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Ich habe heute mal meine Zeitmaschine zur Seite gelegt und eine andere Reise unternommen – nämlich ins schöne Bremen. Dort hat meine Mutter für mich einen Termin mit einer befreundeten Heilpraktikerin ausgemacht. Ich bin da ja grundsätzlich äußerst skeptisch, einfach weil ich meine gesamte Kindheit von meiner Mutter zu irgendwelchen alternativen „Medizinern“ geschleift wurde, die sich aber alle an mir und meinem miesen Immunsystem die Zähne ausgebissen haben.

Da allerdings nicht nur meine Mutter von ihr schwärmt, sondern auch eine andere Freundin aus Bremen, habe ich beschlossen, den Termin einfach mal wahrzunehmen. Wenn Du seit fünf Wochen krank bist, immer wieder Rückschläge erleidest und es gefühlt einfach nicht besser wird, bist Du irgendwann an einem Punkt, wo Dir quasi jedes Mittel recht ist und Du nach jedem „Strohhalm“ greifst.

Die Dame, die ich heute besuchte, arbeitet mit Globuli – sprich kleine Zuckerkügelchen, die zusätzlich mit anderen Substanzen in unterschiedlichen Konzentrationen getränkt werden. Sie erzählte mir im Laufe unseres Gesprächs davon, dass sie diese Behandlungsmethode seit mittlerweile 37 Jahren durchführen würde und „eine ganze gute Quote“ hätte. Was meine Mutter so erzählt hat, läuft ihr Geschäft extrem gut. Nur aufgrund eines Freundschaftsdienstes hätte ich so kurzfristig einen Termin bekommen, denn scheinbar ist die gute Frau auf Monate komplett ausgebucht.

Wenn ich jetzt mal ein wenig kritisch an die Sache herangehe, frage ich mich, warum so viele Menschen diese Heilpraktikerin besuchen, wenn es a) eigentlich gar nicht hilft oder b) es rein autosuggestiv ist – sprich, man glaubt an die Wirkung und nur deshalb wirkt es dann auch. Ich weiß es wirklich nicht…

Ich habe am Ende des Termins zwei verschiedene Stoffe in Globuli-Form mitbekommen. Ich soll beide jetzt solange nehmen, bis ich beschwerdefrei bin. Spannend ist, dass sich die Frau ihrer Arbeit und der Wirkung ihrer Substanzen so sicher war, dass es für sie keinen Zweifel daran gab, dass ich umgehend und zeitnah wieder gesund sein werde.

Da ich, wie schon oben beschrieben, aktuell nach jedem „Strohhalm“ greife, probiere ich die Sache aus. Was habe ich denn schon zu verlieren? Ich werde hier so neutral wie möglich darüber berichten, wie (subjektiv) gut die Globuli bei mir anschlagen. Man darf gespannt sein!

Habt Ihr Erfahrungen mit Heilpraktikern gemacht, und wie sind diese ausgefallen? Ich freue mich über Eure Erzählungen und Einschätzungen in den Comments!


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36 KOMMENTARE

  1. Vor Jahren extrem schlechte Erfahrungen mit einer Heilpraktikerin gemacht. Jetzt bin ich seit 6 Monaten verletzt an der Schulter und am Knie. Reha, Physio etc. pp haben alle nicht geholfen. Auf Empfehlung bin ich zu einer HP gegangen. Nach 30 Minuten unter Rotlicht und Akupunktur Nadeln im Körper, kann ich jetzt seit 3 Wochen sagen das ich komplett Schmerz- und Beschwerdefrei bin.

  2. Also ich arbeite als Betreuer in einer Wohnstätte für Behinderte, eine unserer Bewohnerin hat jahrelang 2 Arten Globuli bekommen auf Anrat ihrer Mutter, ich selber hab noch nie welche genommen und glaub auch nicht wirklich dran. Besagte Bewohnerin bekam sie unterstützend gegen Heuschnupfen,jetzt nach 12 Jahren wurden sie abgesetzt, wirklich geholfen haben sie meiner Meinung nach nicht, die Beschwerden blieben. Persönlich habe ich die Dinger gehasst weil man jede Woche diese ***eiß Kügelchen in Medikamenten Dossetts mit Pinzette stellen musste. 10 von Marke A 10 von Marke B morgens und abends 7Tage die WOche XD. Es war ein Krampf, hilft dir wahrscheinlich nicht aber wollte diese Anekdote mal los werdden.

