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Kein dreiviertel Jahr nach der Eröffnung laufen in der Hamburger Elbphilharmonie die ersten Sanierungsarbeiten. Der Grund dafür ist Schimmel. Im Frühjahr war aus einem Rohr Heizungswasser ausgetreten. Nach Angaben der Kulturbehörde sollen sich die Kosten im siebenstelligen Bereich bewegen.

Das issn Scherz, oder? Nachdem der Bau zehn Jahre gedauert hat und 866 Millionen (kein Scherz!) kostete, muss das Gebäude nach einem dreiviertel Jahr saniert werden? Was haben die bitte mit der ganzen Kohle gemacht?

Quelle: Welt.de


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24 KOMMENTARE

  1. Da sind sicherlich diverse Gelder in manch einen Privaten Geldbeutel geflutscht.
    Kann ja schon mal vorkommen, dass bei soviel Kohle die ein oder anderen 100.000 Euro in einer Schublade vergessen werden *hust*

  2. Ja die sollte ja ein MEisterwerk werden mitten in der ELbe auf einen alten Speicher stehen und alle sagten das hält nie , das läuft darein.

    jaja Hamburg du schönste Stadt der Welt ich liebe dich aber zwei große Fehler hast du , den HSV und den Senat!

  3. Reißt den laden komplett ab, Grabt ein tiefes loch und werft alle Entscheidungsträger rein. Selbige bitte beim Neuen (eig schon wieder veralteten) Flughafen.
    Sämtliche Bauträger würde ich pingelig und peinlich genau unter die Lupe nehmen, vermutlich würde ich mehr Leichen ausgraben, als Erdogan Gräber buddeln könnte.
    Wenn ich mir mal nur überlege was man alles mit den 866 Mille anfangen hätte können, da würde mir sofort unser marodes Bildungssystem einfallen, aber son Bonzen Musikhaus ist natürlich wichtiger, vor allem kann man viel einfacher den Staat/Bürger abzocken.

    Einfach nur lächerlich was sich da seid Jahren abspielt.

  4. Es gibt natürlich viele Gründe für die gestiegene Unfähigkeit Großprojekte reibungslos abzuschließen.

    Einer der nicht Unerheblichsten ist die abschaffung der Meisterpflicht in vielen Handwerksberufen.

    Ich selbst habe vor fünf Jahren meinen Handwerksmeister gemacht. Ich war überrascht wie extrem viel ich noch dazu gelernt habe im vergleich zum Gesellen. Wichtig beim Meister ist aber auch das ich dort gelernt habe wie ich einen Kleinbetrieb verwalte und Projekte organisiere.

    Ich selbst bin, wozu ich auch stehe, ein unglaublich fauler Hund und hätte im Leben nicht den Meister gemacht wenn ich es nicht hätte müssen. Denn wie viele andere Menschen leide auch ich unter einer gewissen Selbstüberschätzung. „Ach das bekomm ich schon irgendwie hin.“ Das wäre vieleicht auch so gewesen, wenn ich keinen Meister gemacht hätte, aber ich hätte mit großer Warscheinlichkeit einigen Scheiß fabriziert.
    Und hier haben wir das Problem. Viele haben ja das Argument:“Wer keine gute Arbeit liefert, hält sich nicht lange, Meister hin oder her“.
    Ja das mag zwar richtig sein, aber wir reden hier nicht von einer Pommes-Bude neben an, bei der wir im höchstfall einen Schaden von 2€ davon tragen würden.
    Wir reden hier von Leistungen die für 20-30+ Jahre Kalkuliert werden. Stellt euch doch mal vor wir schaffen die Doktoren Pflicht ab, jeder der glaubt er wäre als Arzt geeignet darf als solcher Arbeiten. „Kein problem, wenn der seine Arbeit nicht richtig macht hält der sich nicht lange“- Würde hier wohl niemand über die Lippen bekommen.

