TEILEN

Grünen-Chef Cem Özdemir sieht die in Deutschland lebenden Türken nach dem Türkei-Referendum in Erklärungsnot […] „Ein Teil der Deutschtürken muss sich kritische Fragen gefallen lassen“, sagte Özdemir im ARD-„Morgenmagazin“. Sie genössen in Deutschland die Vorteile der Demokratie, richteten in der Türkei aber eine Diktatur ein. „Wir müssen über Versäumnisse der Integrationspolitik reden“, sagte der Schwabe mit türkischen Wurzeln.

Falls Ihr Euch fragt, warum Özdemir das sagt: Die in Deutschland lebenden Türken durften ebenfalls in Sachen Türkei-Referendum abstimmen. 63% der Deutsch-Türken stimmten für das Referendum – übrigens mehr als in der Türkei.

Quelle: T-Online.de


Anzeige

71 KOMMENTARE

  1. „They’re not sending their best.“ Nach langer Überlegung und vielmaliger wissenschaftlicher Prüfung bin ich zu dem Schluss gekommen: Wir müssen eine Mauer um die Türkei bauen.

  2. Nur 36% der Deutschtürken sind gegen das Ermächtigungsgesetz von Erdogan. Wenn man weiß dass 25% der hier lebenden Türken eigentlich Kurden/Aleviten sind, die so ein Gesetz aus existentiellen Gründen ablehnen und weitere christliche Assyrer und Aramäer, die auch gegen diese Verfassungsänderung sind, dann liegt die Zustimmungsquote für die Einführung der Diktatur bei den muslimischen nichtkurdischen Türken schon bei über 90%.

  3. Was ich in meine Umfeld mit bekommen haben ist das viele die Nein wählen wollten aus Angst gar nicht hingeganen sind. Sie haben schlicht Angst davor das jemand heraus bekommt das sie Nein wählen und wenn man diese Videos sieht ist das gar nicht mal unwahrscheinlich. Diese Wahl ist für viele Türken sehr emotional und persönlich. Wenn meine Kollegen mir erzählen das sie in ihren Familien mit Anfeindungen zu kämpfen haben,wenn sie nicht ProErdowahn sind ist das äußert bedenklich.

  4. der fehler der bei unserer „integrationspolitik“ begangen wurde war wohl einfach der, dass wir keine hatten. alle durften machen was sie wollen, keiner „musste“ sich integrieren – alles freiwillig. also haben es viele auch einfach nicht getan. nur das hat dann eben nichts mit integration zu tun, sondern mit parallelgesellschaften, die sich dadurch dann bilden.

    wenn leute sich schon nicht aus eigenmotivation integrieren, muss man sie eben ein stück weit zwingen. oder sich eingestehen, dass sie sich dann vielleicht doch das falsche land zum leben ausgesucht haben. oder man muss sich mit parallelgesellschaften & co abfinden

    • Naja, der Plan war ja offizielle auch, dass die Gastarbeiter, wie der name schon suggeriert, das land irgendwann wieder verlassen. Das sind natürlich nicht die idealen Vorzeichen um kulturelle Integration zu fördern. Wenn ich in ein Land komme und mir klar gameacht wird, dass ich nur für eine begrenzte Zeit da sein soll, würde ich auch einen Scheiss auf deren Werte geben. Ich würde mich an deren Gesetze halten und das wars.

  5. wo ist das Problem? abgestimmt und gut ist, dafür sind Abstimmungen da!

    USA und EU reden am liebsten ganzen tag über Demokratie und die guten Westlichen werte. aber wenn eine Abstimmung nicht so ausgeht wie man es gerne haben will… sie Brexit, US-wahl, Krim-Referendum, Türkei-Referendum usw. gibt es nur Shitstorm²

    jetzt haben die Türkei ihr Präsidialsystem na und ?? hat +/- die USA, Russland und viele andere Länder doch auch und es funktioniert.

    Erdogan will totes-straffe einführen, wieso ist es jetzt für Deutschland/EU ein Problem? Saudi-Arabien hat die totes-straffe auch, stört ja BRD Regierung ja auch nicht.

