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Die Bild-Zeitung wirft der Münchner Polizei einen erheblichen Eingriff in die Pressefreiheit vor und erstattet eigener Aussage zufolge Strafanzeige gegen die Behörde. Wie das Blatt am Montag berichtet, soll ein Zivilbeamter während eines Einsatzes am Wochenende einen Bild-Reporter genötigt haben, Filmaufnahmen einer Festnahme von seinem Handy zu löschen. Die Polizei widerspricht.

Ich finde es immer wieder erheiternd: Als würde sich die Bild auch nur ansatzweise selbst an das Presse-Gesetz halten. Keinerlei journalistische Ethik, aber wehe, irgendwer löscht mal ein Handy-Video eines wahrscheinlich „unseriösen“ Bild-Reporters. Dann stehen sie sofort mit erhobenem Zeigefinger da. Ich wünschte, die ganzen „Leichen“, die die Bildzeitung selbst im Keller hat, würden sich mal gegen die Zeitung erheben…

Quelle: Meedia.de


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8 KOMMENTARE

  1. Das Problem ist halt schon das Wort „Bild-Reporter“. Seit es Smartphones gibt wirbt doch die Bild damit, dass jeder ein Bild-Reporter sein kann: einfach filmen und einschicken.

  2. Bild ist vielleicht nicht gerade ein Vorbild, aber soweit ich weiß gibt es keine Umstände, in denen die Polizei verlangen darf, ein Video vom Handy zu löschen.

    Natürlich muss man sich bei Bild fragen, ob das überhaupt passiert ist, oder nicht einfach die Aufnahme verhindert wurde indem die Sicht blockiert wurde o.Ä. und ein angepisster „Reporter“ etwas übertreibt.

  3. Beim Amoklauf in München hatte ich auch mit einem dieser „Bild-Reporter“ zu tun. Was sich diese Menschen teilweise aus Sensationsgeilheit rausnehmen ist der Wahnsinn. Abgesehen von den Bruch jeglicher Persönlichkeitsrechte. Da kann ich verstehen, dass manche Polizisten rigoros dagegen vorgehen.

    Nicht ohne Grund heißt es „Bild sprach mit dem Toten zuerst“

  4. Wir bedrängen und nötigen Familien von Opfern jeglicher Tragödien (Flugzeugabsturz, Amoklauf, usw.). Wir scheißen auf Opfer- und Täterschutz und veröffentlichen zur Not auch Fotos aus privaten Quellen. Wir behindern Polizei und Rettungsarbeiten. Wir schaffen uns einen Mob aus Privatpersonen, nennen sie BILD-Reporter und kaufen jedes Gafferfoto für 10€, regen uns aber im zweiten Absatz über Gaffer auf. Wir schneiden und kürzen Interviews, sodass am Ende eine aus dem Kontext gerissene Schlagzeile bleibt.
    Wenn man uns mal wieder erwischt und der Presserat uns rügt, drucken wir in Microschrift eine Korrektur in die linke untere Ecke der vorletzten Seite.

    Aber wehe uns pisst einer ans Bein, denn dann fahren wir die gebündelte Macht des Axel Springer Verlages auf und die hat schon so einige Existenzen auf dem Gewissen.

    • Naja hat denn ein Reporter das Recht alles jederzeit zu filmen wie er lustig ist?
      Sind nicht die Persönlichkeitsrechte des verhafteten mindestens gleichhoch wenn nicht sogar höher einzustufen?
      Ich sehe jedenfalls kein spezielles öffentliches Interesse an jeder Verhaftung in Deutschland das quasi per Pressefreiheit die Persönlichkeitsrechte der verhafteten Personen mal einfach pauschal außer Kraft setzt. Das mag in speziellen Einzelfällen so sein aber nicht bei jeder Verhaftung irgend eines Kleinkriminellen sodass ich mich Frage ob der entsprechende Reporter überhaupt berechtigt war aufnahmen der Verhaftung zu machen.

      Noch dazu handelt die Bildzeitung selbst viel zu oft journalistisch jenseits der Grenze des moralisch zumutbaren und erlaubten, das sehe ich das ähnlich wie Steve, also steht es der Bild nicht unbedingt zu hier mit dem moralischen Zeigefinger zu winken und sich als die Saubermänner und Verfechter der Pressefreiheit zu geben.

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