    Anstelle den Meister abzuschaffen um es Europäischen Unternehmen in Deutschland zu ermöglichen mehr Arbeit zu finden, hätten wir uns dafür einsetzten sollen die Meisterpflicht auch in allen anderen Europäischen Ländern einzuführen!
    Nicht die „Islamisierung“ oder die Zuwanderung sind Dinge die mir in Deutschland sorgen machen. Es sind die abschafung von Mechanismen die seit Jahrzehnten dafür sorgen das die Menschen auf der Welt Deutschland mit Qualität verbinden.
    Es spielt absolut keine rolle ob mein Fliesenleger Meister Mohammed oder Hans heißt, die Qualifikation die sie erworben haben macht sie zu dem was sie sind, gute Handwerker!

    Hier noch eine Doku vom ZDF zu dem Thema: https://www.youtube.com/watch?v=BBMWDa-MzlI

    • Kann ich nur zustimmen, gerade das Meisterhandwerk war doch bis mitte der 80er immer unserer bestes Steckenpferd, Made in Germany war damals das beste was es Weltweit gab.
      Aber man sieht da die Entwicklung in Deutschland, Kaum noch kleine bis Mittelständler als Handwerksbetriebe, wird nicht mehr lange dauern, dann haben wir den selben wissens stand wie Indien.

  5. Sie wird noch sehr viel teurer werden. Bei einem Gebäude dieser Größe entstehen die meisten Kosten erst im nachhinein. Bestes Beispiel sind die Gummidinger auf dem die Elbphilharmonie steht. Da man dachte, dass es eine gute Idee ist eine solche Konzerthalle in einem der lautesten Häfen in Europa zu bauen, musste man sich etwas überlegen die Elbphilharmonie von den Störungen aus dem Hafen abzuschirmen. Dafür hat man das ganze Gebäude auf solche Gummidinger gebaut, die in einigen Jahren auch ersetzt werden. Hier hat meine Stadt einfach mal wieder nur scheiße gebaut und irgendwelchen Privatunternehmer machen sich die Taschen voll.

    Hamburg leidet einfach an dem Minderwertigkeitskomplex, dass man immer nur das Tor zu Welt ist, aber nie selbst die Welt. Mit solchen idiotischen Großprojekten wie der Elbphilharmonie oder Olympia will man jetzt auch die Welt sein. Als nächstes soll dann wieder die Elbe vertieft werden, Naturschutzgebiete zerstört werden, nur damit man diesen Hafen der einfach viel zu weit weg vom Meer ist am Leben erhalten kann. Es gibt bereits einen perfekten Hafen in Wilhelmshaven mit dem Jade-Weser-Port. Dieser verdammte Hamburg-Zentrismus ist einfach so verblödet und eine kolossale Geldverschwendung.

    Wer nochmal im Detail wissen will, wie schrecklich die ganze Geschichte um die Elbphilharmonie ist, sollte sich den A!178 Podcast mit Jürgen Lauber, Tilo Jung, und Stefan Schulz anhören. https://player

    title=0&byline=0&portrait=0

    • Also ich als Bremer behaupte ja noch man sollte eher Bremerhaven weiterausbauen, und Hamburg als Hafen dicht machen 😀
      Aber ganz so einfach ist das nicht. In meinen Stadtteil stand früher die größte Werft Europas, davon ist 0,0 mehr übrig -> selbst die Plätze und Hafenbecken wurden dicht gehauen…ich denk mal das ist der Grund wieso Hamburg das solange ausreizen wird wie möglich^^ Das haben wir Bremer auch bis die Weser zu versandet war, und wir Bremerhaven gekauft haben^^ Aber Hamburg wird Ihre Hafenwirtschaft niemals an Niedersachsen oder Bremen abtreten^^

  6. Da frag ich mich, wieso der Bau nicht richtig trocken gelegt wurde. Zeitdruck wegen der Eröffnung und deswegen zu kurz getrocknet? Risiko eingegangen und offensichtlich verloren…