    • Eine Abstimmung, die massiver Manipulation ausgesetzt war. Oh Wunder, wenn ich die gesamte Medienpräsenz auf mich abstimme, jeden „Nein“-Sager zum Terroristen erkläre und außerdem jeden kritischen Journalisten, Politiker oder Akademiker einsperre, kommt dabei das von mir gewünschte Ergebnis raus. Das hat wenig mit Wahlen in den USA oder der EU zutun.
      Dr US-Präsident kann nicht einfach das Parlament übergehen. Nach allem, was ich bisher so gelesen habe, ist Erdogans Präsidialsystem näher am deutschen System der Weimarer Republik. Und nein, das hat nicht funktioniert, nichtmal so’n bisschen.
      Die Türkei will in die EU, dort kommt sie aber nicht rein, wenn sie die Todesstrafe hat. Also stären wir uns daran. Saudi-Arabien ist ein Handelspartner, da kann es einem gelinde gesagt egal sein, was der treibt (sollte nicht egal sein, aber ist ja immer noch Politik und kein Wunschkonzert). Davon ab leben hier genug Türken, sodass uns das doch ein bisschen mehr interessiert, was die da so treiben.

      • Hallo Balnazza,

        vorab – ich lese sehr gern deine Kommentare und halte viel von deiner Meinung. Nur eine etwas „kritische Anmerkung“. Wir alle sollten aus Geschichte lernen und Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen. Aber .. nur weil ein System in der Vergangenheit, in einem anderen Land, nicht funktioniert hat, muss es doch nicht zwangsmäßig so sein, dass eine „Neuauflage“scheitert, weil ein anderes Land davor Probleme damit hatte?

        Versteh mich nicht falsch, im Bezug auf die Türkei sind es natürlich derbe Änderungen, die den jeweiligen Kritikern des Systems doch sehr feindlich ausgelegt ist. Aber mal davon ab .. kann es nicht eine neue Chance sein, wenn so ein System auch „richtig“ genutzt wird?

        Es ist doch noch gar nicht solange her, als viele Politiker der Meinung waren, arabische Staaten bräuchten die Demokratie. Ob das tatsächlich so ist? Ich habe meine Zweifel. Ich meine .. wir als Deutsche hatten doch auch erst herausfinden müssen, dass eine Diktatur für uns nicht mehr in Frage kommt.

        Bist du nicht der Meinung, dass Medien und Politik diese „Geschichte“ aktuell nicht etwas sehr „aufbauschen“?

        • Natürlich kann man die Vergangenheit nicht immer Eins zu Eins übernehmen. Mein Vergleich mit Weimar war auch nur ein Annäherungsversuch, dass Weimarer System krankte an noch ganz anderen Dingen.
          Trotzdem ist Weimar aus moderner Sicht ein Fortschritt gewesen, weil elementare demokratische Mittel eingeführt wurden, die das Kaiserreich nicht hatte (ein allgemeines Wahlrecht z.B.). Das Referendum der Türkei hingegen ist aus demokratischer Sicht ein Rückschritt, weil die Gewaltenteilung aufgelöst und das Parlament entmachtet wird.
          Natürlich „kann“ so ein System auch eine Chance bedeuten. Nur ein Beispiel: So unpopulär das ist, aber die endlose Liste von Nahost-Konflikten zeigt, dass dort unten Diktatoren benötigt wurden. Viele ethnische Gruppen und verschiedene Religionen, ohne eine feste Hand explodiert das System. Die Frage ist, ob die Türkei auch so ein Fall ist und da würde ich jetzt einfach mal „nein“ sagen. Klar, es gibt den türkisch-kurdischen Gegensatz, der schon viel zu lange ungelöst ist, aber davon ab würde ich sagen, dass die Türkei von 2005 ein viel besseres Land ist als das Osmanische Reich von 1918.
          Weiter muss man sich fragen: Traut man Erdogan zu, dass er seine neue Machtfülle für das „Gute“ nutzt? Ein Mann, der aus einem Amateurputsch (ob er nun inszeniert war oder nicht) gleich einen Ausnahmezustand ableitet, der jetzt schon ein halbes Jahr währt und wohl solange aktiv bleiben wird, bis er durch das Präsidialamt abgelöst wird? Ein Mann, der bisher lieber die Kurden im Irak als den IS bombardiert hat und damit eklatant seine Bündnisverpflichtung versäumt hat? Unter seiner Führung droht der Türkei sogar noch ein Krieg mit dem Irak, weil man bereits angedeutet hat, dass man einige irakische Gebiete als türkische Territorien betrachtet.
          Tut mir Leid, aber mir fehlt es sehr schwer, irgendeine Form von Vertrauen in Erdogan zu setzen.