  3. Aus Mediziner-Perspektive will ich da mal so drauf antworten. Jeder ist ja frei darin, mit seiner Gesundheit anzustellen und zu machen was er/sie will, und dazu gehört ja auch auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln die man selbst für richtig hält. Der Satz klingt zwar etwas negativ so, aber das meine ich ernst so. Aufgabe der Medizin ist ja nicht, jeden Patienten zu heilen, sondern bestmögliche, wissenschaftlich fundierte Hilfe anzubieten und sich zu kümmern. Wenn dann der Patient mit einer COPD, einer „Raucherlunge“, nicht damit aufhört zu rauchen, der adipöse Patient mit Bluthochdruck lieber nur ein paar Pillen schluckt, anstatt das zugrundeliegende Problem mit einer Lebensstilumstellung anzugehen, dann ist das halt so, kann man frustrierend finden aber ist doch in Ordnung so.

    Dementsprechend sollte auch jeder, der denkt, dass das helfen kann, auch einmal zum Heilpraktiker gehen, Globulis schlucken, sich mit Silberwasser besprühen lassen, oder weiß ich was.

    Was nicht sein kann ist, dass für solche Versuche die Allgemeinheit meist zahlen oder wenigstens mitzahlen muss. Dass einige „Leistungen“ bei den gesetzlichen Kassen abgerechnet werden dürfen ist unter aller Sau.

    Da werden jahrelange multizentrische und gut designte Studien angestellt die viele viele Millionen kosten um z.B. ein bestimmtes Medikament zuzulassen, und wegen einer kleinen Ungereimtheit wird dann die Zulassung nicht erteilt, das Medikament nicht zugelassen, die Patienten müssen weiterhin warten. Gilt ja auch für bei bestimmten Krankheiten bereits zugelassene Medikamente, die bei anderen Krankheiten dann nur „Off-Label“ benutzt werden können, aber nicht „richtig“. Und sich der Arzt so selbst einem Haftungsrisiko aussetzt.
    Jedenfalls wird ein beinahe unvorstellbarer Aufwand betrieben, damit wir mit Fug und Recht sagen können, dass Medikament abc bei Krankheit xyz eine statistisch relevante Verbesserung bringt. Und dann kommt Herr von und zu Homöopath daher, gibt seine Kügelchen aufs Geratewohl und Einzelfallberichte, verdient sich eine goldene Nase und das einfach nur, weil es hier NULL Reglementierung gibt.
    Und das Geld fehlt dann an anderer Stelle im Gesundheitssystem.

    Oder eines der häufigsten Argumente, die Ärzte würden ja so wenig Zeit haben, kaum zuhören, sich kaum kümmern. Das ist in der Praxis ja oft leider zum Teil wahr. Was aber am Arbeitsaufwand und finanziellen Druck liegt. Wenn das Wartezimmer voll ist mit 30 Patienten kann man nicht auf jeden dieser Patienten eine Stunde Zeit aufwenden. Und selbst wenn man diese 30 Stunden am Tag auf magische Art und Weise hätte, würde man von der Kassenärztlichen Vereinigung für das Patientengespräch dermaßen wenig vergütet werden (das Gespräch wird überhaupt erst seit Kurzem vergütet) , dass man davon nicht die Kosten für die Praxis begleichen könnte.

    Und dann kommt ein Heilpraktiker ohne Ausbildung daher und verlangt oft weit über 100€ für eine Stunde Beratung und co. Und einige Kassen zahlen das…

    Natürlich fühlt sich der Patient dann vom Heilpraktiker besser umsorgt, hat das bessere Vertrauensverhältnis etc.

    Systemfehler.

    • Wenn Ärzte über fehlendes Geld weinen, aber nachweislich den Staat und die Bürger jährlich um hohe Millionenbeträge durch gefakte Abrechnungen bescheißen, dreht sich mir der Magen um.
      Erst an der eigenen Haustür kehren!

  4. Was ist den aus dem hochdosierten Vitamin D3 geworden? Hast du parallel dazu Vitamin K genommen? Das braucht man bei längerer Einnahme weil das das dann erst in Kombination richtig wirkt.

