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James »Phantoml0rd« Varga verklagt Twitch wegen eines angeblich unrechtmäßigen Banns seines Kanals Aufgrund des CS:GO-Glücksspielskandals von 2016.

Phantoml0rd war bis zu seinem Ban ne richtig große Nummer auf Twitch. Aber was hat er eigentlich genau gemacht?

Im Sommer 2016 enthüllte der E-Sport-Journalist Richard Lewis auf Basis gehackter Chatlogs, dass James »Phantoml0rd« Varga wohl hinter dem Glücksspielportal CSGO Shuffle steckte. Die Chatlogs implizierten weiter – erstmals bei den Glücksspielskandalen – dass Varga wohl auch betrog und sich von seinem Programmierer Gewinnchancen vorab mitteilen ließ, um so nur für ihn besonders günstige Wetten abzuschließen und möglichst häufig zu gewinnen.

Es gab zu dem Skandal übrigens nie eine offizielle Anklage, da die Logs zwar äußerst belastend für Verga waren, aber „illegal beschafft wurden“. Jetzt fordert er von Twitch/Amazon eine Abfindung bzw. eine Erstattung für den gravierenden finanziellen Schaden, der durch den (für ihn) unrechtmäßigen Ban entstanden sind. Wie seht Ihr die ganze Sache?

Quelle: Gamestar.de


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23 KOMMENTARE

  1. Er hat tausende von Viewern gescammed. Hat sich „fake“ subs geholt um seine scheiße zu pushen. Klare Sache für mich den zu bannen.

  2. Ach wie ich diese Diskussionen hier vermisst habe. Hab die Seite nun einige Jahre nicht verfolgt.
    Zum Thema: Ich muss gestehen ich kenne den namen ‚Phantoml0rd‘ erst seit dieser Skandal bekannt wurde. Selbst wenn die Beweise gegen ihn ‚illegal‘ beschafft wurden, so ändert dies nichts an der Tatsache, dass er seinen Ruhm/Reichweite dazu genutzt hat sich selbst (betrügerisch) zu bereichern. Ob das nun in DL rechtskräftig sein kann, oder nicht steht für mich nicht zur Debatte. Selbst wenn er von einem Gericht freigesprochen wird, so ist er in meinen Augen schuldig. Vielleicht nicht schuldig im Sinne des Deutschen Rechts, aber definitiv im Sinne von Moral und Anstand. Dass diese Werte in der heutigen Welt nicht mehr sonderlich hoch gehandelt werden, spricht diese Person ebenfalls von keiner Schuld frei.
    Man hat hier ein optimales Beispiel für Unmenschlichkeit: Hier wurde jemand beim Betrügen erwischt (auch wenn die Beweise auf einem ebenso zweifelhaften Weg beschafft wurden, sie existieren) und maßt sich jetzt an einen Schadensersatz zu verlangen. In welcher Welt kann soetwas als „gerecht“ bezeichnet werden? Gerechtigkeit ist nicht das Resultat von Gesetzen, sie ist die Grundlage dafür.

    „Wo also […] Gerechtigkeit nicht einmal erstrebt wird, können die so geschaffenen Anordnungen nur Machtsprüche sein, niemals Rechtssätze […]; so ist das Gesetz, das gewissen Menschen die Menschenrechte verweigert, kein Rechtssatz. Hier ist also eine scharfe Grenze zwischen Recht und Nicht-Recht gegeben, während wie oben gezeigt wurde, die Grenze zwischen gesetzlichem Unrecht und geltendem Recht nur eine Maßgrenze ist […].“

    – Gustav Radbruch: Vorschule der Rechtsphilosophie. 2. Auflage, Göttingen 1959, S. 34.

    In diesem Sinne liebe juristen und solche die es gerne wären; denkt auch ihr über euer Rechtsverständnis nach!

    • Wohl die beste und vernünftigste Antwort nach langem. Noch so etwas hier zu lesen ist ja eine Rarität. Dem kann ich nur zustimmen.

  3. Das musste ich erstmal dreimal lesen, bevor ich überhaupt verstanden habe um was es geht 😀 Das liegt aber nicht an deinem Schreibstil Steve, sondern am Sachverhalt. Da können sich die Anwälte schön aufreiben dran…

  4. Also so wie ich das sehe war er Twitch Partner, hatte also einen Vertrag mit Twitch, somit entfällt schon mal das „Hausrecht“.

    Twitch hat diesen Vertrag einseitig aufgelöst und zwar fristlos aufgrund illegal erlangter „Beweise“.

    Ich weiß nicht wie das im US Vertragsrecht ist, aber im US Strafrecht haben illegal erlangte Beweise keine Gültigkeit, weshalb so viele Verfahren wegen „Verfahrensfehlern“ scheitern.

    Wenn ich in den USA eine Mordwaffe habe und ein Polizist geht ohne Durchsuchungsbefehl in mein Haus und holt die Waffe raus, dann hat dieser Beweis vor Gericht 0 relevanz, selbst wenn 100% klar ist, dass e eine Mordwaffe mit Blutresten oder was auch immer ist.

