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Der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke hat nach etlichen Hasstiraden in der Vergangenheit für einen weiteren Eklat gesorgt. Am Dienstagabend hatte ihn der Parteinachwuchs der Jungen Alternative nach Dresden geladen. Negativer Höhepunkt seiner Rede im Ballhaus Watzke: Das Holocaust-Mahnmal in Berlin nannte er ein „Denkmal der Schande im Herzen der Hauptstadt“.

Wer solche Leute in seiner Partei hat, welche auch im Namen der AfD sprechen, soll mir nochmal erzählen, die Partei wäre ja eigentlich gar nicht rechts. Brauner geht es nicht. Hört Euch mal die gesamte Rede an, da rollen sich einem echt die Fußnägel hoch…

Quelle: Huffingtonpost.de


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104 KOMMENTARE

  1. @kinki1681
    Wenn „nicht sonderlich sympathisch“ deine Meinung zum Herrn Höcke darstellt, weiss ich gar nicht wie ich darauf noch vernünftig argumentieren will.
    Und nein ich bin kein Linker, auch kein Sozi oder Grüner. Ich habe bisher fast durchgängig konservativ gewählt.(bis auf die Abwahl Kohls, das war einfach notwendig.)
    Ich bin auch nicht unbedingt glücklich mit der aktuellen Regierungsarbeit und der Anbiederung an die SPD mit ihren paar Prozentpunkten die diese bei der letzten Bundestagswahl bekommen haben. Damit meine ich nicht die Flüchtlingspolitik.

    Sei es wie es sei, aber Leute wie Höcke sind nicht einfach nur rechts oder rechts der CSU, der Mann ist äußerster rechter Rand und seine Formulierungen sind durchgängig bewusst so gewählt, genauso wie sein Göbbels-Rede-Style.
    Wie man das noch, als Demokratie-bejahender Mensch, verteidigen kann oder zu erklären versucht, ist mir schleierhaft.

    • Was genau ist „äußerster rechter Rand“? Ich rede jetzt vom Inhalt, nicht von der Verpackung. Mein Eindruck ist, dass hier irgendwie Thematik, Tonfall und politische Richtung einfach nur in einen Topf geworfen und kräftig umgerührt wird.

      Und ich will dir ja nichtmal mit der Einordnung „rechts“ widersprechen. Dem stimme ich zu: Die CDU/CSU wurde von Merkel sozialdemokratisiert, und die AfD vertritt heute im wesentlichen das, was vor 10 Jahren noch CDU-Position war. Siehe hier: https://www.youtube.com/watch?v=Pur07iASEs4&spfreload=10

      Deshalb die wirklich ernst gemeinte Frage: Welcher Inhalt ist denn nun konkret „rechter Rand“?

  2. Ich habe mir die Rede ernsthaft komplett angesehen… Ich wollte wissen, mit „wem“ ich es zu tun habe. Mir kam das kalte kotzen! Ich bin immer noch schockiert über den Zuspruche, welchen dieser „Mensch“ zum Teil im Publikum erhalten hat. Die Rhetorik und die Art, wie die Rede aufgebaut ist, hat Parallelen zur Entstehung des dritten Reichs und zum politischen Gebaren Von Adolf Hitler, bevor er an die Macht kam. Damals haben die „Rechten“ auch mit einer Außenseiterrolle begonnen.

    Politik ist heutzutage mehr als schwierig. Ich persönlich komme, bei den „alteingesessenen“ Parteien, aus dem Kopfschütteln nur noch selten raus. Höre ich aber die AFD, oder zum Teil auch die Linken, kotze ich im Strahl! Dies geschieht momentan vermehrt bei der AFD.

    Ich möchte hier nicht mit politischen Grundsatzdiskussionen anfangen, aber es müsste sich einiges ändern! Dieses ganze koalieren nach den einzelnen Wahlen, ist eine Verarsche der Wähler. Jede Partei muss Kompromisse eingehen, kann Wahlversprechen nicht halten oder kann Konzepte, wenn überhaupt, nur zum Teil umsetzen.

    Ein einfache Mehrheitsregierung wäre hier eine Möglichkeit, um wirklich zu sehen, was die Parteien erreichen können und/oder wollen. Jeder hat 4 Jahre Zeit, sich zu beweisen. Wenn nichts bei rum kommt, wird die nächste Wahl dafür sorgen, dass die nächste Partei „Ihr Glück“ versuchen darf.

    Ich weiß momentan auch nicht, was ich wählen sollte. Wie Steve und Hanna auch schon bemerkt haben, ist Merkel momentan alternativlos. Aber Merkel zu wählen, nur weil keine andere „starke“ Führungspersönlichkeit auf dem Feld steht, ist auch sehr unbefriedigend…

  3. Bernd Höcke halt. Bei dem Spinner überrascht mich kein Wort.

    Aber Kinkis Rechtfertigungsversuche waren nett zu lesen, daher danke für den Eintrag (sonst hätte ich von der Rede auch nichts mitbekommen.)

  4. Nach dieser Rede kann NIEMAND mehr sagen „Wir haben es nicht gewusst“, „Wir haben es nicht geahnt“, „WIr hatten ja keine Ahnung“ – Deutlicher und präziser kann man sich nicht als Rassist und Rechtsextremist outen. Dieser Mann, diese Partei sind gefährlich. Egal ob man dem rechten Spektrum oder dem linken Spektrum der DEMOKRATISCHEN Parteien anhängt – gegen diese AfD müssen alle zusammenhalten.

    Jeder der diesen rassistischen, menschenverachtenden Dreck verteidigt, zeigt sehr deutlich wo er politisch steht. Keine Entschuldigungen mehr, die Masken sind gefallen.

  5. Also das mit den Reden hatte der Herr Hitler schon deutlich besser drauf. Die Nazis sind eben auch nicjt mehr das, was sie mal waren.

  6. Hätte da ein paar Fragen zu der Rede, wäre froh wenn die mir jemand beantworten könnte:

    1. von welchen kapitalen Rechtsbrüchen redet er, wo wurde die Verfassung missachtet, welche verhängnisvolle Ideologie meint er, kennt sich da jemand aus?

    2. Gegen wen will er die Außengrenzen Deutschlands schützen

    3. Er redet davon dass die Armee Deutschlands wieder ernst genommen werden müsste (wie 1939?) und nicht durchgendersiert oder multikulturell „beschmutzt“ werden sollte

    4. Er sagt in Städte halten Kriminalität und Gewalt einzug, sinken die nicht seit Jahren?

    5. Windräder verunstalten Deutschland, wtf?

    6. Deutschland sei wirtschaftlich nicht mehr stark, wtf?

    7. Er behauptet die AFD sei die letzte friedliche Chance fürs Vaterland, ok was genau meint er damit? Am Anfang der Rede sagt er noch die linksextremen seien gewaltätig und verurteilt es und jetzt droth er indirekt Gewalt an.

    8. Was hat dieser Mann für ein Problem wenn Politiker ihr Studium abgebrochen haben?

    9. Warum sind die Berliner Opfer würdelos behandelt worden?

    Als er die Bombardierung Dresdens als Kriegsverbrechen bezeichtnet (was gut sein kann) sollte er sich fragen warum die Länder damals kein Erbarmen mit Deutschland hatten, dann würde er so eine Aussage vermutlich nicht treffen(oder vielleicht doch). Und auf den Vergleich mit den Atombomben will ich garnicht erst eingehen.

    Jeder der diese Rede in irgendeiner Form verteidigt, ignoriert alle Fakten und will einfach nur glauben dass es stimmt.

    • Ich machs mal in Stichworten.

      1. Bankenrettung wider Maastrichtvertrag, Grenzöffnung wider Drittstaatenregelung, faktische Aufgabe der Kontrolle der Staatsgrenzen, solche Dinge.

      2. Gegen jeden, der sie illegal übertreten will, zum Beispiel Einwanderer ohne Asylrecht und ohne Papiere.

      3. Momentan hat unsere Armee ein paar hundert Soldaten im Auslandseinsatz und gerät damit an ihre Kapazitätsgrenzen. Gut, dass das der Russe damals nicht wusste! Und unsere Flintenuschi faselt zur Zeit Dinge wie, dass man Kinderkrippen für weibliche Soldaten braucht und ähnliche Dinge. Militär als Wohlfühlbetrieb.

      4. Kommt auf die Stadt an. In manchen Vierteln ist die Kriminalität außer Kontrolle, die Polizei ist hilflos. Das fließt natürlich in keine Statistik ein.

