TEILEN

Ich weiß, dass viele von Euch sehnsüchtig auf die Fortsetzung meiner Opa-Geschichte warten und sich davon eine hochpolitische Geschichte, möglichst aus dem zweiten Weltkrieg, versprochen haben. Ich muss Euch leider enttäuschen, denn meine Geschichte ist weder politisch, noch handelt sie vom Krieg. Wenn Ihr Euch an den ersten Teil des Blogeintrags erinnert, ging es darum, dass ich einen Opa im Krieg verloren habe und mein anderer Opa vor fünf Jahren verstorben ist. Ich bin sozusagen Opa-los, daher möchte ich Euch von einem neuen Opa in meinem Leben erzählen:

Ich wohne jetzt seit fast einem Jahr hier in Scheeßel, genau zwischen Bremen und Hamburg. Auf dem Weg zur Arbeit fahre ich jeden Tag an einem Altersheim vorbei. Schon beim allerersten Mal, quasi zu meinem Vorstellungsgespräch, sah ich vor diesem Altersheim einen alten Mann stehen. Als ich ihn an meinem ersten Arbeitstag ebenfalls vor dem Altersheim stehen sah, fragte ich mich, was er denn dort wohl tun würde oder ob dies einfach nur ein Zufall war. Am zweiten Arbeitstag stand er wieder dort, diesmal wurde ich Zeuge, wie ein Auto mit überhöhter Geschwindigkeit an dem Heim vorbeiraste und der Opa wütend seinen Zeigefinger hob, um dem Fahrer damit deutlich machte, dass es ziemlich „böse“ sei, so schnell zu fahren.

Ich weiß, dass er der ein oder andere von Euch schon mal mit solchen „Aushilfsverkehrspolizisten“ konfrontiert wurde. Normalerweise sind das immer ziemliche Spinner, die einfach nichts Besseres zu tun haben und sich künstlich aufregen, weil man 2 km/h zu schnell fährt. Die „Extremsportler“ unter diesen Leuten stellen sich an die Straße und schreiben sich sogar die Nummern auf. Ganz ehrlich: Ich hasse solche Typen – ich denke jeder hasst sie!

Aber beim Opa am Altersheim ist irgendwas anders. Ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll, aber bei ihm habe ich das Gefühl, dass er einfach eine Aufgabe braucht. Alte Menschen werden heutzutage von ihren Kindern in irgendwelchen Heimen weggesperrt und warten dort quasi nur noch auf ihren Tod. Im Grunde hat ihr Dasein absolut keine Bedeutung mehr.

„Mein“ Opa ist keiner dieser Klugscheisser oder Wichtigtuer. Er steht an jedem Morgen ab 7 Uhr vor seinem Heim und achtet darauf, dass kein Autofahrer die Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h überschreitet. Er steht dort unten bei jedem Wetter, sogar bei strömendem Regen sieht man ihn in seiner Regenkleidung an der Straße stehen und „seinen Job machen“. Anfangs habe ich es noch belächelt und den Kopf geschüttelt, wenn er einem weiteren „Geschwindigkeits-Rowdie“ den Zeigefinger „an den Kopf geworfen hat“, weil ich eben dachte, dass er nur ein weiterer Spinner sei, der irgendwie versucht, im Mittelpunkt zu stehen und sich wichtig zu machen. Aber irgendwann merkte ich, dass es hier anders ist. Ich fing an, über die Sache nachzudenken: Was wäre denn, wenn „mein“ Opa Rolf (ich gab ihm irgendwann diesen Namen) sein ganzes Leben lang um 7 Uhr aufgestanden und seiner Arbeit nachgegangen ist? Irgendwann ging er dann in Rente und verlor seiner Frau. Jetzt wohnt der Mann in diesem Altersheim und verbringt seine Tage mit Karten- und „Mensch, ärger Dich nicht“-spielen…

Irgendwann kam ich an einen Punkt, an dem ich nachvollziehen konnte, warum der Mann eine Aufgabe braucht. Alte Menschen haben keine Aufgaben mehr, die ihnen anvertraut werden. Wir reden hier nicht davon, dass Opa Rolf irgendwelchen Träumen nachjagt oder je nach Lust und Laune mal einen Tag Verkehrspolizist spielt. Der Mann ist jeden Tag, bei jedem Wetter unten vor der Tür und achtet auf den Verkehr.

An irgend einem Tag, ich weiß selbst nicht mehr wann genau, fing ich an, Respekt vor seiner unglaublichen Hartnäckigkeit oder besser Zuverlässigkeit zu entwickeln. Jeden Morgen, wenn ich an ihm vorbeifuhr, zauberte es ein Lächeln auf mein Gesicht, Opa Rolf  „bei der Arbeit“ zu sehen. Jedes Mal, wenn ich Zeuge wurde, wie er einen weiteren Raser mit dem Zeigefinger „abmahnte“, feierte ich in meinem Auto. Irgendwann fing ich an, ihm zu winken und respektvoll zuzunicken. Anfangs dachte er wohl, ich wolle mich über ihn lustig machen, wie es sicher der ein oder andere Autofahrer tut. Aber da ich auch sehr beharrlich sein kann und damit nicht aufhörte, erinnerte er sich wohl irgendwann an mein Gesicht und merkte, dass es mir ernst damit war – also nickte er zurück. Mittlerweile winkt mir „mein“ Opa Rolf sogar jeden Morgen – und ich bin stolz drauf!

