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Der italienische Chirurg Sergio Canavero will noch 2017 die weltweit erste Kopftransplantation realisieren. Schwere Krankheiten, insbesondere Lähmungen, aber etwa auch Krebs oder Diabetes, könnten so besiegt werden.

Ja, Ihr versteht es richtig: Der Kerl will einem Typen den Kopf abschneiden und ihn auf einen anderen Körper setzen. Geniestreich oder Selbstmord? Er hat das vorher noch nie gemacht, außer bei einem Affen, der danach querschnittsgelähmt war und nach 36 Stunden starb. Warum macht man sowas, wenn das Risiko dermaßen hoch ist? Sind solche „Experimente“ wichtig für die Medizin und die Forschung? Wer ist so lebensmüde und lässt sich auf sowas ein?

Fragen über Fragen. Was sagt Ihr dazu?

Quelle: RP-online.de


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25 KOMMENTARE

  1. Das mit den Affen ist lt. dem gelinkten Bericht 1970 passiert. Da war Canavero 6 Jahre alt. Das ist schlampig dargestellt. Und Außerdem finde ich, dass man nach 47 Jahren durchaus auf den medizinischen und technischen Fortschritt vertrauen kann um es noch mal zu versuchen.

  2. Ist glaube ich schon länger bekannt. Soweit ich weiß, ist der Patient ein komplett vom Kopf abwärts gelähmter, der sich freiwillig dafür gemeldet hat. Insofern, sollen die doch machen, was sie wollen. Wenn es klappt, hat der auf jeden Fall einen Platz in den Geschichtsbüchern sicher.

  3. funktioniert die medizin nicht so? also trial and error?

    man muss ja irgendwo anfangen und probieren, es kann ja nicht von jetzt auf gleich direkt klappen.

    • Wieder da ausm Urlaub.

      Ja sehe ich genauso – es ist eine immer schwere Entscheidung zwischen Ethik, Vernunft und Fortschritt. Man ist sich z.B. mittlerweile einig und bewusst das die Nazi’s damals mit grausamsten Experimenten / Forschung die moderne Medizin um ca. 100 Jahre schneller vorrangebracht haben, also maßgeblich und entscheidend an dem heutigen Stand der Medizin verantwortlich sind.

      Ethisch, Moralisch und in jeder Hinsicht verwerflich – definitiv. Das die Ergebnisse sich später die Briten, Amerikaner usw. gekrallt und verwendet haben zählt nicht. Woher die Ergebnisse kommen, darüber wird auch wenig gesprochen. Irgendwo hier in den Kommentaren, hat es glaub mal bei Tierversuchen auf den Punkt gebracht: Tierversuche, nogo – aber die Ergebnisse verwenden als Tierschützer die aus Tierversuchen hervorgingen – sowieso, darauf verzichten niemals.

      Irgendwo muss man anfangen – Medizin ist Trial & Error und es ist immer und in jedem Fall eine Ethische/Moralische Frage wie weit man Forschern / Fanatikern / … erlaubt zu gehen. Und wenn China jetzt Experimente am Menschen Erlauben würde, würde das die Welt verurteilen – die Ergebnisse und Fortschritte.. die will man und würde man trotzdem verwenden. Paradox 🙂

  4. Naja, wenn du wirklich komplett gelähmt bist und nur noch über Augenrollen in irgendeiner Form kommunizieren kannst, denkst du vielleicht eh schon daran, „dem Elend ein Ende zu setzten“ – warum dann nicht im letzten Schritt nochmal was für die „Wissenschaft“ tun?
    Könnte mir schon vorstellen, dass der ein oder andere so denkt. Und könnte es nicht mal wirklich verübeln.

  5. Fun fact: Es gab in den 80ern ein Hörspiel in Deutschland in dem es um Kopftransplantationen von Menschen auf Tierkörper ging, welches wegen der Grausamkeit indiziert wurde.

    Larry Brent – Die Schlangenköpfe des Dr. Gorgo

  6. Solche Experimente sind schon irgendwo wichtig. Selbst wenn es extrem schief geht, kann man noch immer etwas daraus lernen. Hätten Menschen sich früher nicht gegenseitig zerschnitten und teilweise grauenhaft klingende Experimente durchgeführt, würde die Medizin heutzutage stark hinterherhängen.

    • Du meinst die Experimente zu Kriegszeiten, wo „unwürdige“ Menschen als Versuchstiere zu Zehntausenden missbraucht wurden?
      Wo hinter würde die Medizin genau hängen?
      Wir würden ganz normal weiter leben.

  7. Der Podcast „Stuff You Should Know“ hat da ne interessante Episode zu gemacht und das im Detail durch gegangen. Meine mich zu entsinnen, dass der Typ ein Computeringenieur oder so war der eine Nervenkrankheit hat und daher sich schon nicht mehr bewegen kann. Auch lebte er schon länger als die Ärzte ihm zugerechnet hätten, also für ihn eine letzte Chance nicht bald zu sterben.

    Kann dir die Folge sehr ans Herz legen wenn dich das Thema interessiert.

  8. Ich bin ebenfalls sehr skeptisch. Wenn die Wissenschaft und Medizin auch nur annähernd soweit wäre, dann würden sich viel mehr Patienten zur Verfügung stellen. Davon mal abgesehen stelle ich mir dir Zukunft dessen sehr schwierig vor. Wo heute mit einem Spendermenschen unzähligen Menschen geholfen werden können kann mit dieser Technik ein Körper einem kranken gegeben werden. klingt für mich nach Beschneidung von ohnehin sehr sehr sehr knappen ressourcen. denke die Transplantation des Kopfes kann und sollte nicht die zukunft sein – das Geld für solch eine op inklusive Team wäre sicherlich besser angelegt in den Neurowissenschaften.

