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Forscher der Universität Koblenz-Landau haben in einer neuen Studie populäre negative Behauptungen zur Internetnutzung überprüft und stellen fest: Bücher, wie etwa „Digitale Demenz“ von Manfred Spitzer, die vor der Nutzung des Internets warnen, beruhen nur wenig auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. So macht die Internetnutzung im Mittel weder dick, dumm noch aggressiv, noch leiden Menschen, die soziale Netzwerke nutzen, unter Einsamkeit im Real-Life […] Es gäbe zwar „von der Effektgröße her“ einen „kleinen Zusammenhang von Übergewicht und Computerspielen“ oder der Internetnutzung und „Depressionen“. Allerdings sei im Hinblick auf das Lernen sogar im Durchschnitt ein eher positiver Effekt zu sehen. So zeigten „experimentelle Studien im Mittel den größten Wissenszuwachs, wenn Instruktionen face-to-face-Anteile und Computer- bzw. und Internetanteile enthalten“. Und selbst „Wirkungsstudien zum Lernen mit Computerspielen zeigen im Durchschnitt positive Effekte“.

Wieso habe ich das Gefühl, dass die Ergebnisse dieser Studie niemals in der Boulvard-Presse auftauchen werden?

Quelle: Heise.de

Danke an Maik für den Link!


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3 KOMMENTARE

  1. Cool! Ich schreibe ab April meine Masterarbeit über Game-Design und „Digital Game-based Learning“. Es ist schön, immer wieder darin bestätigt zu werden, dass das eine sinnvolle Sache ist. 🙂

    Natürlich wird man mit solchen Meldungen in der richtig großen Presse nicht konfrontiert. Schließlich muss man sich die Videospiele doch als potenziellen Sündenbock offenhalten, wenn im System mal wieder etwas schiefläuft.

  2. Ich halte Herrn Spitzer für einen sehr intelligenten und kompetenten Mann.
    Ausnahmsweise vertrete ich deswegen tatsächlich die gegenteilige Position: Die Ausführung Herrn Spitzers zu diesem Thema, die mir bekannt sind, beziehen sich vor allem auf Kinder – und weniger, dass „Computer dumm machen“, sondern eher „dass man mit Computern weniger lernt“.
    Eins seiner Beispiele hierzu macht durchaus Sinn: Wenn Kinder vor einem Bildschirm sitzen, dann nehmen sie nur visuelle Reize wahr. Okay, wahrscheinlich hören sie noch etwas.
    Dennoch ist das Gesamtpaket der Reize nicht so stark wie der einer Erfahrung mit dem Menschen oder dem Objekt direkt – wenn man auf einer Wiese steht lernt man mehr über „Wiesen“, als wenn man nur ein Bild davon sieht, einfach weil mehr Gefühle damit verbunden sind, weil man noch Gerüche und (Tastsinn-)Gefühle wahrnimmt.

    Wobei das ja auch im Artikel wiedergegeben wird:
    „Zwar zeige die Studie auch, dass Spitzers Thesen sich in einigen Bereichen mit dem wissenschaftlichen Kenntnisstand überlappen – etwa im Bereich „Wohlbefinden, Übergewicht und Aggressionen“ – die Zusammenhänge zwischen Internetnutzung und Ausprägungen wie etwa aggressivem Verhalten durch Videospiele würden im Mittel aber trotzdem „eher schwach“ ausfallen“

    Was den Rest angeht, empfinde ich den Artikel durchaus zutreffend. Es ist letzten Endes auch wieder eine Einstellungssache und auch wenn ich -wahrscheinlich aus den Medienerfahrungen der letzten Jahre, speziell zu diesem Thema- jeden Artikel zu dieser Materie sehr kritisch aufnehme,finde ich es wichtig, dass auch die andere Seite mal betrachtet wird. Letzten Endes machen Computer Spiele nur einen sehr kleinen Teil von uns aus – die Schuld für schlechte Noten, Übergewicht, Depressionen und co. vollkommen darauf abzulegen, nur weil es einfach ist, bringt niemandem etwas.

    MfG

    • Man kann einen Raum voller Menschen nicht auf ein Lernverhalten runterbrechen. Es funktioniert schlicht nicht.
      Manche lernen eher durch beobachten, andere wiederum durch Erklärungen, andere durch direkte Beispiele, andere durch Ausprobieren.
      Manche durch Zuhören, andere durch lesen.
      Manche sind autodidaktisch, anderen muss man alles vorkauen.
      Manche sind schlicht und ergreifend strunzdumm (50% der Bevölkerung sind nunmal unter dem Intelligenz-Durchschnitt.. und der Durchschnitt mit 40% Anteil ist die Hauptschule…)

      Ich z.B. kann an einer Hand abzählen, wie häufig ich zu einer Vorlesung ging. Keine hat mir was gebracht. Ich habe den kompletten Stoff schneller zuhause gelernt als die Fahrzeit wert war. Ohne Internet und selbstständigem Lernen wär ich unter gegangen. Erzwungene Lernmethoden von Lehrern gingen schon immer an mir vorbei.

      Nach meiner Erfahrung spielt eher die Lernumgebung bei den Noten eine große Rolle. Schule mit 40% kriminellen Ausländern, welche auch alle Lehrer so abnerven, dass nichts mehr bei rum kommt? Da wirds übel aussehen, selbst erlebt.
      Ich hatte einen Notenschnitt von 3.5 in der Realschule.
      Einen Notenschnitt von 2.7 im Abi.
      Einen Notenschnitt von 2.4 im Studium (Informatik)
      Rate mal, welche die Problemschule war.

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