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Der für Samstag geplante Auftritt des türkischen Ministerpräsidenten Binali Yildirim in einer großen Arena in Oberhausen ruft unter deutschen Politikern heftige Kritik hervor. Besonders Front macht FDP-Bundesvize Wolfgang Kubicki: „Wir müssen erkennen und uns dem entgegenstellen, dass die Türkei dabei ist, eine Parallelgesellschaft in Deutschland zu etablieren“, sagte er.

Was würdet Ihr tun? Die Meinungsfreiheit respektieren und die Sache zulassen? Oder „Yildirims Werbefeldzug für eine Diktatur in der Türkei“ verbieten?

Quelle: T-Online.de


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44 KOMMENTARE

  1. Wäre ja dafür das man bei der Veranstaltung mit einer riesigen Konfettikanone Abschiebebescheide in die Menge feuert.

    Nicht zu fassen das man hier einem Despoten die Bühne für seine Propaga.. öm ich meine seinen „Wahlkampf“ bietet.

  2. Aha, der türkische Ministerpräsident macht Wahlkampf in Deutschland, darf Merkel jetzt auch Wahlkampf im Ausland machen? Mal ne kleine Frage, wenn hier so viele Türken leben, die Erdogan abfeiern, warum wollen sie dann in Deutschland leben? Und nein, ich rufe hier nicht „Ausländer raus“, aber so geil kann’s ja dann dort wohl doch nicht sein.

  3. Zulassen, zur Gegendemo gehen und Position zeigen, aber bitte ohne Rassismus Dreck. Ich bin ja von jeher dagegen das Demorecht einzuschränken, halte aber das Recht und die persönliche Pflicht entsprechend auf der Gegendemo zu stehen für genauso wichtig.
    Die Graue Wölfe Mobi läuft und die Gegenmobi auch. Hat Konfliktpotenzial, aber AKP und Wölfe die durch Innenstädte ziehen und Kurd*innen, Jüd*innen und Linke und deren Geschäfte und Einrichtungen angreifen hatten wir im letzten Jahr schon und soweit darf es nicht wieder kommen.

  4. Klares NEIN ZU Antidemokratischen Properganda Veranstaltungen. Nix anderes sind das.
    Wer den Gottesstaat versucht über alles andere zu stellen hat den Demokratischen Grundgedanken in der EU missverstanden. Freie Meinung die mit Füsse getreten wird, Akademiker die ihre Arbei willkürlich verlieren nach lust und laune von Gottimperator Erdogan.
    Ganz klares NEIN zum versuch eine Paralelgesellschaft in unserer Heimat zu errichten (tendenzen sind schon genug da). Ganz klares NEIN zu Rasissten und unterdrückung, denn genau das macht die Türkische regierung.

    Die einzige möglichkeit wo ich zustimmen würde ist: Wenn alle anderen Parteien die es in der Türkei gibt auch frei und ohne Zensur sprechen und aufklären können.

    Des weiteren bin ich absolut der Meinung: Die Türkei hat sich sofern sie in die EU wollen UNS anzupassen und nicht andersrum.

  5. Meinungsfreiheit bedeutet nicht werbefreiheit (siehe z.B. Tabakindustrie).
    Jeder Deutsche, Türke oder Hochtibeter kann erdogan toll finden und das auch öffentlich sagen. Aber gezielte Wahlkampfveranstaltungen sind halt was anderes. Für sowas braucht man sowieso eine Genehmigung und die sollte in diesem Fall einfach nicht erteilt werden.

    Türkische Innenpolitik sollte in der Türkei stattfinden.

  6. Also in erster Linie ist es ja schon witzig, das „Deutschtürken“ also quasi Freilandhühner sich für Käfighaltung in der Türkei aussprechen 😀

    Des Weiteren erinnere ich mich, das erst vor kurzem Bundestagsabgeordneten verboten wurde, die deutschen Soldaten in der Militärbasis zu besuchen die im Auftrag der Nato dort stationiert sind.

    Dazu kommen diese großen kulturellen und vor allem politischen Unterschiede, allein aus all diesen Gründen würde ich solche Auftritte nicht erlauben.

