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Sascha Lobo hat heute mal wieder eine interessante Kolumne bei Spiegel-Online veröffentlicht. Ich mag den Typen irgendwie, viele seiner Texte und Beiträge sprechen mir aus der Seele. In seiner heutigen Kolumne mit dem Titel „Wer gute Manieren hat, braucht keine Verbote“, beschreibt er einen äußerst interessanten Ansatz:

An einem Schulfach Internet führt kein Weg vorbei

Die Wirksamkeit von Geboten aber hängt von der Bildung ab, wie Elias schreibt. Für die Entwicklung einer digitalen Gesellschaft ist das vor allem deshalb interessant, weil genau an dieser Stelle die wichtigste Wissensquelle versagt: schon wegen der Geschwindigkeit der Entwicklung ist es heute eher die Ausnahme, dass Eltern ihren Kindern das digitale Rüstzeug mitgeben können […] An einem Schulfach Internet führt kein Weg vorbei. Wenn man bezogen auf die Geschwindigkeit in der Bildungspolitik der deutschen Bundesländer äußerst optimistisch plant, dürfte das Problem der Entwicklung einer digital zivilisierten Gesellschaft also in kaum vierzig Jahren gelöst sein. Um in der Zwischenzeit nicht völlig untätig zu sein, böte sich eine substanzielle Diskussion über die digitale Zivilisierung an – jenseits von Verboten und Totalkontrolle und auch jenseits der Freude am Netzanarchismus. Statt einer Diskussion darüber, wie man noch jeden digitalen Spucker technisch einwandfrei überführen könnte. Das ist auch gar nicht nötig, einen gewissen Anteil an Idioten verträgt die Gesellschaft.

Das Ziel muss es sein, dass die Mehrheit im Netz ein Gefühl für richtig und falsch bekommt und freiwillig danach handelt, ohne dass dahinter ein bewaffneter Sheriff steht.

Mit anderen Worten: Wenn man unsere Jugend medial vernünftig erzieht, braucht man auch keine Verbote und Überwachung mehr. Ich plädiere ja schon lange für ein solches Unterrichtsfach an den Schulen – ob man dieses nun „Medienkunde“ oder, wie es Lobo vorschlägt, „Internet“ nennt, ist ja im Grunde irrelevant. Also statt darüber zu diskutieren, wie man die „Krawallmacher“ im Netz in den Griff bekommt, sollte man die Sache lieber „an der Wurzel“ packen und die Kohle in die Bildung stecken.

Ist ein schlauer Mann, der Herr Lobo. Ich würde in Zukunft gerne mal was mit dem Herren zusammen machen – vielleicht ergibt sich da ja mal was!

Quelle: Spiegel.de


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57 KOMMENTARE

  1. Da müsste man sich erstmal vor Augen führen ob es dem Staat bzw. den federführenden Kräften dahinter überhaupt am Herzen liegt das die Bevölkerung mehr Bildung/Aufklärung erfährt?
    Es hat schon seinen Grund warum die Schulen de facto weniger Geld bekommen als noch vor 10-20 Jahren (und das passiert sicher nicht nur weil das Geld überall knapper wird, den jeder einigermassen ernstzunehmende Politiker müsste erkennen das Nachwuchs und Bildung die erste! Priorität im Statt haben müssen … ausser natürlich man will gar keine klugen Bürger haben, die natürlich irgendwann auch unbequem werden und Vorgänge hinterfragen).

    Ein anderer Denkansatz wäre: wer zu Hause gut erzogen wird und auch sonst „richtig tickt“, ein entsprechendes Umfeld hat etc. der braucht so ein Fach gar nicht, zumindest nicht um sich vor Augen führen zu lassen das man auch im Internet niemanden beleidigen darf.

    Die Kontrolle/Verbote/Überwachung die es im Internet geben soll die wird es falls sie kommen ganz bestimmt nicht geben weil der kleine „Paul“ meint sein Klassenkamerad und auch sonst alle anderen im Netz seien „Hu***söhne“ und das überall schreibt oder weil sich Kinderpornographie so leichter verbreitet.
    Das ist den Politikern bzw. den Hintermännern komplett scheißegal wer wo was läd und wen beleidigt, den das angebliche Mittel zur Bekämpfung dessen ist deren wahres Ziel –> Kontrolle/Verbote/Überwachung.

  2. Was hätt ich zu meiner Schulzeit dafür gegeben, wenn ich von meinem Lehrer gehört hätte :“Ok weg mit den Mathebüchern wir gehen in den Medienraum“.Damals hatte ich noch keinen PC Daheim und konnte in der Schule das erste mal was aufm Rechner zocken.

    Nur mal so gesagt.;-)

  3. Steve, falls du es noch nicht kennst;
    hier ein super Vortrag von Sascha Lobo auf de Republica zum Thema „Trollforschung“. Richtig sympatischer Typ mit guten Ideen der Lobo. Er spricht hier „die Blogger“ direkt an und macht das richtig gut.

    bonus+
    „Udo Vetter: Spielregeln für den zweiten Lebensraum“ http://www.youtube.com/watch?v=sfiQCq42Q_E&feature=player_embedded
    Vetter hält super Vorträge zum Thema Recht im Internet.

    Und ja! Wir brauchen dringend sowas wie ein Internetschulfach. Und wenns geht bitte auch noch Politikpflicht für jedes Schuljahr.

    • Und nein! So ein Schulfach wäre schädlich, da es wieder zugunsten der ohnehin vernachlässigten Kernkompetenzen (rechnen, schreiben) gehen würde! Hier muss erstmal mehr getan werden!