Das Leben schreibt manchmal komische Geschichten. Ich habe noch nie mit dem Mann gesprochen und werde es wahrscheinlich auch niemals tun. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass uns irgendwas verbindet. Ich bilde mir ein, dass es Opa Rolf genauso sieht. Vielleicht ist er auch ein kleines bisschen stolz darauf, dass jemand seine Dienste zu schätzen weiß. Denn seien wir mal ehrlich, wer ist schon heutzutage noch bereit, alten Menschen irgendeine Form von Respekt für ihr Tun oder für etwas, das sie leisten, entgegenzubringen?


Anzeige

124 KOMMENTARE

  1. Hi, ich arbeite im sozialen Bereich und war auch schon im Altenheim tätig, alleridings ist der job im altenheim nichts für mich, weil ich zuviel mitleid mit den Alten Menschen hab. Wenn man sieht wieviele trostlose Gsichter durch diese Heime ,,geistern“ ist das schon echt bemitleidenswert. Das Problem leigt aber nicht an dem Personal oder heim selbst, sondern oft an der tatsache das es zu wenig Möglichkeiten und zuviel Arbeit die vom Personal nicht gestemmt werden kann gibt. Auch sind die Gelder zu knapp um mehr Personal einzustellen. Deswegen Respekt Steve das du diesem MAnn wenigstens wahrnimmst und ihm Bestätigung gibst, sowas ist nicht nur für das Seelenheil gut. Aber vll. findest du ja mal Zeit mit ihm einen Kaffe zu trinken und dich ein wenig mit ihm zu unterhalten, nicht oft aber vll, so einmal im Monat, ich wette es wär ne Berreicherung. Bitte nicht faslch verstehen war nur ein Vorschlag, wie gesagt finde ichs schon super das du ihm überhaupt Achtung zeigst!
    Schöne Grüße und weiter so,
    Hardos

  2. Besuch ihn doch mal und trink einen Kaffee mit ihm. Es gibt viele Blogger, die mal mit einer älteren Person aus der Nachbarschaft gesprochen habe, darüber gebloggt haben und die Leser es begeistert verfolgt haben.

    Da gab es mal einen Blog, da hat der Blogger (um die 30) sich öfters mit der 80 jährigen Nachbarin getroffen, ihr gerade von politischen Themen erzählt, von denen man nicht unbedingt etwas im Fernsehen hört und ihre Meinung im Blog wiedergegeben. Die Blog“community“ fand das so klasse, das die Dame mit Blumen von Fleurop überhäuft wurde.

    Wenn „dein“ Opa Rolf wirklich stolz darauf, das jemand seine „Arbeit“ zu schätzen weis, dann triff dich mit ihm und erzähl ihm auch vom Blog und sag ihm, das es durchaus mehr Menschen gibt, die soetwas interessant/gut finden und sich evtl. für ihn interessieren.

    Das macht ihn vielleicht noch ein kleines bisschen stolzer 😉

    greez Web

  3. Das hat nicht unbedingt was mit Menschenunwürdig zu tun. Oftmals sind alte Menschen pflegebedürftig bzw. sind alters bedingt so durch den Wind, dass man sie einfach nicht allein zuhause lassen kann. Und meist sind die Kinder dieser Leute voll Berufstätig und deshalb sind sie in heimen besser aufgehoben ( kommt auch immer auf das Heim an )

  4. Du kannst auch bis 100 arbeiten wenn du willst und dein Arbeitgeber auch, es zwingt dich niemand in Rente zu gehn…. Hauptsache irgendnen dummen Kommentar abgeben. Unfassbar.

  5. kleiner tipp noch:
    WENN du hingehst pass auf was du sagst…
    nich dass du ihn auf einmal wirklich rolf nennst…
    es sei denn der zufall bringts dass er wirklich so heißt 😀

  6. eine echt rührende „geschichte“ wie ich finde
    hier bei mir um die ecke hab ich was ähnliches erlebt:
    dort saß immer ein alter mann auffer bank der sich immer lautstark aufgeregt hat
    ich dachte mir es wäre einer von den pennern die da in mengen rumsitzen, aber irgendwann bin ich mal über die straße gegangen und wurde von nem auto fast übern haufen gefahren
    da hat sich der gute mann auch wieder sofort über „diese penner“ aufgeregt und hat sich dann bei mir erkundigt ob mir was passiert sei
    ich hab mich dann ne weile mit ihm unterhalten (er heißt übrigends klaus)
    und er hat mir erzählt, dass an der kreuzung schon viele kinder angefahren wurden und er wenigstens in der nähe sein wollte um zu helfen wenn er gegen „diese penner“ schon nix unternehmen kann (wie ich finde eine lobenswerte beschäftigung)
    er hat mir von dieser kreuzung so einige fiese storys erzählt
    (das is auch echt ne beschissene ecke dort)
    naja und seit dem sind wir eigentlich richtige freunde geworden und man kann sich VERDAMMT GUT über fußball mit ihm unterhalten

    MFG Mighty

    PS: steve ich finde du solltest auch mal hin gehen und dich mal mit „rolf“ unterhalten…
    du musst ihm ja nich gleich auf die pelle rücken aber n bisschen quatschen würde meiner ansicht nach nicht schaden

  7. Wer verhindert, dass man trotz Rente noch weiter arbeitet?
    Leider geht das primär nur selbstständig und man bekommt – wenn man zu viel verdient – einen Teil der Rente abgezogen/angerechnet, aber es ist auch in Deutschland möglich über 65/67 weiterzuarbeiten, wenn man es möchte!
    Das Problem ist halt, dass die meisten körperlich nicht mehr in der Lage sind, ihren Beruf weiter auszuführen und dann bei dem Umbruch zum Rentner geistig einfach „verfallen“.
    Der Mensch benötigt eine Aufgabe, und bei zu vielen besteht diese das ganze Leben aus dem Beruf. Fällt der weg, zerfallen sie auch.