  7. Meinungsfreiheit in Deutschland sollte nur für deutsche Staatsbürger gelten. Wir müssen uns keine Arschlöcher aus dem Ausland importieren, davon haben wir selber genug.

    • Da muss ich Dir widersprechen. Unsere Grundrechte gelten zunächstmal IN Deutschland. Es gibt ein paar „Deutschenrechte“, aber im großen und ganzen gelten die wichtigsten Grundrechte für jeden Einwohner. Und das ist gut so; stell dir mal vor, die Menschenwürde oder das Recht auf Leben würde für Ausländer nicht gelten …

    • Also deutsche Arschlöcher gibt es wohl auch jede Menge.
      Ich sehe das so, wenn man der Terrororganisation PKK hier erlaubt öffentliche Reden zu halten, dann muss man es demokratisch gewählten Politikern auch gestatten.
      Ansonsten denke ich sollte jeder Politiker in seinem eigenen Land Politik betreiben. Das gilt auch für deutsche Politiker, wie Huch und Roth, die sehr aktiv Politik in der Türkei betreiben.

    • (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

      (2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

  8. Ach… sô langsam dämmert es also auch dem letzten, dass die Türkei durch gezielte Zuwanderung türkischer einwanderer diesen Staat unterminiert.

    Echt spannend, wie spät es manche ‚moralisch überlegenen‘ immer erst merken, wenn es zu spät ist.

    Vorrausschauendes handeln ist halt nicht jedermanns sache. Die Zukunft wird uns alle für die Fehler dieser Menschen strafen.

  9. Die Türken, die die Türkei in ihrem aktuellen Zustand unterstützten, gibt es. Durch Verbote verschwinden sie aus der Arena in Oberhausen, aber nicht aus der Gesellschaft.

    Viele Leute, die die autokratischen und nationalistischen Entwicklungen in der Türkei unterstützen, haben das Land (Deutschland), in dem sie leben, nie als Heimat kennengelernt. Für mich spielt dafür eine große Rolle die schrecklichen sozial politischen Entwicklungen und die nicht vorhandene Integrationspolitik. Ein passendes Beispiel: die besten sozial Arbeiter in den großen Städten im Ruhrpot sind die Salafisten. Nicht wegen ihrer Ideologie, sondern weil sie die einzigen sind, die vielen Menschen, die von der Gesellschaft ausgestoßen sind und keine Perspektive haben, eine Perspektive geben. Sie schaffen es durch ihre Aufmerksamkeit für solche Menschen, dass sich diese Menschen wieder wichtig fühlen und als Teil von etwas. Solange es nicht mehr soziale Programme gibt und mehr sozial Arbeiter, die genau das gleiche machen, nämlich solchen Menschen eine Zukunft zu geben, werden sie sich immer wieder von sowas beeindrucken lassen.

    Ein Türke, der in Essen im Ghetto lebt hat keine Identifizierung für Deutschland, das Land, was zu lässt, dass er in irgendwelchen schimmeligen sozialen Wohnungen verkommt, die von privaten amerikanischen Unternehmen geführt werden. Aber wenn er in Oberhausen in der Arena steht, dann hat er zumindest das Gefühl das es Hoffnung gibt und die gibt ihm LEIDER ein verrückter Diktator…

    • Auszüge daraus sind mit Abstand die absolute Härte. Integrationspolitik? Ghettos? Ausgeschlossene?

      Alles was man raus lesen kann ist, die sind nicht Schuld, alle anderen sind Schuld.

      Es gab noch nie eine Integrationspolitik, um Essen ist keine Mauer und jeder Moslem der kommt wird nicht einem Ghetto in Deutschland zugewiesen. Wenn man kein Bock hat die Sprache zu lernen dann wird man Putzfrau oder Bauhelfer (Ungelernter Wahlberuf ist austauschbar)

      Wenn man zu bequem ist seinen Kindern beizubringen wie das Leben hier läuft dann werden die Kinder eben nichts Besseres. Klar ist alles unsere Schuld weil, es wird ja von Einwanderern viel mehr verlangt als von Einheimischen.(Ironie)… Deutschland-Leistungsgesellschaft, gilt für alle.