      Politikpflicht? Warum soll dieses Laberfach immer noch weiter ausgedehnt werden? „Was denkst du über die Todesstrafe und wie fühlst du dich dabei?“ Und das gleiche dann in Werte-Und-Normen nochmal in Grün… Wärend der Mathe-Unterricht ausfällt. Note: N.E.

      Nein Danke! Und Tschüss, Herr Lobo!

        • Stell dir vor, es gibt Lehrer die richtig guten intressanten Politikunterricht machen.
          Ein „Poli“ von der 5. bis zur Abschlussklasse wäre in der Lage, nicht nur den drögen Lehrplan zu bearbeiten sondern das tägliche Geschehen und dessen Akteure unter die Lupe zu nehmen. Und da wirds echt spannend.
          ..grad die nun junge Generation sollte eigentlich mehr Interesse haben. Was denkt ihr wohl was ihr an Rente bekommt und warum ?
          Und eben dieses Interesse zu wecken wäre wichtig. Das man als junger Mensch von sich aus andere Sachen im Kopf hat ist ja nur normal.

  4. XD führen wir doch auch gleich das fach gutes benehmen ein dan brauchen wir auch keine Polizei mehr also wirklich ich finde das für einen Schmarrn das man sagt das man mit einem Unterrichtsfach so ein Problem in den griff bekommen kann

  5. Erstaunlich genau das denke ich auch, früher gabs als ich so erste schritte ins netz gemacht noch sowas wie ne „Nettiquette“ erinenrt sich heute kaum noch wer dran,gab so hefte mit Internetadressn und da standen auch sachen wie man sich richtig benimmt im netz usw, GIGA ( das classic) hat uns beigebracht das man freundlich miteinander umgehen kann, war regelmässig in derem chat und da herschte freundlicher umgang miteinander,wer scheiss gemacht hat flog achtkantig und komischer weise fruchtete das sehr gut.

  6. Lobo ist ja nicht wirklich beliebt in der „Politik-Internet-Szene“, weil er viel Schall und Rauch absondert. 98% seiner Artikel sind nichts als Mediengeilheit, genau wie dieser. Niemand möchte so richtig was mit dem zu tun haben.
    Ob er intelligent ist…wahrscheinlich, aber er tut erstmal mehr negatives als gutes, indem er mit der großen Reichweite des Spiegels nonsens unter die Leute verteilt.

  7. Auch wenn ich wohl mit der Meinung sehr alleine dastehen werden. Ich bin gegen so ein Schulfach. Wäre es das Fach „Internet“ wäre, dass nur ein weiterer Schritt in der Ausgrenzung des Internets aus dem normalen Leben. Es wäre ein seperater Bereich, den man nur von aussen betrachtet.

    Schwer zu formulieren. Ich meine damit, dass ein normaler verantwortungs

    Auch ein Fach „Medien“ (nur in diesen Zusammenhang mit dem Internet) halte ich für falsch. Den da geht es um ein bewußtet und reflektierendes Konsumieren. Im Interneet geht es um das eigene Verhalten im Netz. DAs Internet ist einfach was anderes als Zeitungen und TV und Radio. Auch wenn es dort Werbung gibt.

    Ich habe bis jetzt auch noch kein Internet-Problem gesehen, zu dem es keine Entsprechung im RL gibt. Das RL beeinflusst das Internet und das Internet das RL. Ich glaube, man sollte es nicht trennen. Internet gehört heute genau so zum Leben wie auch Schule, Arbeit und jeder Klogang.

    Wenn es ein Schulfach geben sollte, sollte es sich mit dem aktullen Leben und Alltag ansich auseinander setzen, denn damit wäre das Internet und das Verhalten und Zusammenleben (egal ob Internet oder RL) gleich mit abgedeckt.

    RL + Internet ist 1990er. Heute gibt es nur noch Leben.

    • Wieso meinst du, dass du alleine dastehen würdest? Hier haben sich doch bislang viele gegen ein so spezielles Fach aus diversen Gründen geäußert. Deine Meinung ist absolut vertretbar.

  8. Ein Medienfach, dass sich mit dem Internet beschäftigt, wäre defintiv nicht schlecht. Das Problem daran ist nur, dass die Lehrer (jedenfalls die, die ich damals hatte) komplett Unfähig sind, überhaupt was mit dem PC anzufangen (Das Problem, dass ein PC keine Verbindung zu nem Beamer hat, liegt natürlich nicht am nicht eingesteckten Kabel, sondern ganz klar an Windows XP… Resultat: Auf den Rechner wurde Windows 95 aufgespielt und dann zur Reparatur geschickt). Der kompetenteste Lehrer in dem Bereich war unser Reli-Lehrer, der aus dem Internet immer seine Reden für die Predigten herausgeholt hat (bzw aus Faulheit uns hat suchen lassen).
    Das ganze war keine kleine Dorfschule, sondern ein Gymnasium mit über 2000 Schülern…

    Wenn man so ein Fach durchbringen will, braucht man entweder neue Lehrer oder man verpasst den alten Lehrern nen Arschtritt, damit die sich mit der Materie auseinander setzen.

    • Wahrscheinlich wird dein erster Vorschlag am besten funktionieren. Es gibt sicherlich eine Menge Leute, die genügend Kompetenzen mitbringen. Die könnten an den Unis entsprechende Kurse anbieten (die gibt es vielleicht ja bereits?).

      Aber wer den Wahnsinn in der Bildungspolitik sieht, wird wie ich eher pessimistisch sein. Eine Netzsperren Kampagne bringt wohl mehr Wählerstimmen als eine Bildunsgpolitik fern von Ideologie und Vorurteilen…

  9. ich kann nur sagen, vernünftige idee.