      5. Geschmackssache. Ich finde jetzt so einen verspargelten Anblick auch nicht sonderlich ästhetisch.

      6. Im Vergleich zu wem? Innerhalb Europas sind wir der Einäugige unter den Blinden, was aber maßgeblich mit dem schwachen Euro und dem Nullzins zusammenhängt. Davon profitiert natürlich der Export.

      7. Ich verstehe es nicht als Drohung, sondern als Befürchtung: Wenn die jetzige Politik gegen das Volk weitergeführt wird, könnte es früher oder später zu Unruhen kommen, und das will keiner.

      8. Kommt auf den Posten an. Von Spitzenpolitikern sollte man einen gewissen Grad an Bildung und Lebenserfahrung erwarten können. Tatsächlich aber haben viele nur Parteikarrieren hinter sich, kennen also nur den Politbetrieb, nicht aber das „wahre Leben“.

      9. Soweit ich mitbekommen habe, sollte ursprünglich nichtmal eine Gedenkveranstaltung stattfinden, sondern man hatte den Eindruck, die Opfer sollten möglichst schnell vergessen werden. Im Vergleich dazu hat der polnische Präsident (?) der Familie des getöteten polnischen Fahrers sein Beileid persönlich ausgesprochen.

      10. Wenn man Dresden als Kriegsverbrechen/Massenmord einordnet, dann verbietet sich jede Quantifizierung und auch jede Rechtfertigung. Die Zivilbevölkerung darf nunmal nach der Genfer Konvention nicht gezielt angegriffen werden. Das haben die USA in Hiroshima gemacht, das haben die Alliierten in Dresden gemacht. Ob es nun Zehntausende oder Hunderttausende Tote gab, macht die eine Tat nicht besser als die andere. Man könnte sogar sagen, dass die Atombomben noch irgendwo einen militärischen Nutzen haben, denn sie führten ja unmittelbar zur japanischen Kapitulation. Eine Rechtfertigung ist das aber natürlich nicht.

      Disclaimer: Ich beantworte die Fragen im Sinne „das hat Höcke (mutmaßlich) gemeint“. Inwieweit man ihm zustimmt, muss jeder für sich selber entscheiden.

      • „Das haben die USA in Hiroshima gemacht, das haben die Alliierten in Dresden gemacht.“

        Das hat Hitlerdeutschland in London gemacht. Herrlich, diese Reihe könnte man unendlich weiterführen.

        • Tatsächlich -auch wenn ich den restlichen Ausführungen nichtmal ansatzweise zustimme- hat kink/Höcke damit aber mMn nicht ganz Unrecht. Natürlich hat Nazideutschland dem Begriff „Kriegsverbrechen“ ein Gesicht gegeben, dass ändert aber nichts daran das Terrorangriffe auf Großstädte ein Kriegsverbrechen darstellen. Oder wie mein Opa es immer formuliert hat: Wenn nachts die Flieger nach Dortmund kamen waren am nächsten Tag Dutzende bis Hunderte Menschen tot, dass Hösch-Werk konnte jedoch nach wenigen Stunden problemlos seinen Betrieb wieder aufnehmen, obwohl es das einzig militärisch relevante Ziel in Dortmund war.

          Siebzig Jahre nach Kriegsende ist das kein Drama mehr, es geht nicht darum Kommandeure, Politiker oder gar einzelne Piloten zur Verantwortung zu ziehen. Dennoch ist es mMn etwas, dass zu einer historisch richtigen Darstellung gehört. Und nein, zweimal Unrecht machen nicht einmal richtig.

        • Richtig, du kannst Kriegsverbrechen nicht gegen Kriegsverbrechen aufrechnen. Also verbietet sich die obige Frage, ob die Bombardierung Dresdens gerechtfertigt war. Prima, dann sind wir uns ja einig.

  7. Er redet wie ein Mensch der vergessen hat das es noch andere Länder und andere Menschen auf der Welt gibt, die alle das gleiche Recht haben auf dem Planeten zu leben. Traurig

    • Auf dem Planeten? Ja.

      In Deutschland? Nein. Jeder Staat der Welt – außer Deutschland – kontrolliert bzw. bestimmt, wer sich in seinem Staatsgebiet aufhalten darf. Abgesehen von Asylgründen (ich rede von wirklichen Gründen, nicht davon, dass einfach jeder an der Grenze „Asyl“ stammelt) entscheiden die Staaten ganz wesentlich nach eigenen wirtschaftlichen Interessen.

      Selbst wenn man am liebsten die ganze Welt retten wollte, sollte man die Realität nicht ganz aus dem Auge verlieren: Das Boot ist voll. Ob jetzt oder früher oder später, ist nicht die Frage. Aber auf lange Sicht kann die Politik „jeder, der will, darf in Deutschland leben“ nicht funktionieren.

      • Lieber Kinki,

        eine Aussage wird nicht dadurch wahr oder richtig, indem man sie tausend mal wiederholt. Es gab im Sommer 2015 eine Phase in der die Grenzen nicht kontrolliert wurden. Diese Phase ist lange vorbei. Wenn du hin und wieder mit dem Auto ins europäische Ausland fahren würdest, könntest du das auch ganz lebenspraktisch beim Warten an der Grenze feststellen.

        Das weißt du selbst aber ja auch, denn du bist ja nicht doof. Du versuchst hier nur deine rechtsextreme Scheiße von der unkontrollierten deutschen Außengrenze zu verbreiten. Das belegen übrigens auch die Asylzahlen aus dem Jahr 2016. Also: nimm doch diese Fakten mal zur Kenntnis und hetze ein wenig subtiler… 😉

  8. Die Aussage reicht doch völlig um zu erkennen das die afd rechts ist finde beachtlich das garantiert hier bald wieder Personen auftauchen die das gut reden .

  9. Was wäre denn schlimm daran, wenn die AfD 20% bei der nächsten Bundestagswahl bekommen würde? Ich meine, erst ab 51% hat man doch in Deutschland die Bestimmungsgewalt?

    • „Schlimm“ ist da erstmal prinzipiell nichts dran. Allerdings erschweren hohe Stimmanteile mehrerer Parteien die Koalitionsbildung (insbesondere wenn keiner mit der AfD zusammen regieren will), zum anderen ermöglichen hohe Prozente natürlich auch eine verstärkte Präsenz in so ziemlich allem.
      Nebenbei entsteht das Problem, dass die Opposition sich spaltet und es dadurch im Bundestag noch chaotischer wird als ohnehin schon.

      Nimmt man noch die „ideologisch aufgeladene“ Komponente dazu ist es halt befremdlich, dass ein Fünftel aller Wähler einer Partei wie der AfD ihr „Vertrauen“ schenken, aber das führe ich hier nicht wirklich als Argument auf, weil es mir eigentlich zu billig ist.

      • Ich seh nichts schlimmes am „chaotisch“ sein.
        Jede Bundestags-Abstimmung durchwinken können, weil die große Koalition 79,8% des Bundestages beherrscht, kann man ja nun auch nicht zwingend als Demokratie bezeichnen.

        Es wird Zeit, dass Amtsträger nicht gleichzeitig auch Bundestagsmandate bekommen (Hallo, Gewaltenteilung). Das wäre schonmal ein guter Anfang für alle. Die Minister sind doch eh kaum zugegen und kommen nur angedackelt, wenns um ihre eigenen Themen geht (Hallo, Gewaltenteilung)

    • Mit 20% könnte die AfD sicherlich kaum eine Groko oder sowas wie Schwarz-Rot-Grün verhindern. Aber sie wird dann über einige Oppositionsrechte verfügen, zum Beispiel könnte sie politische Entscheidungen vom Bundesverfassungsgericht prüfen lassen. Klagebefugt sind nämlich nur Bundestagsfraktionen und Bundesländer, oder was glaubst du, warum es noch keine Verfassungsbeschwerde gegen die Grenzöffnung gibt?

      Regierungstechnisch interessant wird es erst, wenn die AfD in den Bereich der CDU vorstößt, und dazu wird es realistischerweise im Herbst noch nicht reichen, wenn nichts völlig unerwartetes passiert. Aber falls die CDU keine andere Machtoption als die AfD hätte, zum Beispiel, weil die SPD zur Kleinpartei schrumpft und FDP und/oder Grüne rausfliegen, was glaubst du, wie schnell die Raute des Grauens dann ihr Fähnchen in den frischen Wind schwenken würde?

      • Gegenfrage zu deinem letzten Satz: Und es wäre für dich völlig okay, wenn eine Partei, deren Hauptwahlkampfargument seit zwei Jahren „stoppt Merkel“ ist plötzlich mit einer Kanzlerin Merkel als Juniorpartner in eine Koalition einsteigt? Das klingt für dich, der auch keine Gelegenheit auslässt sich über Merkel auszulassen, nicht irgendwie frivol?