    Es wäre jetzt auch interessant welche Globuli sie dir gegeben hat. Meine Frau kennt sich auch ziemlich gut damit aus. Dann kann ich dir mal knallhart sagen, ob das Sinn macht oder nicht. Also auch wenn man sich die Sichtweise der Heilpraktikerin mal komplett annimmt.

  5. kaum zu glauben aber wahr: wenn ich krank bin werde ich ganz ohne etwas zusätzlich zu nehmen wieder gesund.

    geheimtipp: den körper während der erkrankung möglichst schonen, das beinhaltet zb auch, dass man nicht zu lange/heiß badet und auf sex/masturbation verzichtet.

    du machst es dir zu einfach, wenn du einfach dein immunsystem dafür verantwortlich machst so, als wenn du dafür nichts könntest. es ist dein job dich um deinen körper und deine gesundheit zu kümmern. wenn man krank wird, hat man idR etwas falsch gemacht.

    • Nicht unbedingt.
      Krank ist die Norm des Körpers.
      Gesund ist ein Zustand an dem man ohne Probleme in der Lage ist,
      gesellschaftlich anerkannte normale Leistung zu bringen.
      Viele Erkrankungen laufen unerkannt oder mit unauffälligen Symptomen ab.
      Dazu kommt, dass Schonen immer so eine Sache ist.
      Wer eine Erkältung hat sollte keinen Sport machen, wer einen Schnupfen hat, dem hilft das aber zumindest ein bisserl, denn dann ist der Körper besser durchblutet und die Nase wird frei.

      Alles also so eine Sache.
      Bei manchem Lungenproblem ist liegen z.B. nicht so gut.
      Bei anderem schon…

    • Der letzte Satz ist gelinde gesagt Blödsinn.
      Steve muss ja allein schon im Beruf schon mit Menschen Kontakt haben, die dann auch mal was anschleppen. Gerade in der Schule macht sowas schnell die Runde. Da kann man dann außer Abstand halten (falls überhaupt möglich) nichts machen.

      Ich gehe mal davon aus, dass du dich nur auf Krankheiten bezogen hast mit denen man sich anstecken kann, aber es gibt natürlich Krankheiten, bei denen du null komma null machen kannst, um die zu bekommen.

  6. Also ich bin mit Globuli aufgewachsen und hab eigentlich auch durchweg postive Erfahrungen.
    Ich hatte vor einigen Jahren eine Schilddrüsenüberfunktion (120 Ruhepuls) und habe zwei Monate Schulmedizin(Carbimazol oder so) versucht und hab gar keine Verbesserung gemerkt.
    Deshalb bin ich dann auch zu einer Heilpraktikerin hab mich ein wenig mit ihr unterhalten und hab dann ein Fläschen mit dem Wirktstoff(verdünnt) bekommen und bereits nach kurzer Zeit gings mir besser und nach einigen Monaten war alles wieder normal und habe seit dem keine Probleme mehr und die Werte sind alle normal, ob das nun der Wirkstoff oder der Placeboeffekt war kann ich natürlich nicht sagen oder beweisen aber was zählt ist das man gesund ist.

  7. Ich selbst habe eine Haustaub-Milben-Allergie. Seit einigen Jahren habe ich auch einen fast schon chronischen Husten, da ich tagtäglich am Husten bin und das teilweise schlimmer als „RaucherHusten“ (ich Rauche nicht einmal).
    Meine Eltern hatten mir ebenfalls zu einem relativ teuren Heilpraktiker mitgenommen, da ich auch in der Nacht relativ „laut“, aufgrund von Hustenanfällen, bin (man hört es über die Etagen).
    Dieser hat mit mir irgendeine elektromagnetische Therapie gemacht, mit irgendwelchen drei Stäben (kP, vllt. kennt ja jemand den Begriff). Während dieser Therapie lief mir der Mund wortwörtlich mit Wasser voll – ich bekam dann quasi ein „Spuckbecken“ und auch mein Husten war recht aggressiv.
    Ja, meine Einstellung war von vorne rein:
    Wird sicherlich nur klappen, wenn man sich darauf einlässt (Stichwort: autosuggestiv).
    Jedoch war ich am nächsten Tag schockiert, mein Hals füllte sich komplett anders an und ich war eine Woche oder zwei Wochen nicht mehr am Husten gewesen und meine Umgebung nahm dies auch noch wahr.
    Jedoch als ich dieses Globuli zu mir nahm, war die Wirkung verflogen, ich habe fast schon das Gefühl, es sei schlimmer geworden.
    Habe die Behandlung noch einmal wiederholt, lief genau wie beim ersten Mal ab, bekam angeblich anderes Globuli, jedoch hat dieses ebenfalls die Situation verschlechtert und habe letztendlich auch die Behandlung abgebrochen, weil die Kosten einfach nicht ohne sind.