    „internet“ als Fach wäre vlt etwas wenig(bzw zu tief) aber allgemein medienkunde womit man dann auf viele verschiedene Sachen eingeht.. könnte viele helfen.
    Vor allem können bei sowas direkt gewisse abzocke vorgesorgt werden.
    Wenn die nächsten Generationen lernen vernünftig mit Internet und anderen dingen umzugehen, dann ist es sicherlich nicht schlecht. Sie müssen ja nicht direkt informatiker werden und jede Einzelheit wissen(deswegen nur internet vlt etwas wenig oder weniger stunden)

    • Naja, unsere Generation ist doch mit dem Internet bestens vertraut. Auch ohne ein entsprechendes Fach in der Schule. Das Internet macht Spaß, weshalb sich viele damit auch von alleine beschäftigen und dementsprechend versiert sind.

      Klar, Gefahren lauern überall, aber das steht nun wirklich in jeder Zeitschrift etc. und wer sich im Internet nicht benehmen will, der wird auch durch ein Fach in der Schule kaum aufzuhalten sein…

  10. Dieser Herr Lobo kann leider nicht über den Tellerrand schauen.
    Weil Raubkopierer, Pädophile, sich beleidigende Leute werden ganz bestimmt aufhören diese AKtivitäten weiter zu betreiben, wenn solch ein Fach in die Schule kommt.
    Ich bin der gleichen Meinung wie viele hier: Schafft diese ganzen unnötigen Fächer ab bzw. krempelt sie gehörig um. Wirtschaft zum Beispiel hört niemand hin den es nicht interessiert. Wieso auch, irgendwer wird sich schon drumm kümmern. Klar sollte man über aktuelle wirtschaftliche und politische Dinge/Krisen bescheid wissen, aber doch nicht groß und breit darauf rumkauen und dann auch noch Aufgaben dazu stellen. Reicht es nicht zu wissen was in der Welt passiert?
    So könnte ich bei jedem dieser „sozialen“ Fächer weitermachen, aber ich denke das wird dann zu viel.
    Im großen und ganzen frage ich mich eh was dieses Geheule dieser „Thematik“ immer soll. Solch ein Schulfach wird nicht helfen; die „Anonymisierung“ wird nie funktionieren, denn wie wir alle wissen sind die Mittel die dann dafür eingesetzt werden immer umgehbar. Und wieso wollen soviele Menschen an dieser „Problematik“ (welche keine ist) was ändern? Wenn jemand im Internet geschrieben hat, dass ich doof bin nimmt mich das nämlich ganz ganz doll mit. Raubkopierer und Pädophile gab es schon vor den Zeiten des Internets, professionelle Kriminelle ebenso. Und Leute die sich wegen solchen Kleinkram die Schädel zerbrechen haben irgendwas verpasst, denn erstmal sollte die Menschheit die wirklich wichtigen Probleme in den Griff bekommen: Täglich sterben mehrere hunderttausend Menschen weil sie nichts zu fressen bekommen, die ganze Welt geht unter bloß weil ein paar Länder keine gut laufende Wirtschaft haben? Irgendwas läuft schief da draußen.

    Und überhaupt: Ganz ehrlich, meint ihr das Internet wäre heute das was es ist wenn es von Anfang an nicht anonym gewesen wäre? Und damit meine ich nicht die bösen bösen Buhmänner, die würden halt andere Dinge benutzen um das zu machen was sie wollen. Ich meine diese wirklich unabhängige, unzensierte Medienerstattung. Wo sonst habe ich die? Fernsehen? Da müsst ich lachen… Radio? Genau das gleiche. Zeitungen? Pfff …. Alles geleitet durch irgendwelche hohen Tiere und Gesetze. Man sollte das Internet Internet sein lassen und sich um die großen Probleme kümmern. Das wäre fast so als würde mein Haus mitsamt Familie abbrennen und ich würde in aller Ruhe daneben stehen und mich aufregen das mein Nachbar mich Arschloch genannt hat…

    • Hmm.. nachdem ich Deinen Beitrag las, habe ich mich gefragt was Du eigentlich meinst und ob Du ernsthaft glaubst was Du sagst.

      Medienberichterstattung ist im Internet genauso abhängig oder genauso unabhängig wie in anderen Medien. Das die Rewvolutionäre in der arabischen Welt das Internet nutzen konnten liegt wohl eher an der Unfähigkeit der Machthaber das abschalten des selben zu kontrollieren. In China sieht das etwas anders aus. In Nordkorea noch viel mehr.

      Es ist immer eine Frage des monitären Nutzens oder der politischen Umstände. Und das beschränkt sich dann wiederum nicht auf das Internet.

      Unabhängige Berichterstattung gibt es in Deutschland in allen Medien. Und genauso gibt es Berichterstattung die irgendwelche Ziele verfolgt. Der Mix macht es.

      • Und das ist natürlich lediglich meine Meinung. Da kann jeder auch anderer Auffassung sein und hat wahrscheinlich genauso wenig wie ich zu 100% Recht.