          Was die Medienfrage angeht: Was ist für dich „aufgebauscht“? Europa-politisch betrachtet ist das Türkei-Referendum derzeit das spannendste, was passiert. Daneben haben wir noch den immerwährenden Syrienkonflikt, den IS (und Terror), Nordkorea, Brexit. Bald wird Erdogan in den Hintergrund rücken für die Wahlen in Frankreich und dann ist ja auch schon wieder Bundestagswahlkampf
          Von all dem aufgezählten halte ich die Türkei für das bis heute akut wichtigste, weil man hier ein Desaster noch abwenden konnte, anstatt es zu verwalten. Das ist jetzt gelaufen.

    • Tatsächlich sehe ich das ähnlich .. letztlich macht es die Türkei unberechenbarer für die westlichen Staaten. Aber Gründe wie „die wollen die Todesstrafe einführen“ etc. sind doch etwas.. ich weiß auch nicht, wenn ich mir beispielsweise die USA angucke, die diese Strafe ja auch praktiziert, kräht kein Hahn danach. Das große Meinungsbollwerk sind immer „gemeinsame Werte“ – vielleicht nicht doch gemeinsame Heuchelei? 😉

      Aber so ist das nun mal .. lenken oder gelenkt werden. Je nach Vorteil interessiert das Geschwätz von gestern nicht mehr.

    • Usa hat es nicht
      Willst du in Russland leben? Sag dort etwas falsches und due bist im Knast. Gut das ist in der Tuerkei ja eh schon so.

    • bei der türkei geht es im wesentlichen darum, dass sie in die EU wollten. jetzt dürfte wohl jedem klar geworden sein, dass es eine gute entscheidung war die türkei eben nicht in die EU aufzunehmen, denn sonst gäbs jetzt wirklich probleme. so ist es zwar schade für die menschen in der türkei, muss mich sonst aber nicht viel kümmern.

      und ich denke dass einige, vor allem die türken selbst, die wichtigkeit dieser entscheidung überschätzen. denn international kann es uns relativ schnuppe sein, was die türkei da treibt. die türkei grenzt sich damit nur selbst aus und verliert freunde, kunden, touristen und ansehen

    • Im ganzen Interview hab ich die Phrase „die Deutschen sind schuld“ nie in wörtlicher Rede von ihr gehört. Nur völlig nachvollziehbare -und völlig richtige- Ursachenforschung. So klingt die Überschrift natürlich schöner, hat aber nichts damit zutun, was im Text steht.

        • Ich stelle mal nur eine These auf, die ich aufgrund mangelnder Expertise nicht zu hoch hängen würde und die Leute wie Rocco sicher wieder den Blutdruck hochtreibt.

          Die Integration haben wir nicht jetzt „verloren“, sondern in den Jahrzehnten nach dem großen Einwanderungsboom. Da hat man den Menschen ja diesen schönen Begriff „Gastarbeiter“ aufgestempelt. Sie waren Gäste, die man auch jederzeit wieder rausschmeißen kann, was man sie hat spüren lassen. Ist doch klar, dass sich da über die Jahre und Generationen was aufstaut. Das ist dann auch nicht plötzlich weg, weil man plötzlich Integration für sich entdeckt hat. Bei manchen Menschen hat man das Gefühl, dass sie denken „wir machen jetzt schon seit einem Jahr Integration und das hat noch nichts gebracht, man sind die alle unwillig, scheiß Türken!“

          Das die Türken mitunter auch mal langsam ein bisschen Gas geben könnten beim integrieren gehört sicher auch zur Wahrheit, ich halte es aber eher für eine Kombination dieser beiden Gründe.

  6. “Wir müssen über Versäumnisse der Integrationspolitik reden”
    Deutsch-Türkischer Pass, man kann sich nicht Zweiteilen.

  7. Leider einfach nicht richtig die News bzw. irreführend. Es haben lediglich ca. 30 % der Deutsch-türken mit Ja gestimmt. Woher kommt das ? Das liegt einfach daran, dass nur 50 % der Deutsch-türken überhaupt abgestimmt haben. Von diese 50 % haben dann 62 % mit Ja gestimmt. Glaube sowas interessiert aber wohl niemanden der sich aufregen will.