  8. Zum Thema Homöopathie und Scharlatane kann ich dieses Video von James Randi empfehlen https://www.youtube.com/watch?v=c0Z7KeNCi7g
    Auf deine Aussage „was habe ich schon zu verlieren?“ kann ich ganz klar sagen, Geld! Diese Fake Branche lebt von Menschen die nahezu verzweifelt sind und nach jedem Strohalm greifen. Einen möglichen Placebo Effekt kann man auch mit einer positiven Einstellung erreichen. Zu den kleinen weißen Kügelchen wurde schon alles gesagt, sind halt einfach nur Tic Tacs 🙂

  9. Ich habe vor kurzer noch eine wissenschaftliche Hausarbeit über die Homöopathie geschrieben. Es ist dabei sehr interessant wie von dieser Seite argumentiert wird. Es gibt sehr viele Widersprüche (nicht nur im Bereich der Wirkungsnachweise in der empirischen Forschung, sondern auch gerade innerhalb der Theorie/n der Homöopathie). Eine Theorieschule widerspricht der Anderen, bauen aber zum großen Teil auf der Arbeit von Hahnemann auf, den sie wiederum in essenziellen Punkten ignorieren. Ein Blick in diesen Aspekt von dieser alternativen Medikamentenschule ist für Interessierte auf jeden Fall lohnenswert. Es wird da noch sehr interessant werden, was in den nächsten Jahren in diesem Feld passiert, denn die allgemeine Akzeptanz und Verbreitung der Homöopathika ist ja immens. Trotz allem ist die Stimmung auf den Homöopathenkonferenzen recht aufgeheizt. Man sieht da die empirischen Medikamente und Therapien anscheinend als natürlichen Feind, obwohl man in Talkshows immer beteuert, dass man eng mit den Medizinern zusammen arbeiten will.

  10. Ich war Anfang des Jahres auch einige Sitzungen bei einem Heilpraktiker in Behandlung. Von der persönlichen Art her war ich auch recht angetan von dem Herrn (ruhig, nett, engagiert), die Behandlung an sich hatte aber leider keinerlei Erfolg. Egal ob Eigenblut-Therapie, Akkupunktur, Magnetwellenbestrahlung (irgendwie sowas war es) oder verschiedenste homöopathische Mittelchen die ich einnehmen musste, eine Besserung meiner Beschwerden trat nicht auf.

    Gerade die erwähnten Globuli sind einfach nur Placebo-Mittel bzw. Abzocke. Ich habe ein Schwefelpräparat nehmen müssen, welches ich dann aus Spaß mal im Labor analysiert habe (Mache aktuell meinen Doktor der Chemie). In 95% der Fälle konnte ich keinerlei Schwefel messen und in den restlichen 5% war selbiges nur in Spuren vorhanden, sodass es sogar auch nur eine Verunreinigung oder ein Messfehler gewesen sein können. Die Wahrscheinlichkeit mit den Globuli also auch mal etwas von eigentlich angepriesenen Wirkstoff aufzunehmen, ist geringer als ein Lottogewinn.

    Homöopathie ist wenn überhaupt nur eine mentale Hilfe für die Patienten, einen wirklichen medizinischen Nutzen, konnte man bisher aber nicht nachweisen. Da Heilpraktiker dann auch gerne mal durchaus teuer sind und die Krankenkasse Behandlungen oftmals nicht übernimmt, würde ich auf jeden Fall die Finger vor Experimenten mit Heilpraktikern lassen.

  11. Es ist erstaunlich / erschreckend, wieviele Leute hier eher dazu bereit sind, sich chemische Bomben reinzuballern als so etwas wie Homöopathie zu versuchen. Selbst wenn dieser ganze „is-doch-nur-Placebo-Mist“ stimmt, passiert im schlimmsten Fall eben nichts. Stattdessen lieber ne bunte Pille und noch eine hinterher, gegen die Nebenwirkungen der ersten.