        • Ich weiß zwar nicht, was die Revolutionäre in der arabischen Welt mit unabhängiger Medienberichterstattung zu tun haben, aber egal. Ich akzeptiere deine Meinung, dass du der Meinung bist, dass alle Medien unabhängig sind, aber ich bin immernoch der festen Überzeugung das wir alle heute ohne das Internet nur dummen Quatsch in den anderen Medien hören bzw. lesen würden. Sicher hört sich das alles an, als würde ich das Internet vergöttern und den Rest in die Tonne treten: stimmt nicht. Ich nutze zwar nurnoch das internet als Medium, da mir Radio zu viel Musik ist, Fernsehen mittlerweile zu -wie soll ich sagen- oberflächlich berichtet (was nicht heißt, dass die Berichte falsch sind) und Zeitung aus dem Grund nicht das ich geizig bin. Aber wenn man halbwegs mit offenen Augen durchs Leben geht muss man zugeben, dass Themen die garnicht oder nur ungern angesprochen werden wenn dann entweder nur im Internet oder dort zuerst auftauchen (zB WikiLeaks mit ihren Geschichten über korrupte Staaten o.ä.).
          Und zudem Thema, dass in Nordkorea und China Internet als solches wie wir es kennen nicht besteht (nämlich anonym und unzensiert): So heißt es offiziell, jeder der ein wenig Grips im Kopf hat (und glaub mir das haben die Menschen dort) weiß wie man diese virtuellen Sperren umgehen kann. Als Beispiel nehme ich mal Google, als China google.cn sperren wollte. Was hat Google gemacht? Einfach bei dem Domainzugrriff auf google.cn auf die Google Website von Hongkong umgeleitet. So oder so ähnlich machen das dort auch viele Privatpersonen.
          Das ist nämlich ein anderer wichtiger Aspekt: Das Internet ist das einzige Medium, welches nicht national gebunden ist. Heißt, wenn Deutschland wie Nordkorea ähnliche Gesetze verabschieden würde, würde sich das Internet in der Form nicht ändern, nur der deutsche Zugriff darauf. Und genau diesen kann man lächerlich einfach mit zwei Mausklicken umgehen

          MfG

  11. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das mit dieser Generation von Lehrern noch umsetzbar sein wird. Wenn diejenigen, die heute um die 20 sind, später Lehrer werden, dann ist es etwas anderes. Aber die meisten Lehrer sind ohne Internet und all diesen Kram aufgewachsen und haben deswegen keinen Bezug dazu und würden so ein Fach auch nicht richtig ernst nehmen. Selbst wenn man es einführen würde, es wäre kein Hauptfach, es gäbe keine Prüfungen usw… kurz: Es läuft ungefair so ab wie mit den guten alten Wahlpflichtfächern (außer Fremdsprachen). Fresse halten, Lehrer anlächeln, manchmal nicken und schon hast du eine 2, weil der Lehrer nicht nach Mitarbeit in einem Thema bewerten möchte, dass er selbst eh kaum versteht, sondern lieber nach Sympatie benotet.
    Damit solch ein Unterricht erfolgreich wäre, müsste er auch von Experten unterrichtet werden. Und diese Experten sollen auch selbst fasziniert vom Internet sein und wissen, was sie da eigentlich unterrichten. Diese zukünftigen Internetexperten sind heute im Durchschnitt um die 23 Jahre alt, schätze ich mal…

  12. Ich finde das ganz besonders dieses 3 Klassensystem abgeschaft werden sollte. Und Schüler welche schlechter sind eher geförtert werden sollten als einfach zurückgelassen.

    Aber zu deinem geschreibsel lieber Steve.
    Ja! Ein Unterrichtsfach „Internet“ wäre eine Gute Idee.
    Leider sind nicht alle Lehrer so Kompetent wie du darin.
    Während meiner Schulzeit habe ich viele sogenante Informatik Lehrer gesehen welche mal so keine Ahnung hatten was sie mit einem Computer tun können.
    Zeitweise war ich froh das diese Lehrer überhaupt den Einschaltknopf gefunden haben.

  13. In Bremen gibt es das an der größten Bremer Schule zum Teil. Dort sind zwei komplette Projekttage im Schuljahr im gesamten sechsten Jahrgang für eben diese Themen (Soziale Netzwerke, Gaming, usw…) geblockt. Das ist noch nicht viel, aber immerhin ein Anfang 🙂

  14. herr lobo veröffentlicht zwar recht regelmäßig gute artikel in der netzwelt rubrik auf SPON, allerdings ist der herr einfach nur hochgradig unsympathisch und kann wohl nur sehr schwer mit kritik, auch wenn diese gerechtfertigt ist, umgehen – wie er schon mehrmals in seinem google+ account unter beweis stellte.

  15. Ich weiß ja nicht du als Lehrer das siehst, aber ich habe bei der Erziehung meiner Kinder folgenden Grundsatz (am Beispiel des Zeugnisses):

    Ich als Eltern bin für das zuständig, was in der Kopfzeile steht, mit leichter Unterstützung durch die Lehrer.

    Für alles was mittels Zahlen bewertet wird, ist der Lehrer zuständig, mit so gut wie mir möglichen Unterstützung von meiner Seite.

    Außerdem finde ich es nicht wirklich prickelnd, wenn Leute, die ich mir nicht ausgesucht habe, sondern vorgesetzt bekomme, ihre moralischen und ideologischen Vorstellungen in meine Kinder doktrinieren.
    Wenn, dann wäre ich für eine Medieninformation für die Eltern. Diese sind dann für die entsprechende Weitergabe an ihre Kinder zuständig.
    Sie wird zwar sicherlich spärlich genutzt werden, aber was will man in einer freiheitlichen Gesellschaft dagegen machen?

    Über den Umgangston und Art und Weisen im Netz und RL braucht man sich nicht wundern! Man wollte die Ideologie der 68, jetzt haben wir sie und jetzt jammern alle darüber(und die 68er natürliche ganz besonders) …..absurd!

    • hoert sich gut an. dann wirds im geschicht- und politikunterricht genauso gemacht.
      die eltern gehen zur schule und erzaehlen den kindern am abendbrotstisch, was sie in der schule gelernt haben.

      • Nein, das hast du falsch verstanden, beim Medienunterricht, soll es ja darum gehen wie man sich z.B. im Internet verhält und wie man damit umgeht, bzw. Informationen daraus wertet.
        Umgangsformen sind, wie gesagt, meiner Meinung nach eigentlich Aufgabe der Eltern.