    • Und schon wieder wird direkt relativiert. Immer wenn es um die Türkei oder den Islam geht, versucht man das.
      Wenn die AFD 10+% irgendwo bekommt, dann kommt auch niemand an und sagt erst einmal, dass wir keine 100% Wahlbeteiligung hätten, sondern nur ~50% und deswegen haben eigentlich nur 5% AFD gewählt. In Deutschland hat Erogan ~63% der Stimmen bekommen. Die waren nicht zuletzt das Zünglein an der Waage, um zu gewinnen. Jetzt dürfen die Türken in der Türkei mit den Konsequenzen leben.

      Du solltest bei Claudia Roth in die Lehre gehen. Die labert auch immer so einen Müll.

      • Wenn es nur um den Wahlausgang geht, hast du natürlich Recht. Wenn es aber darum geht, aus dem Wahlverhalten Rückschlüsse auf die Stimmung in der Gesellschaft zu ziehen macht es schon einen Unterschied ob 10% der Gesamtbevölkerung eine bestimmte Ansicht vertreten oder nur 5%.

        Und wenn man aus dem Wahlergebnis der in Deutschland lebenden Türken Rückschlüsse auf die Integration schliessen will, ist es eben falsch zu sagen, das 63% mit Ja gestimmt haben. Es haben, gemessen an der Gesamtzahl, nur 32% mit ja gestimmt.

        Was man mit den 50% Nichtwählern anstellt, ist natürlich eine andere Frage, die man nicht eindeutig beantworten kann. Wenn man eher positiv gestimmt ist, könnte man ja sagen, dass 50% so gut integriert sind, dass es sie gar nicht wirklich interessiert, was in der Türkei abgeht.

    • Dann haben ja sogar 80% falsch gewählt!
      Die die mit ja und die die gar nicht wählen waren.

      Man kann sich auch auf Krampf alles zurecht legen.

    • Erwähnt einfach kaum einer, weil es per Definition eine Ausrede ist.

      Das war eine demokratische Wahl über die Beschneidung der Demokratie.
      Jedem, der wählen durfte und das nicht in Anspruch genommen hat, war also der Ausgang der Wahl egal.
      Wenn diese Nichtwähler wirklich den demokratischen Weg der Türkei weiterhin gewollt hätten, so wären sie zur Wahl gegangen und hätten mit Nein gestimmt. Das haben sie aber nicht.

      Sich jetzt damit rausreden erinnert mich stark an den Brexit, wo am Ende auch der Großteil der jüngeren Bevölkerung gegen den Brexit war, aber einfach nicht zur Wahl gegangen ist. Und am Ende in den Sozialen Medien bis heute rumheulen, dass sie den Brexit nicht wollen und nochmal gerne ne Wahl hätten.

      • Entschuldige mal. Auf der einen Seiten wird hier Deutsch-türken vorgeworfen sie seien nicht integriert auf der anderen will man ihnen vorwerfen sie würden nicht mit Nein in einer Wahl die die Türkei betrifft stimmen ? Ist das nicht das ultimative Zeichen von Integration ? Sich NICHT mehr um sein Heimatland zu scheren ? Ist das nicht GENAU das was immer alle wollen ? Nur weil es den Menschen nicht passt wie die Wahl in der Türkei ausgegangen ist kann man ja wohl seinen Unmut nicht an Menschen auslassen die sich in Deutschland heimisch fühlen und kein Interesse haben daran was in der Türkei passiert.

        • Ok dann nochmal die harten Fakten, um dir zu beweisen, dass das eine Ausrede ist.

          Es gibt insgesamt 3 Millionen türkisch-stämmige Menschen in Deutschland. Von denen haben lediglich 1,4 Millionen Menschen die doppelte Staatsbürgerschaft und durften wählen. Nur über diese 1,4 Millionen wird hier gesprochen.
          Von diesen 1,4 Millionen haben 46% gewählt (ca. 640.000).

          Die anderen 54% (750.000) haben eine doppelte Staatsbürgerschaft und sind nicht wählen gegangen. Und genau um diese 750.000 Menschen geht es mir.
          Wenn sie sich nicht mehr für die Türkei interessieren würden, dann hätten sie -wie die anderen 1,6 Millionen Deutsch-Türken auch- den türkischen Pass abgelegt.