    Ich frage mich auch immer woher dieser Aufschrei kommt, es gäbe keine belegte Wirksamkeit… Ich habs spasseshalber mal gesucht und finde mindestens genauso viele Belege wie Kritik, also Bullshit…

    Ich frage mich auzßerdem, wie die beeeindruckenden Erfolge bei meiner kleinen Tochter (Säugling) oder meinen Hunden zustandekommen, wo beide doch kaum auf Placebos ansprechen dürften…

    Wie so vieles heutzutage (Impfen, Politik, Rassismus, usw.) spaltet dieses Thema eben die Menschen und wie bei vielem gilt hier auch, dass diejenigen, die am wenigsten Ahnung haben, am lautesten das Maul aufreißen.
    Eins jedoch ist unbestreitbar… an Homöopahtie is weder jemand gestorben noch hats Nebenwirkungen, also einfach mal ein bissel offen sein, für Dinge, die man nicht erklären, anfassen oder nachweisen kann, denn wer nur an nachweisbare Dinge glaubt, schließt jegliche Veränderung oder Entwicklung aus. Genau diese Haltung hatten nämlich die Leute früher auch gegen Narkose, Bücher, Bildung, Physik, etc….

    • Du findest genauso viele Belege wie Kritik? Wo suchts du bitte? Zeig mir eine große seriöse Studie, die die Wirksamkeit von „Globuli“ belegt. Die gibt es nicht.

      Und dieses Gerede vom „Chemie reinballern“, ich kann es nicht mehr hören. Antibiotika haben etliche Menschenleben gerettet, ebenso Chemotherapeutika. Zu behaupten, man solle erst einmal etwas homöopathisches der „Chemie“ zeugt von Ahnungslosigkeit und ist noch dazu lebensgefährlich.

    • Die Kritik daran, dass viele Leute (zu) schnell Pillen nehmen kann ich ja nachvollziehen. Aber wenn du Belege hast, dann zeig die doch mal bitte… Wenn es tatsächlich welche geben würde, also Beweise und keine Indizien, dann wäre die Thematik nicht so umstritten wie sie es nun einmal ist. Und ob die beeindruckenden Erfolge bei deiner Tochter oder deinen Hund in einem direkten Zusammenhang mit diesen Mitteln stehen oder die Erfolge auch ohne genauso da gewesen wären, lässt sich nicht sagen. Wenn du daran glauben willst, bitte, aber erzähl hier nichts von Belegen, die du dann nicht lieferst. Ich stelle mich ja auch nicht hin und behaupte: ein Glas Cola am Tag und man bekommt keine Erkältung mehr und es gäbe dafür Belege“ und nenne dann keine.

    • An Homöopathie sind schon Leute gestorben, weil sie die „richtige“ Therapie verschlafen. Es darf und soll jeder ausprobieren, was er möchte, aber den Moment, rechtzeitig zum Arzt zu gehen, sollte man nicht verpassen. Ein guter Heilpraktiker weist dann auch frühzeitig darauf hin.

      • Das ist eben der springende Punkt. Ein Heilpraktiker, der (wie ich oben geschrieben habe) die evidenzbasierte Medizin als Feind ansieht, überweist den Patienten recht spät. Ein ebenfalls großes Manko ist die Ansicht, dass sich quasi alles mit Homöopathie behandeln lässt. Dazu zählen sie z. B. auch Lungenentzündung, Krebs und andere Tumore und in solchen Fällen sind schon genügend Leute gestorben, weil sie viel zu spät zu einem Spezialisten gingen.

  12. gleiches thema bei mir.
    bereits seit kindesbeinen an ein beschissenes immunsystem…

    bereits von der mutter zu zig wunderheilern geschleppt worden. mit komplett unterschiedlichen ausgängen.

    mittlerweile zu 100% überzeugt, dass 95% der alternativmedizin auf dem plazeboeffekt beruht. ehrlichste aussagen dazu bisher von eckart von hirschhausen gehört.

    mir hat am besten geholfen:
    – regelmäßige bewegung (muss kein sport sein, aber keine 12h schreibtisch!)
    – ansonsten gehe ich einmal im jahr zu http://dr.spitzbart.com/ und lasse mein blut und hormone untersuchen -> und nehme entsprechende zusätze
    – ich versuche möglichst wenig verarbeitetes essen zu mir zu nehmen ohne mich selbst zu geisseln. sprich, wenn ich mit freunden unterwegs bin, esse ich, was ich bekomme

    grüsse, tom

  13. Ich halte von Homöopathie herzlich wenig. Es gibt keinen evidenzbasierten Hinweis darauf, dass diese lustigen Zuckerkügelchen oder Tropfen wirklich wirken, oder besser: Über die Wirkung eines gewöhnlichen Placebo hinaus wirken.