  8. Was seid ihr für Deppen gewesen?
    Ich hab den alten Menschen immer meinen Platz angeboten und das hat nix mit „Recht darauf“ oder ich war erste in der 8ten Klasse oder sowas zu tun , sondern damit ,dass es die alten weit mehr anstrengt zu stehen als uns…
    Also ich weiß nich was ich von sowas halten soll , aber „Ich war damals in der 8ten“ ist einfach keine Ausrede für sowas…

  9. zu den „rente ab 80“ kommentaren: ihr seid euch schon klar darüber, welche folgen sowas hätte? richtig: noch höhere jugendarbeitslosigkeit. aufgrund übertriebener kündigungsschutzgesetze in deutschland sind die ersten menschen die von der krise betroffen sind die jungen, sie sind wesentlich leichter zu entlassen – wenn es für sie überhaupt noch eine stelle gibt.
    und dabei gibt es immer wenige junge menschen. also ganz ehrlich: wenn es eine gruppe gibt um die ich mir absolut keine gedanken mache in deutschland, dann sind es rentner – die stärkste wählergruppe ÜBERHAUPT, tendenz steigend.

    lasst doch das alter mal alter sein und lasst und um die kümmer die wirklich wichtig sind: die zukunft dieses landes, die jugend.

  10. Bei der Generation unter 18 sollte eigentlich die Umstellung der Finanzierung langsam gegriffen haben. Die Generation die doppelt zahlen muß, sind eher die 20-40jährigen.
    Die jetzt jüngeren werden im Vergleich zu ihren Vorgänger weniger Probleme auf dem Arbeitsmarkt haben, weil ab 2015 hier akuter Arbeitskräftemangel einsetzen wird und sie vermutlich lange in ihre teilprivate Altersvorsorge einzahlen können. Die heutigen Studenten, die erst einmal auf Praktika geschoben werden und dann nur in Zeitverträgen unterkommen, sind da schlechter dran.

  11. Tja…Das Problem ist, dass dank der Überalterung der Gesellschaft die nächsten 1-2 Generationen deutlich mehr pro Kopf ausgeben müssen um den Rentnern den jetztigen Lebensstandard zu erhalten.

    Ich bin kein Wirtschafter und auch kein Arzt und weiss nicht auf wieviel man das Rentenalter erhöhen sollte…Allerdings wäre es auf jedenfall wünschenswert, dass die Älteren etwas länger arbeiten, damit es sich etwas ausgleichen kann.
    Alte bleiben heute auch deutlich länger fit (sowohl physisch als auch psychisch) als noch vor 40 Jahren.

  12. Wenn du aussteigen würdest, um mit ihm einen Kaffee o. Ä. zu trinken, kann ich dir 100% sagen dass du irgendwas an im finden würdest dass ihn dir dann doch nicht mehr so sympathisch scheinen lässt.

  13. Die Idee dahinter find ich ziemlich gut. Nicht das ich Rente mit 80 befürworte, aber es sollte für Rentner die Möglichkeit geben, im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiterzumachen, wenn sie denn wollen. Ich hab es jetzt an der Oma meiner Frau gesehen, die Einweisung in ein Altenheim hat ihr jeden Lebensmut geraubt und sie ist nach 3monatigem Aufenthalt dort gestorben, einfach so. Man konnte ihr beim Verfallen förmlich zuschauen

  14. @STEVE
    steig doch einfach mal aus und spiel ne partie schach mit ihm oder ähnliches. kann zu interessanten gesprächen führen.

  15. Danke Steve. Damit öffnest du vielleicht vielen mal die Augen ! Zu diesem Thema kann ich euch auch eine Doku empfehlen: „Ich will nicht mehr – Wenn das Alter zur Last wird“

  16. Wirklich, wirklich schöne Geschichte.

    Hat mich wirklich tief gerührt.
    Vll. solltest du irgendwann mal mit ihm reden, vll. würde er sich über ein wenig Gesellschaft freuen 🙂

  17. doch rede bitte mal mit ihm. ich will seinen richtigen namen wissen. btw das hört sich an wie ne hollywood liebesgeschichte :D. aber recht hast du.

  18. Ohne auf den unteren Teil deiner Geschichte einzugehen, ich kenne es noch so, dass die Älteren von der Familie mitversorgt werden. Meine Großmutter war bei uns immer der Mittelpunkt der Familie und der Teil, bei dem sie lebte, hat auch die Pflege übernommen, soweit es nötig war (sie war bis zu ihrem Tod im Prinzip selbstständig.) Als sie gestorben ist….ja, man könnte sagen das für unsere Familie eine Welt zusammengebrochen ist….

    Abgesehen davon werden die Eltern meiner Tante, die quasi die Nachbarn meiner Großmutter waren, ebenfalls von ihr/der Familie versorgt.

    Daher kann ich persönlich Leute nicht verstehen, die keinen Respekt vor ihren älteren Mitbürgern oder sogar ihren Verwandten haben. Oder diese aus ihrem Leben ausgrenzen. Klar gibt es Fälle, in denen es nicht anders geht. (Verwandte) Traurig finde ich es trotzdem.

  19. Echt schöner Beitrag.
    Meine Frau arbeitet auch in einem Altersheim.
    Das schlimmste ist an der Situation, das es zu wenig Personal für
    die Betreuung gibt.
    Es ist eine harte Arbeit , die meine Frau dort verichtet.
    Aber trotzdem lacht sie meistens wenn sie nach Hause kommt, da die Bewohner immer wieder für eine Überraschung gut sind.
    Leider gibt es auch immer wieder Altersheime, wo die „Alten“ weggesperrt werden und sich selbst überlassen werden. Traurig aber wahr.