      Wenn man Salafisten nicht rauswirft das Sie da wo Sie herkommen Ihren Dreck ablassen können dann kommt das eben vor. Es ist doch völlig egal ob die Zeugen Jehovas oder Scientology vor der Tür stehen, wenn ich mich darauf einlasse dann bin ich selber Schuld.

      Ich bin mit jemand verheiratet, seit 20 Jahren, Einwanderer Kind 2 Generation, kommt wenn man es so sagt aus einem Stadtteil der eben keinen positiven Namen hat. Keines ihrer Geschwister steht schlecht da.
      Das ist keine Integration, das ist harte Arbeit, das ist der Wille etwas zu erreichen im Leben.
      Hier gilt für jeden wenn du was willst dann kämpfe darum, niemanden wird etwas geschenkt.

      Hut ab vor meinen Schwiegereltern, 1960 in Deutschland mit nichts gestartet und dafür gesorgt das ihre 4 Kinder vom Rand direkt in die Mitte der Gesellschaft wachsen. Hut ab vor meiner Frau, die Ausländerin ist(seh ich selber zwar nicht so, kann man aber so stehen lassen, für mich ist jeder „Mensch“ egal woher) und weder eine Quote noch einen Sozialarbeiter brauchte um Führungskraft in einem großen Unternehmen zu sein.
      Ja das ist alles Glück und Schicksal wenn man es sich nur lange genug einredet…..oder harte Arbeit(Möglicherweise).
      Deutschland ist besser als die meisten Länder der Welt, klar kann man sich alles kaputt reden, das nützt nur niemand was.

      Die Sprache und die Einstellung ist die Grundlage, der Rest ist Arbeit.

      • Meine Freundin wohnt seit jetzt knapp einem Jahr bei mir, vorher Fernbeziehung.
        Vorm Umzug angefangen, Grundlagen Deutsch zu lernen.
        Am Anfang war das natürlich trotzdem noch sehr, sehr, sehr mau.

        Ergo erstmal keine Arbeit. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten,
        1.) Ich weine und fordere, dass das Land mir entgegenkommt
        2.) ICH bewege mich.

        Sie wählte letzteres, freiwillig in einen Sprachkurs, in der vorhandenen Freizeit viel unter Menschen gegangen, im Tierheim ehrenamtlich ausgeholfen, viel die Sprache geübt.
        => Gut bezahlte Arbeitsstelle mit Hauptverkehrssprachen dt. und eng. gefunden und weiter am lernen.

        Böses Deutschland!

        [Amtsbesuche mag sie aber noch nicht alleine machen, da muss ich mit. Klappt sprachlich zwar auch, wenn sie alleine geht, aber sie will nicht auf englisch wechseln und hat sonst Angst, irgendwas doch nicht ganz zu verstehen.
        Wenn dann da aber eine Mutter mit 3 Kindern sitzt, und der älteste Sohn das komplette Gespräch dolmetschen muss, sind wir eben verwundert. Es ist eben eine Bringschuld, und wenn man bringt, ist die BRD doch noch ein Land, wo man vergleichsweise viel bekommt.]

  10. Das „Problem“ ist nicht über die Meinungsfreiheit zu lösen, sondern über die Reisefreiheit bzw. Grenzsicherung. Ja, wir haben Meinungsfreiheit in Deutschland. Ein hohes Gut.

    Aber: Was immer wieder gerne übersehen wird, gerade auch in der Zuwanderungsdebatte: Das Grundgesetz und seine Grundrechte gelten auf deutschem Grund und Boden, nicht auf der ganzen Welt. Solange der Sultan in Ankara auf dem Thron sitzt, gelten für ihn die deutschen Grundrechte nicht, sondern erst, wenn er hier ankommt.

    Wenn man also verhindern will, dass Erdogan in Deutschland Wahlkampf macht, dann darf man ihn nicht nach Deutschland lassen. Ganz einfach. Und keine soll mir was von offenen Grenzen erzählen: Bei Edward Snowden gehts doch auch!