          Und es nun mal de facto einfach so, dass diese 750.000 Deutsch-Türken mit doppelter Staatsbürgerschaft durch ihre Nicht-Wahl zum Sieg Erdogans beigetragen haben. Ich behaupte mal jeder hat in der Zeit davor erfahren, was bei diesem Referendum auf dem Spiel stand und wusste was die Wahl bedeutet. Eine Nicht-Wahl bleibt weiterhin ein Zustimmen zu jedem Ergebnis. Also auch eine Befürwortung der Diktatur. Und ich bleib dabei:
          Wer sich in Deutschland heimisch fühlt und lebt, braucht auch keinen türkischen Pass. Wenn er/sie den unbedingt behalten möchte, dann aber auch bitte benutzen, wenn man ihn gegen die Diktatur und für die Demokratie einsetzen kann.
          Und nicht zuhause aufm Sofa schlafen und am Ende sagen „Ja ich hab damit nix zutun und wollte das alles ganz anders“

    • Also wenn wir anfangen so zu rechnen, dann werden wir auch seit 12 Jahren von einer Partei regiert, die so ca. 15-20% der Stimmen hinter sich hat.

  8. Kleine „Korrektur“. Es handelt sich um die 63% der Deutsch-Türken die gewählt haben. Das waren von den 1,4 Millionen in Deutschland lebenden ca. 50% = 700.000. Davon haben 63% „Evet“ gewählt was in etwa 441.000 Personen waren. Immer noch viel, relativiert aber die Gesamtzahl etwas.

    • ich habe von einigen deutschtürken gehört die nicht wählen konnten. Da hieß es sie haben sich schon in der Türkei registriert zur Wahl… Ausserdem sollen auch 2.5 millionen leere wahlzettel gezählt worden sein. Erdogan jünger at its best

  9. Auch interessant ist, dass Erodgan (nacht dne letzten zahlen, die ich gesehen habe) in den drei größten(?) Städten Istanbul, Izmir und Ankara jeweils verloren hat. In einer davon sogar mit 60% Nein-Stimmen.

  10. Zur Ehrenrettung der Deutschtürken sollte man dazu sagen das nur ca 50% der hier lebenden türkischstämmigen überhaupt Wahlberechtigt waren und von dennen hat auch nur knapp die Hälfte abgestimmt und von dennen wiederum haben dann über ein drittel dagegen gestimmt.

  11. So sehr ich die Grünen zzt. sehr weltfremd finde in ihren Ansichten, so sehr muss ich Özdemir in diesem Punkt Recht geben. Es ist unfassbar, wie Türken, die zum überwiegenden Teil schon lange Jahre in Deutschland wohnen, ernsthaft mit „Ja“ stimmen konnten. Anscheinend haben sie nichts begriffen. Traurig.

    • Ein kleiner Denkanstoß zu diesem Sachverhalt:
      Viele der Deutsch-Türken haben noch Familie in der Türkei. Zuletzt hatten wir in den Medien u.a. die These das sich Türken in Köln bespitzelt fühlen (war im Zuge der Listen des türkischen Geheimdienstes mal Thema). Wenn nun raus käme das einer dieser mit „Nein“ gestimmt hätte, könnte dies ernste negative Folgen für die Familie in der Türkei haben. Erdogan ist ja bekanntlich nicht gerade zimperlich darin die Kritiker Mundtot zu machen und ins Gefängnis zu stecken. Ich kann mir gut vorstellen das es durchaus auch eine (viel)Zahl aus Angst mit „Ja“ gestimmt hat.
      Muss nicht so sein, aber als „alternativer Fakt“ vielleicht nicht zu unterschätzen.

    • Tja so ist das nunmal mit „nicht wählen gehen“.. wer nicht wählt schließt sich der Mehrheit an.

      So hat auch merkel immer betont, dass sie die Mehrheit hat.. obwohl es mengen mäßig eben nicht der Fall ist.

  12. Das sind halt hauptsächlich Wirtschaftsflüchtlinge. Die sind hier nicht, weil sie uns lieben oder unseren Lifestyle geil finden. Nein – deren Vorfahren sind zum Arbeiten gekommen und haben das Mindset stets beibehalten.
    Die lieben ihren Erdowahn und sind noch stolz darauf.

  13. 63 % der Leute die Gewählt haben, haben mit ja gestimmt. Die Wahlbeteiligung lag bei 50 % von zirka 1.5 Mio Menschen mit türkischen Pass. Also haben zirka 500000 Menschen in Deutschland Erogan gewählt haben von umgefähr 3 Mio türkischstämmigen Menschen, von denen nicht alle einen türkischen Pass haben.

    • Schade nur, dass es nicht wie bei unseren Volksbeteiligungen abläuft wie zB in Ba-Wü, da reicht auch nicht nur eine Mehrheit sondern muss auch noch entsprechend der Gesamtbevölkerung im Ländle einen bestimmten Prozentwert erreichen.