  20. Interessante Geschichte. Ich finde sie zwar auch schön, vor allem aber interessant.
    Ich kann allerdings nicht beschreiben warum ich mich damit befasse, noch kann ich sagen WIE ich mich gerade damit beschäftige; genau so wie du es dir nicht erklären kannst das du dich mit „Rolf“ verbunden fühlst.

    Aber ich möchte eine Weissagung machen von der ich überzeugt bin das sie eintreffen wird.
    Steve, du wirst mit ihm reden. Früher oder später wird der Drang mit dem Mann ein Wort zu wechseln groß werden. Je öfter du ihm zunickst/-winkst/-lächelst und er das erwidert, wird sich immer wieder der Gedanke ‚Was er wohl alles zu erzählen hat?‘ in dir regen..

    Einerseits kann es interessant sein sich ganz allein damit zu begnügen ihm im Endeffekt eine Freude zu machen indem du dich täglich an ihn erinnerst, andererseits wäre es eine große Bereicherung mit ihm zu reden, da bin ich mir sicher.

    Ich bin gespannt wie lange du durchhalten kannst… 😉

    *voodoo voodoo* 😛

  21. Klasse Geschichte. Hat mir jetzt echt ne sehr gute Laune gebracht 🙂

    Rede doch mal mit ihm, würd ihn sicher freuen das es noch Leute wie dich gibt, die älteren Menschen Respekt zollen.

  22. „Denn seien wir mal ehrlich, wer ist schon heutzutage noch bereit, alten Menschen irgendeine Form von Respekt für ihr Tun oder für etwas, das sie leisten, entgegenzubringen?“

    Ehm, sehr viele Leute?

  23. Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, sieht gar wunderbare Dinge.
    Vllt. bringst du deinem Opa ja mal bei Regen einen Tee vorbei und bedankst dich, dass er seinen Job so gut macht.

  24. oha da fällt mir sone stelle aus nem seagal film ein (deadly revenge, ka wie der auf deutsch heisst, und ja seagal, blablabla lol) da redet er (also seine rolle da) über früher wo er noch kleiner war und das sein vater scherenschleifer war (glaub die wenigsten kennen das heute noch)

    der ist jeden morgen losgezogen ist um 5 mit nem handkarren wo sein schleifstein drauf war und einer glocke und hat den leuten die scheren und messergeschliffen. abends wenns dunkel wurde kam er wieder heim, im laufe der zeit haben die leute dann wegwerf scheren und billigmesser gekauft und immer weniger und weniger leute kamen um sich noch was schleifen zu lassen, der alte ist aber trotzdem jeden tag los, tag für tag woche für woche, einsam und allein mit seinem karren und seiner glocke, irgendwann ist er dran kaputt gegangen weil ihn niemand wirklich niemand mehr gebraucht hat.

    war jetzt ziemlich frei nacherzählt, aber ich glaube so ähnlich ist es wohl auch für solche leute

  25. tja das sind leider wahre worte die du da sprichts, wir sind alle gut verdrahtet und können in wenigen sekunden mit jemanden vom anderen ende der welt am telefon oder im netz kommunizieren wenn wir wollen.

    aber mit den leuten mit denen man tag täglich zu tun hat beschäftigen sich die wenigsten (fragt euch nur mal von wievielen leuten die in eurem block / firma / schule etc. wohnen oder arbeiten ihr wirklich etwas privates wisst oder sie auch nur mit vornamen kennt), da werden lieber freunde in onlinespielen, chatrooms und haste nicht gesehen gesucht, schon merkwürdig.

  26. yeah zustände wie in gb, nee danke mit 72 noch arbeiten gehen weil die kohle nicht reich muss nicht sein wenns sich vermeiden lässt.

  27. Eine sehr schöne Geschichte. Jeder der über „die Alten“ die jeden Tag das selbe tun lacht oder meckert sollte sich mal überlegen das er selbst irgendwann alt wird und wie es wohl ist wenn man keinen mehr hat den man sein Leben lang kennt. Wenn die Finger zu steif und die Augen zu schwach sind um das zu tun was einem sein Leben lang Freude gemacht hat. Vielleicht kann man dann verstehen das auch „die Alten“ so sind wie jeder von uns , der Beschäftigung und einen Sinn in seinem Leben möchte.

  28. Also meine ganz ehrliche Meinung:
    Pack dir ne Kanne Kaffee ein und halt irgendwann einfach mal an. Ist bestimmt total interessant den Opa Rolf mal reden zu hören. Schaden kann es ihm nicht.
    Vielleicht schwingt da meine soziale Ader durch, aber ganz ehrlich, ich würde es machen.

  29. Rente ab 80? Gehts dir noch gut? Ich hoffe, dass du dies mir sehr viel Ironie meinst, anders würde ich mir deine Aussage nicht mehr erklären können.

    Rente ab 80. *kopfschüttel*

  30. Hey, bin zufällig auf Deine Seite/Blog gestoßen und wollte nur sagen, dass mir Dein Artikel sehr bewegt hat!
    Ick habe selber oft die Erfahrung gemacht, dass einige älteren Menschen eine Aufgabe fehlen und/oder sie einfach sehr einsam sind.
    Es ist schade, denn ick denke, dass grade die älteren uns eine menge auf unseren noch langen Weg weiter geben könnten, doch wir nutzen diese einfach nicht und so werden vermutlich die menschen vergessen, die womöglich uns den Weg frei gemacht haben für ein besseres Leben.

