TEILEN

Ein Rentner hat am Donnerstag in Mölln (Kreis Herzogtum Lauenburg) seine Ehefrau und sich selbst erschossen […] Später stellte sich heraus, dass die Frau an Demenz litt, und der Mann an Krebs erkrankt war. Beide waren etwa 80 Jahre alt. (welt.de)

Diese Zeitungsmeldung hat mir Community-Mitglied Kevin verlinkt. Dazu schrieb er mir folgende Zeilen:

„Zunächst war mein Gedanke: „WTF? Warum tut er sowas?“. Aber nachdem ich den vorletzten Satz im Artikel gelesen habe, habe ich mir so meine Gedanken gemacht:

Meine Vermutung (!) ist ja, dass er wohl sich und seiner Frau ein möglichst kurzes, schmerzloses Ende setzen wollte, anstelle langsam am Krebs bzw. an der Demenz zugrunde zu gehen. Dies brachte mich dann wiederum zu meiner Frage aus meinem Betreff: Ist dieser Vorfall eine Art „Antwort“ auf unsere Möglichkeiten in der heutigen Medizin?

In dem Artikel stand leider nicht, wie weit die Krankheiten fortgeschritten waren bzw. wann sie diagnostiziert wurden, aber letztendlich hätte man das alte Ehepaar durch medizinische Versorgung bestimmt noch einige Monate am Leben erhalten können – vermutlich qualvolle Monate, die nicht nur physisch, sondern natürlich auch mental anstrengend und kräftezehrend sind. Wenn man sich diesen Umstand vor Augen führt, kann ich den alten Rentner irgendwie sogar verstehen, frage mich gleichzeitig aber auch, wie ich selber handeln würde. Vermutlich kann man diese Frage gar nicht beantworten, solange man nicht in einer ähnlichen Situation ist.

Wie ist denn deine Meinung bzw. die Meinung der Community bezüglich dieses Vorfalles und vor allem gegenüber der modernen Medizin?“

Wie ich schon einmal im Podcast sagte: Meiner Ansicht nach gibt es keine schlimmere Krankheit als Demenz. Die Erfahrungen und Erinnerungen machen einen Menschen aus. Wer bin ich, wenn mir eine Krankheit all die schönen Momente nimmt, auf die ich am Ende meines Lebens zurückblicken möchte? Daher kann auch ich den alten Herren verstehen. Ihr auch?


Anzeige

84 KOMMENTARE

  1. Der Ursprungsartikel ist zutiefst unsachlich und ungenau, gibt in keiner Weise die genauen Hintergründe wieder uns selbst die sachlichen Umstände sind falsch dargestellt, lassen den Spekulationen freien Lauf. Daher gehen viele Diskussionsbeitäge aufgrund dieser Darstellung völlig daneben (leider)!

  2. Ich arbeite im Altenpflegebereich.
    Ich weiß auch was häusliche Pflege bedeutet, selbst, wenn man noch gesund ist und einen Angehörigen pflegt.
    Es ist vielleicht auch ein Nachteil unsere Zeit, früher, wo es noch viele Großfamilien gab und auch die Großeltern dann nicht alleine waren bis zum Schluß.
    Selbst die schwerste Krankheit lässt sich besser verkraften, wenn man
    nicht alleine ist.
    Und z.b. nicht in einen Pflegeheim nur noch versorgt wird und sich nur als Belastung für andere fühlt.
    Uns wurde beigebracht auch wenn es mal sehr stressig ist sich in die Situation der Person hineinzuversetzen.

  3. Ist mal wieder bitter wieviele Leute hier mitreden ohne n richtigen Plan zu haben…

    1. Wie schon oben geschrieben, geht leider aus dem Text nicht hervor wie weit die jeweilige Krankheit vortgeschritten ist.

    Sagen wir mal beides wäre im Anfangsstadium. Dann wäre bei dem 80Jährigen Mann wohl die Chance größer das er an Altersschwäche stirbt, Herzinfarkt oder nachts ausm Bett fällt und sich das Genick bricht. Als das er an Krebs stirbt bzw lauter schmerzen hat.

    Ich glaube das Durchschnitssalter der deutschen Männer liegt bei 76-78 Jahre!

    Und die Frau mit der Demenz.
    1. Ist Demenz eben eine Krankheit die im Alter kommt. Was heißt umso älter ich werde umso höher ist die Chance das ich Demenz bekomme!

    @Steve: Demenz betrifft im Anfangstadium (und auch später, ist natürlich unterschiedlich) zu aller erst mal das Kurzzeitgedächtnis. Was heißt frag ne Demenzkranke Bäuerin was sie den im Frühjahr an ihrem Hof so machen musste und sie wird dir erzählen das sie Äcker bestellt haben und wie sie das gemacht haben… aber 5 min später weiß sie vielleicht nicht mehr das ihre Tochter zu besuch war… Oder fang an mit ner Frau die immer im Kirchenchor war n Kirchenlied zu singen und die wirds wahrscheinlich auswendig vorsingen!

    In deinem Bsp. würd ich z.b. sagen das du deinen Enkeln oder (Pfleger oder was auch immer) voller Freunde davon erzählen wirst das du früher eine erfolgreiche Internet-(weiß nicht als was man dich bezeichnen kann 😀 ) warst. Sachen die man intensiv erlebt hat weiß man auch noch mit Demenz zumindest im Anfangstadium und auch mit vortschreitender Demenz!
    Das man mit Demenz/ oder Alzheimer usw. Irgend wann das sprechen, essen usw verlernt oder vergisst, kann natürlich auch passieren aber bis dahin ist es bei den meisten noch ein weiter weg!

    • Thema Sterbehilfe ist ein schwieriges Thema! Auch Organspende. Kann beides für Menschen gut sein. Kann aber auch genauso viel unfug mit getrieben werden!

      • Möchte mich für diesen Satz entschuldigen „Ist mal wieder bitter wieviele Leute hier mitreden ohne n richtigen Plan zu haben…“

        Jeder kann mitreden egal wieviel Ahnung er von was hat, hat jeder ne eigene Meinung ^^

  4. Lieber verbrennen, als verrosten.
    Unser Körper ist einfach nicht für das hohe Alter designed (der Designer wäre in der freien Wirtschaft schon längst gefeuert worden).

    Das einzige Problem, das ich in diesem Fall sehe: Woher wollte der Herr wissen, dass seine Frau nicht mehr länger leben möchte? Ich kann durchaus verstehen, wenn Leute der Meinung sind, dass jedes Leben besser als die Nicht-Existenz sind.

