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Ein Schüler begibt sich auf gefährliches Terrain. Er will herausfinden, ob sein Lehrer wirklich korrigiert. Dafür stellt er dem Lehrer eine gewiefte Falle […] Statt die Aufgabenstellung der Hausaufgabe ordnungsgemäß zu bearbeiten, denkt sich der Schüler eine sinnlose, aber immerhin Seiten füllende Antwort aus. Erwartet wird: Eine scharfsinnige Shakespeare-Analyse. Die soll der Lehrer zunächst auch bekommen, doch nach zwei Absätzen des Vergleichs von „Romeo und Julia“ und „Othello“ ist Schluss; der Verfasser des Aufsatzes geht in Flachserei über: „Ganz im Ernst, ich langweile mich jetzt schon.“ Und weiter: „Das Thema ist wesentlich uninteressanter als ich mir das erhofft hatte, außerdem bin ich mir sicher: Sie lesen das hier doch sowieso nicht.“ […] Und der Lehrer? Tappt mitten in die Falle. Ganz offensichtlich las der, wenn überhaupt, nur die ersten zwei Absätze. Anders lässt sich die „Eins minus“ mit der der Fachmann die kreative Arbeit würdigte, nicht erklären. Obendrauf gab’s nämlich sogar noch ein: „Gut gemacht!“

Leider verbreitet unter Lehrern. Wenn einer immer Einsen schreibt, liest man sich einfach nur die ersten Sätze durch und schreibt dann die übliche Note drunter. Ich könnte jetzt viele Seiten schreiben und versuchen, aufzuzeigen, warum Lehrer oft überarbeitet, gestresst und an teilweise nicht mehr zeitgemäße Lernpläne gebunden sind. Das alles würde aber nichts daran ändern, dass der verantwortliche Lehrer in diesem Fall seinen Job nicht ordentlich gemacht hat und daher mit dem Spott leben muss.

Quelle: n24.de

Danke an Pascal für den Link!


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9 KOMMENTARE

  1. Ich hatte eine Lehrerin, die das komplett ins Gegenteil verkehrt hat. Wir haben Kärtchen bekommen, auf denen Tiere standen, und jeder musste auf sein zu wertendes Blatt den Tiernamen schreiben und auf einen extra Zettel seinen Namen und den Aliastiernamen schreiben, damit sie nicht in Versuchung komme, bestimmte Schüler zu bevorteilen.

  2. Zu schade, dass hier nicht der Rest seiner Arbeit steht. Zuerst versucht er die Zeilen zu füllen indem er Reime auf das Wort „Zeit“ findet, dann philosophiert er über das Getränk Sprite und dass er jetzt Bock hätte eine zu trinken.
    Da kommen einem die Tränen vor Lachen. Der hat die A- wirklich verdient 😀

      • Wenn du sagst, dass es Lehrer gibt, die einfach die „übliche“ Note drunter schreiben, bedeutet das dann nicht im Umkehrschluss, dass Aufgaben von vermeintlich schlechten Schülern auch nur überflogen werden?

        In wie weit werdet ihr als Lehrer was so etwas anbelangt Kontrollen unterzogen? Ich habe von einigen Berufsschullehrern während meiner Ausbildung mitbekommen, dass nur besonders herausragende Klassen und besonders schlechte Klassen näher begutachtet werden, weshalb es Lehrer zu geben scheint, die versuchen das Niveau in einem „ausgewogenem Maß“ zu halten. Aber kann das wirklich das Ziel unseres Bildungssystems sein?

  3. Bei meinen Deutschlehrern war es auch weit verbreitet, nach dem Korrekturlesen nur die Fehler der ersten Seite zusammenzuzählen und dann die Fehler anhand der Seitenzahl hochzurechnen, um den Fehlerquotienten zu bestimmen.

    Davon ab aber eine witzige Idee von dem Schüler, blöd gelaufen für den Lehrer. Ein bisschen frag ich mich aber, wie aufmerksamkeitsgeil man sein muss, damit erstmal direkt zur Zeitung zur rennen^^

    • Naja…mal angenommen, du hättest zu deiner Schulzeit so ein krasses Ding durchgezogen – du hättest es nicht sofort jedem erzählt? Dich einfach nur im stillen für dich gefreut, dass deine Theorie stimmt?
      Also ICH hätte das auch sofort jedem erzählt, der es hätte hören wollen…

    • Naja, da steht „Es macht im Netz die Runde“. Dazu muss man nicht besondern aufmerksamgeil sein. Irgendein Kumpel mit Smartphone und Internetzugang reicht völlig aus 😉

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