    Lg Mondhexe

  31. lese schon lange aber hab noch nie nen comment hinterlassen. der entry hat mich aber berührt. ich denke das ist für dich und den opa vom altersheim einfach eine positive kleinigkeit im alltag die für mich imemr wieder die solidarität zwischen uns menschen zeigt, darauf kann man zu recht stolz sein 😉

  32. Ich würd sagen, red mal mit ihm.
    Vielleicht lässt sich eine „Freundschaft“ aufbauen? Das du ihn hin und wieder Besuchst und er mal Gesellschaft hat. Fände sowas richtig Nett

  33. Besuch ihn doch einmal an einem schönen Wochenendtag. Eines Tages steht dein neuer Opa vielleicht nicht mehr vor dem Altersheim, und du wünschst dir ihn wenigstens einmal besucht zu haben.

  34. Ich habe hier auch zwei ältere Herschaften die sich selbst eine Aufgabe gegeben haben. Der eine grüßt jeden Autofahrer der an ihm vorbei fährt, egal ob es ein Kennzeichen aus der Gegend ist oder nicht, und die ältere Dame rennt jeden Tag irgendwo im Ort rum und sammelt, mit einer Tüte bewaffnet, Müll auf, der auf der Strasse rum liegt. Eigentlich zwei traurige Gestallten aber die machen wohl das beste aus dem was ihnen bleibt…

  35. Ich bin auch der Meinung, dass Menschen in so einem alter eine Aufgabe brauchen..
    Ich arbeite Samstags aufm Wochenmarkt mit einem 73igen Rentner zusammen…
    Er arbeitet seit 50 Jahren in dieser Firma und nun logischerweise nur noch Samstags…
    Ich weiss nicht was passieren würde, wenn man ihn diese „Aufgabe“ nehmen würde…

  36. Hallo Leute!

    Ich finde die Geschichte auch sehr schön und bin froh, dass es kein Thema war auf welches unzählige, politische Diskussionen gefolgt hätten.
    In unsrer Gesellschaft ist es nunmal so, dass die älteren Generationen einfach immer mehr an Stellenwert verlieren. Was früher und auch heute in anderen Ländern durch Familienbunde gelöst wurde, in denen die Älteren einfach mitversorgt werden geht in unserer Gesellschaft einfach vollkommen unter!
    Man sieht sie an Feiertagen und gelegentlich bei Besuchen, aber im Grunde kann man sich glücklich schätzen ein gutes Verhältnis mit den Generationen über einem zu haben.
    In meiner Familie haben wir selbst einen ähnlichen Fall. Meine Großmutter ( Welche schon seit ich mich erinnern kann mit kleineren WehWehs behaftet war) wurde vor gut 6 Jahren operiert. Ich weiss nichtmehr genau an was sie gelitten hat, aber dannach schien alles besser. Die Dosierung der Medikamente war ziemlich hoch angesetzt, da sie schon immer viele Tabletten für eher kleinere Dinge einnahm (zB kleine Kopfschmerzen wurden gerne mit 3-4 Tabletten behandelt.)
    Bereits nach kurzer Zeit merkte man, dass mir der Oma nicht alles in Ordnung war! Dies begann mit dem Vergessen einfacher Dinge wie Nummern etc.
    Nach ca 3 Jahren bis heute ist meine Oma, die eigentlich immer für alles einen Spruch auf Lager hatte, auf dem Niveau eines 3 Jährigen. Sie leidet unter schwerer Demenz und befindet sich in einem Altersheim, welches sich speziell auf die Betreuung Demenzkranker spezialisiert hat!
    Nach jedem Besuch kann man mit mir mindestens 2 Stunden nichts anfangen. Allein die Tatsache in einen Raum zu laufen und Leute vor sich zu haben die sich mit Langweilen und Kartenspielen ihre Zeit bis zu ihrem Ende vertreiben, geht mir wirklich nicht rein.
    Es ist zum einen der Anblick seiner Großmutter zu ertragen, die weder den Namen ihres Mannes, ihrer Kinder und Enkel kennt, noch Irgendetwas anderes was ihr irgendwie wichtig war. Aber zum Anderen sieht man um Diese noch mindestens 2 Duzend andere Personen die wahrscheinlich ein Ähnliches Schicksal erleiden mussten und hier meistens alleine ihrem Ende entgegen sehen.
    Aufgrund dessen und meiner eigenen Erfahrung habe ich dann vor solchen Menschen wie „deinem Opa“ einen riesen Respekt. Nur ein kleiner Pronzentsatz der Menschen lässt sich NIEMALS untergriegen! Die meisten werden sich dazu zählen, aber ich bin mir sicher dazu gehört einiges.

    Ich hoffe meine Erfahrung und Sicht der Dinge zeigt euch zumindest einen kleinen Einblick der Verzweiflung und des Abgrunds gegen die dieser Mann scheinbar mit Erfolg täglich ankämpft.

    Liebe Grüße und weiterso.

  37. mmh.. schöne Geschichte vinho..
    Das klingt nach einem dieser Hollywoodstorys nur ,dass diese dann weitergeführt wird mit „Doch eines Tages war dieser Mann nicht an seinem Platz…“. Wollen wir doch hoffen, dass er es noch lange ist.. =)

  38. Is das das Altersheim am Bahnhof ? Is mir nie aufgefallen das da wer Steht. Wobei ich auch schon länger nicht mehr in der gegend war. Allerdings hast du recht was das mit der Aufgabe angeht. Ich hab zwar gehört das es Arbeiten in richtung Kugelschreiber zumman bauen giebt , aber das ist nunja keine echte Aufgabe in meinen Augen. Ich finde man sollte Ältere Menschen in der Kinderbetreung einsetzen. Klar das geht nich mit jedem Kind und auch mit Kindergarten Kindern wird es schwierig aber es giebt genug Kinder und Ältere Menschen die vor der Glotze vergammeln. Da könnte man sicher tolle Projekte auf die Beine stellen. Das heist solange man Räumlichkeiten und gewisse Gelder zur verfügung stellt. Was aber leider eher unwarscheinlich ist.