  5. Ich kann mir nichts schlimmeres vorstellen als langsam an einer Krankheit zu greunde zu gehen. Daher kann ich den guten Mann vollauf verstehen. Ob ich selbst so gehandelt hätte, vermutlich schon aber diese entscheidung wird hoffentlich nie auf mich zukommen. Ebenso wünsche ich niemandem diese entscheidung treffen zu müssen.

  6. Wer entscheidet denn, ob mein Leben nicht mehr lebenswert ist? ich kann in mein Testament schreiben, dass ich unter bestimmten Umständen nicht mehr weiterleben möchte (entsprechende gesetze vorausgesetzt) , aber vllt empfinde ich diese umstände dann garnicht so, wie ich es mir „damals“ vorgestellt hab?! ich möchte diese entscheidung niemandem aufbürden!!!

  7. verstehe auch nicht wieso sterbehilfe in deutschland nicht legalisiert wird. die menschen wollen sterben, vegetieren vor sich hin wie gemüse und verursachen dabei noch zusätzlich kosten. ich hoffe das thema hat sich erledigt bis ich persönlich einmal unter dem nicht vorhanden sein eines entsprechenden gesetzes leiden muss. so eine bürde möchte man keinem verwandten/freund auferlegen, falls man es selbst nicht mehr durchführen kann.

    • das problem mit der sterbehilfe:

      was ist mit denen, die sich umbringen wollen, nur weil sie man nen schlechten tag hatten?
      23 jährige idioten die grade ihre erste große beziehung hinter sich haben und keinen sinn mehr im leben sehen?

      UND was ist, wenn die leute anfangen, diese leidlichen und anstrengenden alten langsam in die sterbehilfe zu drängen?
      ich hab mal ein jahr in der dialyse gearbeitet, mit nierenschaden lässts sich leben, aber man ist auf hilfen angewiesen und muss alle 2 tage zum blutwaschen gefahren werden. das passt nicht jeder familie in den kram und man merkt, die jüngere generation hätte wenig probleme damit, diese hilfen einzustellen, wenn das nur irgendwie möglich wäre.

      so schlimm das klingt, ich denke es ist ein fakt, dass hier in deutschland nicht nur alte, die sich durchs leben quälen, dort ihr leben beenden werden

      • um deinem beispiel einmal zu folgen …
        wenn ein 23 jähriger, der wegen einer gescheiterten beziehung gleich der meinung ist sich umbringen zu müssen, braucht er dazu mit sicherheit keine sterbehilfe sondern schmeisst sich vor nen zug/ von ner brücke/ was auch immer.

        körperlich gesunde menschen finden immer einen weg sich umzubringen.

        ich bin auch ein grosser befürworter der sterbehilfe.
        wenn man mitansieht wieviele menschen nur noch vor sich hin vegetieren und schon lange nicht mehr leben wollen, warum es ihnen dann aufzwingen. es zwingt dich schliesslich auch niemand die karotten zu essen obwohl du steak willst.

      • es ist denke ich ein unterschied ob ich bettlägerig bin und nurnoch vor mich dahin vegitiere oder ob ich mich umbringen lassen will weil ich mal n schlechten tag hatte. man kann das ganze ja wohl regulieren durch ärztliche arteste/empfelungen oder ähnliches.

      • „was ist mit denen, die sich umbringen wollen, nur weil sie man nen schlechten tag hatten?“

        Man könnte ein Gesetz entwerfen, welches Anträge auf Sterbehilfe individuell begutachten lässt. Daraufhin könnte ein Ethikrat entsprechende Entscheidungen fällen.

        Persönlich bin ich für die Sterbehilfe, sofern verantwortungsbewusst und sorgfältig mit Entscheidungen umgegangen wird.

        Ich arbeite zur Zeit in einer Psychiatrie und wir hatten letzte Woche eine MS Patientin da, die nach einigen Suizidversuchen wegen ihrer extremen Suizidgefahr eingeliefert wurde. Die Frau war ende 40, hat und hatte nie psychische Krankheiten. Durch die MS kann sie fast nichts mehr machen, sie kann sich fast nicht mehr rühren, selbst das Sprechen fällt ihr schwer.
        Sie will einfach sterben, weil das „leben“ eine Qual ohne Hoffnung für sie ist.
        Ich kann absolut nicht verstehen, warum man diesen Menschen am leben halten muss

  8. Ich bin Altenpfleger und kann ihm nachempfinden, ich würd auch lieber denn Tot wählen als langsam dahin zu vegetieren

  9. Absolut. Ich würde vermutlich ähnlich handeln, wenn ich wüsste, dass mir ein Qualvoller bzw. unwürdiger Tod bevorstehen würde.

  10. Also ich arbeite in einen Altenheim wo ich sehr wohl mit Demenz zu tuen hatte. Und habe es ja auch mitbekommen wie sich so eine Krankheit entwickelt.
    Demenz bemerkt man selber nicht. Man kann es mitkriegen das mit einen was nicht stimmt in der 2 Phase. Aber das vergisst man kurz darauf wieder.
    Nach der heutigen Medizin darfst du nicht gehen. Die medikamte dämpfen ein problem aber ein anderes taucht verstärkt auf. nehmen wir da Parkinson man hat ein begleit erscheinen von Halozinationen zb wo man mein es ist real. So dann kannste ein Medikament bekommen wo man zb wieder gelänkiger wird aber das Haluzinationen nehmen sehr stark zu.
    Oder bei einer anderen stelle ich weiss nicht mehr bei was es war sorgt ein medikamt es besser zu machen aber auch das die organe abbauen als nebenprodukt.

    Meiner meinung nach sollte man auf Medikamente später vesichten und man sollte die natur einen einfach holen lassen solche Medis können einen das leben unötig verlängern.

    Und mindestens die Frau hätte noch jahre leben können wenn die noch bei ihren Mann gewohnt hat. Demanz hat 3 Phasen und jede phase kann so die 3 jahre dauern. wobei man in der 3 Phase nur noch Bettlegerisch ist.

    • Woher weisst du, in welchem Stadium die Frau war und wie lange sie noch hätte leben können? Das sind alles Mutmaßungen, fernab vom wirklichen Sachstand…

  11. Sehr interessantes Thema wie ich finde. Erst gestern habe ich mit einer Kollegin über das Thema „Freitod“ gesprochen.

    Ich wohne in einer Mietwohnung und meine Vermieter sind ein altes Ehepar das auch schon um die 70 sein muss. Sie machte bisher immer einen Kranken Eindruck und sagte auch öfters mal den Satz „froh wenn es vorbei ist“. Wir dachten immer sie seih sehr Krank. Nun stellte sich herraus das nicht sie Krank ist sondern ihr Mann. Und er muss wohl des öfteren schon gesagt haben “ er seih froh wenn es vorbei ist „.

