekommen.

        • Nun, eigentlich hat Vectoring gar nix mit Glasfaserausbau zu tun.
          Wie du bereits geschrieben hast, liegt Glasfaser bis zum DSLM an der Straßenecke und von dort gehts mit den „alten“ Telefondrähten bis in die Wohnung. Aber das ist jetzt auch schon so, wo VDSL anliegt, liegt auch schon bis zum DSLAM Glasfaser.

          • Vectoring ist aber ja gerade kein primäres Thema für Bereich wo bereits heute VDSL anliegt. In engbebauten Großstädten wo die Verteiler eh überall 50mbit+ liefern, weil die Entfernungen nicht groß sind, wird Vectoring ja nicht eingesetzt werden.

            Es geht ja primär um Orte, wo sich ein Ausbau mit VDSL heute nicht lohnt, weil es zu wenig Kunden in dem Entfernungsbreich gibt, in dem anständige Geschwindigkeiten verkauft werden können. Wenn mit Vectoring drei mal soviele Kunden erreicht werden können mit 50 oder 100Mbit, lohnt sich natürlich auch der Ausbau. Und dann kriegen diese Regionen ihren Glasfaserausbau, den sie sonst nicht bekommen hätten.

            Das heißt wenn man die Optionen sich ganz nüchtern anschaut gibt es folgende zwei:

            1. Direkter Glasfaserausbau in die Wohnungen in Großstädte. Das heißt wer heute 50 oder 100Mbit hat, kriegt dann 200, 300 oder 500Mbit. Wer heute aber auf dem Dorf nur 6Mbit hat, der bleibt bei seinen 6Mbit. Hier lohnt sich nämlich ein Glasfaserausbau bis in die Wohnung 0,0.

            2. Vectoring: In der Großstadt steigen die bisherigen Leitungen von 50 oder 100Mbit irgendwann in den kommenden Jahren auf mbis zu 250 Mbit. Auf den Dörfern dürfen sich dagegen mehr Leute über 50Mbit freuen, die vorher nur Schneckeninternet hatten und kriegen gleichzeitig ebenfalls einen Glasfaserausbau, zumindest bis zum Verteiler.

            Meines Erachtens ist die zweite Lösung die deutlich Sinnigere.

          • Wie er eingangs schon erwähnt hat, wäre Vectoring ohne Glasfaser am Straßerand (bis zum DSLAM) nicht möglich! Somit ist es eine Vorstufe zum Vollständigen Glasfaserausbau. Und der Größte Teil der Strecke (das können mehrere Kilometer sein) wird über jenes Glasfaserkabel abgedeckt. Somit muss Zwangsweise Glasfaserkabel verlegt werden, damit das ganze Funktioniert, was bedeutet, dass VDSL auch mit dem Glasfaserausbau zu tun hat.

            Durch die Nutzung des Kupferkabels sind keine Baumaßnahmen im und am Haus notwendig für höhere Geschwindigkeiten. In Rastatt sind Häuser nicht ans Glasfasernetz angeschlossen worden, da die Hausbesitzer sich dagegen gesperrt haben, das Kabel ins Haus ziehen zu lassen. Die Telekom mag zwar eine „eigenwillige“ Strategie verfolgen was den Netzausbau angeht aber sie Pauschal für alles verantwortlich zu machen ist falsch. Ausserdem bringt der Vectoring ausbau viel schneller viel mehr Menschen höhere Geschwindigkeiten als überall in Deutschland „mal eben“ die Straßen aufzureißen und alles neu zu verkabeln.

        • Während es stimmt, dass die Telekom mit dem Vektoring die tote Doppelader (welche immer vermietet wurde) mitnutzt, wird im Bescheid explizit auferlegt, den Mietern den Zugang zu ermöglichen.
          Die Mieter bekommen einfach einen Zugang zum bitsream, um ihre eigenen Daten einzuspeißen (viel Spaß mit Netzneutralität).

          Es geht bei dieser Entscheidung größtenteils um zusätzliche Ausbauten. Auf welcher Grundlage sollte man diese verbieten?
          Bei bestehenden vdsl-Anbindungen ist es nur Verteiler upgraden, bei älteren kommt auch Glasfaser dazu.
          Beides ist erstmal ein upgrade und gut für den Kunden (und preislich kein Unterschied).
          Falls der Glasfaser-Trend anhält (modernere Firmen setzen bereits auf die Entwicklung von flächedeckendem Funk und das macht auch weit mehr Sinn in der längeren Zukunft), kann man das eben in 5 Jahren weiter ausbauen.

          Will der Staat mehr, muss er nunmal selbst in die Tasche greifen.
          Merkel hat 2008 sogar genau das versprochen. 2 Wahlperioden später und nix ist passiert.. kennt man ja von ihr.
          Es gibt regelmäßig Streit darüber im Bundestag, immer wird die Finanzierung von der aktuellen Regierung geblockt.

    • Danke Ara.

      Es hat schon Gründe, wieso der Plan in dieser Form umgesetzt wird. Es ist eben einfach sinnvoller erstmal weitgehend die Fläche mit Mindestkapazitäten auszustatten, damit bestimmte Zonen nicht gefühlt noch in den 90ern sitzen, als irgendwem hier Datenraten von 400 Mbit oder mehr anzubieten.

  10. Mal ehrlich, die Regierung könnte die scheiße auch einfach mal ordentlich mitfinanzieren. Dann hätten wir das ganze Gejammer der Telekom nicht.

    • Die haben das ganze Netz von „uns“ geschenkt bekommen, unter der Auflage, es zu pflegen und auszubauen. Jetzt sollen „wir“ das auch noch bezahlen?

      Korrigier mich wenn ich falsch liege, aber die verdienen doch Geld mit dem Netz? Ich bekomm meine „bis zu 6000er“ DSL-Leitung jedenfalls nicht umsonst…
      Die könnten etwas von dem verdienten Geld verwenden um das Netz auszubauen.

      Aber ich vermute die brauchen das alles um die Lobbyarbeit zu finanzieren. „Sonderdienste“ und Gewinnbeteiligungen kosten bestimmt Unmengen beim Durchboxen.

      • Die Telekom hat NIE „das Netz von uns geschenkt“ bekommen.

        Das Netz wurde von der Telekom, damals noch Post, selbst finanziert. Die Post war gewinnbringend und hat immer Überschuss generiert. Das heißt die haben das eigene Netz bezahlt + noch Geld in den Bundeshaushalt gezahlt. Es war eine der lukrativsten Behörden.

        Daher wurde das Netz nie durch Steuergeldern finanziert, sondern war schon immer von der Telekom/Post, beziehungsweise deren Kunden, finanziert worden. Der Telekom wurde das Netz also genauso geschenkt, wie wir Mercedes oder BMW ihre Fabriken geschenkt haben.

    • Tut sie, für meinen Landkreis wurde im März ein Förderpaket für den flächendeckenden(50mbit 95% aller haushalte) Breitbandausbau beschlossen. 50% kommen dafür vom Bund, 40% vom Land und die restlichen 10% investiert der Kreis.
      Ist also nicht so als wenn überhaupt nichts passieren würde.

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