  39. Mich erinnert es an ein Video was du mal gebloggt hast.
    Dort wo sich zwei junge leute über’s Büro gebäude „kennengelernt“ haben, doch eines tages war sie weg und er war plötzlich „alleine“, doch dann gabs nen happy-end 😉

  40. Du solltest mal nach der Arbeit oder mal an einem freien Tag zum Altersheim fahren und dich mit ihm unterhalten. Wenn er halt nicht an der Straße steht dann gehst du einfach rein und sagst du möchtest dich gerne mal mit dem älteren Herren unterhalten der da draussen steht. Und wenn sie fragen wer du bist sag einfach: „ich bin der typ der ihm jeden morgen zuwinkt bzw derjenige dem er immer zuwinkt“ vieleicht ist der typ auch so ein ganz netter mench. So findet man neue Freunde.

  41. Achja Steve, mir kommt eine Idee die dir gefallen wird:

    Wenn bei dir an der Schule mal sozial orientiertes Praktikum angesagt ist, kannst du Rolf ja mal etwas Gesellschaft schicken – erzähl nem Schüler die Geschichte und er wird bestimmt neugierig!

    Und dann lass ihn schöne Grüße vom winkenden Typen ausrichten… glaube, damit kannste einen alten Mann eine Freude machen…

  42. „Denn seien wir mal ehrlich, wer ist schon heutzutage noch bereit, alten Menschen irgendeine Form von Respekt für ihr Tun oder für etwas, das sie leisten, entgegenzubringen?“

    Im Umkehrschluss meinst du also zu erkennen, dass es alten Menschen grundsätzlich nicht gegönnt sei, ihren Lebensabend zu genießen, denn dieses Daseinsfristen (als Synonym für ‚Tun/Leistung‘) gilt als nicht respektabel?
    Für einen alten Menschen gelten die Regeln einer Leistungsgesellschaft nicht mehr, weshalb es ihm vergönnt ist, Rente zu beziehen, als Lohn (Synonym für Respekt, wenn auch nur auf den ökonomischen Aspekt reduziert) für das Tun bzw. die Leistung während seines gesamten Lebenslaufes.

  43. Und ich dachte immer, solche Geschichten gibt es nur in Büchern… einerseits denk ich mir „Der Typ hat Probleme“, anderer seits rührt mich das schon fast ein bisschen.

    Jeder fährt an ihm vorbei, ignoriert ihn und denkt sich „was für ein Spinner…“, aber wenn man ein bisschen kreativ ist und drüber nach denkt, könnte es einen guten Grund dafür geben, dass er das macht…

    Vielleicht ist seine Frau/Mutter/Tochter etc. mal bei einem Autounfall gestorben. Vielleicht hat ihn das so sehr belastet, dass er damit selbst über die Jahre einfach nich klar kommt.
    Vielleicht sagte er sich dann „Ich kann es nicht rückgängig machen, aber ich kann dagegen kämpfen, dass sowas anderen Menschen auch passiert!“.
    Vielleicht wurde er darauf hin Verkehrspolizist.
    Vielleicht auch nicht.
    Vielleicht hat er sich das zur Lebensaufgabe gemacht…
    Und vielleicht erfüllt ihn diese Lebensaufgabe bis Heute noch, obwohl es nurnoch ein ganz kleiner Beitrag ist.

    Aber eins ist sicher:
    Steve wird auf der Straße mit dem Altenheim nie wieder über 70 km/h fahren!
    Und vielleicht ist er da ja nicht der einzige…

    PS:
    Steve, wenn die Polizei irgendwann mal einen Blitzer in der Straße aufstellt, tu Rolf den gefallen und spreng ihn 😉

  44. als mein opa gestorben ist hatte meine oma auch quasi keine „aufgabe“ mehr, da sie sich sehr um ihn gekümmert hat. wir haben sie dann quasi in nen kegelclub verfrachtet mit anderen frauen, haben sie überredet wieder n garten anzulegen (mit beeren und allen drum und dran) und sind auch öfters mal bei ihr. ich finds einfach schrecklick menschen abzuschieben, sei er nun 6 und kommt ins heim, oder 70!

  45. Ich wohne ca. 20 Kilometer von Münster, Westfalen in einem kleinen Dorf.

    Wir haben einen einzigen Kreisverkehr und bei uns ist es genauso. Fast.
    Egal bei welchem Wetter, steht ein geistig behinderter junger Mann am Kreisel, ist wie verrückt am lachen und winkt jedem (!) Autofahrer freundlich zu.
    Da kann man einfach nicht anders als zurückwinken.
    Ich freu mich jedes Mal, wenn ich ihn da sehe 🙂

  46. Diesen kleinen „Auszug aus deinem Leben“ zu lesen fand ich sehr schön. Ich denke dieser Mann weiß jetzt einfach das er das nicht umsonst tut sondern es auch jemanden kümmert und ich denke du hast ihn mit deinem Nicken ermutigt weiterzumachen und auch sicherlich eine Freude bereitet.

    Das zu lesen war ein schöner Abschluss meines Tages, ich würde mir wünschen öfter Texte oder Auszüge aus deinem Leben zu lesen die einen einfach Berühren.