        Davon ab kam mir vorhin der sehr erheiternde Gedanke, was wäre eigentlich wenn die AfD der CDU soviele Stimmen abluchst, dass es für rot-rot-grün reicht? Wanderst du dann aus?

        • Also wir theoretisieren ja sowieso. Sicherlich hätten große Teile der AfD ein Problem, mit Merkel zu koalieren, egal ob als Senior- oder Juniorpartner. Andererseits kann ich mir schwer vorstellen, dass bei einem entsprechenden Wahlergebnis Merkel noch an der Spitze der CDU stünde. Aber ich denke, meine These ist klar: Sobald die CDU die AfD braucht, sind es ganz plötzlich keine bösen Rechtspopulisten mehr.

          Für R2G hätte es ja schon 2013 gereicht, insofern wäre die Situation nicht neu. Angesichts der Schwäche der SPD halte ich das aber für den Herbst für ähnlich unwahrscheinlich wie das vorherige Beispiel. Es gibt in diesem Land auf Bundesebene keine Mehrheiten für linke Parteien; 2013 hätte das rechnerisch auch nur deshalb funktioniert, weil alleine schon durch FDP und AfD fast 10% der Wählerstimmen unter den Tisch gefallen sind.

          OK theoretisch gesprochen: Warum sollte ich auswandern? Ich komme, falls du dich erinnerst, aus einem Land mit einem grünen Ministerpräsidenten! Da schockt dich nix mehr, da kommst du nur aus dem Kopfschütteln nimmer raus!

        • Das geht ziemlich tief ins Staatsrecht hinein, ich verkürze deshalb: Eine der grundlegenden Aufgaben eines Staates ist die Bewahrung seiner Identität, typischerweise u. a. definiert durch Staatsvolk, Staatsgebiet und Staatsgewalt.

          Die Kontrolle des Staatsvolkes (im Sinne von: wer gehört dazu bzw. wer kommt neu hinzu) ist damit Kernaufgabe des Staates. Die Aufgabe dieser Kontrolle verstößt also gegen eine der Kernpflichten des Staates.

          Weiter kannst du auch mit der Pflicht zum Schutz der Bevölkerung argumentieren. Der Staat hat ja alle Gewalt an sich gezogen. Gefahrenabwehr und Rechtsdurchsetzung sind staatliche Aufgaben, bürgerliches Faustrecht ist ausgeschlossen. Der „Deal“ ist also: Ich, Bürger, legen meine Sicherheit in Deine, Staates, Hände. Dafur hast du, Staat, dann aber auch die Verpflichtung, mich zu schützen. Man kann nun damit argumentieren, dass ein unkontrollierter massenhafter Zuzug früher oder später die Sicherheit des Bürgers beeinträchtigt, sei es in tatsächlicher (Straftaten) oder finanzieller (Sozialsysteme) Hinsicht. Damit würde der Staat durch die Grenzöffnung also gegen seine Pflicht zum Schutz der Bürger verstoßen.

          Zur Klarstellung: Ich präsentiere dies nicht als absolute Wahrheiten, aber immerhin haben bereits drei ehemalige Verfassungsrichter Merkels Handeln als gesetzwidrige Selbstermächtigung bezeichnet. Die Chancen, dass letztlich an der Argumentation was dran sein könnte, stehen also gar nicht so schlecht.

  10. ALter schwede ich hab einfach zufällig bei Min. 31:11 eingeschaltet und der TYP SCHREIT RUM “ DEUTSCHLAND BRAUCHT EINEN SIEG“ “ EINEN SIEG FÜR DAS LAND “ .

    ALter er hat in 10 sek alle Braunen klischees erfüllt.
    Göttlich

    Was ein Affe weg mit ihm.

    • Ich gratuliere, du könntest dich bei den Gesinnungsmedien bewerben. Du hast einen Satz komplett aus dem Zusammenhang gerissen, um damit gegen die AfD Stimmung zu machen. Ich erlaube mir, vollständig zu zitieren:

      „Ich weise dieser Partei einen langen und entbehrungsreichen Weg. Aber es ist der einzige Weg, der zu einem vollständigen Sieg führt, und dieses Land braucht einen vollständigen Sieg der AfD …“

      Wir können gerne über die blumige Sprache diskutieren, aber inhaltlich geht es um einen Wahlsieg der AfD, nicht um „Deutschland, Deutschland über alles“.

      Oder ist „Sieg“ jetzt auch schon nazi? Angelique Kerbers „Sieg“ bei den Aussie Open 2016 … Nazi-Berichterstattung?

        • Ich habe schon eingangs gesagt, dass ich kein Höcke-Fan bin. Ich stimme auch durchaus zu, dass er auf der Rasierklinge zwischen „erlaubt“ und „rechtsextrem“ tanzt. Ich würde es – rein gefühlsmäßig – auch lieber sehen, wenn er nicht Teil der AfD wäre, die ich eben eher durch Leute wie Meuthen definiert sehe, der nun wirklich so weit vom Nazi weg ist, dass er nichtmal braune Würste kackt!

          Aber inhaltlich ist an der Rede nix nazi. Das sind allesamt prinzipiell korrekte Aussagen (also im Original, nicht in den Schlagzeilen!).

          Den Hauptfehler sehe ich eben darin, dass sich die Rede prima für den Geschichtsunterricht eignen würde oder für ein Seminar über den Lehrplan. Aber im Wahlkampf? Deutschland hat nun wirklich dringendere Probleme als die Frage, ob das dutzendjährige Reich zu viel Platz in der Geschichte einnimmt.

          Um die Formulierung aufzugreifen: nach einem „vollständigen“ Wahlsieg der AfD hätte man vielleicht Zeit für die Geschichte. Momentan gilt es aber, das Land nicht vor die Hunde gehen zu lassen, sonst ist keiner mehr da, der sich für die Geschichte interessieren könnte.

          Es war die falsche Rede zur falschen Zeit.

      • Das Zitat welches du da vorzeigst macht es jetzt auch IM Zusammenhang nicht besser..
        „vollständigen Sieg der AfD“.. allein das.. jetzt mal ehrlich.. wer diesen Mann, diese Rede verteidigt, der wäre vor 80 Jahren auch in die SS eingetreten.

      • Wer sagt „deutdchland braucht einen vollständigen Sieg (der AFD)“ der lehnt sich bewusst an goebbels rethorik des totalen kriegs an. Wenn du das abstreitest hast du den schuss echt nicht gehört

      • blumig…mein Gott, so kann mans auch nennen.

        Der Höcke ist begabt, intelligent und ein verdammtes Schlitzohr. Ja, das muss ich ihm bei aller Abneigung zugestehen. Aber das macht diesen Menschen auch so verdammt gefährlich.

        Und jetzt mal ganz ehrlich kinki. Willst du ernsthaft behaupten, dass du bei dem von dir zitierten Satz nicht auch sofort eine gewisse Assoziation hattest? Der schlaue Björn weis ganz genau wie er etwas sagen kann (und gerade noch darf) bei dem jeder sofort versteht worauf er anspielt, er sich hinterher aber dennoch rausreden kann. 1000 Jahre Deutschland, sag ich da nur.

        • Natürlich wecken solche Formulierungen Assoziationen, da bin ich doch ganz bei dir. Aber genau diese Assoziationen werden doch durch diese ständige Sprachpolizei noch geschürt. Natürlich bin ich dagegen auch nicht immun.

          1000 Jahre sind halt zunächstmal der Zeitraum, in dem die Erde 365.000x um ihre eigene Achse rotiert (plus Schalttage!). Nur hierzulande werden wir von der Sprachpolizei so wuschig gemacht, dass wir hinter dem bloßen Begriff schon braune Dämpfe aufsteigen sehen.

          Ich will, ehrlich gesagt, gar nicht in den Kopf von Höcke reingucken, ich will nicht wissen, ob er diese Angriffsfläche aus Sorglosigkeit, Kalkül oder geschichtslehrerimmanenter Verbohrtheit bietet! Nicht, weil seine Aussagen falsch wären, sondern weil sie ein taktischer Fehler sind.

          Ich predige ja immer, dass die Politik auf der Realität basieren muss (nicht auf linken Ideologien). Das gilt aber eben auch für den Wahlkampf: Die Realität ist nunmal, dass ein Teil unserer Sprache als „naziverdächtig“ verpönt ist. Und die Realität ist auch, dass eine Partei, bei der sich das Establishment eh schon alle Mühe gibt, sie zum Nazi zu machen, dann eben nicht solch verdächtiger Sprache bedienen sollte.