    Als ich das erfahren habe, habe ich mich schon gefragt was muss in einem vorgehen wenn man so etwas sagt.
    Ist man nicht einfach viel zu gerne auf dieser Welt?
    Ganz egal wie gut oder scheiße sie ist oder wie es gerade läuft?
    Ich Persönlich habe extrem Angst vor dem Tod.
    Aktuell könnte ich mir das nicht vorstellen mir selbst oder noch schlimmer einem anderen das Leben zu nehmen.

    Aber wie ist es wohl wenn man plötzlich eine solche Diagnose bekommt?

    Das ist echt schon ein extrem schwere Los das man da gezogen hat und ein wirklich schlimmes Thema.

  12. Ich kann das Handeln dieses Mannes absolut nachvollziehen, es ist ein Unding das es in Deutschland keine Sterbehilfe gibt.

  13. Also ich für meinen Teil, kann den alten Herren auch verstehen.
    Ich arbeite selbst im Gesundheitswesen, genauer bin ich Krankenpfleger. Ich habe schon so manches Leid gesehen und man muss glaube ich nicht näher ausführen wie furchtbar einige Krankheiten sind.
    Thema Demenz: Ich habe beruflich und auch privat, da meine Großmutter an Demenz leidet, mit dieser Krankheit zu tun. Und ich kann nur hoffen, dass es irgendwann gelingt diese Krankheit zu verstehen, denn das ist bisher noch niemandem gelungen. Man verfolgt verschiedene Ansätze aber bisher laufen alle ins Leere. Wie du schon geschrieben hast, lieber Steve, ist Demenz eben die Krankheit die einem Menschen fast alles an Persöhnlichkeit nimmt die er noch besitzt, gerade im Endstadium. Da dies auch meiner Meinung nach das ist was die Menschen am Meisten unterscheidet, finde auch ich, dass dies eine der schlimmsten Erkrankungen im Alter ist. Jedoch sollte man vielleicht nicht außer Acht lassen, dass die Krankheit für die Betroffenen selbst im Endstadium nicht schlimm ist, denn im Endstadium bekommmen sie von ihrer eigenen Erkrankung nichts mehr mit. Der Weg dahin, das ist der schwere Teil. Oft werden die Erkrankten aggressiv, einfach weil sie merken, dass sie manche Dinge einfach nicht mehr wissen. Vorallem Sätze wie „Das haben wir ihnen doch eben schon drei Mal gesagt“ machen mich in dem Zusammenhang immer relativ schnell sauer. Die Menschen brauchen Gedult und keine Besserwisser, das macht das Erlebte für sie nämlich noch schlimmer.

    Hoffe ist nicht zu lang geworden^^

    Was denken denn die anderen zu dem Fall?

    lg
    Holy

  14. Man kann aus diesem kleinen Zitat sehr viel deuten, alleine schon Kevins Meinung ist – wie er selbst sagt – rein hypothetisch und somit eigentlich indisskutabel für uns, da wir alle nur mutmaßen können.
    Dennoch, mein geistiger Erguss dazu: Es ist alles eine Sicht des Betrachters, ich würde sogar so weit gehen und den Fall auf ein und dieselbe Ebene wie Abtreibung stellen -> Nur man selbst weiß, bzw. kann sagen wie schlimm eine bestimmte Situation wirklich ist und inwiefern ertragbar. Alles hat gewisse Grade, selbst Demenz und Krebs. Nur weil dort Krebs steht, heißt dies nicht gleich, dass der werte Herr unheilbar krank war bzw. zum Tode verurteilt! Man kann heutzutage bei vielen Krebsarten noch sehr viel „Zeit schinden“. Auch Demenz ist eine ähnlich fortschreitende Krankheit, die man auch mehr oder weniger befähigt ist einzuschränken.
    Ich finde, man sollte nie den Willen aufgeben. Wer sagt, dass nicht schon morgen das Heilmittel für Demenz, Krebs o.Ä. gefunden wird? Keiner kann die Wahrscheinlichkeit, dass dies geschehen kann, bestreiten, so extremst gering diese auch ist. Außerdem zeigt dies eine typische Sichtweise auf, die du, Steve, darstellst. Ist jemand extrem von dem menschlichen Ideal abweichend, kann dies nur für ihn eine Qual sein. Menschen ohne Gliedmaßen, mit starker Behinderung usw. können zum Beispiel sehr sehr vieles nie erleben. Dennoch leben sie glücklich.

    Ich hasse eigentlich, wenn jemand so einen riesen Kommentar schreibt, weil ich es nie durchlesen will. Sorry dafür 😉

    • So ein Blödsinn du hast offensichtlich keine Ahnung wie lange es dauert ein Medikament zu entwickeln, ganz zu schweigen davon dass wir Demenz zurzeit nicht einmal Ansatzweise verstehen. Bis wir dagegen etwas tun können werden sicher noch Jahrzehnte vergehen.

      • Den Blödsinn verzapfst du hier gerade. Du argumentierst gerade gegen das Leben, weil es in den nächsten Jahren (voraussichtlich) eher wenig Besserung geben wird?
        Wie Namaste schon schreibt, kommt es immer auf den Einzelfall an. Generell ist das Leben immer lebenswert und man sollte dafür kämpfen. Ob es nun bald ein Medikament gibt oder nicht.

      • Shaft, du hast nicht ganz verstanden was ich meine. Ich meinte, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Wundermittel für Krebs, Demenz oder sonst etwas gefunden wird, sehr gering ist, jedoch nicht gleich Null!
        Außerdem kenne ich mich sehr wohl mit Medikamenten und insbesondere deren Herstellung aus; ich promoviere in Biomedizin – also behaupte nicht direkt etwas, was du nicht 100%ig bestätigen kannst.

  15. Ich kann den Mann auch verstehen. Und vermutlich würde ich in einer ähnlichen Weise handeln.
    Aber eher noch würde ich mich noch lebend irgendwie der Forschung zur Verfügung stellen. Die sollen lieber an mir rumexperimentieren, damit anderen die Qual erspart bleiben könnte. Und vielleicht finden sie irgendeine Möglichkeit und ich könnte es loswerden.

  16. Wenn ich Demenz hätte wärs mir wahrscheinlich auch lieber irgendjemand erschießt mich. Bei Krebs, naja kommt wohl drauf an wie weit fortgeschritten er ist und wie die Heilungschancen sind.

    Und zur modernen Medizin kann man nur sagen gut das es sie gibt. Kann zwar vieles noch nicht heilen aber doch schon sehr vieles woran man vor 100, 50 oder nur 20 Jahren noch Gnadenlos dran verreckt wäre.