  47. Interessanter Beitrag…. nur die kleine Passage über Altenheime gefällt mir nicht.
    Da ich in einem arbeite, weiß ich wie viel Energie es kostet sich um alte (und meist auch demente) Menschen zu kümmern. Kaum einer kann das zuhause bewältigen und nebenbei seinen eigenen Lebensunterhalt verdienen.
    Bei uns wird niemand „weggesperrt“…. wir versuchen ihnen den Alltag so angenehm wie möglich zu gestalten.

  48. Bei uns gibt es einen ausländischen alten Flaschensammler, der nicht reden kann.
    Mein Kumpel und ich haben die seltsame Angewohnheit ab und zu ein „Feierabendbier“ neben dem Supermarkt in so einem bewaldeten Gebiet zu trinken, weils dort einfach „chillig“ ist.
    Meistens kommt dann auch dieser Flaschensammler vorbei und begrüßt uns freundlich mit einem Händewink (und sammelt natürlich unsere leeren Flaschen auf 😀 ). Stören tut es uns nicht, da er sich freut, wenn er Aufmerksamkeit bekommt, vorallem da er ja nicht reden kann.
    Sehr glücklich war ich, als ich ihn einmal woanders in der Stadt traf und er mir zuwinkte, da war mir klar, dass er sich an mich erinnert hat und sich damit nicht ganz alleine auf der Welt fühlt, das macht einen wirkilch fröhlich 🙂

    Trotzdem habe ich auch immer einen Kloß im Hals, wenn ich solche Menschen sehe. Es macht mich sehr traurig, wenn ich Menschen in der Einsamkeit versunken sehe, egal ob jung oder alt. Am liebsten würde ich jedem Aufmerksamkeit schenken, doch damit wäre ich dann wohl mein ganzes Leben beschäftigt.

    Ich wünschte, die Gesellschaft würde mehr auf so etwas achten, aber die wenigsten Menschen „leiden“ wohl mit mir 🙁

  49. Gute Geschichte.

    „Denn seien wir mal ehrlich, wer ist schon heutzutage noch bereit, alten Menschen irgendeine Form von Respekt für ihr Tun oder für etwas, das sie leisten, entgegenzubringen?“

    Ja das stimmt wohl. Früher haben wir uns in den Bussen nach der Schule über ältere Menschen aufgeregt weil sie andauernd Sitzplätze haben wollten. Und wohl kaum Jemand hat darüber nachgedacht, dass diese älteren Menschen mehr „Rechte“ darauf haben zu sitzen als ein „kleiner 8-Klässler“, der eh schon den ganzen Tag auf dem Hintern gesessen hat und nur aus Bequemlichkeit auch noch die letzte halbe Stunde seines Schultags im Bus ebenfalls zu sitzen. Vielle älteren Leuten haben ja auch gesundheitliche Probleme und für die ist es eine Quälerei auch nur eine Minute in Bussen oder Bahnen zu stehen.

    Will jetzt kein Heiliger sein, aber als ich dann Abi gemacht habe, lies ich immer ältere Menschen sofort sitzen.
    __________________________________________________________________

    Ich habe auch seit ca einem Jahr einen neuen „Opa“ Ich bin ins Sauerland gezogen und wohne etwas ländlich. Meine Wohung ist in einem Haus welches am Ende einer engen Straße liegt. Wenn ich am Morgen nun zur Abreit fahre muss ich ja auch immer diese Straße entlang fahren. Und egal auch zu welcher Tages und Abendszeit sitzt „mein Opa“ in seinem Rollstuhl und grüßt mich. Ich grüßte dann mit der Zeit zurück und er erkennt auch mitlerweile mein Auto und macht schon von Weitem Platz.

    Ich finde das ein schönes Gefühl…man kennt sich zwar nicht, ähnlich wie in Deinem Fall, aber wir Grüßen uns. Ich habe mir fest vorgenommen mal mit dem alten Mann zu sprechen: Wer er ist was er so macht und was er so in seinem Leben gemacht hat. Irgendwie finde ich das spannend.

  50. Irgendwie find ich das total schön. Erinnert mich irgendwie an solche Geschichten, wo zwei Leute sich jeden Tag übern weg laufen, aber nie den Mut aufbringen den anderen anzusprechen und am Ende tun sie es dann doch und es gibt ein Happy End… Vielleicht solltest du den alten Mann doch mal ansprechen, er würde sich bestimmt tierisch freuen wenn er quasi eine neue ‚Aufgabe‘ bekäme.

  51. und irgend eines morgens steht er nicht da.
    und du weißt nicht wieso,
    du fängst dir an sorgen zu machen,
    vllt hat er keine lust mehr (unwahrscheinlich)
    vllt ist er krank,
    vllt sogar tot…
    du solltest ihn mal nach seinem namen fragen,
    so kannst du für den fall das obiges eintritt dich nach ihm erkundigen,
    und dein gewissen beruhigen, insofern, als dass du weißt was mit ihm ist und du dir darüber nicht den kopf zerbrechen musst =)