          Die Realität ist aber ebenso, dass es objektiv eben nicht mehr ist als der reflexhafte Verdacht. Wenn ich sage, dass ich am liebsten 1000 Jahre leben würde, werde ich dadurch nicht zum Nazi, egal, wie sehr der Göring-Eckhardt dabei der Kamm schwillt!

          • Also ob dich irgendjemand angehen würde, wenn du sagst du möchtest 1000 Jahre alte werden^^
            Aber wenn du einem Mob „1000 Jahre Deutschland“ zubrüllst, dann ist das schon etwas anderes.

            Ich verstehe diese Argumentation mit „Sprachpolizei“ und „naziverdächtig“ wirklich nicht. Es gibt nun mal Wörter, Sätze und Arten zu reden, die von den Nazis geprägt wurden. Ich denke in soweit wirst du mir zustimmen.

            Warum sollte ein vernünftiger Mensch sich diese Dinge zueigen machen? In unserer Sprache gibt es gefühlt 100 Möglichkeiten etwas auszudrücken. Wenn ich nun FREIWILLIG eine vorbelastete Weise wähle, dann kann ich mich doch im Umkehrschluss nicht darüber beschweren, dass parallelen gezogen werden…

  11. Wir sind beim besten Willen nicht das einzige Volk mit einem Denkmal der Schande in unserer Hauptstadt. Letztes Jahr habe ich beispielsweise in Buenos Aires eine Gedenkstätte für Opfer einer früheren Militärdiktatur besucht.

    Andere Städte in Ländern, die ihre Vergangenheit nicht unter den Teppich kehren, dürften bei entsprechenden Vorfällen ähnliche Symbole und Orte besitzen. Nantes (okay, ist keine Hauptstadt) hat doch vor einigen Jahren auch etwas zur Sklaverei gemacht, was der Stadt ja damals den wirtschaftlichen Aufstieg bescherte…

    Naja, lieber ein Denkmal mehr als eines zuwenig – ich fühle mich dadurch alles andere als in Schuld erdrückt, ein gesundes Selbstbewusstsein kann durchaus parallel zur Achtung der Vergangenheit gehören.

  12. selbst die parteivorsitzende petry hat sich davon distanziert. von einzelnen aufs ganze zu schließen ist genau der fehler, den rassisten begehen.
    soll nicht heißen, dass die partei nicht rechts sei. nur solche extremausfälle gibt es in jeder partei und die medien bauschen die relevanz jedner dann gerne auf

      • Das ist der Punkt. Die Steinbach schlug auch in der Union immer daneben, aber die hat auch kaum einer gemocht. Wenn die AfD nicht will das Leute wie Höcke die Leitwölfe sind, dann muss man ihm auch partei-intern dauerhaft Contra geben. Das passiert aber eigentlich nur sehr, sehr selten.

    • Petry hat aber nicht etwa kritisiert, dass Höcke inhaltlichen Müll erzählt hätte, sondern die Wahl der Thematik der Rede.

      Höcke ist Geschichtslehrer. Als solcher kann er natürlich sehr viel über die deutsche Geschichte, mehr als die fatalen 12 Jahre, referieren.

      Das Problem ist aber zweierlei:

      Erstens ist es angesichts der akuten Probleme unseres Landes, Euro, Energie, Zuwanderung, Bildung und so weiter, einfach nicht wirklich wichtig, jetzt den Geschichtsunterricht geradezurücken. Klar, es ist Höckes Steckenpferd, aber das Land, der Wähler, hat einfach dringlichere Probleme.

      Und zweitens bietet bekanntermaßen jede Erwähnung des dritten Reichs durch einen AfD’ler den Gesinnungsmedien die Gelegenheit zur Diffamierung. So auch hier: Aus dem „Denkmal der Schande (des Judenmords)“ wurde flugs „es ist eine Schande, dem Judenmord zu gedenken“ gemacht. Ist ja fast dasselbe!

      Was Höcke sagt, ist prinzipiell richtig. Wenn das Flugzeug gerade abstürzt, kannst du auch richtigerweise darauf hinweisen, dass dein Sessel quietscht! Nur ist es halt nicht der richtige Zeitpunkt. Erstmal müssen wir den laufenden Politwahnsinn stoppen, dann können wir gerne über die Schwerpunkte im Geschichtsunterricht reden.

      • Warum faseln die denn auch immer mit einem Halbharten vom 3. Reich^^
        Außer der Opferrolle läuft bei denen (meiner Meinung nach) halt nicht viel…

        „Wir Deutschen […] sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“
        Er wollte damit also sagen, dass … äh ja was denn?
        Es war ganz klar negativ betont. Dann erklär mir doch mal, was er damit gemeint haben könnte!

        • Es geht nicht um eine Opferrolle, sondern um die deutsche Selbstgeißelung. Jedesmal wenn unser „besonderes Verhältnis zu Israel“ betont wird zum Beispiel. Sorry, aber wenn ich der Meinung bin, dass ich den israelischen Siedlungsbau kritisieren müsste, dann lasse ich nicht durch Verweis auf etwas, das 30 Jahre vor meiner Geburt passiert ist, daran hindern.

          Art. 16 GG (der Asylrechts-Artikel) ist auch ein Ausfluss dieser Selbstgeißelung: Wir sind weltweit das einzige Land, welches der Asylgewährungsverpflichtung Verfassungsrang einräumt.

          Opferrolle? Nun, eben weil der Nationalsozialismus Vergangenheit ist, aus und vorbei, finde ich es eben nicht gerechtfertigt, dauernd mit der Nazikeule verdroschen zu werden! Ich habe nun – ganz offensichtlich aufgrund meines Jahrgangs – nichts mit den Nazis zu tun, also verwahre ich mich auch dagegen, dass jede Entscheidung, jede Aussage, erstmal auf die Naziwaage gelegt wird. Unter diesem Gesichtspunkt sind wir schon irgendwie „Opfer“, nämlich Opfer eines Generalverdachts.

          • Hat dich wirklich schon mal jemand kritisiert, weil du den israelischen Siedlungsbau kritisiert hast? Mir kommt das immer so vor wie ein selbst konstruiertes Opfer-Szenario.
            Ich habe noch nie erlebt, dass jemand wegen kritischer Worte gegen Israel angegangen wurde. Dass ich hier nicht von Anfeindungen und Antisemitismus rede sollte klar sein.

            Du kritisierst ernsthaft, dass es bei uns ein Grundrecht auf Asyl gibt?
            Mit diesem Absatz zum GG ist mein persönliches Maß jetzt voll. Ich habe mich bemüht höflich zu bleiben, deine Argumente gelesen und versucht meine in angemessener Sprache zu formulieren. Aber manchmal ist es besser sich aus einer Diskussion auszuklinken um sich nicht zu vergessen. Das werde ich nach dem letzten Absatz tun.

            Es steht außer Frage, dass niemand (bis auf wenige heute noch Lebende) in diesem Land mehr Schuld hat oder Verantwortlich ist für das was in diesen „lediglich 12 Jahren ansonsten großartiger Deutschen Geschichte^^“ passiert ist. Aber verdammt noch mal jeder einzelne hier trägt eine Verantwortung dafür, dass so eine scheiße niemals wieder passieren darf.
            Daran glaube ich, dafür kämpfe ich.
            Das ist der Grund, warum dieses Thema in der Schule behandelt wird. Scheinbar nicht genug wenn ich ständig von irgendwelchen Holocaust-Leugnern lesen muss. Wer behauptet, dass das das einzige an deutscher Geschichte wäre, was im Unterricht behandelt wird, der hat wohl häufig Schule geschwänzt…

            Die AfD ist für mich der Anfang von der Rückkehr in die 1930er Jahre. Und darum lehne ich sie entschieden ab. Over and out.

    • Seine Rasse kann man sich nicht aussuchen, seine Partei schon. Wenn die Partei jemanden wie Höcke toleriert, kann man daraus schon auf die Grundgesinnung dieser Partei schließen. Höcke ist schon ganz gut aufgehoben in der AfD, wenn man sich andere „Topleute“ wie von Storch oder Gauland ansieht…

      • Bei Hunden und Katzen gibts Rassen, aber Mensch ist Mensch, da wüsste ich schon gern, welcher Rasse du dich zuordnest!

        Selbst wenn du nach Hautfarben unterscheiden willst, bis du der einzige; jedenfalls will kein Kritiker der Einwanderungspolitik die Hautfarbe als Kriterium anführen. Und was unsere polizeilichen und gesellschaftlichen Probleme mit den Zuwanderern angeht, hat dies ebenfalls nichts mit Hautfarben zu tun, sondern überwiegend mit der Frage nach dem besten imaginären Freund.