    Eigentlich sagt einem das schon der gesunde Menschenverstand, auch wenn der nicht immer Recht hat: Die meisten Wirkstoffe in homöopathischen Mittel sind nämlich so stark verdünnt, dass sie – rein rechnerisch – kein einziges Molekül mehr enthalten. Die Wirkung käme dann daher, dass das Wasser die Schwingungen der Urtinkturen durch spezielles Klopfen und Schütteln, oder was auch immer, aufnehme und natürlich weitergebe.

    Nun… für mich ist das eindeutig zu magisch, auch wenn man dem immer wieder mit lustigen wissenschaftlich klingenden Namen wie Quantenfluktuationen und Ähnlichem einen seriösen Anstrich verpassen will.

    Und jetzt kommt mir bitte keiner mit die böse Pharma-Lobby würde die Homöopathie nur zu unterdrücken versuchen. An die sei gesagt, dass die Globuli-Hersteller ebenso Millionen scheffeln und mindestens genauso kapitalistisch handeln, wie alle anderen auch. Der einzige Unterschied ist hier aber, dass die Pharma-Industrie aufwendige und teure Studien in Auftrag geben und die Wirksamkeit ihrer Medikamente belegen muss. Die Homöopathie-Industrie muss das allerdings nicht…

    Grüße

  14. Finde das immer ziemlich frech wie hier mit teilweise verzweifelten Menschen und deren Hoffnungen Geld gemacht wird. Warum es manchmal hilft? Placebo, vielleicht hat auch einfach das lange Gespräch geholfen (leider traut man sich bei uns eher sagen, man geht zu einem Natur“heiler“ als zu einem Psychiater).
    Fakt ist aber, wenn diese Globuli helfen würden -> wieso wird keine wissenschaftliche Studie gemacht (Doppelblindstudie)? Wenn ein Arzt so deren Wirksamkeit beweisen kann, bekommt der vermutlich einen Nobelpreis. finanziell würde sich das also allemal lohnen.

    Abschließend sei natürlich noch erwähnt, dass auch Menschen darauf schwören, dass ihnen beten bei Krankheit hilft. Über die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein unsichtbares Superwesen für meinen Husten, aber nicht für Massensterben anderorts interessiert, müssen wir hoffentlich nicht nachdenken 😉

    • Beten kann durchaus helfen und zwar nicht aus irgendwelchen übernatürlichen gründen, sondern weil es gläubige Menschen Psychisch durchaus beruhigen kann.
      Der Körper hat nämlich durchaus enorme kräfte, was dazu führen kann, dass man komplett Krank wird bei viel Stress, oder aber auch in kürzester Zeit aufgrund eines Placebo effekts etc. wieder Gesund.
      Ich spüre bei mir gerade mal wieder eines der Besten beispiele, ich habe auch immer ein eher schwaches immunsystem, war nun aber während es wichtig war im Studium nicht 1x Krank, Montag letzte Prüfung, Dienstag Wach ich auf mit einer Starken erkältung.
      Der Körper ist also in der Lage zum einen eine Krankheit aufzuschieben/halten, anderenseits ist er aber auch in der Lage uns mit einer Krankheit zu zeigen das auch mal wieder etwas Ruhe angebracht wäre.

      Eine Heilpraktikerin habe ich allerdings auch noch nie aufgesucht, hätte dies auch niemals in betracht gezogen, das Vorurteil dagegen ist einfach zu Groß.
      Aber schaden kann es ja zumindest nicht, also warum denn nicht?

  15. Meine Mutter hat immer ein Fläschchen Globuli gegen Magenbeschwerden bei sich zu Hause. Ich bin damit also aufgewachsen und muss sagen, dass sie mir immer gut geholfen haben. Ich kann natürlich nicht beurteilen, wie es ohne die Globuli verlaufen wäre, aber ich schätze etwas schleppender.
    Ich kann von daher nur empfehlen, Globuli mal auszuprobieren.