      Aber he, in Berlin sind auch nicht 50% der Stühle leer, wenn immer weniger wählen.

  14. 63% der Deutsch-Türken stimmten für das Referendum. Das taten sie also?

    Zitat von Ruprecht Polenz:
    „Blick auf die Zahlen:
    3,5 Millionen Türkeistämmige, 1,5 Millionen davon mit türkischem Pass und wahlberechtigt. Davon 50 % Wahlbeteiligung, also 750.000 und davon 60 % für Erdogan. Also von 3,5 Millionen Menschen sind 450.000 für Erdogan, Knapp 13%.“

    • Bitte was ? also sind natürlich von den 3,5 millionen die 2 Millionen die nicht wählen dürfen dagegen, Zudem natürlich alle die nicht gewählt haben auch dagegen.
      Merkste ?

      Sorry diese ganzen Rechnungen sind halt ziemlich dumm wenn man keinen anhaltspunkt hat wie die Mehrheit die nicht gewählt haben/nicht wählen durften das sieht..

  15. Warum geht eigentlich jeder davon aus, dass die hier lebenden Deutschtürken wirklich dieses Ergebnis selbst produziert haben?
    Die bisherigen Berichte deuten daraufhin, dass diese Wahl mehr oder weniger eine Show war und sehr wenig mit einer Wahl zu tun hatte, da bieten sich die Auslandstürken natürlich an um ein par Millionen Stimmen gefällig abstimmen zu lassen.

  16. Solche Zahlen werden einfach immer (absichtlich?) nicht im korrektem Zusammenhang wiedergeben.

    „Es gibt in Deutschland 1430000 Türken mit Wahlrecht. Davon haben nur 530000 überhaupt gewählt. Von denen haben 63% für Ja gestimmt. Das sind also 333900 Ja-Wähler. Das sind 23% der Wahlberechtigten und noch weniger wenn man alle Deutschtürken dazurechnet. [..] Auf diese Gesamtheit gerechnet sind es 15% Ja-Stimmen.“

    Quelle: http://blog.fefe.de/?ts=a60b1f18

    • Blöd nur, dass man das genauso gut umdrehen kann:

      Es haben 37%, also 196.100 für Nein gestimmt. Das sind 13,7% Nein-Stimmen, die gegen die Diktatur sind, 86,3% war es egal, oder sie haben sogar dafür gestimmt.

      Merkste was? Nichtwähler kannst du nicht einfach willkürlich einem Lager zuschlagen.

  17. „63% der Deutsch-Türken stimmten für das Referendum“ stimmt so nicht.
    Von den Deutsch-Türken sind erstmal viele nicht stimm-berechtigt, weil sie keinen türkischen Pass mehr haben. Viele sind auch schlicht nicht hingegangen. Die 63% beziehen sich auf die tatsächlichen Wähler. Das wird wohl eher 15-20% aller Deutsch-Türken sein …

  18. Stellen wir uns mal einen Moment vor, die Italiener, Griechen, Franzosen oder auch Vietnamesen, Japaner oder Chinesen in Deutschland würden an einer solchen Abstimmung betreffend ihr Herkunftsland teilnehmen, also den Umbau einer Demokratie (auf dem Papier) in eine faktische Diktatur.

    Glaubt irgendjemand, dass diese Zuwanderer bzw. Mitbürger mit Migrationshintergrund ein auch nur annähernd ähnliches Ergebnis produzieren würden?

    Falls nein, dann sollten wir uns mal die Frage stellen, warum die Integration aus aller Herren Länder klappt, nur mit den Türken klappts weitestgehend nicht. Und wir sollten uns mal fragen, was die Türken von den anderen genannten Mitbürgern unterscheidet.

    • Sie haben einen rechts populistisches Staatsoberhaupt, der mit einfachen lösungen zu komplexen themen daher kommt. Dazu kommt noch ein extremer patriotismus der sie blind gegenüber den Fehlern der Türkei macht.

    • was die türken von den anderen unterscheidet? nach dem zweiten weltkrieg waren es in erster linie türken die euer kaputtes land wieder aufebaut haben! und dennoch wird keine andere religion in deutschland so stark unterdrückt wie der islam! aber das passt einfach nicht in deine kartoffelbirne rein nicht wahr?!

