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Die Staatsanwaltschaft Frankenthal bestätigt einen Bericht des „Focus“, nach dem ein zwölfjähriger Deutsch-Iraker zwei Attentate im rheinland-pfälzischen Ludwigshafen verüben wollte. Ein Anschlag sollte den Weihnachtsmarkt, der andere das Rathaus treffen […] Laut dem Bericht des „Focus“ sei der Junge „stark religiös radikalisiert“ und womöglich von einem „unbekannten Mitglied“ der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) angestiftet oder angeleitet worden.

12 Jahre? Bombenanschläge? Was stimmt nur mit unserer Welt nicht…

Quelle: T-Online.de


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19 KOMMENTARE

  1. Seit vielen Jahren – ich betone das, um die Sache nicht mit der Zuwanderungskrise zu verbinden – kriegen Polizisten immer öfter zu hören: „Ey du *piep*, ich bin erst 12, du kannst mir gar nichts“.

    Ich müsste mal recherchieren, seit wann die Strafmündigkeitsgrenze gilt, aber egal ob es 19. oder Mitte 20. Jahrhundert war, ich halte sie für überkommen. Zu dieser Zeit war die Welt „noch in Ordnung“, Kinder wurden von ihren Eltern und älteren Brüdern nicht zum Klauen etc. erzogen, sondern wenn sie von der Polizei aufgegriffen wurden, gabs daheim hinter die Ohren, und zwar kräftig.

    Das wird sicher auf kontroverse Ansichten stoßen, aber ich halte die Entwicklung in letzter Konsequenz für eine Folge der antiautoritäten Erziehung. Einerseits bekamen die betreffenden Kinder kein rechtstreues Verhalten vermittelt, sondern viel eher eine „lass dich nicht erwischen“-Einstellung. Und zum anderen sind die Kinder von damals die Rechtspolitiker und -politwissenschaftler von heute, die die gesellschaftliche Entwicklung schlicht verschlafen haben.

    Ein 12/13-jähriger heute ist doch nicht mehr mit einem 12/13-jährigen der 50er-Jahre vergleichbar. Die kennen Beleidigungen, meist auf sexueller Grundlage, die ich mit 18 noch nicht kannte! Und ich machte mir auch keine Gedanken darüber, ob ich jetzt schon Schwierigkeiten mit der Polizei bekäme, wenn ich was anstelle. (Die Schwierigkeiten, die ich daheim zu erwarten gehabt hätte, waren völlig ausreichend!) Guckt Euch alleine mal an, wieviele 14jährige Mädels heutzutage schwanger werden. Das war „damals“ noch eine Katastrophe, heute ist es fast schon Normalität.

    Kurz gesagt: Die heutigen 10-, 11-, 12-jährigen sind so reif wie in der Nachkriegszeit die 14-jährigen.

    Und nur zur Klarstellung: Ich befürworte nicht die alten Zeiten mit Prügelstrafe in der Schule etc. Man muss sich aber bewusst sein, dass die Laissez-faire-Erziehung auch Schattenseiten hat.

    Meine Antwort wäre eine flexible Strafmündigkeitsgrenze: Bei unter 14-jährigen soll im Einzelfall die strafrechtliche Einsichtsfähigkeit beurteilt werden. Das funktioniert bei 21-jährigen, wenns um die Frage der Anwendung von Jugendstrafrecht geht, das würde auch bei 12jährigen funktionieren.

    Einfacher gesagt: Wer alt genug ist, um zu wissen, dass er Carte blanche genießt, weil er noch nicht strafmündig ist, der IST strafmündig!

    • Da ist viel Wahres dran, ich fürchte aber, ganz erfasst ist es noch nicht.

      Wenn es nur die anti-autoritäre Erziehung wäre, dann könnte man da ja relativ leicht gegensteuern. Meiner Ansicht nach (und ich denke da werden viele Pädagogen mir recht geben) ist das Problem aber weniger die mangelnde Durchsetzungsfähigkeit der Eltern, sondern schlichtes Desinteresse. Oder anders gesagt: Damit dir deine Eltern für die Fünf in Mathe eins hinter die Löffel geben können müssen sie erstmal davon wissen. Und da man als Kind sicher nicht so blöd ist von sich eine Fünf vorzulegen muss schonmal nachgefragt werden.
      In meiner Schulzeit (schon oft erzählt) durfte ich ja diese Problemkinder abstrafen und ungelogen, nach 5min-Gespräch war in neun von zehn Fällen klar, dass Problem ist nicht das Blag das mit bleichem Gesicht von Lehrern umrundet ist, sondern die nur sporadisch interessierten Eltern daneben. Da halten Eltern glühende Verteidigungsreden, nur merkt man schon sehr schnell, dass sie sich eigentlich nur selbst verteidigen.
      Eltern haben heute die Möglichkeit, sich überhaupt nicht für ihre Kinder zu interessieren. Vormittag gibt man die Blagen in der Schule ab (aber wehe der Lehrer macht seinen Job nicht richtig!!!), nachtmittags schickt man sie zu den Freunden (wenn es denn welche hat) und abends/nachts gibts ja die modernen Medien. Alle paar Stunden guckt man mal, ob es noch nicht das zeitliche gesegnet hat, problem solved.