        Bei Religion auf „Rassismus“ zu kommen, ist sowieso so eine intellektuelle Glanzleistung …

  13. Als er da gerade so schön am Zirkelwichsen war hab ich eigentlich damit gerechnet, dass er auch noch eine Danksagung an den IS und die Parteien des syrischen Bürgerkriegs ausgibt. Ich mein, dass wird natürlich gerne verdrängt, aber wollen wir die Zeit nochmal zwei Jahre zurückdrehen, als die Griechenland-Rettung langsam aus dem Blick der Öffentlichkeit verschwunden ist und man sich ernsthaft fragen musste, was genau nochmal diese AfD ist? Die Partei war klinisch tot, genauso wie Pegida, dass Kapitel war abgeschlossen. Ohne Flüchtlingsstrom keine AfD und kein Bernd „Erfurt ist schön, Erfurt ist schön deutsch“ Höcke.
    Wäre er RICHTIG gut drauf gewesen hätte er auch noch Merkel gedankt, schließlich muss man nur jede ihrer Aussagen nehmen und ein „wir sind gegen…“ anhängen und schwupps ist das Wahlprogramm fertig, aber wir wollen mal nicht greedy werden!

    • Gegenfrage: Glaubst du, die „Griechenland-Rettung“ wäre aus dem Fokus verschwunden, wenn die Zuwanderungskrise nicht alles überlagern würde? Nach wie vor werden alle paar Monate ein paar Milliarden nach Hellas geschaufelt, nur wird halt nicht mehr täglich um 20 Uhr darüber berichtet.

      Vielleicht wären auch andere Themen im Fokus, zum Beispiel die verkorkste Energiewende, die Bildungspolitik oder sonstwas; die AfD hat viele, fast alle, Themenbereiche besetzt, wenn man so ins Programm reinguckt. Aber wenn alle Welt über Amri und seine Bereicherung spricht, dann kann die AfD wohl kaum mit der Kritik an Windrädern, die bei Sturm keinen Strom liefern, sondern umknicken, punkten!

      Wahrscheinlich hast du insoweit Recht, als dass die AfD ohne die Zuwanderung nicht bei 15% stünde, sondern irgendwo zwischen 5 und 10%. Aber „klinisch tot“? Das hätten die Blockflöten gerne, seit die Partei gegründet wurde.

      • Es gibt keinen fließenden Übergang von Griechenland zu Flüchtlingen. Dazwischen gab es durchaus eine gewisse Flaute und in der waren sowohl die AfD als auch Pegida völlig abgemeldet. Bei Pegida hatte man doch schon langsam darauf hingearbeitet, dass man „nicht für ewig weitermarschieren wird“ (oder so ähnlich). Davon war dann natürlich seit der Grenzöffnung nichts mehr zu hören.

        Zu den Themen Energiewende und Bildungspolitik haben wir uns ja schon an anderer Stelle öfters mal unterhalten. Ich bleibe nach wie vor dabei, dass beides verkorkst ist, die AfD aber nichts erkennen lässt wie sie es besser machen will, tendenziell nur noch schlechter.

        • Ich müsste mich schon sehr täuschen, aber viel Luft war da nicht dazwischen. Irgendwann im Sommer 2015 wurde das x-te Rettungspaket überwiesen, und da wurde es auf der Balkanroute schon eng. Und im September hat Angie dann ja die Schleusen geöffnet. Das war ja nicht „Stunde Null“, sondern es gab Vorlaufzeit.

          Ist aber auch egal. Die oftbemühte These, die AfD sei eine Einthemenpartei, ist jedenfalls Unfug. Und die Aussage, dass die AfD von der Zuwanderungskrise profitiert hätte … naja, mal blöd gefragt: Wenn die Regierung große Scheiße baut, wer außer der Opposition soll dann profitieren? Und in der Zuwanderungsfrage ist die AfD zudem ja die einzige wirkliche Opposition, die Altparteien sind sich in der groben Richtung einig bzw. streiten nur um Details.

          Die AfD hat jedenfalls schlicht als konservative Partei genug Potential für den Bundestag. Die CDU ist doch nach links gerückt, um SPD und Grünen Wähler abzujagen. Und das ist auch so lange richtig, wie es für konservative Wähler keine andere Option gibt, weil „rechts der CDU darf nicht …“. Jetzt ist die AfD eine Option für alle, denen die CDU zu weit links ist. Und genau deshalb wird sie ja dämonisiert. Konservative Wähler sollen gefälligst entweder die Fresse halten und auf ihr Wahlrecht verzichten oder trotz aller Schmerzen die CDU wählen.

  14. Welcher normal denkende Mensch sagt denn, die AFD wäre nicht rechts?
    Natürlich ist sie das! Genauso wie sie auch populistisch ist.
    Aber erstens sind das alle anderen Parteien auch( bei denen weiß man nur – sie halten sich nicht dran) und zweitens ist rechts nicht gleichbedeutend mit Rechtsextrem oder Böse.
    Die CDU/CSU sind (eigentlich) auch ‚rechte‘ Parteien…

    Schöne Grüße

  15. “ die Partei wäre ja eigentlich gar nicht rechts“
    Du meinst rechtsextreme, ich wähle diese Partei ja da sie rechts ist ^^.

  16. Ich hab heut morgen schon im Radio davon gehört, und dachte erst

    „Hm, das klingt schon ziemlich extrem. Vielleicht war das aus dem Zusammenhang gerissen?“

    Tja, so kann man sich irren.

  17. Einfach ekelhaft. Leider der braune Schmutz, der sich von der NPD zur AFD bewegt hat. Hier sollte die AFD klar gegen vorgehen und solche Menschen mit diesem Gedankengut ausschließen. Ansonsten ist die Partei einfach unwählbar.

    • In die AfD kannst du nicht eintreten, wenn deine Vita irgendwas wie NPD, Republikaner oder ähnliches aufweist.

      Haben die drei linken Parteien ähnliche No-Go-Kriterien? So mancher Linksextremist aus der Piraten-Konkursmasse sitzt jetzt im Berliner Senat …

      • Also behauptest du, Höcke hätte bezüglich seiner Ideologie und Wortwahl nicht gut in die NPD gepasst?

        Kinki, du wirst albern. Die AfD kannst du gern verteidigen, aber bitte keinen Rassisten wie Höcke.

      • Na das werden die Abgeordneten mit waschechter Neonazi-Vergangenheit, die teilweise auch für die AfD in Parlamenten sitzen, sicher nicht gerne hören^^
        Und dass es die gibt, das weißt du so gut wie ich…

        • Ich will nicht ausschließen, dass aus der Lucke-Zeit noch Altfälle vorhanden sind. Sogar recht wahrscheinlich, denn anfangs ist die AfD so schnell gewachsen, dass sie gar nicht jeden Aufnahmeantrag prüfen konnten.

          Die aktuelle Satzung verbietet die Mitgliedschaft in extremistischen Organisationen, und selbst geläuterte ehemalige Extreme werden nur mit Zweidrittelmehrheit aufgenommen. Lies es nach, die Satzung steht auf der Homepage.

          SPD: „Zur Sozialdemokratischen Partei deutschlands gehört jede Person, die die Mitgliedschaft erworben hat. Es darf aufgenommen werden, wer sich zu den grundsätzen der Partei
          bekennt und das 14. Lebensjahr vollendet hat.“

          CDU: „Mitglied der Christlich Demokratischen Union Deutschlands kann jeder werden, der ihre Ziele zu fördern bereit ist, das 16. Lebensjahr vollendet hat und nicht infolge Richterspruchs die Wählbarkeit oder das Wahlrecht verloren hat.“

          Grüne: „Mitglied von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kann jede und jeder werden, der/die die Grundsätze (Grundkonsens und Satzung) von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Programme anerkennt und keiner anderen Partei angehört.“

          Linke: „Mitglied der Partei kann sein, wer das 14. Lebensjahr vollendet hat, sich zu den programmatischen Grundsätzen bekennt, die Bundessatzung anerkennt und keiner anderen Partei im Sinne des Parteiengesetzes angehört.“

          Keine andere relevante Partei als die AfD will schon kraft Satzung keine Extremisten bei sich haben. Das ist nunmal Tatsache.

        • … gegen den ein Parteiausschlussverfahren läuft. Muss ich nicht erwähnen, weil das im Video auch gesagt wird, wenn man nicht vorzeitig abschaltet.

          Übrigens ist das generell gar nicht so leicht, Parteimitglieder loszuwerden. Die SPD kann im Fall Sarrazin ein Lied davon singen. Auch ein Edathy ist meines Wissens nach wie vor Mitglied.