  17. Also ich arbeite als Physiotherapeut in einem Krankenhaus und arbeite daher auch viel mit krebs und demenzpatienten. Vorweg: Sollte bei mir Demenz festgestellt werden kann man drauf gehen das ich die welt lieber mit erinnerungen und freiwillig verlasse. Bei Krebs ist es wieder eine andere sache jenachdem ist er behandelbar allerdings kann ich verstehen warum der renter dies getan hat. Er wird seine Frau zuhause gepflegt haben, und das schon längere zeit, und bekommt dann krebs, daraus resultiert das er entweder stirbt oder aber selbst zum pflegefall wird heißt niemand kann sich um seine frau kümmern. Doch ist es grade bei demenz patienten wichtig das man gewisse regelmäßigkeiten an den tag legt. Bsp bei uns im Krankenhaus: Wenn ein patient ein zweites mal „zu gast“ ist, wird grundsätzlich geschaut ob der therapeut der sie behandelt hat vorhanden ist. Also im enddefekt bin ich sowieso für! aktive sterbehilfe bei besonders schweren krankheiten(Demenz z.B.)

  18. Auch ich kann die Tat des alten Herren verstehen. Meiner Meinung nach, sollte die „aktive Sterbehilfe“ in Deutschland legalisiert werden. Wenn man sich anschaut, wie viele alte Menschen sich nur noch von Tag zu Tag mit einer unheilbaren Krankheit quälen, ist es für mich unverständlich, dass man Menschen so sehr leiden lässt.
    Flamed mich jetzt für meine Ansicht, aber ich vergleiche es ganz gerne mit der Veterinärmedizin…Ein leidender Hund zum Beispiel, wird auch eingeschläfert, anstatt ihn qualvoll verrecken zu lassen (entschuldigt meine Wortwahl).
    Auch wenn es moderne Medikamente gibt, mit denen man schwerstkranke Menschen noch monatelang am Leben behalten kann, ich habe selbst einen Fall von Luftröhrenkrebs miterlebt. Besagter Patient lag noch 3 Wochen in einem Hospiz, wurde von morgens bis Abends mit Morphium vollgepumpt und hat nur noch gelitten und vor sich hin vegetiert..
    Ich finde es einfach nicht richtig, alte bzw. unheilbar kranke Menschen leiden lassen zu müssen, obwohl es einfach Methoden gibt, um deren Leiden zu beenden.
    Mein Respekt an den alten Mann, wenn die Tat wirklich das war, was BEIDE wollten. Mögen sie in Frieden ruhen.

  19. Da kann ich Kevin nur zustimmen…
    Lieber möchte ich kurz und schmerzlos sterben, als monate- oder gar jahrelang kein lebenswürdiges Leben mehr zu leben und langsam dem Tod entgegen zu siechen.
    Zwar ist es möglich, Menschen bis ins hohe Alter und bis zu sehr schweren Krankheitsständen durchzubringen, aber wer lässt sich schon gern eine Ewigkeit vom eigenen Körper foltern?

  20. Bis vor einiger Zeit hätte ich dir (und den alten Herren) zugestimmt.

    „Ich selber möchte im Alter niemals gepflegt werden müssen, das will ich meinen Enkeln/Kindern/Verwandten nicht antun, ich will das sie gute Erinnerungen von mir behalten, will das sie sich an mich als „starken Opa“ erinnern, aber nicht als hilflosen Fleischsack.“

    So oder ähnlich war meine Aussage, gegenüber einem Mann, der seit über 10 Jahren seine Mutter pflegt, deswegen fast alles verloren hat und wirklich schon alles durchgemacht hat.
    Dieser Mann, konnte meine eigene Meinung in wenigen Minuten komplett ändern.
    Den, ich habe eine Frau, ich liebe meine Frau und sie liebt mich.
    Was wäre es für ein egoistischer Akt, mir selbst das Leben zu nehmen wenn es jemanden gibt dem ich wichtig bin, der mich liebt? (Auch gerne Kinder/Enkel) Die alles daran setzten würden mich weiter am Leben zu erhalten, einen weiteren Tag mit mir haben.
    Er hat erzählt das seine Mutter, mal gute, mal schlechte Tage hat.
    Und trotzdem liebt er sie bedinungslos, und wenn sie dann noch lacht während sie etwas sieht.. .
    Ich denke es ist klar worauf ich hinaus will, wie gesagt.
    Vor zwei Wochen habe ich noch genausogedacht wie dieser Opa der sich und seine Frau erschossen hat.
    Aber jeder Tag auf der Welt, den man verbringen kann um jemanden Liebe zu schenken, ist einer der es Wert ist gelebt zu werden.

    • Und was ist, wenn jeder Tag nur noch Schmerzen, Leid und Unglück ist? Wenn man einfach nicht mehr kann? Wenn die Menschen, die einen lieben, das Eöend Tag für Tag sehen müssen?

  21. Das emotionale Dilemma kann ich durchaus nachvollziehen. Wenn die Erinnerungen und Erlebnisse, die einen Menschen ausmachen durch eine Krankheit nach und nach verschwinden dann wird dieser Mensch auch zwangsweise ein anderer. Selbst wenn das Ehepaar noch eine Lebenserwartung von Monaten oder länger gehabt hätte…. Wie würdet ihr euch fühlen, wenn der Mensch, mit dem ihr seit Jahrzehnten zusammen seid und den ihr liebt, plötzlich oder nach und nach nicht mehr dieser Mensch ist? Eventuell wacht man eines morgens auf, weiß dass man todkrank ist und der Mensch, der einem eigentlich die Kraft gibt noch nicht aufzugeben, fragt einen, wer man ist. Wahrscheinlich würde ich genauso handeln. Und da ich Atheist bin, ist mir die Hölle wegen dem Mord und Selbstmord auch Wayne…

  22. Unabhängig von diesem Fall und unabhängig von den medizinischen Möglichkeiten unserer Zeit, bin ich der Meinung, dass es in einer aufgeklärten Gesellschaft wie der unseren ein Grundrecht sein sollte, selbst zu entscheiden wann und wie man aus dem Leben tritt. Sofern diese Entscheidung bei vollem geistigen Bewusstsein getroffen bzw. im Vorfeld entsprechend verfügt wurde.