      In den 3 Jahren die ich diesen „Job“ gemacht habe war ein Kind dabei, wo die alleinerziehende Mutter einfach überfordert war. Der hab ich das auch abgenommen, dass sie wirklich mit ihrem Latein am Ende war. In allen anderen Fällen (von einigen Lappalien mal abgesehen, die ich als „kindlicher Leichtsinn“ abtun würde) waren die Eltern sehr leicht für jeden am Tisch als Problemquelle identifizierbar. Das wusste ich, das wussten die Lehrer, das wusste der Elternvertreter, das wusste der Schulleiter. Nur konnte man mit dieser Erkenntnis nichts anfangen. Wie soll man da als Schule auch gegensteuern? Das Jugendamt würde einem den Vogel zeigen, solange das Kind nicht geschlagen oder sonst wie misshandelt wird. Desinteresse am eigenen Kind ist eben kein Strafbestand.

      • Ganz ehrlich: Eigentlich wollte ich mir das Thema Schul- und Erziehungspolitik verkneifen, denn da kommen die rotgrünbunten ganz schlecht weg.

        Was die Erziehungspolitik angeht, ist die politische Richtung doch genau die Vollversorgung, die du anprangerst. Kind rauspressen, dann in staatliche Obhut (Krippe, Betreuung, Ganztagsschule) geben und mit 18 Jahren wieder abholen, um es mal etwas zu überspitzen. Das war zu meiner Zeit nicht drin. Meine Eltern haben sich früh scheiden lassen, und mein Vater hat extra auf eine Karriere verzichtet und ist zu meinen Großeltern zurückgezogen, damit ich Vollzeit bzw. mit der Schule dann nachmittags betreut war. Und sobald er dann von der Arbeit kam, hat er selbst sich intensiv um mich gekümmert. Da hat mir nichts gefehlt, erst recht keine irgendwie geartete staatliche Pädagogin.

        Und die Schulpolitik? Sorry, aber auch wenn man die mangelnde Durchlässigkeit des dreigliedrigen Systems kritisiert, so kann eine rotgrüne Gleichmacherei via Einheitsschule, Abschaffung von Noten und Sitzenbleiben usw. auch nicht die Lösung sein. Wenn es keine Leistungstests gibt, wie sollen dann Lehrer und/oder Eltern Probleme erkennen? OK, mal abgesehen von sozialen Problemen im dem Sinne, dass sich da ein kleiner gewalttätiger Taliban auf dem Schulhof austobt!

        Zwischen Eltern und Lehrern muss es einen regelmäßigen Austausch geben. Das heißt z. B. auch verpflichtende Teilnahme am Elternsprechtag. Und damit das nicht zum Kaffeekränzchen ausartet, sollten die Lehrer auch was berichten können, eben zum Beispiel die schlechte Mathenote. Das setzt aber die Existenz einer solchen Note überhaupt erstmal voraus.

        Dass heutzutage die Schüler lernen, ihre Namen zu tanzen, vermittelt weder eine berufliche noch eine soziale Kompetenz.

        OK, ich höre an dieser Stelle lieber auf. Das ist ein Thema für gesonderte Blogbeiträge. Wir wollen uns lieber mit dem kleinen Bombenleger befassen, nicht mit der ganzen Politik.

        • Irgendwie klingen deine Erzählungen immer wie aus einer erfundenen Fantasiewelt. Und mir ist klar, dass sie zumindest auf einer wahren grundlage basieren, aber diese stellt mitnichten Die Realität einer ganzen Generation dar. Also hör doch bitte auf, so zu tun, als wäre dem so.

    • Was versprichste dir aber davon?

      Du argumentierst, dass 12-Jährige reifer als noch vor 40 Jahren sei (was ich so pauschal bezweifeln würde). Grundsätzlich kommt es darauf aber auch gar nicht an, weil ja auch bei Jugendlichen geschaut wird, ob sie Einsichtsfähig sind (nicht nur bei Heranwachsende. § 3 JGG sieht die Prüfung bei allen Jugendlichen vor). Wir wenden daher auch bei 14 Jährigen ja nicht immer das Jugendstrafrecht an.