  52. Hey sowas is klasse, kenn ich nur zu gut 🙂

    Bin beruflich einer der menschen, die nicht gerade als freundliche menschen angesehen werden, ums einfach auszudrücken, ich leg leuten ihre autos still wenn sie steuern oder versicherung nicht bezahlen 😉
    und da meine „kunden“ da immer sehr einfalsreich sind ihre fahrzeuge zu verstecken oder wie auch immer, is der beruf gar nicht so einfach.
    in einem kleinen örtchen wo sich anscheinend meine „kunden“ sammeln, is das sehr extrem, doch da hab ich meine geheimwaffe 😀
    der ehemalige dorfsherrif, seit 10 jahren im ruhestand, gibt mir immer reichlich informationen und hilft mir wo er kann. er is immer total froh wenn ich mal wieder da bin, weil er weiß ihn brauch dann noch jemand. freut mich immer wenn ich mal schnell nen kaffe mit ihm trink, die neusten infos austausch, bisl quatschen usw und dann kanns weiter gehen 🙂

    am meisten freut es mich deshalb, weil ich bei meinem opa gemerkt habe wie schnell ältere menschen „abbauen“ wenn sie nix mehr zu tun haben. mein opa war 50 jahre lang tischler und postangestellter und hat nebenbei noch ganz viel hobbymäßig gemacht, und als er dann irgendwann körperlich nicht mehr konnte, gings schnell bergab….und irwie freu ich mich wenn ich meinem „informanten“ dann ein wenig abwechslung ins leben bringen kann 🙂

  53. Ich warte seit langem auf die Fortsetzung des „Opa-Beitrags“…

    Und ich muss sagen, es hat sich gelohnt!
    Sehr schöner Beitrag

  54. Ich lebe in einem kleineren Dorf wo es noch sehr viele einzelne Gehöfte gibt und kann diese Phänomen hier garnicht beobachten…. hier in unserem Dorf und auch in den Umliegenden kleineren Ortschaften wird den Alter respekt gezollt…. ich selbst habe noch nichts davon gehört das hier alte Menschen „abgeschoben“ wurden…auch wenn sie evt. alleine wohnen werden sie idR. von Ihren jüngeren Mitmenschen unterstüzt!
    Aber was du mit dem angewöhnten Alltag meinst versteh ich nur allzugut… man sieht wenn man durch den Ort fährt/geht zur selben Zeit die Selben Gesichter (zumindest was die älteren Menschen betrifft) und grade bei meinem Opa und seinem Bekanntenkreis kann man das sehr gut beobachten…. mein Opa ist jahrelang sehr früh aufgestanden und hat das liebe Vieh versorgt…. jezt sind es nurnoch einige Hühner und ein Hund…. aber im großen und ganzen hat sich sein Alltag nicht verändert…. Ich würde niemals meinen Opa oder gar meine Eltern in ein Heim „abschieben“ da ich das als Menschenunwürdig empfinde…….leider denken nicht genu Leute so wie die Menschen in meiner Region….. Man sollte sollte nicht mit Denkmälern sondern mit seinem Handeln den Leuten Respekt zollen die Ihr Leben lang hart gearbeitet haben!

  55. ein sehr schöner beitrag, der auch mal ein bisschen auf die älteren teile unserer gesellschaft eingeht. ich finde es ehrlich gesagt, eine schande, dass das pflegepersonal in den heimen so schlecht bezahlt wird. ist an sich wie in der kinder und jugendbildung, gesellschaftsteile die keinen einfluss auf wahlen oder andere wichtige entscheidungen haben, werden kaum beachtet. (meinte jetzt nur speziell die pflegebedürftigen „alten“)

  56. Hi habe so eine ähnliche Geschichte aber leider geht sie schlechter aus. Also es handelt sich um einen alten Nachbarn meines Vaters der auch immer nett und so zu meinem Herrn Papa war doch eines Tages fragte mein Vater wo er sei ( vor ca5 Jahren) da sagte meine Oma das er ins Altersheim geschickt wurde da seine Kinder ihn nicht haben wollten. Also fuhr er jedes mal wen wir unten im Schwabenland waren bei ihm vorbei und der arme Kerl hatte Alzheimer und hat sich nur an meinen Vater erinnert und nich an seine Familie. Leider ist er “neulich“ gestorben

  57. Kann mich meinen Vorrednern anschließen, hab nebenbei melancholische Geigenmusik gehört, und hab fast eine Träne für dich gespendet :-). Trotzdem, eine durchaus schöne Geschichte, die einen Menschen zum nachdenken bringt.

  58. Haben auch einen „Aushilfsverkehrspolizist“ in unserem Dorf an der Hauptstraße, jedoch ist dieser ein gutmütiger Mensch mitte 50 oder 60, der sogar in Not vor Autos springen würde um Kinder zu schützen.

    Ich habe ein großen Respekt vor Leute mit dieser gutmütigen Charaktereigenschaft.

  59. warum hälst nicht mal nach m gschäft an und redest mit ihm oder erkundigst dich beim pfelgepersonal, wenn er net an seinem ort steht?

  60. Danke Steve genau das hab ich jezz gebraucht
    ich weiss ich werd mich jetzt anhören als wollte ich schleimen, aber ich war grad wirklich in einem absoluten Stimmungstief und nachdem ich deinen Blogeintrag gelesen habe sitze ich hier mit einem breiten grinsen und bin wieder gut drauf
    Also ein wirklich schöner Eintrag, danke 😉

  61. Sehr interessante Geschichte….Hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich wohne in einer Kleinstadt in Südniedersachsen und bei und auf der straße wird jetzt auch ein Altersheim errichtet. Bei uns gebt es bereits einen kleinen Betrieb welcher sich mit den „alten Menschen“ auseinander setzt. Treiben mit denen Sport und spielen Spiele…So eine Art Betreuung. Die Senioren haben offensichtlich niemanden zum zeitverbringen…irgendwie traurig…Und wenn ich den Fernseher anschalte und es berichtet wird dass „Deutschland immer älter wird…“ da weiss ich nicht so recht was ich sagen soll….
    (Irgendwie hab ich mehr geschrieben als geplant….)
    Wie auch immer: Tolle Geschichte! (Aber warum denkst du dass du niemals mit ihm reden wirst?)
    Whatever…
    MfG CNoh433 aka Michael

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here