    Ich finde es sehr schlimm, dass Sterbehilfe in Deutschland immer noch nicht legal ist. Zumindest ist die (versuchte) Selbsttötung in Deutschland seit ein paar Jahrzehnten nicht mehr strafbar. (Der Ausdruck Selbstmord ist deswegen auch juristisch überholt, da kein Mord(versuch) im juristischen Sinn mehr stattfindet)

  23. Ich kann den Mann verstehen. Beides schreckliche Krankheiten. Und in dem Alter nichts, womit ich noch leben wollen würde.
    Ich bewundere ihn für den Mut, das getan zu haben, denn ich glaube ich hätte für sowas nicht den Mut…

    Und genau deshalb bin ich auch pro Sterbehilfe. Wer ein Leben, welches kein Leben mehr ist, nicht mehr leben möchte, der sollte da auch nicht zu gezwungen werden.

  24. Tja, ganz schwieriges Thema.
    Verstehe ich den Rentner? Ja.
    Gutheißen kann ich das trotzdem nicht.

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht hundertprozentig, wie ich in solch einer Situation reagieren würde. Auch kennen wir alle die genauen Umstände des Ehepaares nicht.
    War der Mann wirklich an einem Punkt, an dem er meinte sich selbst das Leben nehmen zu müssen?
    Seine Angehörigen auf diese Art und Weise zu verlassen und um die letzten Monate zu betrügen?
    Seine Ehefrau umbringen(!) zu müssen? Wer sagt dass sie einverstanden war? Inwieweit konnte sie solche Entscheidungen überhaupt noch wirklich treffen, also wie weit war ihre Demenz fortgeschritten?

    Man sollte die heutige Palliativmedizin nicht unterschätzen, so schrecklich solche Situationen auch sind – man kann sie doch ein Stück lebenswerter und angenehmer machen. Nicht falsch verstehen.

    Ich hoffe aber dass in unserem Land nie nie nie nie niemals die aktive Sterbehilfe erlaubt wird. Kann ich mir aber auch kaum vorstellen.

    • @Kean: Wie du richtig sagst, DU kanntest die Umstände nicht! Und die Angehörigen wurden nicht betrogen sondern ihnen wurde eine riesige Last genommen. Und er hat seine Ehefrau nicht umgebracht, sondern es war ein gemeinschaftlicher Suizid!

  25. Eigentlich kann man nur durchdrehen, wenn man heute (bin 30) an das hohe Alter denkt. Das Leben gelebt, die Arbeit geleistet, die Gesundheit verbraucht. Sitzend und wartend auf den Tod. Seit Jahren vielleicht schon.

    Der alte Herr musste sein Frau davon gehen sehen und ihm selbst war der Tod sicherer, als Anderen in seinem Alter. Hinterher hat er vielleicht noch gedacht, vor ihr zu sterben. Dann wäre keiner mehr für sie da gewesen. Ja, dafür habe ich jedes Verständnis. Vermutlich waren bei für lange Zeit ihres Lebens zusammen. Da hätte ich das Vertrauen in meinen Partner, dass er das richtige für mich(uns) tut, wenn ich es nicht mehr kann.

  26. Ich kann ihn auf jedenfall verstehen. Sie waren ja „schon“ 80 und wenn man dieses alter erreicht und dann solche schlimmen Krankheiten hat, dann würde ich mir auch einen schnellen tot wünschen.

  27. Sehe ich auch so Steve,
    man sagt immer, dass einem wenigstens die schönen Momente bleiben.. aber in so einem Fall eben nicht. Das ist eine ganz schwierige Situation mit so einer Krankheit, sowohl für die Betroffenen als auch für die Familie.

    – grr kann man das captcha nicht irgendwie entfernen?!

  28. Kann ich absolut nachvollziehen.
    Gruseliges Thema, Demenz ist eine schreckliche Alterserscheinung und zeigt wieder, dass Menschen eigentlich nicht dazu ausgelegt sind, so alt zu werden.

  29. Stimme mit deinem letzten Absatz genau überein.

    Hatte letztes Jahr Weihnachten so meine Erfahrungen gemacht, da der Vater meines Stiefvaters auch an Demenz erkrankt ist und er war zu dem Zeitpunkt noch relativ „fit“. Wir wollten alle nach oben und er noch einmal auf´s WC. Als er wieder rauskam und mich sah fragte er panisch wo denn alle hin gegangen sind und warum sie ihn nicht mitgenommen haben.

    Ich kann den Rentner verstehen und er hat immerhin verstanden das es so viel schlimmere Dinge gibt als den Tod.

  30. Also ich finde man kann die Handlung des alten Mannes nachvollziehen . Doch ob ich das auch getan hätte ?
    Wahrscheinlich nicht !!!!!

  31. sofern es wirklich dem zweck diente, den beiden den schmerz zu nehmen und beide zugestimmt haben, kann ich es verstehen. wobei ich sagen muss, dass die selbsttötung nicht unbedingt durch eine schusswaffe hätte erfolgen müssen, da das für die angehörigen meist ein noch schlimmerer anblick ist. jeder sollte über sein eigenes leben bestimmen dürfen und so auch seinen eigenen tod.

  32. Über Demenz haben wir erst heute in der Schule gesprochen. Es ging dabei um das Buch von Rudi Aussauer. Ist einfach unfassbar, er hatte so eine unglaublich Karriere und wird es irgendwann einfach nicht mehr wissen…

  33. Ich habe meinen Zivildienst in einem Altenheim geleistet und kenne daher Menschen die an Demenz leiden.
    Man denkt natürlich sofort das es für die Person schlimm ist, allerdings erkennt ein Demenzkranker nicht das er Demenz hat. Sie denken das alles in Ordnung ist und sie noch alles so gut können wie früher.
    Am schlimmsten ist es für die Angehörigen da diese ja merken wie der Mensch (Mutter, Vater) sie vergisst. Es gibt auch Fälle da wissen die Eltern nicht mehr wer Ihre Kinder sind.
    Man kann sich Demenz in etwa so vorstellen das der Mensch sich zurück entwickelt und wieder ein Baby wird. Alltägliche dinge sind nicht mehr möglich, nur die Person selbst merkt das nicht.

    Ist alles schwer zu erklären.

  34. Vollkommen verständlich. Erinnerungen sind das schönste im Leben. Egal wie alt man ist, egal wie lange her eine Erinnerung ist: Man kann immer zurück blicken auf Momente, in denen man sich selbst denkt: „Das war Wunderbar. Dafür hat sich mein Leben gelohnt! Ich bin glücklich.“

  35. Ich finde wenn ein Mensch sterben will und er eine unheilbare Krankheit hat sollten die Ätzte im erlauben zu sterben und das noch bevor der Prozess mit denn Schmerzen anfängt. (Jetzt mein Kontra)wo würde das hin führen? Selbstmordzellen wie in Futurama?