  7. Überascht mich nicht. Wir sind letzten Oktober in unser neues Gebäude (Department of Chemical Engineering in Cambridge) umgezogen und während der ersten paar Monate gab es Probleme in der Kantinenküche, weil hinter dem Herd die Wand nicht Hitzebeständig genug war (wer hätte nur damit rechnen können, dass es an einem Herd zu höherer Hitzenetwicklung kommt…) und die Fliessen unter dem Händetrockner im Klo sind so angebracht, dass das Tropfwasser vom Trockner dahinter tropfen kann – was zu Schimmelbildung führt. Silikon war offenbar zu teuer. Ach ja, das Gebäude wurde mit über zwei Jahren Verspätung eingeweiht.

    Ich glaube, das Hauptproblem ist hier, dass die Planer von solchen großprojekten immer mit dem optimistischsten Ergebnis arbeiten, um das Projekt zu bekommen. Da wird halt simuliert, man bekommt eine vVerteilung an Bauzeiten und die niedrigste wird dann nach aussen kommuniziert. Das kann nur schiefgehen. Wenn man aber aber realistische Bauzeiten (oder auch Entwicklungszeiten in der Gamingbranche) angibt, bekommt man den Auftrag sehr wahrscheinlich nicht. Das Problem ist halt komplizierter und ich hab keine Ahnung, wie man es lösen kann.

    • Ich denke eins der Hauptprobleme ist, dass viele Entscheider nur nach den Parametern entscheiden, mit denen sie sich auskennen und das sind nunmal Zeit und Geld. Alles muss am Besten gestern fertig sein und nichts kosten. Sehe ich jeden Tag, das Projekt muss bis Tag x fertig sein, weil der oberste Häuptling das gerne so hätte. Es gibt aber niemanden, der sich zu sagen traut, dass der Termin aber schon durch die Vorlaufzeiten des Lieferanten nicht gehalten werden kann. Laufzeiten die eben jener Häuptling im Rahmenvertrag unterschrieben hat, weil sie das Angebot günstiger gemacht haben…

    • och, nur weil ein Trainer gehen muss, muss der ja nicht unbedingt aufs Geld verzichten. 😉

      @Topic:

      Deutsche Qualität der im Ausland so hoch gelobten deutschen Ingenieure…
      Ich hoffe nur, die waren nicht ganz so blöd bei ihren Verträgen und haben sich einiges an Regressforderungen nicht rausdiktieren lassen 😀

      • Tja ich weiß nicht ob es deutsche Ingenieure waren, vermutlich eher Architekten, aber da das ganze aus öffentlicher Hand finanziert ist. Muss es europaweit ausgeschrieben werden. Sieht man leider auch immer bei Uni Gebäuden. Da bekommt der Günstigste den Zuschlag. Ist deshalb. Ja nicht der beste

  8. Und ich würde eine hübsche Summe drauf verwetten, dass das Rohr nicht zufällig Wasser verloren hat.
    Die privaten Firmen verdienen sich an solchen Projekten eine goldene Nase, ein kleines geplatztes Rohr sichert denen weitere Aufträge.

    • Wenn es doch nur so wäre. Dann hätte sich wenigstens irgendjemand etwas dabei gedacht.

      Nur leider kenne ich jemanden, der beruflich solche Baustellen beaufsichtigt und bei dem, was ich da so von den „Fachkräften“ mitkriege, die da arbeiten, ist es ein Wunder, dass die Rohre überhaupt ihren Weg in die Wände gefunden haben.

    • Sehr unwahrscheinlich. Man kann ne Verschwörung überall sehen, muss man aber nicht. In ÖPP-Projekten hat der Erbauer Gewährleistungspflicht für Schäden die ersten 2 Jahre.

      Die Versicherung springt zunächst ein, wird sich aber jeden Cent wieder holen. Imho.

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