    • Mal eben off topic .. ich finde es gut das Du deine Meinung schreibst und dich nicht von Anfeindungen hindern lässt. Man muss nicht mit allem einverstanden sein, aber du hast nun mal das Recht dich zu äußern. In einigen deiner Punkte kann ich dir zustimmen, oder zumindest nachvollziehen welcher Gedanke dahintersteckt.

      Auf der anderen Seite finde ich Balnazzas Meinung ebenfalls gut und wichtig! Es ist schön so kontroverse Kommentare zu lesen, das regt zum nachdenken an – und das nicht nur in eine Richtung!

      Natürlich noch ein Lob an Steve, dass er auch schwierigere Diskussionen zulässt!

      Ich denke, du und Balnazza in einer Person .. das wäre doch bestimmt der perfekte Politiker für eine gesunde Mitte! 🙂

      • Naja, das wäre dann sowas wie die griechische Sozialistisch-Nationale Koalition unter Tsipras! Ich weiß nicht, ob das auf Dauer gutgeht!

    • Prinzipiell hast du recht, was aber dann auch zu des Pudels Kern führt: „Der Kerl“ (der Premier halt) kommt ja vordergründig gar nicht für die Rede nach Deutschland, sondern für irgendeine Sicherheitskonferenz in Hamburg (oder München? Sorry, bin noch nicht ganz da). Jedenfalls irgendwo, wo man sich nur zweimal verlaufen muss und schon ist man in Oberhausen.

      Von daher würde ich deinen Vorschlag etwas umformulieren: Zu der Konferenz soll er natürlich gerne kommen, ist ja auch wichtig, Diplomatie und der ganze Kram. Aber es gibt keinen Grund danach nach Oberhausen zu pilgern und da eine Volksrede zu halten.

      @Malonio: Danke für die netten Worte, aber ich bin mir selbst oft uneins genug, da kann ich Kinki in der Mischung nicht gebrauchen 😀

      • Das wäre auch eine Möglichkeit. Es besteht ja generell die Möglichkeit, den Aufenthalt auf bestimmte Orte oder Regionen zu beschränken.

        Aber mal realistisch: Davon wird nichts passieren, und zwar, weil Merkel uns erpressbar gemacht hat. Sobald wir der Türkei in irgendeiner Form vor die Haustür scheißen, werden dort die Schleusen geöffnet und wir haben mal wieder ne Million Moslems vor Wien stehen!

        Man kann von der Flüchtlingspolitik insgesamt halten, was man will, aber einerseits einen deutschen Grenzschutz für unmöglich zu erklären, dann aber andererseits einen Diktator wie Erdogan dafür zu bezahlen, dass er seine Grenze schützt, ist einfach nur schäbig.

        • Der deutsche Grenzschutz ist definitiv schwieriger als der Türkei-Deal. Der Engpass Bosporus ist viel leichter zu überwachen als die deutsche Ost- bis Südostgrenze.

          Ich persönlich halte Europa nicht für erpressbar (obwohl natürlich je schwächer die EU, desto schlechter die Position). Es ist ja nichtmal erwiesen, dass es die Türkei ist, die den Strom aufhäl, eventuell tun unsere Balkanfreunde da schon ihr übriges. Der „Skandal“ an der Geschichte ist, dass der Türkeideal uns Zeit verschaffen sollte, die europäischen Lösungsansätze voranzubringen, dass gelingt aber nur sehr, sehr schleppend. Es müsste Geld, Logistik und Personal nach Griechenland gepumpt werden, um da die europäische Grenze abzuriegeln. Wenn alle sich daran beteiligen kommen wir sogar recht günstig dabei weg.