        Geschichte ist ein Wissensfach und fällt für mein Verständnis in den Aufgabenbereiche des Schule aka Lehrer, dies kann ich aber mit meinen Kindern zu hause vertiefen. Was manchmal auch dringend notwendig ist, da sich die Schule sehr auf einzelne Punkte fixiert und meiner Meinung nach die Geschichte nicht nur aus 1933 bis 1945 besteht.
        Was das Fach Politik sein soll habe ich keine Ahnung, ist das sowas wie Wirtschafts- uns Sozialkunde?

  16. Meiner Meinung nach sollte man erforderliches Grundwissen über das Internet nebenher in anderen Fächern unterrichten, ich wüsste nicht, wie man ein ganzes Fach damit füllen soll.

    Weiterhin ist mir nicht ganz klar, was genau eine mediale Bildung gegen „digitale Spucker“ bringen soll. Dazu muss man sich sowieso erstmal einig werden, was genau damit gemeint ist.
    Sind es die Leute, die sich illegal Filme im Netz angucken und Spiele downloaden? Ich behaupte, der größte Teil weiß sehr genau, dass das illegal ist, mediale Bildung führt da meiner Meinung nach nicht weiter.
    Sind es die Pädophilen, Abzocker, etc.? Diese Leute sind auf jeden Fall Kriminell, dies wissen sie ebenfalls sehr genau. Gegen solche Leute hilft Bildung allein wohl auch kaum.
    Oder sind einfach die Flamer und Trolle gemeint? Solche Leute wird es immer geben, und eine kleine Anzahl davon kann die Gesellschaft verkraften, darin stimme ich mit Herrn Lobo überein. Allerdings weiß ich auch hier nicht, ob mediale Bildung hilft, den Teil der Trolle/Flamer zu verringern. Oft frage ich mich sowieso, woher sie ihre Motivation nehmen, aber es sind wohl meistens Motive wie Langeweile.

    Insgesamt glaube ich, dass ein Unterrichtsfach allein das Problem wohl kaum „an den Wurzeln packt“.

    Zugeben muss ich allerdings, dass ich auch keinen erfolgsversprechenden Vorschlag habe, wie man gegen die „digitalen Spucker“ (von denen es wohl unabhängig von der genauen Definition mehr als genug im Netz gibt) vorgehen kann.

  17. Also bevor man den Kindern beibringt wie man sich im Internet verhält, sollten sie lernen in der Realität in Verständnis für Richtig und Falsch zu entwickeln.
    Danach kann man immernoch weitersehen….

  18. Wen unsere aktuelle schulische Sozialerziehnung nicht zu einem halbwegs anständigen und gesellschaftsfähigen Menschen macht, dem ist auch mit einem weiteren Fach in dem Bereich nicht geholfen.
    Flamern/Online-Mobbern oder „Krawallmachern“ wie du sie nennst wird man nur Herr, indem man ihnen die Sicherheit der Anonymität nimmt und sie zur Verantwortung zieht. Gemeint sind hier die publik gewordenen Fälle ernster Verunglimpfung/Beleidigung (bspw. dieses Forum in dem über Mitschüler in niederster Gossenmanier hergezogen wurde).
    Aber der Testballon den Activi$ion Blizzard gestartet hat, hat gezeigt wie weit wir davon entfernt sind.

    Ansonsten kann ich mich nur den vielen Kommentaren anschließen, die auf die viel eklatanteren Missstände unserer Zeit (auch fernab von Bildungspolitik) hinweisen, die es zu beseitigen gilt, bevor wir uns mit derartigen „Luxusproblemen“ beschäftigen sollten.
    Um mich da nicht zu arg reinzusteigern belasse ich es bei nur einem aktuellen, aber dafür umso erschütternderem, Beispiel: Börsenspekulationen mit Nahrungsmittelrohstoffen (die Preise dafür wurden um 15-20% in die Höhe getrieben) in deren Folge in jüngster Vergangenheit Abertausende Menschen in Ostafrika den Hungertod gestorben sind und weiter sterben.

  19. Ok, von der Idee her gut aber ich verstehe ehrlich gesagt das ganze Prinzip dahinter nicht. Leute, die sich im Internet daneben benehmen, haben doch generell einen einen Draht zu schlechtem Verhalten. Wo ist da der Unterschied zum realen Leben? Wenn ich eine gute Elternstube genossen habe, sollte sich dass doch auch aufs Verhalten im Internet auswirken, oder nicht? Trolls wird es immer geben und ich persönlich finde sie eher belustigend als alles andere.

    Zumal, ich verstehe die Aufregung so oder so nicht. Geht es um Trolls? Flamer? Stalker? Kinderporno-Ringe? Oder einfach um generell schlechtes Verhalten? Ich weiß ja nicht wie es euch geht aber bei mir hat ignorieren bisher super funktioniert. Wenn man den Leuten natürlich eine riesige Bühne bietet, sie in der Politik und auf jedem 2ten Blog diskutiert, werden sie nie verschwinden. Sascha Lobo scheint dass genausowenig zu verstehen wie die Regierung.

  20. Mir persönlich gefällt die Idee sehr gut – eine bessere Bildung ist generell eine äußerst gute Idee. Allerdings frage ich mich, ob das auch im Interesse der Politik ist.

    Die Idealvorstellung des Internets ist doch eine Gemeinschaft von mündigen und wohlerzogenen „Netz-Bürgern“, die das Internet konstruktiv nutzen und dort die Demokratie ausleben.

    Diese „Netz-Bürger“ sind für einen Politiker allerdings deutlich anstrengender als ein Haufen ungebildeter und ungezogener Idioten, die ihre Zeit damit verbringen in irgendwelchen Foren zu flamen (überspitzt formuliert).
    Wer gebildet und durch das Kommunikationsmedium „Internet“ gut informiert ist wird sich schwerer etwas vormachen lassen.