  36. Also ich kanns verstehen. Wenn ich den Moralapostel mal abstelle, hat der Mann seiner Frau und sich selbst lediglich die Qualen erspart. „Erwischt“ hätte es die beiden ja auf jedenfall, waren ja auch schon in einem kritischen Alter wo es jederzeit passieren kann. Dann lieber nach eigenen Wünschen abtreten als ewig an Maschinen angeschlossen zu sein und einfach dahin zu vegetieren. Hört sich kalt an, aber ich kann mir vorstellen, dass der Mann ähnlich gedacht hat.

  37. Wie schlimm die Demenz ist, habe ich in den zwei Wochen Osterferien erfahren dürfen. Da habe ich nämlich ein freiwilliges Praktikum in einer Altenpflege gemacht. Die stark Dementen sind immobil und leben in ihrer eigenen Welt. Auf mich hat das den Eindruck gemacht, als würden sie eine oder mehrere Situationen aus ihrem Leben immer wieder durchmachen (müssen), meist keine schönen Situationen. Eine ältere Dame wurde oft unruhig und hat geweint. Eine andere fragte immer wieder, wo denn ihre Mutter sei oder wie sie denn jetzt das Essen bezahlen solle. Wenn man sich so eng damit auseinander setzt, fühlt man sich irgendwie hilflos. Ich hatte oft einfach das Bedürfnis, diese Menschen mal „wie früher“ reden zu hören und hatte oft einen Kloß im Hals. Die Dinge, die für „normale“ Menschen ganz natürlich sind, können viele nicht mehr und verstehen es auch nicht. Mir wurde klar, wie wertvoll es ist, gesund und fit zu sein und wie viel das Leben, so wie ich jetzt lebe, wert ist.
    Ich bin für mich persönlich zu dem Schluss gekommen, dass ich so nicht leben möchte. Davor möchte ich lieber sterben.

  38. Natürlich ist Demenz wie du bereits gesagt hast eine schlimme Krankheit. Geliebte Erinnerungen von einer Krankheit einfach ausgelöscht, das ist nicht leicht zu verkraften.
    Dennoch finde ich , dass diese Aktion ein wenig egoistisch war, wenn man bedenkt, dass die beiden mit Sicherheit noch lebende Angehörige hatten/haben und die nun voller Trauer nur noch in ihren Erinnerungen etwas von den beiden haben.
    LG

  39. Das man sich z.Bsp. bei Krebs kurz vor dem Endstadium erschießt kann ich in solchen Fällen durchaus nachvollziehen.

    Nun gibt es zur Thematik Demenz natürlich auch noch einen anderen Gesichtspunkt.

    Die erkrankte Person leidet unter Umständen gar nicht so sehr. Viele betroffene kommen einfach aus dem Umfeld, wie z.Bsp. Kinder die nicht mehr erkannt werden, usw. Was man komplett vergessen hat fehlt einem ja auch nicht automatisch.

    Die Frage die sich mir hier stellt ist die, nach dem Erkrankungsgrad der Ehefrau. Wenn sie nicht einmal mehr weiß wo sie ist kann es zwar dumm für das Umfeld sein, ob sie sich selbst unwohl fühlt oder nicht kann ja nicht pauschal gesagt werden.

  40. Mit ausgeprägter Demenz würde ich glaube ich auch nicht mehr lange weiterleben wollen.

    Bei Krebs sieht das ganz anderes aus. Solange ich mich an alles erinnern kann und auch keine Schmerze habe (hat man heute so gut wie nie), dann würde ich mir immer sagen „Tot bist du noch lang genug“.

    • es tut mir leid dir sagen zu müssen das ein Krebstot (von der Krebsart natürlich auch abhängig) einer der schmerzhaftesten Tode ist die es gibt. Es werden zwar sehr starke Morphine gegen die schmerzen gegeben doch die Patienten leiden trotzdem sehr stark. -Ich bekomme es jeden Tag mit da ich in einen Krankenhaus arbeite und auch sehr viel mit Patienten zu tun habe die an Krebs erkrankt sind. Leider sind auch von Jung bis Alt dabei.

      mfG Jojo

  41. Das Leben ist wahrlich ein Geschenk was man nicht weg werfen soll, ganz klar. Aber es gibt Dinge die es nicht mehr Lebenswert lassen sein können, wie beschrieben „Demenz“ und „Krebs“ – Dieser Selbstmord von den beiden wird keine Kurzschlussreaktion gewesen sein.

    Ich kann diese Beiden Menschen verstehen. Sie sind beide um die 80 Jahre Alt, hatten viele Glückliche Jahre, womöglich waren sie schon seit Jahrzehnten Verheiratet. Ehrlich und offen gestanden, ich hätte womöglich das selbe getan.

    Viele Schöne Erinnerungen mit in das Grab zu nehmen steht an gegen 3-4 Monate Arzttermine, Krankenhaus, Schmerzen und womöglich das Qualvolle hinscheiden des Partners und/oder sich selbst.

  42. ich kanns nur immer wiederholen: wir töten tausende, millionen von tieren um sie zu essen, am ende des tages bleibt was übrig und landet im müll.
    wir nehmen uns das recht tiere zu töten und haben doch kein recht unser eigenes leben selbstbestimmt zu beenden? das ist in meinen augen der mind-fuck der heutigen zeit.
    sollte es bei meinen eltern so weit sein, werde ich sie auf ihrem weg unterstützen, egal was kommt. und bei mir sowieso, ich sehe das da recht… wie nennt meine mutter das immer… praktisch.

    wenn ich unheilbar an irgendwas erkrankt bin, die schmerzen jeden tag schlimmer werden und ich am ende jeglicher handlungsfreiheit (durch schmerz, drogen usw.) beraubt im bett liege, dann wähle ich doch lieber selbst wann und wie ich gehen werde.
    mir wird immer mal wieder vorgeworfen ich schätze den wert des lebens nicht, hätte verdrehte ansichten der welt, aber das ist nun mal meine ansicht zu der ich im laufe meines (bisher 23 jährigen) lebens gekommen bin.
    mfg tranixx

  43. Mein Vater ist vor 2 Jahren sehr plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben. Wir wussen seit einigen Monaten, dass er Demenz hatte, was sich bis dahin nur als leichte Schusseligkeit ausgewirkt hatte.
    So sehr uns sein Tod auch getroffen hatte, wir haben ihn sehr geliebt, bis heute ist es für uns ein gewisser Trost, ihn so in Erinnerung behalten zu können wie er war und nicht als Produkt seiner Demenz.