          • Unsere Balkanfreunde werden dafür aber auch angefeindet.
            Wenn jetzt „mehr Druck“ aus der Türkei kommt, weil die den Deal kündigen => Mehr Druck auf den Balkanfreunden.
            Balkanfreunde reagieren => Eu wird böse.
            Balkanfreunde könnten dann denken, „ach gut, Wursten wir auch auf Schengen, macht eh jeder“ => …

            Daher hast Du sicher Recht: Man MUSS europäisch die europäische Grenze sichern.
            Man darf da als Deutschland aber nicht sagen: die andern müssen, im Vertrag steht das so, also macht endlich!“ sondern muss helfen. Die dänische Grenze zu bewachen ist ja nun nicht unbedingt so aufwändig wie die Griechische…

            (wobei ich die Grenzkontrolle vermisse, da waren immer sehr, sehr nette Beamte und süße Hunde ;))

  11. Da ich die USA als stärkste Demokratie sehe würde ich schauen wie sie ausländischen politisch Motivierten Organisationen umgehen. Genau, das FBI macht den Laden binnen 2 Wochen platt.

    Sollte hier auch gemacht werden, hat nichts mit „Meinungsfreiheit“ zu tun.

  12. Da er und sein Gefolge die Abschaffung der Demokratie vorrantreiben, ist das ganz klar eine Staatsgefährdende Nummer und daher zu verbieten oder auszunutzen vom Verfassungsschutz um eventuelle Gefährder wie es jetzt so schön heisst auszumachen. Ich bin eher für letzteres. Verbote treiben die nur in den Untergrund. Durchleuchten und beim ersten Furz festnehmen ist da effektiver

  13. Hmm wirklich ’ne gute Frage. Einige Politiker haben ja schon gesagt, wenn das erlaubt wird, dann soll aber auch die Opposition in der Türkei wieder zu Wort kommen. Da das nicht passiert, also eher verbieten imho. In jedem Fall sollte man aber mal sachlich und für alle greifbar darüber aufklären, was im Detail gerade in der Türkei passiert… Ist halt nicht so einfach, zu einigen Leuten durchzudringen… da müsste man sich mal was überlegen. Das einzige was mich ein bisschen zuversichtlich stimmt ist, dass ich einige Türken hier kenne, die den Erdogan der letzten Monate sehr deutlich verurteilen und sich davon distanzieren. Aber insgesamt finde ich das auch wirklich beunruhigend, wenn man sich mal bei Facebook umschaut wie Deutschtürken einfach entgegen sämtlichen Fakten vorbei argumentieren und Partei für Erdogan ergreifen. Ich verstehe (und finde gut!), dass die Türken so ein stolzes Volk sind und einen sehr starken Nationalgedanken haben, aber irgendwo muss man trotzdem einfach mal auch auf Fakten eingehen und nicht alles wegbeleidigen.

  14. Da ich auch der AFD ihre Meinung zugestehe, sollte auch so jemand auftreten dürfen. Man sollte sich lieber Fragen wie es soweit kommen konnte, dass solche Leute hier so gut ankommen.

  15. „…,dass die Türkei dabei ist, eine Parallelgesellschaft in Deutschland zu etablieren.“ Die haben wird doch schon.
    Naja, Meinungsfreiheit is Meinungsfreiheit.

  16. Die Rassismuskeule können wir uns einfach sparen. Fragen wir uns: Würden wir es okay finden, wenn Assad oder der dicke Koreaner (bzw. von ihnen Beauftragte) hier Reden halten wollen würden?

    • Du vergleichst die drei im Ernst? Die Probleme mit der Türkei sind von Deutschland/EU selbst gemacht. Warum führt man ewig Beitrittsverhandlungen, wenn man sie gar nicht dabei haben will? Warum fädelt man so beschissene Flüchtlingsdeals ein, statt das Problem an der Wurzel zu packen? Warum wundert man sich über Millionen Türken im Land die sich nicht integriert haben, wo man ihnen doch von Anfang an sagte das sie sich später gefälligst wieder nach Anatolien verpissen sollen?

      Die 2. Generation der ehemaligen türkischen Gastarbeiter wurde immer noch mit der Prämisse sich hier nicht all zu heimisch zu fühlen erzogen, einfach weil ihre Eltern immer noch zwischen zwei Heimaten standen. Eine die sie nicht wollte und eine die sie nicht mehr kannten. Der Anteil von 2. und 3. Generation mit immer noch dem selben Pass wie die Einwanderergeneration ist so hoch wie bei sonst keiner anderen ethnischen Gruppe bei uns. Zufall?