    Dadurch wird für die Politiker auch der öffentliche Druck zunehmen, wie beispielsweise der Fall Guttenberg zeigt. Plötzlich sieht man sich mit einer Menge von politisch aktiven Leuten konfrontiert, die mit der „analogen Politik“ vorher nichts zu tun hatten.

    In meinen Augen wird sich erst etwas ändern wenn die Generation der „digital natives“ den Großteil der Politiker stellt. Die meisten der heutigen Politiker sind zu alt um mit dem Internet aufgewachsen zu sein, wodurch dieses Thema eher mit Skepsis bzw. als mögliche Bedrohung betrachtet wird.

    Von daher sollte man zuerst dafür sorgen, dass Politiker eine Weiterbildung hinsichtlich Internet und digitaler Welten bekommen, bevor diese dann über diesbezügliche Themen entscheiden sollen.
    Die politische Aufarbeitung von Themen wie „Killerspielen“ zeigt doch, dass gerade hier noch Nachholbedarf besteht.

  21. „Wenn man bezogen auf die Geschwindigkeit in der Bildungspolitik der deutschen Bundesländer äußerst optimistisch plant, dürfte das Problem der Entwicklung einer digital zivilisierten Gesellschaft also in kaum vierzig Jahren gelöst sein.“

    Wir könnten im Gegenzug ja einfach Sexualkundeunterricht abschaffen, damit könnte das Ziel bestimmt schneller erreicht werden ;D

  22. Huhu!

    Um auf Stern zu kommen, erst gestern habe ich einen anderen Bericht im iPhone-App über ein ganz anderes Thema gelesen, in dem auch unser guter Stevinho vor kam.

    Ich weiss, wayne – aber ich fands interessant!

    MfG

  23. Ich sehe hier auch deutlich wichtigere Punkte anzupacken, als die Einführung eines Faches „Medienkunde“.

    Man darf nicht vergessen, dass viele potenzielle Inhalte bereits im realen Leben greifen und nicht nochmal explizit erlernt werden müssen, nur weil mit dem Internet eine weitere Schiene hinzugekommen ist.

    Da gibt es weitaus größere Baustellen in unserem Bildungssystem. Ein zu großer Erziehungsteil nimmt einfach der Bildung wertvollen Platz. Der Umgang mit anderen Menschen (Freunde, Familie, Ausländer & Integration) etc. ist doch oft Teil der Sekundarstufe 1 in Deutsch und Politik, dort könnte man sicherlich auch zum Internet und sozialen Netzwerken Stellung beziehen.

  24. Hmm.. das klingt ja auf den ersten Blick alles schön und gut, aber ein komplettes Schulfach? Was soll denn da dann konkret gemacht werden? So ein Fach wird ja in der Regel über mehrere Jahre unterrichtet.
    Ich kann den schülern natürlich beibringen, vorsichtig mit ihren Daten zu sein, was Cookies sind oder eventuell auch wie man ordentlich im Netz nach Informationen sucht, aber kann man damit wirklich ein Schulfach füllen?
    Man kann natürlich versuchen, den Schülern Netiquette und ähnliches beizubringen, aber wie soll das insgesamt funktionieren?
    Außerdem: Bei der Überwachungsdiskussion im Internet geht es doch letztlich darum, Betrüger, Terroristen, Pädophile und Co. aufzuspüren und diese Leute haben kein Problem mit dem Internet, sondern sind allgemein kriminell. Dies wird ein Schulfach „Internet“ nicht ändern. Die Wurzel dieses Problems wird mit einem solchen Schulfach meiner Meinung nach eben gerade nicht angegriffen.

    Dennoch: Ein Fach, dass allgemein den Umgang mit Medien lehrt (siehe Beispiele oben) oder auch basale Funktionen eines Betriebssystems (viele Leute sind mit Treiberfragen oder Netzwerkkonfiguration überfordert) könnte natürlich allgemein interessant sein.

    • Der Schulalltag ist einfach zu weich! Es ist schon erstaunlich, wie viele krass in der Schule „gegen das System rebellierende Jungendliche“ (Ob Hip-Hopper, Metal oder sonst was ist egal) ganz ganz schnell nicht nur erwachsen sondern auch höflich, zuvorkommend und freundlich werden und sich in vernünftige Kleidung gewanden können, sobald sie mal einen Nebenjob und sei es nur -bei Aldi an der Kasse- haben!!

      Wenn Fehlverhalten mal Konsequenzen hätte, auch in der Schule, dann würden die ganz schnell von alleine Erwachsen!

  25. So ein Schulfach hätte es schon zum Beginn der Haushaltsinternet-Welle geben müssen.Ich glaube die Frage ist eher,qualifizierte Lehrer dafür zu finden.
    Denkst du es ist eine spezielle Fortbildung oder gar ein Studium von nöten?

  26. am besten wir schaffen auch Gesetze und die Polizei ab, sodass wir das Geld stattdessen in das Unterrichtsfach „Benhemen im rl“ stecken können…
    Mal ehrlich : Die „einfachste“ Lösung wäre doch wie auch auf diesem Blogg besprochen, die Anonymität abzuschaffen ( und eine vernünftige normale Erziehung natürlich (anderes Thema)). Dies würde dazu führen, dass Pöbeleien im Netz genauso geahndet werden könnten wie außerhalb, was das Netz zumindest theoretisch zu einem digitalen Ableger der Realität werden lassen sollte.

    Allerdings würde ihm (dem Netz) damit wie ich finde ein Großteil seines Charmes verloren gehen, denn seien wir mal ehrlich: könnte man alles zurückverfolgen würden wohl weitaus weniger Leute den Kram fabrizieren über den wir alle Lachen – nicht nur politisch unkorrektes oder schweinisches sondern auch fail videos etc.