  44. Wie kann ein Mensch sich anmaßen, über das Leben und Sterben eines Menschen zu entscheiden, der gar nicht seinen Willen ausdrücken kann?
    Es kann ja sein, dass er es in guter Absicht gemacht hat. Aber das kann er nie wirklich wissen.
    Rudi Assauer wollte seiner demenzerkrankten Mutter ebenfalls die Todespille verabreichen und hat ihr Leben als „nur noch dahinvegitieren“ beschrieben (seine Mutter ist gestorben, bevor sie die Pille bekommen hat). Heute leht Assauer (selber an Demenz erkrankt) eine solche Pille für sich kategorisch ab. Solange er die Krankeit nicht hatte, hat er das Leben mit Demenz nicht lebenswert gefunden – bis er selber damit konfrontiert wurde.


    tl,dnr: Niemand kann wissen, was der Wunsch eines Demenzerkrankten ist und sollte deswegen nicht über dessen Leben und Tod urteilen (Patientenverfügungen sind was anderes)

  45. Beinahe meine ganze Familie ist wortwörtlich Krebszerfressen und ich konnte in den letzten 4 Jahren 2 Menschen dabei zusehen, wie ihr Hirn durch Demenz zerstört wurde.
    Bei Krebsfällen sehe ich das ganze sehr eindeutig. Wenn es sich um terminalen Krebs handelt, dann gehen die Betroffenen daran in beinahe allen Fällen auch psychisch daran kaputt.
    Sie sind bereits tot bevor es ihr Körper ist. Sie können nichts mehr von den machen, was sie früher einmal ausgemacht hat, sie haben Schmerzen und beinahe alle Freuden des Lebens bleiben ihnen verwehrt.
    Natürlich gibt es auch dabei Fälle, die das ganze irgendwo gelassener sehen und ihre Krankheit bis zum Ende mit würde ertragen, aber man kann glaube sehr gut verstehen, wenn das nicht der Fall ist.

    Demenz halte ich für ein anderes „Paar Schuhe“ wie du es Gestern so schön sagtest ( no hard feelings I hope 😀 ).
    Hier liegt die Belastung etwas weniger auf den Betroffenen, sondern auf den Angehörigen.
    Erkrankte brauchen wirklich 24/7 Betreuung, sonst kann es auch mal schnell sein, dass man sie ein paar Dörfer weiter einsammeln kann.
    Allerdings heißt das nicht automatisch, dass diese Menschen unglücklich sind. Hier ist der richtige Umgang mit den Betroffenen gefragt. Man darf nicht erzwingen, dass diese Menschen in der realen Welt leben. Was man auch sehr stark sieht ist, dass Demenzerkrankte sehr stark abbauen, sobald sie in ein Heim gesteckt werden.
    Die Gründe hierfür können sehr unterschiedlich sein. Der Verlust der eigenen Autonomie, schlechtes/überarbeites Pflegepersonal, etc.

    Ein kleines Bsp. für Pflegeheime/psychiatrische Einrichtungen für Demenzkranke:
    Meine Mutter hatte sich privat in den letzten 3 Jahren um eine demente Bekannte gekümmert.
    Auf Grund der fortschreitenden Krankheit wurde sie aber vor 2 Monaten von ihrer Verwandtschaft in die geschlossene Psychiatrie verlegt(sie wohnte bis dahin alleine zu Hause und wurde von meiner Mutter und einen ambulanten Pflegedienst besucht).
    Als sie 4 Tage nach ihrer Einlieferung von ihrer ehemaligen Pflegerin besucht wurde hatte sie immer noch die selben Klamotten wie bei ihrer Einlieferung an, die Bettwäsche wurde nicht gewechselt und sie lag wortwörtlich knietief in ihren eigenen Exkrementen.
    Die Station darf wohl demnächst bis auf weiteres dicht machen.

  46. ich finde,dass die heutige Medizin zu weit geht. man wird älter, als es eigentlich vom zellaufbau gedacht ist. Daher kommt es zu solch schrecklichen Krankheiten, aber es ist dennoch verboten und verpönt sich aufgrund der Krankeiten das Leben zu nehmen. Ich will nicht sagen, dass man alle Leute mit 80 erschießen sollte, sondern, dass Sterbehilfe, wenn sie denn gewünscht wird, erlaubt sein sollte.

  47. Auch wenn es seltsam klingt aber ich finde es sehr romantisch. Man teilt sein ganzes Leben miteinander und scheidet auch gemeinsam daraus aus. Durch die Medizin wird das Leben, aber leider auch die Qual verlängert. Und ein würdevolles Abtreten ist heute nichts mehr wert. Ich frage mich ob dies der Sinn des „Eid des Hippokrates“ ist?

  48. Ohje, also am Anfang dachte ich schon, dass der alte Mann verrückt war, aber am Ende musste ich doch grübeln…So wie Kevin schon sagt, man kann ihn irgendwie verstehen! Und auch was Steve am Ende schreibt, dass die Erfahrungen und Erinnerungen einen alten Menschen aus machen, sehe ich genauso. Wer hat nicht Angst davor zu altern, und wer fürchtet sich nicht bei dem Gedanken, dass wir irgendwann nicht mehr der Mensch sind, den unsere Freunde/Familie doch lieben…
    Ich finde, dass es sowas geben sollte wie bei Tieren: Einschläfern. Man hat es selbst entschieden, man hat Zeit sich zu verabschieden und man muss sich und seiner Frau keine Kugel in den Kopf schießen…

  49. Ich persöhnlich kann ihn verstehen wenn er nicht leiden will und das mit seiner Frau auch besprochen hat.
    Ich hätte allerdings nicht den mut es zu tun.

  50. Ist natürlich schwierig zu sagen, weil es ist ne Tat die ich NIEMALS vollbringen könnte. In gewissen Punkten ist es nachvollziehbar … aber seinen eigenen Lebenspartner zu erschiesen ist schon krass.

  51. Ich find auch, dass der heutige Stand der Medizin ein sehr zweischneidiges Schwert ist. Momentan ists doch so, dass man zwar Steinalt werden kann, aber was hab ich davon, wenn ich geistig gar nicht mehr am Start bin oder ohne Schmerzmittel nicht über den Tag komm.
    Klar kann ich mit meinen 30 Jahren leicht sagen, dass ich lieber was früher den Abgang mache als vor mich hinzuvegetieren, aber wenn ich seh wieviele alte Menschen krampfhaft am Leben gehalten werden nur um ihre Qualen zu verlängern und die Lebensqualität komplett auf der Strecke bleibt…Das kanns in meinen Augen nicht sein.
    Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

  52. Muss sagen das ich es schade finde wie unsere Medizin sich diffiniert. Die können es meist kaum erwarten einen Menschen auszuschlachten wenn er nen Organspender ist. Wo es schon mehfach vorfälle gab wo die personen beim ausschlachten aufwachten und starben.