      Ich habe einige muslimische Freunde, die extrem angepisst von der Formulierung Islamist sind. Völlig zu Recht in meinen Augen. Sind israelische Siedler auf Palästinensergebiet Judisten? Waren die Kreuzfahrer als Christisten bekannt? Zu dieser ganzen Zerrissenheit die die Deutschtürken seit je her mit sich schleppen kam jetzt auch noch das Stigma der falschen Religion anzugehören und einem Attentäter angeblich näher zu stehen als einem braven Bürger aus Sachsen. Dafür hat der Sachse (im Endeffekt wir alle) aber auch alles gegeben und jetzt wundert man sich was diese Leute an Erdogan gut finden könnten und wie sie überhaupt eine Verbindung haben können.

      Das bis auf Damaskus komplett vernichtete Land Syrien und Nordkorea mit der Türkei in Verbindung zu bringen ist genau das was uns noch weiter auseinander bringt und uns unsere türkischen Mitbürger gar nicht mehr erreichen lässt. Hatte von dir eigentlich keinen so plumpen Populismus erwartet. Denn auch mit Botschaften und Gesandten dieser Länder müssten wir uns natürlich auseinandersetzen, wenn wir weit über 3 Mio ihrer Staatsbürger bei uns „zu Gast“ hätten, die wir einfach teils aus Bocklosigkeit nicht integriert haben. Und natürlich ist ein komplett von der Welt abgeschottetes Land und sein Diktator bzw. ein fast komplett entvölkertes Land und sein komplett geisteskranker Diktator noch einmal ein ganz anderer Level als die Türkei.

      • Natürlich ist erdogan nicht wirklich mit Assad und Kimmy gleichzusetzen, der Westentaschensultan ist dafür hundert Jahre zu früh (falls es noch nicht durchgesickert ist: Auf meiner Topliste der „finstersten Diktatoren“ muss man Erdogan lange, lange suchen).

        Dann weiter: Eigentlich bin ich immer der Advokat dafür, dass eine gelungene Integrationspolitik viele Probleme behebt und natürlich leben besonders unsere türkischen Mitbürger unter dem Bann des „Gastarbeitertums“. In einem Hotel fühle ich mich auch nur bedingt heimisch, besonders wenn nicht ich derjenige bin der entscheidet, wann schluss ist. Dem entgegen steht wiederum ein bisschen das, was eye weiter oben sagt: Wer nicht will, besonders im Bereich Sprache, der wird auch nicht. Ein bisschen ist es wohl von beiden, es gibt die faulen Säcke und die, die wirklich wollten, aber nicht durften bzw. nicht ausreichend unterstützt wurden. Auch macht die von dir aufgestellte Korrelation durchaus Sinn, dass sich ein so „zerrissener“ Türke durchaus zu Erdogan hingezogen fühlen mag, auch wenn man dafür sicher die ein oder andere Hirnzelle in Ayran ertränkt haben muss (Populismus 2:0 Balnazza).
        Was ich aber nie nachvollziehen werde ist, wie man als Türke in der Türkei auf Erdi reinfallen kann. Das osmanische Reich liegt seit hundert Jahren unter der Erde, mangelnde Geltungssucht kann es eigentlich nicht sein. wäre das überall so würden wir einen Rechtsanteil in Deutschland und Frankreich von 90% haben. Ich beschwer mich doch auch nicht, dass die blöden Polen, Rumänen, Griechen, Niederländer, Dänen, Norweger, Belgier, Franzosen, Italiener, Tschechen, Slowaken und all das was ich vergessen habe kein Bock haben teil „unseres Reiches“ zu sein. Selbst das mMn bestehende Unrecht in den „deutschen Ostgebieten“ kann ich verkraften, weil es jetzt eh zu spät ist.