  27. Bevor über ein Fach „Medien / Internet“ nachgedacht werden kann, brauch unser Schulsystem vor allem anderen folgendes:

    – Abschaffung des Bildungsföderalismus

    – Streichung der für das BIP irrelevanten Fächer (Politik, Religon, Erdkunde, etc. -Nicht das diese Themengebiete verzichtbar wären, aber die aktuellen Unterrichtspläne sind Makulatur und das alles könnte ohne Probleme in ein Zweistündiges Fach „Gemeinkunde“ o.ä. zusammengefasst werden. Da kann man dann auch gleich die super wichtige und zeitgemäße Verkehrserziehung mit abhandeln)

    – Umbenennung der Fächer „Mathematik“ und „Deutsch“ in „Rechnen“ und „Schreiben“. Das kommt dem Inhalt der Lehrpläne sehr viel näher und irgendwie hört es sich auch schlechter an wenn man sagt „Ich kann nicht rechnen“ als wenn man sagt „Ich kann kein Mathe“, oder?

    – Mehr leistungsorientierter Sportunterricht, damit sich die dicken Kinder mal bewegen. Keine versofteten Mannschaftsspiele und wer seine Tage hat, darf am Rand sitzen. Ausdauersport und Fitnesstraining müssen auf den Plan. Das bringt was für die Gesundheit und für den Geist. Volleyball kann ja dann jeder in seiner Freizeit spielen.

    DANACH kann man über neue Semi-Sinnvolle Schulfächer für die es eh keine qualifizierten Lehrkräfte gibt nachdenken. Und „ich schreibe einen großen Blog“ ist auch keine Qualifikation für besondere Medienkompetenz. Zumindest nicht objektiv. In der Realität kann sie sich daraus ableiten, aber wer soll das im Einzelfall beurteilen? Achja, und dann wäre da noch:

    – Komplette Umstrukturierung der Lehrerausbildung mit Unterrichtsproben ab dem 1. Semester. Dann studieren vielleicht auch in Zukunft mehr Leute dieses Fach, die wirklich unterrichten wollen und nicht nur ein einfaches Studienfach suchen und sich dann am Ende wie verrückt wundern, dass diese Ausbildung ja tatsächlich vor eine Klasse lärmender Schüler endet!

    • Ich würde mal zu gerne wissen wie lange es her ist, das du deinen Abschluss gemacht hast. 🙂
      Vorallem Leistungsorientierter Sport ist totaler Unsinn. Ich sage nichts dagegen, dass Sport gut ist. Im gegenteil. Aber Bewegung und Sport müssen dem Kind in Kindertagen nahe gebracht werden. Am besten geht natürlich sowas mit Manschaftssport. Sogar unsere „Athleten“ damals in der Schule haben geflucht wenn sowas wie Zirkeltraining dran war. Wenn du schon sowas Utopisches forderst, dann darf Sport nicht benotet werden. Nicht jeder hat das Zeug zum Topathleten, genausowenig, wie jeder das Zeug für ein Studium hat.
      Lieber mal gezielt auf unseren Nachwuchs eingehen als hier so „Stammtischparolen“ rauszudonnern. Man kann Leute nicht zu dem machen, was sie nicht sind oder was sie nicht werden können. Die meisten Vorschläge, sind gut, ausser Politik irgendwo einzupanschen. Die meisten hier wissen jetzt schon zu wenig was Aktuell abgeht, geschweige denn, woraus das hier alles Resultiert ist. Lieber mal so Sachen wie Bio oder Physik, wenns einem nicht liegt, abwählbar machen.

    • „- Abschaffung des Bildungsföderalismus“
      Das ist auffallend richtig. Das ist das allerwichtigste. Und dazu wird es wohl nie kommen…

      „- Streichung der für das BIP irrelevanten Fächer“
      Naja, Streichen sollte man sie nicht, aber in solchen Fächern verstreicht viel Zeit und somit Potential ungenutzt. Das war zumindest meine Erfahrung. Wenn man im Religionsunterricht weniger „Jesus war ein feiner Kerl“ und „Wie werd ich ein guter Christenmensch“ und mehr die überaus sinnvollen Gedanken und Botschaften die dashinter stehen vermitteln würde und das vermittelte Wissen über andere Religionen als das Christentum über „Moslems beten komisch und mögen keine Frauen“ oder „Juden dürfen manches nicht essen“ hinausgehen würde fänd ich das durchaus eine sinnvolle Sache. Auch in Geographie wird viel sinnfreies Zeug gemacht. Ich hab von den deutschen Mittelgebirgen, die ich alle paar Jahre auswendig gelernt hab, nicht ein einziges behalten. Dabei könnte man so schön die politische und gesellschaftliche Lage aufdröseln, Probleme finden, Ursachen analysieren und weiß ich was machen.