      • Willst du uns für dumm verkaufen?
        Es gibt genügend Beweise, dass es Nazis in der AFD gibt, die von der NPD zur AFD wechsel. Allein der Vorsitzende der AFD-Jugend ist einer davon! Der NDR und WDR haben einige Dokus darüber gezeigt, dass es genügend Nazis in die AFD gibt!
        Die AFD ist 1zu1 die Republikaner, bzw. schon mehr NPD!

        Mein Glaube an Bildung ist nun verloren, wenn ich so ein rechtes Schaf wie dich hier sehe! Man muss nicht gut heißen was die SPD, CDU … machen. Aber Nazis zu wählen, Lucke (Gründer der AFD) hat es auf den Punkt gebracht, Nazis haben die AFD übernommen, ist ein NO-GO!
        Die AFD hat als wirtschaftsliberale-konservative Partei angefangen und ist nun eine patriotische nationalsozialistische Partei!
        Wer sich dies nicht eingestehen kann, wird auch die Vertreibung und *Ermordung* von Moslems gut heißen die kommen wird, wenn die AFD an der Macht ist!

        Höcke selbst möchte das parlamentarische demokratische Parteiensystem abschaffen! Zitat aus seiner E-Mail!

        Einige Links:
        http://www.ardmediathek.de/tv/die-story/Das-braune-Netzwerk/WDR-Fernsehen/Video?bcastId=7486242&documentId=39911410
        http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2017/Panorama-vom-12-Januar-2017,panoramaarchiv364.html

        • Achso NDR und WDR, na dann muss es ja stimmen! Mein Fehler, ich hab dem Osterhasen und dem Weihnachtsmann geglaubt!

          Von Bildung solltest du lieber nicht reden, alleine schon dass du Patriotismus und Nationalismus in derselben Phrase verwendest, zeigt, dass du eigentlich gar nicht weißt, was du eigentlich sagen willst. Und völlig der Lächerlichkeit preis gibtst du dich an der Stelle, an der du der AfD Mordabsichten unterstellst.

          Will ich dich für dumm verkaufen? Nö, du verkaufst dich selber schon ganz gut!

          • Moment, wer von uns beiden behauptet das der NDR und WDR nicht neutral berichten?

            Patriotismus ist der kleine Bruder des Nationalismus!
            Die AFD ist vom neutralen Patriotismus zum krassen Patriotismus gewandert und nun mit Hoeckes Rede im puren Nationalismus angekommen!
            Nach deiner Ansicht, ist die AFD das Heilmittel. In Wirklichkeit ist sie das Gift! Du blubberst irgendwelche Phrasen heraus, die Null der Realität entsprechen! Es ist eindeutig Bewiesen! Das in der AFD Nationalsozialisten drin sind und diese sind nicht mit Lucke gekommen, sondern nach ihn!

  18. Ein Denkmal der Schande ist ein Denkmal, das entweder schändlich ist oder an eine Schande erinnert. Man kann es so oder so interpretieren. Wenn ich wohlwollend herangehe, kann ich vermuten, dass er es ablehnt, die Deutschen konstant an die Verbrechen ihrer Vorväter zu erinnern und somit ihrem Selbstbild dauerhaften Schaden zuzufügen, was sogar beiden Interpretationen gerecht wird.

    Ich könnte natürlich auch annehmen, dass er meint, Hitler hätte nichts Falsches getan, aber diese Anschuldigung ist so heftig, dass ich sie nur bringe, wenn er es praktisch explizit sagt.

    Ansonsten ist diese Rede repräsentativ für die AfD aus meiner Sicht. Es gibt einen unabstreitbaren wahren Kern, um den herum eine Menge kriegerische Rhetorik entsteht, was die Intentionen des Redners fragwürdig erscheinen lässt. Ich denke auch, dass wir ein positives Verhältnis zu uns selbst aufbauen und mit der Geschichte ins Reine kommen müssen. Was meint er aber damit? Ich kann nicht in seinen Kopf gucken. Deswegen ist diese Partei so schwer zu unterstützen, auch wenn sie inhaltlich nicht zu ignorieren ist.

  19. Das Holocaust-Mahnmal in Berlin ist doch kein Denkmal unserer (historischen) Schande, sondern wir sollten tanzen und frohlocken ob der industriellen Massenmordes, oder was? Soll er es als Denkmal des verpassten Endsieges bezeichnen?

    So, und jetzt ohne Ironie: Ich finde Höcke nicht sonderlich sympathisch, das habe ich schon mehrfach erwähnt. Ich finde seinen Tonfall etwas zu marktschreierisch, wobei ich aber zugestehen muss, dass mir jetzt keine parlamentarische Rede von ihm gegenwärtig wäre; ich kann also nicht beurteilen, ob seine Redeweise im Parlament genauso oder anders klingt.

    Ich kann sogar durchaus nachvollziehen, wenn sich so mancher Linke angesichts eines charismatischen Redners Höcke an einen gewissen früheren, nicht weniger charismatischen Redner erinnert fühlt.

    Aber ich habe die ganze Rede gehört, und ich habe inhaltlich nichts gefunden, was zu der Huffington Post-Bezeichnung als „irre Rede“ führen könnte, abgesehen natürlich davon, dass gewisse Medien jeden Wetterbericht als „irre Rede“ qualifizieren würden, solange er nur von einem AfD’ler vorgelesen wird!

    Was die HP noch vorwirft, nur in Stichworten, sonst wird’s zu lang:
    – deutsche Geschichte: Ja, diese besteht nicht nur aus 12 Jahren, sondern da gehören viele kulturelle Errungenschaften genauso dazu, Schriftsteller, Komponisten und so weiter.
    – Schuldkult: hängt damit zusammen (und auch mit dem Denkmal der Schande): Wo sind denn unsere positiven Denkmäler? Wo ist unser Äquivalent der Abraham-Lincoln-Statue? Wir suhlen uns schon gerne in der Erbschuld der benannten 12 Jahre.
    – Rede gegen das Volk: Höcke verweist darauf, dass die Rede in erster Linie zu wirtschaftlichen Leistungen aufrief, höher, schneller, weiter, mehr Produktivität. Was also, wenn man „das Volk“ von „der Wirtschaft“, „dem Kapital“, „der Politik“ abgrenzt, tatsächlich eher pro Wirtschaft/Kapital war. Was ja sogar eine linke Position sein könnte.
    – Presse blieb draußen: Ja, wer die AfD vom Bundespresseball auslädt, muss eben auch das Echo vertragen können.

    Also wo ist eigentlich das Problem? Man kann natürlich inhaltlich anderer Meinung sein, Deutschland müsse bis ans Ende der Welt Buße tun. Aber wer meint, nach 70 Jahren reichts jetzt mal mit der Erbschuld, ist das schon voll nazi?

    • „Wo sind denn unsere positiven Denkmäler?“
      Are you kidding me?
      – Die Walhalla, die Ruhmeshalle deutscher Geschichte
      – Die Siegessäule in Berlin
      – Das Brandenburger Tor (natürlich nicht als Denkmal konzipiert, im Endeffekt ist es aber der Spiegel der Deutschen, weil bei jedem wichtigen Ereignis dabei)
      – Das Reiterstandbild Friedrich des Großen
      – Das Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar
      – Praktisch jeder Dom in Deutschland, besonders aber die in Mainz, Köln und Trier (wer errät warum diese drei kriegt einen Keks!)
      – Der Dom in Aachen mit dem Thron Kaiser Karl des Großen (was ja quasi unser Äquivalent zu George Washington wäre, irgendwie)
      Und das sind nur die, die mir gerade in ein paar Minuten überlegen eingefallen gibt. Insgesamt gibt es wahrscheinlich tausende Denkmäler in Deutschland, die all die wunderbaren positiven Seiten unserer Geschichte hervorheben.

      Die einzigen, die wirklich exzessiv in den 12 Jahren Erbschuld suhlen sind für gewöhnlich die Rechten, die jede noch so beknackte Aussage damit rechtfertigen wollen, dass man ja nichts mehr sagen darf als Deutscher.

      • Balnazza… danke für den Kommentar, das ist genau die Bubbel in der Kinki steckt… er glaubt selber, dass es nur Denkmäler der Schande gibt. Und Walhalla bei Regensburg ist wirklich toll! Und in der Ecke kann man sich auch gleich die Limes-Linie der Römer anschauen, mit zahlreichen Burgen und Festungen.
        Abgesehen davon, gibt es noch tausende Museen und Stadtarchive, die unzählige, völlig übersehende Ausstellungen zu lokaler Geschichte machen.