      Es wird ja immer mal wieder diskutiert, ob man die Altersgrenze nicht senken soll (Deutschland liegt mit seiner Grenze International recht mittig. Das geht von 0 Jahren [Saudi Arabien] bis 18 Jahre [Belgien]). Dagegen spricht aber schon rein pragmatisch: Es gibt keine statistisch relevanten Straftaten von Kindern. Wir reden hier tatsächlich von Einzelfällen.

      Und dann stellt sich die Frage: Warum sollte man in diesen Einzelfällen das Jugendstrafrecht anwenden? Was wird dadurch gewonnen? Das SGB kennt dafür viel bessere (und zum Teil auch viel intensiviere) Reaktionen, als das Strafrecht. Faktisch würde man selbst bei strafmündigen Kindern Maßnahmen ergreifen, die aus der Familien- und Jugendhilfe kommen. Keiner würde nen 9 Jährigen ins Gefängnis schicken.

      Von daher die ernstgemeine Frage: Was versprichst du dir dadurch? Was für eine Sanktion würde man denn nach dem Strafrecht gegen nen 12-Jährigen ergreifen, die man nicht jetzt schon mittels Jugendhilfe ergreift?

      Ich sehe da tatsächlich keinerlei Anwendungsbereich der über die jetzigen Maßnahmen hinausgeht.

      • Mein Ansatz ist da folgender:

        Zunächst hast du recht, dass Strafunmündige als Bombenattentäter auftreten, ist tatsächlich (noch) ein Einzelfall. Ich denke da eher an die „Klaukids“, die meist aus kriminellen Clans stammen. Und das sind keine Einzelfälle, jede Großstadt kennt Dutzende dieser Fälle. Gerne auch in Buch oder Film „Das Ende der Geduld“ nachzusehen/-lesen. Diese Kids werden ganz bewusst aufgrund ihrer Strafunmündigkeit zu Raubzügen losgeschickt. (Natürlich haben die Eltern von nix gewusst, wenn die Kinder erwischt werden, das können dann der Großvater und 14 Cousins bezeugen, was für ein braver Bub das ist!) Das würde aber nicht, zumindest längst nicht in diesem Ausmaß funktionieren, wenn die Kids eben doch strafmündig wären.

        Die Praxis zeigt auch, dass das SGB eben nicht funktioniert. Besonders in den Großstädten ist es ein zahnloser Tiger; die Mitarbeiter haben weder die Zeit noch die Mittel, sich um kriminelle Jugendliche zu kümmern. Gerade Berlin kommt nicht aus den Schlagzeilen, was das Versagen in diesem Bereich angeht.

        Es mag sein, dass schärfere Strafen keine Kriminalität verhindern. Aber die Möglichkeit, dass man überhaupt bestraft wird, vielmehr: dass der Sprössling, den man losschickt, eben keine Carte blanche hat, könnte schon für Zurückhaltung sorgen.

        Und selbst wenn nicht, dann muss man wenigstens nicht 14 Jahre warten, bis man diese „jugendlichen Intensivtäter“ von der Gesellschaft trennen kann.

    • Der Fall zeigt mal wieder, dass es keine Frage der Staatsbürgerschaft ist, sondern dass es mal wieder nix mit der Religion des Friedens zu tun hat …

      Richtig ist aber: Mit dem Knaben müssen wir leben, den werden wir dank deutscher Staatsbürgerschaft nicht los.

  2. Das kommt davon, wenn man der Propaganda aus Saudi-Arabien und Katar keinen Riegel vorschiebt. Aber das sind ja wertvolle Verbündete und so…

    • Er hat z.b. Schwarzpulver aus Feuerwerkskörper entfernt…
      Das Gesamtprodukt war maximal brandfähig und auf keinen Fall explosiv.
      ABER da ein Kind es nicht besser weiß, nimmt es sich einfach das erst Beste, was explodieren kann…

      • Die Tatsache, dass er sein Produkt mit Nägeln gewürzt hat, macht aber zumindest die Absicht recht deutlich.

        Danken wir Gott (oder Allah oder dem der persönlichen Präferenz entsprechenden sonstigen eingebildeten Freund), dass das Ding in zwei Versuchen nicht hochgegangen ist.

    • Ein Besuch im Baumarkt reicht schon aus.
      Im Zweifel kannst du eine Rohrbombe aus Sauerstoff und Wasserstoff bauen (womit du dich sicher vor Fertigstellung selbst wegbombst).
      Wenn du also nicht Luft und Wasser verbieten willst, kann jeder ohne allzu extremes Spezialwissen eine Bombe bauen.

      • Dazu brauchst du sehr wohl Spezialwissen- und Equipment. Abgesehen davon ist es nicht sonderlich effektiv. Es hat seinen Grund, dass für Anschläge (oder alles andere) eher selten Wasserstoffexplosionen verwendet werden.

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