    Mein Sohn (3) bekommt sie bei Magenbeschwerden jetzt auch von der Oma (meiner Mutter 😉 ) und ist nach kürzester Zeit wieder auf dem Damm.

  16. heyho steve,
    also ich bin auch eher aus der „praktischen richtung“ , was man nicht nachweisen kann gibts nicht.
    aber als ich vor vier jahren echt geglaubt habe ich bin am sterben weil mein husten mich unbedingt umbringen wollte, hab ichs mal probiert.
    ich bin halt echt skeptisch an die sache rangegangen und hab dabei gedacht „ach was soll schon passieren? wirkt ja doch nicht“ aber wurde dann nach 3 tagen überrascht als es scheinbar doch geholfen hat.
    ich kann mir das bis heute nicht ganz erklären.
    hoffe es hilft dir.

  17. Hey Steve,

    auch wenn ich zu Heilpraktikern nichts sagen kann:

    Hast du es mal mit Orthomol Immun versucht? Ich nehme davon jedes Jahr im Herbst/Winter 2-3 Monatspackungen und mir geht es seitdem besser.

    Lg

  18. Klingt vielleicht etwas unseriös aber wenn nix hilft ist es gar nicht so schlecht einfach Neues auszuprobieren. In fremden Kulturen wie z.B. Asian sind so manche skurrilen Methoden Gang und Gebe. Mittel von den hier kein Arzt gehört hat, weil man sowas im Studium nicht lernt. Ob sowas hilft, nun. Die meisten die soetwas ausprobieren sagen anscheinend ja. Also ein Versuch ist es immer Wert.

  19. Naja, diese Globuli (wenn es dieselben sind, die ich kenne) sind homöopathisch. Das bedeutet, dass sie ihren Wirkstoff nur in sehr, sehr, sehr starker Verdünnung enthalten – manchmal nur wenige Millionstel Gram.

    Auch alle Studien die ich kenne, die sich mit Heilpraktikern und Homöopathie beschäftigen zeigen ein eher pessimistisches Bild: Keine nachweisbare Wirkung im Vergleich zu Placebo-Pillen.

    Aber hey, vielleicht irrt sich die Wissenschaft auch. Das ist ja das Schöne an ihr: Falls sich herausstellt dass Homöopathie, Astrologie und die ganzen anderen Sachen doch funktionieren, werden sie einfach Teil der Wissenschaft 🙂

    • ich habe den vergleich einer webseite (leider gerade entfallen) im kopf wo es um eben jene verdünnung geht, statistisch ist es eher wahrscheinlich das in den 100 globulis die man kauft GARKEIN wirkstoff drin ist als das welcher drin ist.

    • Gerade Pillen empfinde ich schon im Grundsatz als Schwachsinn.
      Wenn du für 2 Wochen jeden Tag ein Glas Urin trinkst und dann irgendwann gesund wirst… ist dann der Urin der Grund oder einfach nur dein Körper?

  20. Bestimmt wirst du gesund, aber mit Globuli hat das dann nichts zutun.
    Diese Zuckerkugeln haben keinerlei empirisch nachgewiesene Wirkung, außer als Placebo.
    Hoffentlich hast du kein Geld dafür gezahlt….

  21. Ich habe mich mittlerweile seit einem Jahr mit der Homöopathie beschäftigt, da mein Vater zu einer Heilpraktikerin geht die Kinesiologie anwendet. Danach ist er immer 1 Woche gegen eine Random Frucht allergisch.
    Was sie in der Regel gut machen ist sich viel Zeit für Patienten zu nehmen, und dies ist auch das einzige was die Empirik positiv über Homöopathie berichten kann.
    Die Heilpraktikerin bekommt 70Euro pro Stunde und schreibt für die TechnikerKrankenkasse immer andere Sachen in die Rechnung als die, die sie wirklich gemacht hat.
    Von daher stehe ich diesem Thema sehr kritisch gegenüber.
    Wirklich gute Seiten zu dem Thema:
    http://www.xn--homopedia-27a.eu/index.php/Hom%C3%B6opedia:Startseite
    http://www.netzwerk-homoeopathie.eu/

    Am besten finde ich immernoch das Beispiel mit der Aspirintablette und dem Pazifik 😉 ( zu der 100fachen und 1000fachen Verdünnung).

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