TEILEN

Habt Ihr gestern den „Eurovision Song Contest“ verfolgt? Nein! Sehr gut, dann habt Ihr Euch eine Menge Ärger erspart. Jahr für Jahr nehme ich mir vor, diesen Mist nicht mehr zu schauen, doch auch dieses Jahr saß ich mit meiner Freundin vorm Fernseher und drückte dem deutschen Beitrag die Daumen. Allerdings war dies endgültig der letzte „Grand Prix“ für mich. Als wäre es nicht schon unerträglich genug, gefühlte 102 osteuropäische Länder zu sehen, die irgendeine dämliche Folklore-Nummer gepaart mit furchtbarem Englisch singen, nein, diese Länder schieben sich auch noch Jahr für Jahr die Punkte gegenseitig zu. Zusätzlich ist es so, dass die Form der Musik, wie wir sie hier im „Westen“ gerne hören, bei so einer Veranstaltung absolut keine Chance mehr auf den Gesamtsieg hat: Als Beispiel hierfür wäre der Beitrag aus Großbritannien zu nennen, der für mich mit großem Abstand der beste Song des Abends war und am Ende, mit Mühe und Not, unter die Top10 kam.

Der eigentliche Witz des Abends war für mich der Beitrag aus Norwegen. Er wurde ja bereits Tage vor der Veranstaltung als großer Favorit gehandelt. Als ich den Song dann zum ersten Mal hörte, brachen meine Freundin und ich in schallendem Gelächter aus. Das sollte der Favorit sein? Der Kerl klang wie eine Mischung aus Rolf Zuckowski und einer Hannilein-Parodie von Hape Kerkeling. Mein erster Eindruck war, und das meine ich weder böse und albern, dass der Sänger irgendwie eine leichte Sprachbehinderung hat. Nach der Nummer lachte ich meine Freundin an und sagte: „Das ist also der Favorit, achso! Naja, vor dem müssen wir keine Angst haben. Der war so mies, wenn der gewinnt, schaue ich nie wieder Grand Prix“.

Tja, Ihr habt wahrscheinlich schon irgendwo gelesen, wer gestern gewonnen hat:

Norwegen hat den Grand Prix gewonnen – und dabei auch noch einen sensationellen Rekord aufgestellt: Mit sagenhaften 387 Punkten gewann der 25-jährige Alexander Rybak mit seinem selbst komponierten Song „Fairytale“. Das ist die mit Abstand höchste Wertung, die es in der Geschichte des Grand Prix gab.

Mal ehrlich, liegt es an mir, oder sind die alle wirklich musikalisch so beschränkt? Ich habe Euch mal den UK- und den Norwegischen-Beitrag angehängt. Wahrscheinlich werdet Ihr beide Songs mies finden und mich dafür auslachen, dass ich mir so einen Mist überhaupt anschaue. Für mich war es, wie beschrieben, eh der letzte Grand Prix, zumindest mit diesem Regelwerk. Die Faszination, die das Event früher mal hatte, ist eh völlig verschwunden. Im Prinzip könnte man die Sache in „Grand Prix der osteuropäischen Volksmusik“ umbenennen.

Um abschließend die Frage zu beantworten, wie der deutsche Beitrag war: Ganz okay. Allerdings war Dita von These als „musikalische Begleitung“ das eigentliche Highlight des Auftritts.


Anzeige

203 KOMMENTARE

  1. Auf myspace kann man andere Lieder von Alexander Rybak anhören, meiner Meinung nach kann er sehr wohl singen.
    Die Geschmäcker sind halt verschieden….

  2. Also ich find das echt komisch, was alles zu Europa gehört…(Israel mal als Beispiel)
    Ich bin ja dafür Fresh D. hinzuschicken^^

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here