Zeitreise-Tagebuch: Das Jahr 2016

Ich habe es getan: Ich habe die Vergangenheit verändert. Und keiner von Euch hat irgendwas gemerkt. Für Euch ist alles wie immer. Ich gebe zu, bei der Sache nicht ganz selbstlos gehandelt zu haben. Ich konnte einfach nicht ertragen, dass Werder in der zweiten Liga spielt. „Aber Werder ist doch ein Erstligist“, werdet Ihr jetzt anmerken. Ja, sind sie… jetzt!

In meiner Realität hat Werder in der letzten Saison nicht kurz vor Schluss gegen Frankfurt das 1:0 geschossen. Das Spiel endete 0:0 und Werder musste in die Relegation, in der man relativ unglücklich gegen starke Nürnberger den Kürzeren zog. In der zweiten Liga war der Start mit dem neuen Trainer Nouri äußerst durchschnittlich, da man einen Großteil seiner Spieler abgeben musste. Es sah also alles danach aus, dass man mehr als ein Jahr hätte in Liga 2 spielen müssen…

Es sind manchmal absolute Kleinigkeiten, die den Unterschied machen – in meinem Fall eine Einwechslung. Es war gar nicht so leicht, Eichin und Skripnik davon zu überzeugen. Ich habe dafür ganze Wochen gebraucht. Aber jemandem, der immer alle Bundesliga-Ergebnisse richtig voraussagt, hört man einfach irgendwann zu. Ujah wurde in der 60sten Minute für Eggestein eingewechselt und schoss in der 88. Minute das 1:0 für Werder. Jetzt dürft Ihr raten, von wem der Tipp für diese Einwechslung kam. Sorry, liebe Nürnberger!

Die ganze Sache war im Grunde nur ein Test. Man kann die Zukunft also sehr wohl verändern. Wer sagt, der Lauf der Geschichte wäre nur dem Schicksal vorbehalten, der irrt sich…

Ich war jetzt also einige Wochen in Bremen unterwegs. Meine freie Zeit habe ich dahingehend genutzt, an meiner Zeitmaschine rumzubasteln. Ich habe genug von Scheeßel und mir selbst gesehen, daher möchte ich auch in der Lage sein, an anderen Orten auf der Welt zu „landen“. Ich habe also ein Koordinatensystem eingebaut. Es heißt nicht umsonst, sich „durch Raum und Zeit bewegen“. Das gehört untrennbar zusammen. Also war es auch kein Problem, den Raum zu verändern.

Warum ich das so explizit in den Vordergrund stelle? Weil ich mir gerne berühmte Persönlichkeiten und Momente der Geschichte anschauen möchte. Ich habe beispielsweise vor, morgen bei der Geburt Christi dabei zu sein – ich höre, Bethlehem ist schön um diese Jahreszeit. Kling erstmal problematisch, oder? An was man da alles denken muss.

Fangen wir bei der Sprache an: Nein, ich spreche keine aramäisch. Allerdings wird offenbar mein Tagebuch zahlreich gelesen. Denn vorgestern meldete sich Community-Mitglied Mark Z. über Facebook und hat versprochen, mir einen Universal-Übersetzer für meine Reisen zur Verfügung zu stellen. Ich hoffe, der kommt bis morgen rechtzeitig an.

Ihr würdet nicht glauben, was in der Gegenwart schon alles erfunden wurde, von dem wir bisher noch keine Ahnung haben, bzw. was unter Verschluss gehalten wird. Ein Tarnumhang ist offensichtlich noch nicht dabei – zumindest habe ich davon noch nichts gehört. Mir wäre wohler dabei, wenn ich einen hätte. Ich habe ein bisschen Schiss davor, was Herodes Truppen mit mir anstellen werden, wenn sie mich in die Finger kriegen. Für alle Fälle werde ich einen Taser mitnehmen, um mich zu verteidigen wenn nötig.

Bethlehem ist gar nicht so klein, wie man denkt. Richtige Straßen gibt es da auch nicht. Es hat nicht zufällig jemand von Euch die genauen Koordinaten von dem Stall? Ja wie, dem Stern von Bethlehem folgen? Wie schwammig ist das denn? Man könnte genauso gut sagen: Schließ‘ Dich doch einfach den heiligen drei Königen an. Wobei das ganz lustig werden könnte (wenn ich sie finde). Ob dann in der Bibel von den heiligen vier Königen die Rede sein wird?

Kaspar, Melchior, Balthasar und Vinho. Sie brachten Gold, Weihrauch, Myrrhe und eine Batman-Maske mit. Einer der heiligen vier Könige setzte sich die Batman-Maske auf und lief mit dem Gold davon. So wird es geschrieben stehen…

Das könnte eine interessante Erfahrung werden. Ich melde mich, wenn ich wieder da bin. Wünscht mir Glück!

Anzeige