      • Wo wird der Islam denn hier unterdrückt? Und die ersten Gastarbeiter kamen erst in den 60er Jahren, also erzähl hier nicht so einen Scheiss, oder passt das alles etwa nicht in deine Kartoffelbirne?

      • Der war gut, Deutschland hat sich mit ausländischen Geldern aufgebaut, dann gab es Arbeitsboom und man brauchte billige Arbeitskräfte, die noch mit Prämien gelockt wurden.

        Nix Land aufgebaut. Das kann eher ein Ami sagen.

      • Die am meisten unterdrückte Religion der Welt ist übrigens das Christentum.

        Zeig mir doch mal wo in Deutschland flächendeckend der Islam unterdrückt wird…

        Zudem kamen wie hier schon richtig beschrieben die ersten Gastarbeiter der Türkei in den 60er also nix mit Land aufgebaut. Das waren noch eher die Amis

      • Wie süß, predigt man das in Erdogankreisen mittlerweile so?

        Nachweislich falsche Fakten: check
        ständige Opferrolle: check
        erbärmliche Orthographie: check
        rassistische Beleidigungen: check

        FYI das Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei stammt von 1961, deutlich nach einen ähnlichen Abkommen mit Italien(1955), Spanien und Griechenland. Schon 1955 sprach man nicht von kaputtem Land sondern schon lange vom Wirtschaftswunder. Das kann man auf begünstigende Faktoren wie den Marshall-Plan (1947), die Währungsreform (1948), die Dollarlücke oder das Londoner Schuldenabkommen (1953) zurückführen.

    • Die Amerikaner die hier in Deutschland leben haben auch teilweise für Trump gewählt.

      Ist kein türkisch exklusives Problem.

      Mal abgesehen von diesem durchaus bescheuertem Sachverhalt.
      In anderen europäischen Ländern und nicht europäischen Ländern haben die Türken durchaus mit Nein überwiegend gestimmt.

      Eher sind nicht die Türken das Problem sondern der Umgang Deutschlands mit den Türken schon seit Zeiten der Gastarbeiterzuwanderung.

    • Franzosen, Italiener, Deutsche, Niederländer…ignorieren wir mal kurz religiöse Unterschiede, sind das Menschen, die seit weit über tausend Jahren einen einheitlichen Kulturkreis bilden. Klar, Westeuropa hat sich vielfältig entwickelt, aber im Endeffekt gehen alle auf das Frankenreich zurück und haben immer miteinander zutun gehabt. Bis auf vielleicht Sizilien und anfänglich Spanien war Westeuropa immer „ein Block“, der stets in kulturellem Austausch stand.
      Auf Japaner und Chinesen trifft das bekanntermaßen nicht zu, da kommt aber die Anerzogene Obrigkeitshörigkeit zuhilfe (zumal es auch fraglich ist, ob man die japanische Integration z.B. in Düsseldorf als gelungen empfinden will, dass ist -frei nach Pispers- eher ein neben- denn ein miteinander).

      Für die Türken (btw ohne sie in Schutz nehmen zu wollen, dieses Abstimmungsverhalten war unendlich dämlich!) würden mir dementsprechend zwei Lösungsansätze einfallen:
      1)Anderer Kulturkreis, der zudem durch den Osmanisch-Europäischen Gegensatz bis vor 100 Jahren kaum Berührungspunkte mit uns hatte.
      2)Sie sind (schätze ich?) die größte Einwanderungsgruppe, gleichzeitig jedoch wollte man sie gar nicht dauerhaft hier haben und hat auch keine Gelegenheit ausgelassen, dass zu zeigen. Diese Integrationsversäumnisse holen wir ja teilweise jetzt erst auf.

    • Hier, ich! 😉
      Haben die Italiener hier Berlusconi gewählt? Die Ungarn Orban, die Polen Kaczynski? Werden Franzosen LePen wählen? Ich halte das für gut möglich. Warum? Weil ich politische Einstellung und Integration für zwei verschiedene Baustellen halte.
      Wenn Herr Özdemir denkt, das Wahlergebnis wäre „wegintegrierbar“, hat er wohl eine andere Vorstellung von Integration, als ich.

    • Wenn bei 3,5 Millionen Türken die in Deutschland leben 1,4 Millionen wahlberechtigt sind, davon 46% überhaupt nur wählen gehen (sprich 660.000) und davon 63% für ja stimmen (sprich 415.000), also im Endeffekt 13%, weiß ich nicht warum es „mit den Türken weitestgehend nicht klappt“.