      • Mein Fehler. Höcke hat ausdrücklich von der Hauptstadt gesprochen, da wird die Liste schon etwas kleiner. Sonst wäre mir auch noch das Karl-May-Museum eingefallen! 😉

        Und was nun diese 12 Jahre angeht: Ist denn damals der Lucke hingegangen und hat gesagt „ich hab Lust, eine rechts-… (wie auch immer) Partei zu gründen“? Oder waren es nicht vielmehr Blockparteien und Medien, die die AfD von Anfang an als rechts-irgendwas bezeichnet haben? Und zwar selbst als noch nichtmal Merkel von einer Bereicherung mit denen, die neu hinzugekommen sind, träumte, sondern als die Eurokrise vor der BTW 2013 das Hauptthema war?

        Und „das darf man nicht sagen“ wird ja so gerne verulkt. Es geht (noch) nicht darum, dass man für Kritik am Politbüro in einen Stasiknast kommt, sondern es geht um die Art von Gegenreaktion. Widerrede? Gegenmeinung? Kein Problem. Aber mit einer konservativen Meinung riskiert man heutzutage bereits Schäden an Körper und Eigentum. Ich nenne mal die Schüsse auf einen AfD-Plakatierer oder die vielen verwüsteten Parteibüros als Beispiele. Tu quoque? Mitnichten, jedenfalls habe ich noch nirgends davon gelesen, dass irgendwelche Rechts-irgendwas linke Parteibüros entglast hätten. Das schlimmste war wohl ne Patrone im Briefkasten vom Bundesjustizheiko.

        • Man riskiert mit einer konservativen Meinung gar nichts. Man riskiert mit einer rechtsextremen Meinung, dass man entsprechend politisch ausgegrenzt wird und das völlig zu Recht.

          Und wenn du noch 100 Jahre versuchst die AfD als Partei besorgter, konservativer Bürger darzustellen – Bernd Höcke zeigt was die AfD wirklich ist: ein brauner Haufen.

        • Lucke hat damals eine Anti-Euro(pa)-Partei gegründet, die jedoch von anfang an auch Anlaufstelle für rechte Genossen war (was logisch ist, wer gegen die EU wettert ist ja erstmal für einen Nazi sympathisch, auch wenn derjenige gar nicht dahin will). Diese Elemente hat man auch gerne aufgenommen, jede Form von Aufmerksamkeit war erstmal willkommen. Blöd nur, dass genau diese Elemte dann Lucke aus der Partei geputscht und damit jeglichen Anspruch von „wir sind Liberale“ ausgelöscht hat.
          Und ja, auch Lucke war ein Populist. „Lassen sie mich Ausreden“-Lucke war zu der Zeit nicht umsonst ein Sprichwort. Oder wie hat es die heute-show ausgedrückt: Bernd Lucke, der Mann, der in in einer Woche fünf Talkshows besucht in denen er sagt „lassen sie mich ausreden“, um sich danach zu beschweren, dass der AfD Medienpräsenz verweigert wird.

          In Dortmund hat es -so zumindest das letzte, was ich gelesen habe- ein Wahlkampfveranstaltung der SPD am Wahlabend (oder war es ein Wahllokal? Weiß es nimmer) von Rechten gestürmt worden, wurde dann durch die Anwesenden (Helfer+Wähler+Politiker) verhindert. Auf die OB von Köln wurde eingestochen.
          Auch das zeichnet die AfD seit jeher aus: Die mit Abstand weinerlichste Partei des Landes. Wahlplakate aller Parteien werden verunstaltet und abgerissen, aber bei der AfD ist das natürlich was besonderes und ein Angriff auf das Grundgesetz und überhaupt leben wir ja quasi schon in einem linken Unrechtsstaat.
          Mit einer konservativen Meinung riskierst du in 90-99% des Landes gar nichts, außer vielleicht die Gefahr das die Leute dich schief anschauen, weil du Blödsinn redest (hi komischer Typ von der CDU damals auf der Wahlveranstaltung an meiner Schule!). Frag mal die Linken, die werden sogar im Bundestag bis heute angefeindet und ihnen wird der parlamentarische Mindestrespekt verweigert.

          • Selbst wenn ich deiner Logik folge, dass alles EU-kritische nazi wäre … Lucke persönlich wurde für seine Eurokritik als Rechtsaußen gebrandmarkt.

            Die Trennlinie zwischen Lucke und Petry war übrigens nicht die generelle politische Ausrichtung (liberal, konservativ etc.), sondern hauptsächlich die Einstellung gegenüber NATO und Russland. Lucke hat bedingungslos an der NATO geklebt und auf Putin eingedroschen, Petry war kritischer.

            Was nun Übergriffe auf die Parteien betrifft, so scheint es in der Tat schwierig, hard facts zu finden. Angefangen damit, dass offenbar überhaupt nur rechte Übergriffe auf linke Parteien statistisch erfasst werden; linke Gewalt gibts offenbar nicht. Und selbst wenn alles erfasst würde: Wer würde dann zählen, wieviele Wirte von Antifanten eingeschüchtert wurden, um bloß nicht die AfD in ihr Lokal zu lassen?

            Es bleibt halt eine Frage des persönlichen Eindrucks: Du meinst, die AfD sei weinerlich, ich habe den Eindruck, die AfD wird systematisch, mit Billigung der Altparteien, drangsaliert.

            Vielleicht nur ein Beispiel: Ich war jahrlang in der FDP aktiv. Nie habe ich von Übergriffen gehört. Bei einem einzigen Infoabend der AfD habe ich dagegen gleich von zwei Leuten gehört, denen die Reifen zerstochen waren. Und das war noch zu Lucke-Zeiten, die AfD war also recht jung. Klar, auch das ist nicht repräsentativ. Es trägt jedoch zu meiner persönlichen Überzeugung bei.

          • Ich habe nicht gesagt, dass jeder EU-Kritiker gleich ein Nazi ist. Aber du wirst doch zugeben, dass wenn ein Nazi die Wahl aus allen Parteien hat die irgendwie halbwegs ernstzunehmen sind, dann wird er wohl am ehesten die nehmen, die ganz klar gegen die EU aufgestellt ist, oder? Schon rein aus Spektrumsgründen sind die Union und die AfD einem Nazi viel näher als z.B. die FDP, aber die AfD war noch jung, da kann man ja mal gucken, was noch so geht.

            Nehmen wir dein Beispiel mal als aussagekräftig beweist das nur, dass wir nicht in dem linksautoritären Staat leben, den du manchmal gerne zeichnest. Denn in einem extremistisch bestimmten Staat (egal ob links oder rechts) wäre eine Mitte-Partei wie die FDP auch angefeindet worden. Die AfD ist aber nicht mitte, nichtmal so’n bisschen. Damit zieht sie natürlich den Zorn gewaltbereiten Idioten auf sich. Das geschieht aber auch überall da, wo rechte Gruppierungen Fuß gefasst haben. Gab es nicht vor einiger Zeit den Bericht über einen Bürgermeister aus dem Osten der zurückgetreten ist, weil ihn Nazis/“besorgte Bürger“ angefeindet und bedroht haben? Wie viele Fensterwürfe hat es in den letzten zehn Jahren gegeben, verübt von Rechten? (Und wie viele davon wurden von „Anarchisten“ verübt, denen es eigentlich total egal ist, ob sie nun eine linke oder eine rechte Scheibe einwerfen?)
            Die AfD ist einfach in dieser Hinsicht nichts besonderes. Das soll nicht heißen, dass ich es gutheiße, Gewalt dieser Art hat nichts in einer politischen Debatte zu suchen, aber es stellt die AfD eben auch nicht heraus. Alle anderen Parteien haben akzeptiert, dass solche Vorfälle passieren, die AfD denkt immer noch, sie wäre bereits so toll, dass nur noch Gewalt sie niederringen kann.

            Davon ab -und das ist keine Rechtfertigung!- legt die AfD es aber auch bisweilen darauf an. Wer wie Höcke gerne am rechten Rand schmust darf sich nicht wundern, wenn er von Linksextremen angefeindet wird. Es wundert sich ja auch niemand, dass „besorgte Bürger“ die Künast anfeinden nach ihrer seltsamen Polizeiaussage. Irgendeinem pisst du als Politiker immer ins Müsli, dass ist halt so.

        • Ernsthaft, du hast noch nichts davon gehört das Rechte (extreme), Menschen mit, ich sag mal, anderen politischen Meinungen, bedroht oder körperlich Schäden zugefügt haben ? Oder ist das erst schlim wenn es explizit um Politbüros geht ?

          http://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/782840/buergermeister-vermutlich-wegen-asylplaenen-niedergeschlagen
          http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2016/Zunahme-rechter-Gewalt-gegen-Politiker,gewalt408.html

          Einfach mal blind fix bei Google gesucht. Willkürlich rausgegriffen. Waren nicht der einzige Treffer.
          Aber klar … alles linksversiffte Medien

          Find es lustig. Du prangerst einseitige „Berichterstattung“ an bist aber selbst mindestens genauso einseitig.