    • Du weisst schon, dass so eine Art von Operation nicht mehr als Neurowissenschaft plus Chirurgie ist? Das heikle hierbei sind nämlich zu 90% die Nervenbahnen, der Rest die Gefäße.

  9. Wenn das klappt wäre das natürlich eine Sensation und eine Hoffnung für alle, die sich mit ihrem Körper nicht mehr bewegen können oder auf absehbarer Zeit nicht mehr bewegen können werden (?).

    Ob ich da aber unbedingt der sein wollte, bei dem es ausprobiert wird… ich weiss ja nicht. Vermutlich wird der Person seine Situation aber derart leid sein, dass er/sie dieses Risiko in Kauf nimmt.

  10. „Kopftransplantation“ ist im Grunde das falsche Wort. Man müsste es vielmehr „Ganzkörpertransplantation“ nennen. Letztlich geht es darum, ob der „Spenderkörper“ das Gehirn des Patienten am Leben erhalten kann.

    Es geht also zunächstmal um die Versorgung mit Blut und Nährstoffen.

    Die ganze Nervengeschichte geht in die andere Richtung: Wie weit wird es dem Gehirn möglich sein, den Spenderkörper zu steuern. Ich denke, dass hier der kritische Punkt liegt, denn soweit ich weiß, werden auch viele autonome Funktionen des Körpers vom Hirn aus gesteuert, wenngleich unbewusst. Das Gehirn müsste also dem Spenderkörper sagen können „produziere dieses und jenes Enzym, liebe Leber, entgifte das Blut“ und so weiter. Ich schätze, dass in erster Linie hiervon die Überlebenschancen abhängen.

    Und erst der letzte Schritt wäre dann die bewusste Kontrolle der Extremitäten. Wenn ich aber an das Stichwort Querschnittslähmung denke, wo letztlich die Nervenverbindung zwischen Gehirn und Körper permanent unterbrochen ist, glaube ich nicht, dass die Medizin schon so weit ist, denn sonst müsste ja auch eine Querschnittslähmung heilbar sein.

    Das „beste“ Ergebnis für den Patienten wäre also wohl, dass er zwar überlebt, aber vom Hals abwärts gelähmt ist. Ehrlich gesagt wüsste ich nicht, ob ich mir so ein Leben wünschen würde oder ob der Tod dann eine Erlösung wäre.

  11. Wer es mit sich machen lässt? Ein schwer kranker Mann , welcher sowieso bald stirbt.

    Ja es klingt grausam, aber egal ob es klappt oder nicht, es wird Erkenntnisse geben. Und diese sind die Fortschritte in der Medizin.
    Ich bin sehr gespannt auf diese OP, verfolge das thema schon einige Jahre mit.

  12. Der Typ der seinen Kopf auf den anderen Körper setzten will, hat eine schwere Muskelkrankheit und falls es klappt wäre er schmerzfrei. Im Anderen Fall wäre er zumindest von seinem Leid erlöst. Was der Mann mit dem funktionierenden Körper hat weiß ich nicht.

  13. Wahrscheinlich hat derjenige nicht viel zu verlieren und so stellt er sich in die Dienste der Wissenschaft/Medizin.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass das ganze gelingt, ist schwindent gering. Was da alles zwischen Kopf und Körper wieder ordentlich zusammenwachsen müsste, unmöglich. Wäre die Medizin schon so weit, dann wäre bspw Querschnitzlähmung auch kein Thema mehr

  14. > Wer ist so lebensmüde und lässt sich auf sowas ein?

    Jeder dessen Körper kurz vor dem Tod ist und deren Gehirn noch in Ordnung ist, würde ich sagen.

    Entweder du stirbst oder du hast zumindest ne Chance zu überleben, wenn auch sehr gering. Ich wüsste was ich tun würde.

  15. Hab von dem Vorhaben schon gelesen. Der Kerl, der sich dafür bereit erklärt hat, hat MS (oder eine ähnliche Krankheit die letztlich zum Tod führt) in einer schweren Form, die bald zum Tod führen würde.
    In dem Sinne ist er nicht lebensmüde, sondern sieht darin die einzige Chance zu überleben.

  16. ich bin echt gespannt ob das hin haut und wie gut er danach mit seinem neuen körper interagieren kann
    die sache mit dem affen ist ja etwa 50 jahre her heute sind wir ja medizinisch ne ecke weiter

  17. So seltsam es klingt, aber am Ende des Tages ist der Mensch nur Gehirn sammt Wirbelsäule. Alles andere ist nur „Panzerung“ oder „Versorgung“. Theoretisch kann man also bestimmteinen Kopf auf einen anderen Körper setzen. Was ja z.B. für Leute mit irreversiblen Muskel- oder Nervenschäden interessant wäre. Ob das ganze praktisch einen Sinn hat…wir werden sehen.

    • Naja, getrennte Nervenbahnen wieder „richtig“ verkabeln sollte dann doch etwas komplizierter sein. Die Nerven verlaufen durchs Rückenmark(Wirbelsäule) starten jedoch nicht dort. Irgendwo muss also der „CUT“ gemacht werden.

  18. Ich finde es zwar eine sehr gruselige Vorstellung aber mal ehrlich warum nicht? Evtl hat der Kerl sonst keine chance mehr zu Überleben und ich bin mir sicher als der erste Mensch auf die Idee kam ein Organ zu Transplantieren haben auch alle gesagt wie verrückt das ist^^.

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