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In einem Twitch-Livestream-Event haben es rund 600 Spieler geschafft, den britischen Schachgroßmeister Simon Williams mit vereinter Gedankenkraft zu bezwingen. Dieser ging nach zwei gewonnen Partien in Runde 3 schlussendlich in die Knie und zeigte sich schwer beeindruckt von seinen Kontrahenten […] „Ich setze mich jetzt in eine Ecke und weine. Wo habt ihr diese Leute her?“, so fragte er die Organisatoren des Streams.

Tolle Aktion. Da sieht man mal wieder, wozu die Borg das Twitch-Kollektiv fähig ist. Vielleicht kann man solche Aktionen zukünftig auch auf andere Bereiche ausweiten? Habt Ihr Ideen, wo sowas auch Sinn machen würde?

Quelle: PCGames.de


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16 KOMMENTARE

  1. In jedem Fall in Bereichen, wo man nebenher nicht schummeln kann. Beim Schach-Event haben ja später wohl auch mehrere Leute zugegeben, dass sie Hilfsprogramme für den besten Zug haben laufen lassen. Aber dieser muss ja dann auch nicht zwangsläufig genommen worden sein.

  2. Wahrscheinlich haben viele einen Computer mitlaufen lassen. Sonst ist das echt schwer, denn selbst bei einer WM oder so sehen die Zuschauer oder Kommentar nicht immer alles.

    • Theoretisch schon möglich, allerdings wurde unter allen Zuschauern immer auch der nächste Zug abgestimmt. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Schach-Großmeister Probleme mit einem „normalen“ Computer als Gegner hat.

      • Die Zeiten aendern sich. Deep Blue gegen Kasparow ist auch schon 19 Jahre her. Die heutigen Schachprogramme wie sie auf x64er Rechnern auf den Schachcomputerturnieren eingesetzt werden liegen ELO-maessig bei 3100-3450 Punkten. Ein Grossmeister liegt um die 2850.

      • Simon Williams (der GM) hat ein ELO von 2.500. Viele der Schachprogramme für den Hausgebrauch erreichen ELO Ratings von über 3.000.
        Das Schummeln in Schachmeisterschaften mithilfe von Software ist ein großes Problem in der Schachwelt.

          • Schach ist eh komisch geworden. Letztes Jahr gab es einen Artikel in der Zeitung, dass die Amateurszene zunehmend mit „Dopingproblemen“ zu schaffen hat, weil Schachspieler Klopausen nutzen um sich von außen Tipps geben zu lassen (zur Not eben auch Computertipps). Da werden dann Handys schon vorher unterm Klo versteckt und andere Spielereien.

            Mittlerweile ist nichtmal mehr Denksport sauber, irgendwie traurig…

      • Doch hat er und zwar ziemlich große. Es gibt mitlerweile sehr viele frei zugängliche Schachcomputer und jeder von Ihnen kann den besten Schachspieler wirklich locker besiegen. Es gibt auch mittlerweile die Disziplin „Computerschach“ in welcher einfach nurnoch Programme gegeneinander antreten.

        Hier ein paar Beispiele:
        – Deep Blue (erste Software die einen Schachmeister je besiegt hat) – 1996

      • „Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Schach-Großmeister Probleme mit einem “normalen” Computer als Gegner hat.“

        Doch das ist mittlerweile so.

        Die besten Computerprogramme siegen gegen „Großmeister“ mittlerweile auch auf „normalen“ PC’s. Dazu braucht es keine Supercomputer ala „DeepBlue“ mehr wie vor 15-20 Jahren.

        https://www.chess.com/news/stockfish-outlasts-nakamura-3634

        Stockfish (das Schachprogramm) lief bei diesem Match auf einem 3ghz 8-core Mac Pro. Und der Mensch (aktuell Weltranglistenplatz 6) durfte sogar noch ein etwas schlechteres Computerprogramm zu seiner Unterstützung nutzen. Trotzdem hat er 3-1 verloren

      • Man muss bei der heutigen Schachsoftware zwischen Interface und Engine unterscheiden. Bei den Interfaces gibts ganz einfache Freeware-Programme bis hin zu Oberflächen, die ganze Partie-Datenbanken verwalten, Statistiken erstellen usw.

        Aber das eigentliche „Gehirn“ sind die Engines. Es gibt da einige bekannte wie Fritz, Shredder und ähnliche, die kostenpflichtig sind, aber auch eine Vielzahl an Freeware-Engines, die praktisch in jede Oberfläche eingebunden werden können. Und selbst die Freeware-Engines, die ohne kommerzielles Interesse von „Nerds“ gepflegt werden, erreichen auf heutigen Computern Spielstärken von ELO 2500 aufwärts. Zum Vergleich: Die Weltspitze kratzt an ELO 2800.

        Die Stärke einer Engine steht und fällt mit den Ressourcen, die sie zur Verfügung hat: Rechenleistung und Arbeitsspeicher. Seit den Multicore-Prozessoren haben die Programme nochmal einen großen Schritt nach vorne gemacht. Das ist einfach kein Vergleich mehr zu Deep Blue; was damals ein Monsterrechner war, hat heute jeder an Rechenleistung im Smartphone!

        Und das ist natürlich auch ein Problem für das Amateurschach, deshalb sind eingeschaltete Handys inzwischen auch verboten. Bei Preisgeldturnieren darf man nicht mal ein (ausgeschaltetes) Handy mit in den Spielsaal bringen. Natürlich hat es schon Betrugsfälle gegeben. Aber alles in allem denke ich, dass wir im Schach noch weit von „russischen“ Verhältnissen entfernt sind.

        Was natürlich im Online-Schach wiederum ganz anders aussieht. Hier hat schlicht ein Profispieler gegen ein paar hundert Engines verloren. Nichts außergewöhnliches. Und ich bin mir sicher: Würde man die Züge analysieren, ergäben sich deutliche Hinweise auf Computerschach, das unterscheidet sich nämlich immer noch deutlich vom „menschlichen“ Schach.

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