          • PS: Mir gehts nicht drum linke Gewalt zu relativieren. Ich lehne Gewalt jedweder politischen Couleur ab.
            Aber man muss ja nun wirklich nicht so tun also würde nur die AfD hier Opfer solcher Idioten werden. Ich glaube gewaltbereite Anhänger gibt es auf beiden „Seiten“ zuhauf

          • Natürlich gibt es rechte Gewalt. Und natürlich ist jede Straftat eine zu viel, aber politische Gewalt ist in der Tat noch eine Stufe bedenklicher. Denn die Leute schädigen nicht nur die einzelne Person, sondern sie schädigen die Demokratie. Die lebt nämlich vom fairen Meinungswettbewerb, und wenn dieser Wettbewerb durch Gewalt behindert oder sogar ersetzt wird, dann landen wir wieder im Faschismus. Damals gab es die SA als organisierte Prügeltruppe der Regierung.

            Und heute? Nun, eine gut strukturierte Organisation erkennt man hauptsächlich bei der Antifa. Es gibt mehr als genug Berichte, dass bundesweit der Transport zur „Gegendemo“ organisiert und sogar ein Stundenlohn gezahlt wird. Und über indymedia als Hetzportal – natürlich unbehelligt von Heiko Maas – brauche ich wohl auch nicht viel zu erzählen.

            Daher meine Einschätzung: Linke Gewalt ist in der derzeitigen politischen Auseinandersetzung ein deutlich größeres Problem als rechte Gewalt.

            Natürlich gibts für beide Seiten keinerlei Rechtfertigung. Aber der Ausgangspunkt war ja, wer für seine Meinungsäußerung eher Repressalien zu befürchten hat, und das ist ziemlich eindeutig.

          • okayokayokayokay…Prinzipien sind da um gebrochen zu werden…

            Bitte lieber Gott sag mir, dass er nicht gerade die Mär vom Stundenlohn für Gegendemonstranten in den Ring geworfen hat.

            Hm…wie wohl zigtausende Menschen zu den Pegida-Demos nach Leipzig kamen? Da waren bestimmt auch viele von außerhalb dabei. Diese Schufte werden sich doch nicht in Gruppen organisiert haben und gemeinsam angereist sein. Ich will doch hoffen, da kam jeder einzelne auf seinen eigenen Füßen angewatschelt.

            So, jetzt bin ich aber wirklich still…

    • Verteidigst du den Nazi etwa? Hat dir die „Final Solution“ nicht gereicht um zu zeigen wo solche Leute an der Macht hinführen? Und sag nicht die Parallelen seien nicht offensichtlich.

  20. Naja, am selben Tag scheiterte das Verbotsverfahren der NPD. Auch wenn die Begründung des Gerichts in eine gänzlich andere Richtung ging, ist das was hängen bleibt „soweit Rechts ist ok“. Das da es da, bei Höcke und Konsorten, ganz feucht im Schlüpper wird ist kein Wunder.
    Wir werden sehen, wie weit die AFD noch weiter nach rechts ruckt. Vermutlich müssen wir uns mit dem Gedanken anfreunden, dass ein gewisser Anteil unserer Gesellschaft die freiheitlich liberalen Grundwerte ablehnt, auf denen diese Republik errichtet wurde.
    Was mich wirklich verstört ist, wie weit die Partei im konservativen Bereich anklang findet.
    Da gibt es Leute, die fürchten echt um unser Grundgesetz und meinen nun gnadenlos und völlig undifferenziert gegen alles vorgehen zu müssen, was nicht ihrem Weltbild entspricht. Das sind quasi Leute, die ihr Haus abbrennen weil sie angst vor Einbrechern haben.

    • Ich möchte erwähnen das ich absolut gegen die NPD bin, doch war ich froh das dieses NPD Verbot gescheitert ist. Warum?
      Die NPD kann man vergleichen mit einem Patienten der an einer Krankheit leidet wo es sicher ist das dieser Patient stirbt. Es gibt dort interne Machtkämpfe und jeder misstraut den anderen. Dadurch zerstört sich diese Partei von innen von selbst. Doch was würde passieren wenn die NPD verboten wäre? Die leute die dort wären würden Parteien wie die AfD oder der dritte Weg anschließen. Da die AfD nach aktuellen Umfragen dieses Jahr in den Bundestag zieht, könnte es passieren das dann dort ein Pastörs dort einzieht. Dazu würde sich die AfD deutlich radikalisieren wenn dort die Nazis der NPD aufeinmal zur Wählerschaft gehören.
      Die andere Variante wohin viele abwandern würde wäre der dritte weg und diese ist jetzt schon deutlich radikaler als die NPD. Aus Leuten die evtl der NPD nicht schaden wollten und sich deshalb zurück gehalten haben könnte eine größere Gefahr werden.
      Und auf meine Metapher am Anfang zurückzukommen. Es ist besser sie in der NPD zu haben und sich gegenseitig zerfleischen zu lassen, bis die Partei von selbst stirbt oder aktive Sterbehilfe zu leisten.

  21. Es ist einfach nur erschreckend, dass jemand sowas von sich geben kann… Auch noch im watzke, bisher möchte ich den Laden ja… Natürlich kommt er sein gift in Dresden ausspucken – haben wirs wieder in die Zeitung geschafft… Die Demo dagegen vorm Ballhaus wird überregional leider mal wieder nicht erwähnt.

    Geht doch bitte einfach woanders hin mit eurer Nazi scheiße. Und nein, ich stelle euch nicht in die rechte Ecke – ihr seid bereits dort.

  22. Schon komisch, dass bei einer Rede für die „junge alternative“ nur alte Omas und Opas im Publikum sitzen.

    Dass der Höcke als Kind 3 mal hochgeworfen und nur 2 mal wieder aufgefangen wurde, ist aber schon hinlänglich bekannt.
    Bin wie immer gespannt darauf, wie die AfD-Anhänger das jetzt wieder rechtfertigen wollen. Wahrscheinlich wird wieder die Meinungsfreiheit dafür missbraucht.

  23. Irgendwie verstehe ich nicht was an “Denkmal der Schande im Herzen der Hauptstadt” jetzt verwerflich ist. Es ist schließlich eine Schande, dass soetwas passiert ist?

    Habe mir allerdings auch nicht das Video angeguckt, vll aus dem Kontext?

    • ne das ist schon eindeutig der richtige Kontext. Die Gesinnungspresse titelt natürlich „Höcke bezeichnet das Mahnmal als Schande“, eben wie „Gauland möchte Boateng nicht als Nachbar“ oder „Petry will auf Flüchtlinge schießen“.

      Wenn du das Original kennst, besuche einfach ne Antifanten-Veranstaltung und ruf dort „Marx ist scheiße“. Nach der körperlichen Behandlung, die du dann erfährst, kommst du dann auf solche Überschriften!

      • Du hast völlig recht, es wurde falsch wiedergegeben. Korrekt muss es heißen „Petry will auf Flüchtlinge schießen LASSEN“. Einfach unverschämt, wird da einfach ein Wort weggelassen!
        Und ja, ich habe das Interview damals gelesen und erinnere mich jederzeit gerne an Petrys Eiertanz in den folgenden zwei Wochen, zusammen mit Oma Storchs „ausversehen auf Enter gekommen“-Anekdote.

        • Ich finde das sehr viel passender als Lügenpresse. Es gibt zahlreiche Umfragen unter Journalisten, aus denen sich ergibt, dass – ich verkürze – Journalisten weit überdurchschnittlich linke Parteien präferieren, weit über 50%. Besonders die Grünen sind unter Journalisten stark vertreten.

          Ich glaube nicht, dass sich die großen Medien bewusst absprechen, um im Wortsinne zu „lügen“. Aber tendentiell suchen die Redaktionen eben bei rechten Parteien das Haar in der Suppe, während sie die linke Politik der aktuellen Regierung bejubeln. Man könnte es auch vornehmer ausdrücken: Die kritische Distanz, die der Journalismus gegenüber der Politik haben sollte, um seiner Aufgabe als vierte Gewalt nachzukommen, ist gegenüber der AfD deutlich größer als gegenüber der Regierungspolitik.

          Gesinnungspresse – ich erhebe kein Urheberrecht auf diesen Begriff – erscheint mir deshalb passend.

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