    Aber wir dürfen uns nicht selber dazuentscheiden zu sterben wenn wir schwer Krank sind und uns noch jahrelang quälen.
    Da stimmt doch etwas nicht. Ich rede jetzt nicht über junge Menschen die Depressiv sind sondern wirklich Leute die eh nichtmehr lange zu leben haben und das wir das nichtmal für uns selber entscheiden dann können finde ich lächerlich ob man im alter nen kleines Kind wieder wäre.

    Ich finde es schade das Menschen zu sowas greifen müssen statt friedlich durch ein Nakosemittel einzuschlafen. ich will auch nicht wissen wie er sich fühlte als er seine Frau erschoss. bestimmt weinte er davor auch wenn er für sich wusste das es das richtige ist.

    • Das ist so ein Quatsch den du da erzählst. Bevor Organe entnommen werden wird von mehreren unabhängigen Ärzten festgestellt das der Spender auch wirklich tot ist.

      • Wie naiv du doch bist. Unabhängig? Das sind meist alles Ärzte die sich etwas zumspielen weil die sich über Jahre schon kennen. Wie in vielen Jobs wollen viele ihren job sich einfahc amchen unetrsuchen nich ordnungsgerecht weil das könnte ja in Arbeit ausarten. Nich das Ärzte nen leichten Job ahben aber naja. Guck mal bissel nach is gibt schon einige Fälle in der hinischt und bestimmt einige wo es nicht aufgefallen ist. Darum haben auch viele Angst Organspender zu werden

  53. Ja, ich kann den alten herren verstehen, bin sowieso für eine regelung der sterbehilfe, so wie es in der schweiz der fall ist und wie es der ehemalige nationalspieler timo konietzka in anspruch genommen hat. Demenz und aggresiver krebs nehmen sich da gar nichts, lungenkrebs zb. streut in fortgeschrittenem stadion in die leber, Knochen und das Gehirn, das ergebnis ist dann das gleich und ich kann verstehen das er das sich und seiner frau ersparen wollte, jeder Mensch der gegen die aktive sterbehilfe ist, hat noch nie einen angehörigen Leiden sehen

  54. Verstehen kann ich den Mann schon, aber dennoch seine Tat nicht gut heißen. Sterbehilfe als Akt der Selbstbestimmung finde ich völlig in Ordnung und sollte dringend legalisiert werden… aber erstmal schon gar nicht mit Schusswaffen, da gäbe es humanere Wege. Und sofern in dem Fall nichts einvernehmlich abgesprochen war, ist das ohnehin schlicht und einfach Mord.

    • Bevor du solche Sätze wie den letzten schreibst, würde ich mich erst mal erkundigen, wie der sachstand war. Total daneben dieser Kommentar!

  55. Ich will definitiv nie so alt werden das mir andere den Arsch abwischen müssen, ich dement werde oder gar nicht selbstständig atmen kann.
    Das ist unnatürlich, sterben ist da wesentlich entspannter.

  56. Also ich teile Kevin’s Vermutung.
    Die Rentner haben ihre Todesurteile erhalten und selbst bestimmt, wie sie von dieser Welt gehen möchten. Und das kann ich absolut nachvollziehen.
    Es ist ja auch so ein merkwürdiges Paradoxon.
    Wenn mir der Tierarzt sagen würde, dass meine Katze vom Krebs zerfressen ist und ich nun die Wahl habe, ob ich das Tier qualvoll und langsam sterben lasse oder ob ich ihr den „Gnadenstoß“ verpassen möchte, würde mich jeder für einen Tierquäler halten, wenn ich Variante 1 wähle.
    Beim Menschen ist es aber scheinbar genau anders herum.

    Meine „Stiefoma“ hat auch Demenz in einem ziemlich weit fortgeschrittenen Stadium. Sie wird von meiner „Stiefmutter“ gepflegt und das macht nach und nach die ganze Familie mürbe, weil es – vor allem psychisch – so extrem belastend ist.
    Von Lebensqualität kann man bei der „Stiefoma“ schon lange nicht mehr sprechen und die Lebensqualität meiner Eltern leidet natürlich auch sehr darunter. Im Prinzip kann man nur beten, dass sie endlich ihr Ende findet.

    Ein ähnliches Beispiel gab es übrigens vor 11 Jahren, als sich die Frau von Ex-Kanzler Kohl das Leben nahm, nachdem sie unheilbar erkrankt ist.

    Es geht ja nicht darum, dass man Selbstmord für eine gute Lösung halten soll. Das ist er in 99% der Fälle nicht! Aber wie man hier sieht, gibt es halt auch Ausnahmen.

  57. Ich sag mal so. Ich hoffe solchen Mut zu besitzen, wenn mal so etwas schreckliches naht.

    Am besten so „planen“, dass man sich bewusst kurz vor der Selbsterlösung nochmal die schönen Dinge Revue passieren lässt und sich noch ein paar schöne Tage macht.

  58. Also ich habe 9 Monate lang in einem Pflegeheim gearbeitet. Demenz bzw. Alzheimer ist wirklich echt hart. Zumindest für die angehörigen. Ich muss dir zustimmen. Die Erfahrungen und Erinnerungen machen einen Menschen aus.

    Meinung zu dem Vorfall. Ich denke es war wohl die naheliegenste entscheidung. Ich wüsste nicht was ich anders gemacht hätte. Aber man weiß ja auch nicht, was noch so als Infos fehlt. Wie lange er zb. noch gelebt hätte.
    Und zur modernen Medizin. Naja, in Punkto Medikamente weiß man ja, dass es meistens nur Geldmacherei ist. Viele Wirkstoffe werden ja in verschiedenen Varianten zu Unterschiedlichen Preisen verkauft, können im Endeffekt aber das Gleiche. Und es gibt doch viele Sachen die plötzlich (zb) 20 Euro teurer sind, nur weil es „verbessert“ wurde, obwohl nur 0,1 Miligram mehr drin ist. Zu Krankenhäusern usw weiß ich nicht viel. Dazu hat meine Freundin (studiert medizin) noch nicht viel gesagt.
    Aber irgendwie hoffe ich wirklich, es wird irgendwann so sein wie in Star Trek.

    Also, ich kann den Mann verstehen.

  59. Ganz ehrlich, wenn ich auch im fortgeschrittenen Alter wäre, hätte ich genau so gehandelt und nicht anders.
    Wenn ich jetzt mit meinen 21 Jahren auf ein mal Krebs hätte, würde ich abwarten egal wie sehr ich leide.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here