        Ich denke, dass die Türkei eigentlich auf einem annehmbaren Weg in Richtung EU war, diesen aber wieder verlassen hat. Das man die Verhandlungen trotzdem nicht ganz killt mag dir unfair erscheinen, ist aber eigentlich gnädig. Denn sollte die Türkei morgen aufmachen und merken „der Erdogan, der ist irgendwie nicht der hellste Stern der arabischen Nacht“ dann stünde man vor dem nichts und dürfte die ganze Tortur wieder von vorne anfangen, samt Abstimmungen in allen EU-Ländern (das Gesicht der Le Pen würde ich aber zu gerne sehen, wenn sie erfährt das ihr Land darüber abstimmen soll). Das die Türkei ein notwendiges Übel in Sachen Flüchtlingsstrom ist, ist nunmal so. Mir wäre die europäische Lösung auch lieber, aber da kriegen AfD und co. noch größere Gicht, dass würde dann wohl schon an Körperverletzung grenzen.

        Last but not least finde ich den einen Punkt ganz interessant, dass es „keine Islamisten“ gibt. Sowas ähnliches hat ein Mitschüler von mir vor langer Zeit auch mal gesagt. „Es gibt keine Islamisten, es gibt nur Muslime und solche, die unsere Religion als Vorwand missbrauchen“. Was natürlich die interessante Frage aufwirft, ob die Kreuzfahrer des 11. und 12. Jahrhunderts nun die Missbraucher oder die guten Christen waren bzw. was von beidem dann auf uns zutrifft.

        • Hmm machen wir uns nichts vor. Das mit der Türkei und Europa wird wohl nie etwas werden. Ganz egal wie sehr sich die Türken auch biegen und versuchen durch jeden Reifen zu hüpfen. Es wurden schon längst genug Länder aufgenommen, die die Aufnahmekriterien wesentlich deutlicher verfehlen als es die Türkei tut.

          Ich glaube auch nicht an ein neues Sultanat und die Abschaffung der Trennung von Staat und Religion. Die Türkei ist einfach zu gut mit Atatürks System gefahren und seinen Status unterschätzt auch ein Erdogan nicht. Die US Justiz hat gerade einen Selbstreinigungsprozess angestoßen und Trumps Dekrete des Irrsinns erst mal einkassiert. In Polen dämmerte es auch schon den ersten das es nicht sein kann das eine Regierung die Verfassung wie nette Empfehlungen versteht. Und so wird auch die städtische Bevölkerung, allen voran die Istanbuler, nicht tatenlos zusehen wie ihr Lebensstil komplett in Frage gestellt wird.

          Die Schäden die Erdo bereits Justiz, Bildung und Kultur zugefügt hat werden noch lange nachwirken und ihn eines Tages mit Sicherheit einholen. Spätestens dann wenn die Urlauber weiter so konstant ausbleiben wie im letzten Jahr und sich die Wirtschaft als viertes Opfer einreiht. Auch da ist es eben kein Wunder wenn er den Move Richtung Putin macht. Von dem ist schneller und unkomplizierter Hilfe zu erwarten als von der EU.

          Wie du sagst, die Türken waren auf einem annehmbaren Weg, aber die EU hat ihnen die ganze Zeit abwechselnd die Karotte und dann wieder den Stinkefinger vor die Nase gehalten. Wir hätten viele Probleme heute nicht, wenn Fritz den Ali einfach hätte mitspielen lassen. Aber wir mussten uns ja wieder für etwas Besseres halten.

          • Ich kann nicht beurteilen, wie einfach man hätte die Türkei in die EU holen können. Das sie weiter war als z.B. Rumänien ist sicher so, aber da greifen eben die kulturellen Ähnlichkeiten, gefällt mir nicht, ist aber so.

            Der Zug ist jedenfalls abgefahren, die Flurschäden die Erdi angerichtet hat werden die Türkei noch hundert Jahre verfolgen. Aber vielleicht hat er Glück und die Flurschäden von Orban, Le Pen und ihrem illustren Grüppchen werden um sovieles größer sein, dass Historiker in hundert Jahren erstmal nachblättern müssen, wer nochmal dieser Erdogan ist.

  17. Wir müssen erkennen und uns dem entgegenstellen, dass die Türkei dabei ist, eine Parallelgesellschaft in Deutschland zu etablieren.

    Da seids aber spät dran!

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