      „- Umbenennung der Fächer “Mathematik” und “Deutsch” in “Rechnen” und “Schreiben”. “
      Namen sind Schall und Rauch. Aber im Mathematikunterricht ist mir eines extrem aufgefallen: manche kommen damit einfach nicht klar. Und wenn das einmal anfängt, dann zieht sich das bis zum Abschluss durch. Ich studiere Iformatik und hab viel mit MAhe zu tun. Und wenn ich sehe was für Probleme einige – nein, viele – schon bei einfachen Aufgabe haben. Man müsste viel mehr individuell fördern, aber das kostet ja Geld. Und leistungsstarke Schüler sollten mehr mit den Schwächeren zusammenarbeiten. Ich hab festgestellt, dass ich häufig besser helfen konnte als der Lehrer. Schüler untereinander haben in der Regel einfach einen besseren Draht zueinander. Und einen anderen Blickwinkel auf die Probleme. Das gilt allerdings für alle Fächer, in Mathe fallen die Differenzen nur sehr aus.
      Zum Deutschunterricht kann ich nur sagen, dass er häufig nicht ernst zu nehmen ist. Ich bezweifle, dass das Lesen eines „mir gehts schlecht, ich nehme Drogen, mir gehts noch schlechter, ich hör aus, alles ist wieder gut“-Buches über Drogen aufklärt. Und zu vielem was behandelt wird hat man als Schüler keinen Bezug. Wenn dann irgendwann nichts mehr gelesen wird, was nicht mindestens 150 Jahre alt ist, sind die meisten eh nicht mehr dabei. Meine Meinung zu Deutsch: weniger Pseudoinhalte, die sollten auf andere Fächer verteilt werden. Mehr Lesen! Die Klassiker sind schön und gut und haben ihre Daseinsberechtigung, aber es müssen auch sachen her, die man als Schüler lesen will. Dann würde man die Leute auch zum Lesen anregen, und Lesen und dabei Mitdenken ist sowieso nicht zu überschätzen.

      „- Mehr leistungsorientierter Sportunterricht, damit sich die dicken Kinder mal bewegen.“
      Ich als dickes Kind kann dazu nur sagen: falsch. Mehr spaßorientierter Sportunterricht, damit die dicken Kinder sich gern bewegen. Das dicke Kind, das zum Sport gezwungen wird macht am Wochenende nichts und nach dem Abschluss ist dann ganz schluss. Damit in der Freizeit Volleyball gespielt wird muss man erstmal sehen, dass Volleyball ganz doll viel Spaß macht.

      „- Komplette Umstrukturierung der Lehrerausbildung“
      Seh ich ähnlich. Ich weiß zwar nicht, was man tun sollte, aber da muss was getan werden. Wenn ich überlege, wen ich damals alles als Referendar vergesetzt bekommen habe läuft es mir kalt den Rücken runter. Es gab durchaus auch positive Fälle aber viele hatten mit dem Lehrer sein in der Schule nichts am Hut.

      naja… das dazu…

  28. Zuerst hört sich die Idee ja ganz nett an.
    Aber ich finde es falsch, der Schule noch mehr die Rolle des „Erziehers“ aufzuwürgen. Meiner Meinung nach sollte auch die „Wurzel“ gepackt werden, aber wirklich GANZ unten. Das heißt: bei den Eltern.
    Wenn die Eltern falschen Einfluss auf die Kinders haben, dann hilft auch keine gute (Medien-)Erziehung in den Schulen mehr. Das könnte man sich dann überlegen, wenn eine gesunde Grundbasis bei den Eltern erreicht wurde.
    Und das kann wohl leider erst geschehen, wenn diese 40 Jahre (Die wie ich hörte gebraucht werden, damit die früheren Kinder – die mit dem neuen Medium aufgewachsen sind – IHREN Kindern dann den Umgang mit dem Internet beibringen können bzw. sie erziehen können.) vorbei sind.
    Leider ist das ganze ein Teufelskreis, denn wie man weiß kann man erwachsene Menschen schlecht erziehen, und junge Menschen werden von den alten Menschen aufgezogen, die man schlecht erziehen konnte.
    Da muss man irgendwo gekonnt eingreifen, was eine ziemliche Herausforderung ist.

  29. So ein Schulfach ist wirklich schon lange überfällig…
    In der Ausbildung hatte ich auch ein Fach das „Medien“ hieß!

  30. Super noch mehr unnötige Fächer … Wäre eher mal an der Zeit so Mist wie Erwachsen werden, Religion und solche Sachen in die Tonne zu treten. Wenn schon dann gleich richtig Informatik. Programmieren macht meiner Ansicht nach mehr Sinn als ein weiteres Sozial-Fach. Denn vom Beleidigen werden sich die Leute deswegen nicht abhalten lassen. Und das richtige Benutzen von Webseiten? Ich mein Hallo? Es sollte vlt. mal kurz angesprochen werden dass das Internet nichts vergisst aber das wars dann auch schon.
    In meiner Sicht ist das ganze ein Schritt in die falsche Richtung. Es wird jede Eigeninitiative abgewürgt. Merkt man mittlerweile schon auf der Uni wenn da ein paar Leute anfangen zu weinen weil manche ja schon Programmieren können (was sich die meisten auch selbst beigebracht haben) und das ja voll unfair wäre. Lasst die Leute doch mal selbst machen und kaut denen nicht alles vor. Denn mit solchen Leuten kann man später nichts anfangen wenn mal komplexere Problemstellungen kommen.

    Ist etwas länger geworden aber ich hoffe du kannst auch den Standpunkt verstehen.

    • Find ich eigentlich nen recht guten Kommentar… ich steh sogar zurzeit damit auf deiner seite ;p…. obwohl ich bei dem Thema sehr zwiegespalten bin, weil meiner Meinung nach nur Idioten nicht checken wenn sie da verarscht werden, oder ähnliches… bzw. wie sich die Leute da verhalten… das bekommt man auch so mit und man lernt von alleine manche Leute einfach mal gekonnt zu ignorieren 😉

  31. Jep wieder mal eine gute Kolumne vom Herrn Lobo, ich lese den in letzter Zeit auch recht gern.
    Wollten dir das gerade verlinken aber du hast schon gecheckt 🙂

    Auf jeden Fall ein interssanter Ansatz.

  32. Wie wärs wenn du den Lobo mal zu deinem Podcast einlädst oder eine live Diskussion mit Ihm führst? Fänd ich auf jedenfall mal sehr spannend 🙂

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