TEILEN

Die Stiftung der KZ-Gedenkstätten in Thüringen hat den AfD-Landes- und Fraktionschef Björn Höcke vom Holocaust-Gedenktag ausgeladen […] „Nach seiner Rede in Dresden ist eine Teilnahme von Herrn Höcke an der Kranzniederlegung im ehemaligen KZ Buchenwald nicht akzeptabel“, sagte der stellvertretende Direktor der Stiftung Rikola-Gunnar Lüttgenau.

Die absolut richtige Reaktion meiner Ansicht nach – mehr muss man dazu nicht sagen. In dem Artikel steht zum Thema Höcke noch folgender Absatz…

Kritik an seinem Auftreten erhält Höcke vor allem von Parteichefin Frauke Petry […] In einer am Mittwochabend verschickten E-Mail an die Mitglieder schrieb sie: „Als Partei haben wir nach all diesen Auftritten dutzende Veranstaltungsorte, Unterstützer und Spender verloren, auch der AfD wohlgesonnene Verbände ziehen sich zurück, und die Verankerung in der Gesellschaft wird dadurch immer schwieriger.“

Ich nehme weder Frau Petry ihre „interne Kritik“ ab, noch glaube ich, dass die Rede Höckes in irgendeiner Form Ablehnung in der AfD findet. Im Gegenteil: Es passt genau ins System. Kontroverse um jeden Preis, um in den Medien präsent zu sein und dabei das rechte Spektrum abzufischen. Ein Höcke-Rauswurf wäre die einzig annehmbare Reaktion gewesen. Ihn in der Partei zu lassen, ist in diesem Fall ein klares Statement. Daher kann man sich den „Pseudo-Kritik-Zirkus“ im Grunde auch sparen…

Quelle: Zeit.de


Anzeige

7 KOMMENTARE

  1. Naja, ich glaube nicht dass man so einFach den Höcke ausladen kann, die Gedenkstätte ist schließlich keine private Einrichtung und er wird ja wahrscheinlich verpflichtet sein daran teilzunehmen.

    • Doch, das geht schon. Auch Schulen und Ämter können, jeweils durch ihren Obermuftichef, Hausverbote erteilen, jedenfalls solange diese nicht in Konflikt mit höheren Rechtsgütern geraten.

      Beispiel: Hausverbot einer Schule gegen Schüler: Konflikt!
      Hausverbot gegen renitente Eltern: No fxxxing problem!

      Was meinst du, wie oft Jobcenter schon ihre Hartzer rausbefördert haben, wenn die dem/der Sachbearbeiter/in zu nahe gekommen sind?

      Und da es für den Höcke mit Sicherheit keine Anwesenheitspflicht gibt, die jedenfalls nicht höherwertig wäre als der Wunsch des Hausherren, ihn nicht zu sehen, und ein Hausverbot für einen Tag ziemlich sicher auch nicht unverhältnismäßig ist, sehe ich kein Problem.

      Schon kritischer war es wohl heute morgen im Landtag, da wollte man ihn wohl anlässlich der Gedenkminute rauswerfen, und das hat er – Abgeordneter, „ich arbeite hier!“ – sich richtigerweise nicht gefallenlassen, obgleich er dann freiwillig aus Deeskalationsgründen rausgegangen ist. (Falls es denn so war, Quelle: Fakebook!)

      Nur ein „Hausverbot“ in der Partei – sprich: ein Rauswurf – hat eben ganz andere Hürden, und das ist prinzipiell auch gut so, denn immerhin stehen Parteien nach dem Grundgesetz unter besonderem Schutz. Dass Höcke immer noch in der AfD ist, kann man der AfD nicht anlasten. Die SPD wir ihren Sarrazin ebensowenig los wie die CDU ihre Steinbach!

      • Kleine Korrektur: Auch eine Schule kann einem Schüler Hausverbot geben, man kann (zumindest in NRW) als Schulleiter einen Schüler für bis zu zwei Wochen am Stück vom Unterricht ausschließen.

        Den „Rauswurf“ zur Gedenkminute im Parlament (sollte das so sein) halte ich btw auch für übertrieben. Aus dem Parlament fliegt man wegen grober Störung der Sitzung, aber nicht, weil man ein Arschloch ist. Da geht unsere demokratische Grundordnung einfach über persönliches Gerechtigkeitsempfinden.

  2. Der Typ ist schon etwas dämlich, erst über ein Denkmal für die ermordeten Juden in Berlin kritisieren, dann aber unbedingt an einer Gedenkveranstaltung für eben diese ermordeten Juden teilnehmen wollen.

    Naja, es scheint mir er provoziert sehr gerne.

  3. Er will einfach trotzdem kommen. Als Antwort an die Stiftung schrieb er:
    „es steht Ihnen schlicht nicht zu, zu entscheiden, wer für ein Verfassungsorgan an dieser offiziellen Gedenkveranstaltung teilnimmt und wer nicht“. Weiter schrieb der Thüringer AfD-Chef, „deswegen werde ich selbstverständlich zusammen mit einem Kollegen am 27. Januar 2017 ab 14:00 Uhr meiner Trauer um die Ermordung der deutschen und europäischen Juden Ausdruck verleihen“.

    Es passt halt wirklich! Aufregen und Medienpräsenz um jeden Preis.

    Link: http://www.mdr.de/thueringen/gedenkstaette-buchenwald-hoecke-afd-100.html

    • Na den Haufen hat die Verwaltung der Gedenkstätte ja mal geflissentlich ignorieren können.

      So ist das eben, wenn man um jeden Preis seine Eier auf den Tisch knallen will, irgendwann ist jemand da, der mit dem Hammer nochmal obendrauf hauen kann.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here