      Außerdem sind diese hypothetischen Überlegungen sowieso irgendwie Quatsch oder? Hätte irgendjemand geglaubt, dass die Briten mit über 50% für den Brexit stimmen würden? Waren die etwa schlecht in die EU integriert? Oder sollten wir uns fragen, was die von anderen EU-Mitbürgern unterscheidet?

    • Du musst nur einen Kommentar unter deinen sehen, um eine recht gute Antwort zu bekommen. Ganz ab davon wie sehr dein Vergleich hinkt. Niemand kann wissen ob die „deutschen“ Griechen nicht auch zukünftig mehrheitlich für einen stimmen werden, der verspricht das Elend das die EU über Griechenland gebracht hat zu beenden. Selbst wenn seine Methoden demokratisch stark fragwürdig wären. Genug Leidensdruck könnte bereits heute schon vorhanden sein. Na oder wie viele Stimmen Marine Le Pen von deutschem Boden aus erhält.

      Das ist aber auch überhaupt nicht wichtig. Die Türkei hat etwa 78 Mio Einwohner. Wer glaubt da ernsthaft daran, dass es wahlentscheidend war wie die ca. 5% im Ausland lebenden, wahlberechtigten Türken abstimmen? Das Ding wurde am Bosporus in den Dreck gefahren und sonst nirgendwo. Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird es auch noch die ein oder anderen Manipulation gebraucht haben. Das Ergebnis in Kombination mit den ersten Hochrechnungen, die Evet zuerst bei über 60% sahen, riecht ja förmlich danach.

      Eine letzte Feststellung noch. In Deutschland war die Wahlbeteiligung bei gerade einmal 50%! 700.000 Wahlberechtigte zogen es vor lieber nicht zu wählen, etwa 260.000 stimmten mit Nein und über 800.000 haben sich wie gewünscht komplett integriert und konnten mit ihrem deutschen Pass gar nicht mehr mitwählen. Diesen Menschen stehen etwa 440.000 Türken gegenüber die ja zu was auch immer gesagt haben. Manche wohl tatsächlich zu einem Präsidialsystem mit Erdogan als alten neuen starken Führer. Manche machten ihr Kreuz vielleicht auch nur da, wo sie keinen/weniger Ärger für sich und ihre Verwandten daheim vermuteten und wieder andere wohl einfach da wo es Mann, Familie, XYZ von ihnen erwarteten.

      Es ist absolut lächerlich ALLE in Deutschland lebenden Türken und ihren Integrationswillen zu hinterfragen. Manchmal war mir das platte „Kanacken raus!“ der NPD echt lieber als dieses pseudo-konservativ-nationalistische „Man darf als Deutscher nie was über die Problematik mit Ausländern sagen“ AfD-Geschwätz. Die waren wenigstens ehrlich braun.

      • Zu deinen letzten 2-3 Sätzen:
        Ich hab da letztens mal drüber nachgedacht. Ist es nicht faszinierend, dass Le Pen, Orban, Wilders, Petry und vermutlich auch May die besten Freunde mit Erdogan wären, würde er nicht dem Islam angehören? Ich mein, er stellt sein Land kompromisslos an erster Stelle und hasst die EU (man könnte denken, er will nur in sie hinein, um dann pompös wieder auszusteigen).
        Wenn Trump sagt „America first“, dann beugen sich die oben genannten Personen vor und kriechen so tief es nur geht, feiern ihn als ihren „Anti-Establishment“-Helden. Wenn Erdogan sagt „wir sind die Türkei, wir lassen uns nichts bieten“ ist er der Irre vom Bosporus.

  19. Ich hätte auch keinen Bock gehabt, in ein Konsulat oder eine Botschaft fahren zu müssen, um dort gegen einen Irren vom Bosporus zu stimmen, der mir die Einreise zu meinen Verwandten verbieten lassen kann, wenn er möchte.

  20. Wundern tut es mich nicht. Es ist leicht einen Despoten 2000 km entfernt zu unterstützen wenn man von dessen allumfassenden Repressalien nicht betroffen ist.

    Ich warte echt darauf dass Erdogan bei einem Auftritt eine rote Armbinde mit weißem Halbmond am linken Arm trägt.

  21. 71% der in Österreich lebenden Türken sollen für Erdogan gestimmt haben. Aber mich wundert da nichts mehr, sind halt brave Rädchen ohne eigenen Willen/eigenes Hirn …

    Bye Cece

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here