TEILEN

Eine eher unrühmliche Figur hat der britische Premierminister David Cameron bei einer Art Einbürgerungstest in einer Talkshow abgegeben. Auf mehrere Fragen des berühmten US-Talkmasters David Letterman zu historischen und kulturellen Eckdaten seiner Heimat musste Cameron passen – und wurde so zum Gespött vor allem in seiner Heimat […] Eigentlich wollte der Premierminister nämlich für US-amerikanische Investitionen in seiner krisengeplagten Heimat werben. Er bemühte sich, als guter Verlierer dazustehen: „Sie haben mich ertappt“, sagte er zu Letterman. „Das ist schlecht, heute Abend habe ich meine Karriere in Ihrer Show beendet.“

Ich frage mich viel eher, was ein britischer Premierminister generell in der Unterhaltungs-Talkshow zu suchen hat? Ich weiß noch, wie sich die Leute aufgeregt haben, als Gerhard Schröder damals bei Wetten Dass war. Als Staatsmann muss man sowas eigentlich nicht machen, oder?

Quelle: T-Online.de


Anzeige

17 KOMMENTARE

  1. Ich finde auch nicht dass Politiker etwas in diesen Shows zu suchen haben, ich kann diesen oberflächlichen Müll nicht aushalten. Wenn die amerikanischen Bürger umbedingt wollen dass sich ihrer Politiker auf diese Art präsentieren ist das ihre Sache, ich brauche es nicht.

  2. in amerika gehört es zum guten ton, auch mal in so eine show zu gehen. obama war auch bei stewart und die tage erst der könig von jordanien.
    das sind einfach gute anlaufplätze um von zeit zu zeit wichtige themen auch mal an die nicht-öffentlich rechtlichen zuschauer zu bringen, von daher würde ich das auch hier gerne öfter so sehen.

    leider fehlen uns solche hochkarätigen shows. meine, tv total hat seine besten zeiten hinter sich gelassen, als man versucht hat, 4 tage die woche eine stunde programm zu füllen.
    wetten dass ist mit den jahren auch verkommen, selbst harald schmitt hat irgendwann seinen zenith überschritten.
    aber statt das es neue vergleichbare formate mit aufstrebenden jungmoderatoren gibt, ist einfach nur sense.
    übrig bleibt frühstücksfernsehn und der wischiwaschitalk in den öffentlichen, wo entweder leute moderieren, die keine ahnung haben was moderieren bedeutet (ich schaue in richtung jauch, der ist dafür einfach nicht gemacht) oder solche, die sich eher selbst profilieren (beckmann, fliege, kerner etc)

    ich denke auch, diese showauftritte sind immer auch ein bisschen mutprobe und training. wer sich einem letterman stellen kann, kann sich auch der öffentlichkeit und den kritikern stellen.

    • ICh finde, auf ZDF Neo wachsen einige gute Nachfolger heran. Roche & Böhmermann kann die Fußstapfen noch nicht ganz füllen, aber das Niveau und die Richtung ist ganz gut…

  3. Ich find das eigendlich ganz nett.
    Ist doch mal was anderes, Politiker die meist starr vor einer Kammera stehen umzingelt von lauter Journalisten und Reporter mal in einer Unterhaltungssendung zu sehen.
    Das wirkt für mich zumindest menschlicher, als diese immer nur in Interviews zu sehen. Und wenn der Mann nicht viel Ahnung von Geschichte hat und es auch zugibt dann sehe ich da auch kein großes Problem, man sollte zwar einige Ding über sein Heimatland wissen, als Premieminister, aber für mich macht das den Mann politisch nicht weniger kompetent.
    Besonders da er sich ja anscheinend nicht versucht hat sich herauszuwinden und zugegeben hat das er etwas einfach nicht weiß mach ihn für mich schon sympatischer!

  4. Als Anführer (bitte keine falschen Assoziationen ;]) eines Landes sollte man meiner Meinung nach auch eine vernünftige Persönlichkeit haben und ein Vorbild sein, zu dem die Leute aufsehen können. Wenn bei einer Show – bei der es eben um mehr geht als nur darum, wie gut man den sich lange überlegten Text dem Volk vortragen kann – dann herausstellt, dass es sich bei dieser Person um einen Lügner handelt, dessen Motive einzig dazu dienen, vor dem Volk eine schöne Maske aufzuhaben, dann gehört der Mann in meinen Augen auch gefeuert.
    Heutzutage sind Politiker das andere Extrem im vergleich zu Hitlers zeiten. Keiner sieht mehr zu ihnen auf, weil es einfach keine Vorbilder sind wenn es um die Persönlichkeit geht, sondern einfach nur Menschen, die ihren Job machen, als wären sie Maschinen. (Dafür wollen sie aber auch nicht die Weltherschafft und haben nix gegen Minderheiten.) (Jedenfalls offiziell.)