  5. Seltsames Rechtsverständnis, das hier viele an den Tag legen. Nur weil Twitch die Plattform zur Verfügung stellt, heißt das noch lange nicht, dass sie mit den Nutzern der Plattform willkürlich verfahren dürfen.

    Im Grundsatz ist das Nutzungsverhältnis zwischen beiden Parteien auf Grundlage eines Vertrages geregelt, aus dem für beide Parteien Rechte und Pflichten erwachsen. Die Details des genauen Falles will ich jetzt weder tatsächlich noch rechtlich nachvollziehen, aber im Grundsatz kann man auch in AGB nicht regeln, dass ein solcher Vertrag frist und grundlos aufkündbar ist; vor allem bei den teilweise erheblichen Vermögenswerten des jeweiligen Accounts. D.h., wenn von Seiten von Twitch kein Kündigungsgrund vorlag, der eine Kündigung vertraglich gestattete und den Twitch im Falle eines Prozesses zu beweisen hat, kann daraus im Einzelfall auch ein Schadensersatz des Streamers entstehen.

    Freilich ist rechtlich noch vieles in Bewegung und unklar, aber es ist sehr gut, wenn es offenbar auch in diesem Bereich zu ersten Prozessen kommt. Davon sollte das Verhältnis der Nutzer der Plattform und Twitch insgesamt profitieren. Im Falle einer entsprechenden Entscheidung wird vielleicht Twitch in Zukunft auch vorsichtiger sein, einen Ban so leichtfertig auszusprechen, wie es vor kurzem erst bei Steve der Fall war.

    • Er hat diese Scam seite auf Twitch promoted. Darum liegt ein Tatbestand vor. twitch hat also das Recht etwas zu unternehmen. Was Twitch unternimmt ist größtenteils ihre Sache

  6. der typ war auch das shadigste stück scheisse überhaupt. ganz ehrlich, der war lustig und cool und alles, ich hab den auch gerne geguckt, aber was da alles rausgekommen ist… mein lieber mann. der hat seine millionen doch auch so gemacht.

  7. Tja schuldig ist jemand eben nur dann wenn er rechtskräftig verurteilt wurde, das vergessen leider auch viele hier in Deutschland.

    • Rechtlich gesehen stimmt das. Jedoch ändert dass nichts daran dass der Kerl ja selbst zugegeben hat betrogen zu haben usw.
      Will sagen, auch wenn kein Gericht ihn verurteilt hat, ist er dennoch ein Betrüger, dafür gibt es eben nicht nur die Beweise, sondern das hat er ja selbst zugegeben.

      Im Prinzip lässt sich das sehr schön auf die Steuerhinterzieher und die dazugehörigen CD’s übertragen. Da wurden die Beweise ebenfalls illegal beschafft, dort hat der Staat jedoch aus Eigeninteresse das ganze nicht so eng gesehen, um es mal nett auszudrücken.

    • Doch, es ist sein Recht.
      Twitch geht eine vertragliche Vereinbarung ein, welche sie fristlos gekündigt haben.
      Auch Twitch hat Pflichten und ist bei sowas schadensersatzpflichtig.
      Wenn ein Richter das als Vertragsbruch sieht, darf twitch eben bezahlen.

      • Welchen Vertrag meinst du denn? Die Twitch-Partnerschaft?
        Und da erlegt sich Twitch selbst auf, dass sie einem Streamingrechte einräumen und dass der Vertrag nicht so einfach gekündigt werden kann?

  8. Twitch kann doch bestimmen, wer auf der Plattform sein Unwesen treibt – entsprechend glaube ich nicht, dass er irgendwas mit dieser Anzeige erreichen wird.
    Wäre mir neu, dass Twitch eine Anzeige benötigen würde, um jemanden für ein Vergehen zu bestrafen. Also mMn eigentlich völlig unrelevant, ob es mal eine offizielle Anzeige gegen ihn gab.

        • Das ist leider nicht ganz so einfach, denn er war soweit ich weiß kein regulärer Streamer sondern im Partnerprogramm.
          Wenn du in diesem Programm bist hast du rechtsgültige Verträge mit Twitch, welche sowohl dir selbst auch auch Twitch Rechte und Pflichten auferlegen.
          Ich habe natürlich keine Ahnung was in seinem Vertrag steht, aber wenn es dort z.B. eine Kündigungsfrist von einem Monat gibt und der fristlose Bann nachweislich unbegründet war, könnte durchaus ein Rechtsanspruch auf das entgangene Geld aus diesem einen Monat bestehen.
          Das ist nur ein BEISPIEL, es kann auch 1000 andere Möglichkeiten geben. Der Punkt ist aber: Nur weil dir die Seite gehört, darfst du noch lange nicht machen was du möchtest, wenn du einen Vertrag unterschreibst, der etwas anderes behauptet.
          Ob das aber natürlich so war muss natürlich ein Gericht beurteilen.

        • Oh bitte, komm hier nicht mit Hausrecht. Hier geht es u.A. um Vertragsrecht und man stelle sich vor, das auch noch in einem anderen Land!

          @Topic
          Schwierig. Das sollen sie ruhig mal rechtlich klären. Wenn es im Amiland mit illegaler Beschaffung von Beweisen anders ist als in Deutschland (Steuer-CDs), könnte das wohl interessant werden.

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