  5. bei letterman waren schon recht viele politiker, toni blair unter anderem auch, wobei ich glaube das der auftritt nach seiner amtszeit stattfand.

  6. in den USA ist das anders, da gehen Politiker fast immer in solche Shows.
    als (etwas hinkendes) Beispiel: Arni hat damals in einer Late-Night-Show seine Kandidatur für Kalifornien bekannt gegeben.
    In den USA gehört es für Politiker zum guten Ton sich ab und an in solchen Shows blicken zu lassen. Auch Obama war schon bei Letterman und wie sie alle heißen.. das ist dort nichts besonderes.. die LateNight´s haben dort ein anderes Standing als hier.

  7. Also gerade bei dem Ruf den Politiker heute haben fände ich es schön, wenn sich häufiger man einer/eine in den üblichen Unterhaltungsformaten zeigen würde. Das sind nähmlich auch nur Menschen und nicht selten bröckelt bei solchen Gelegenheiten mal die Fassade und lässt einen Blick auf die Person dahinter zu. Ist mir allemal lieber als kurz vor der Wahl in allen Talkshows die gleichen Gesichter zu sehen, die immer wieder das gleiche predigen und die mich schon von den Plakaten so nichtssagend angrinsen.

  8. Also in Amerika ist das ja relativ normal, selbst Obama war als Präsident bei der Satire Sendung: the Daily Show.

    Ich weiß gar nicht warum man das generell ablehnen sollte.

    Ich finde es viel interessanter wenn Politiker in solchen Shows über nicht politische Themen sprechen, weil sie da oft dann auch nicht dieses Diplomaten sprech sprechen und man eher sieht wie die so drauf sind.

  9. Joa, der Politiker, der dort reingeht, weiß ja von vornherein, dass er sein Fett abbekommt. Warum das jetzt so dargestellt wird, als wäre er weltfremd, kann ich nicht verstehen. Wer hat die inoffizielle Britische Nationalhymne verfasst? Wann wurde die Magna Carta unterzeichnet und was bedeutet der Begriff übersetzt?
    Also da hätte ich auch blöd aus der Wäsche geguckt. Ist ja nicht so, als hätte man ihn nach der beliebtesten Suchmaschine oder dem Vertreiber von Smartphones mit Apfel-Logo gefragt.

  10. Naja, wieso sollten Politiker nicht in humoristische Talkshows gehen. Herr Westerwelle war ja auch mal bei TV Total wenn ich mich gerade nicht ganz vertue.

    Außerdem wird doch oft so sehr gejammert, dass Politiker nicht „nah genug am Volke“ wären. Wenn kompetente Talkmaster ihnen dann mal auch die Fragen stellen, die nicht mit irgendwelchem „Kabinett-Chinesisch“ beantwortet werden können, bekommt man doch mal einen anderen Blick auf diese unsere Landesvertreter, über die wir alle fast nur meckern, dass sie uns belügen, Versprechen brechen und gar nicht wissen, was sie eigentlich „da oben“ zu tun haben.

    Außerdem ist es nicht eigentlich wichtiger und interessanter seine Politiker mal näher kennen zu lernen anstatt die Sendezeit als Werbeplattform für die neue Singleauskopplung von Kanye West zu „verschwenden“?

  11. „Als Staatsmann muss man sowas eigentlich nicht machen, oder?“

    Naja, was ist mit den Noch-nicht-Staatsmännern? Was ich damit meine: Jeder Möchtegern-Spitzenpolitiker tritt doch auch in allen möglichen und unmöglichen Sendungen auf, von Big Brother bis Wetten dass. Und warum? Letztlich wegen der Eigenwerbung.

    Stell Dir mal vor, der SPD-Kanzlerkandidat – falls sie sich irgendwann auf einen einigen – sitzt drei Stunden am Samstagabend in der Show, aber seine Gegnerin – Angie – „darf das nicht“ … ist auch irgendwie schief, oder?

    Um es klar zu sagen: Ein Amtsträger, der sich vier Jahre im Büro einschließt, während seine Konkurrenten auf Stimmenfang gehen, wird im Zweifel nicht wiedergewählt.

  12. Als Politiker sollte man m.E. so etwas generell ablehnen, insbesondere wenn man es mit Talklegenden á lá Jimmy Kimmel, Letterman etc. zu tun hat!

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here