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In der US-Stadt Cleveland haben Polizisten einen Jugendlichen erschossen, der eine Druckluft-Spielpistole trug. Der Mann, der die Polizei alarmierte, hatte bereits von einer Attrappe gesprochen – das wurde den Beamten vor Ort jedoch nie gesagt […] Der Polizei zufolge ähnelte sie einer halbautomatischen Waffe. Ein orangefarbenes Zeichen, das sie als ungefährlich ausgewiesen hätte, sei abgekratzt gewesen. Die Polizei leitete eine Untersuchung ein, die beiden Beamten wurden vorläufig beurlaubt.

In einem Land, wo jeder eine Waffe trägt und damit auch herumballert, ist man als Polizist wohl einfach ein wenig empfindlicher als anderswo. Nicht, dass ich die Cops verteidigen will, aber wenn ich mich an unseren USA-Urlaub erinnere und man in den Nachrichten von Verkehrskontrollen gehört hat, in denen einfach so Waffen gezogen und Polizisten getötet wurden, ist dies zumindest eine halbwegs nachvollziehbare Erklärung für diese furchtbare Tragödie.

Und man kann es drehen und wenden, wie man will: Die Amerikaner haben eindeutig ein Problem mit ihren Waffengesetzen!

Quelle: Spiegel.de

Danke an Klaus für den Link!


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18 KOMMENTARE

  1. Eine üble Tragödie, das ist wohl wahr.

    Aber bei aller Bitterkeit ist es eine richtig schlechte Idee, vor den Polizisten mit einer Waffe zu hantieren, deren Spielzeugmerkmale auch noch entfernt wurden. (Soweit ich weiß wäre das Ende des Laufs dann orange gefärbt)

    Es ist aber auch nicht unbedingt nur eine Frage der Waffengesetze, denn diese halten Kriminelle auch nicht davor zurück, illegale Waffen zu besitzen. Somit wüssten die Polizisten auch nicht zwingend, ob die Waffe echt ist. Es ist leider eine Frage des tiefen Misstrauens der einzelnen Bevölkerungsgruppen zueinander. Denn wieder einmal hat der getötete eine dunkle Hautfarbe. Ein „weißer“ Junge hätte wohl andere Chancen gehabt. Leider eine never ending story in den USA.

  2. die sind halt der meinung waffen=freiheit.
    würde das volk entwaffnet, läge die waffengewalt allein beim staat, und allein darum geht es wohl. sie vertrauen auch nicht darauf, dass der staat sie beschützt und meinen es mit waffen selbst tun zu müssen.
    dass sie die waffen aber eigtl nur brauchen, weil sie es auch verrückten einfach machen an welche zu gelangen, ist das paradoxe an der ganzen sache.

  3. Die Aussage, es wäre ein rein amerikanisches Problem ist so nicht richtig.
    Mein Vater ist Polizist kurz vor der Rente. Auch er hat in deutschen Landen innerhalb von fast 45 Jahren zwei Kollegen verloren, weil diese vor dem gleichen Problem standen: Ist die Schusswaffe bei dem Kind echt oder nicht? Sie hatten in dem Fall die falsche Entscheidung getroffen…

    Es ist definitiv eine Tragödie dieser Fall, aber hier liegt der Fehler bei dem Kind und/oder den Eltern. Werte und Regeln muss jeder erzogen bekommen.

  4. Da sieht mans mal wieder die Amerikanische Waffenlobby hat recht.
    Hätte das Kind eine richtig Waffe gehabt dann hätte es zuerst den Polizisten erschießen können und das wäre doch dann besser gewesen oder?

      • Die Waffenlobby sagt im Prinzip „bewaffne dich und schieß zuerst!“

        Ich nehme an, Sebastian hat die Sarkasmus-Tags vergessen!

      • die waffenlobby meint halt, dass wenn jeder ne waffe hat, sich auch jeder vor unrecht usw schützen kann. echt schlau…

        vielleicht sollte auch noch jeder einen kleinen nuklearsprengkopf erhalten, weil er von einer größeren gruppierung bedroht werden könnte. eine handfeuerwaffe könnte dann dafür schnell nicht nicht mehr genügen zum verteidigen. 🙂

        es ist einfach so unfassbar dumm!

        • nachtrag:
          das problem, das die USA wohl hat ist einfach, dass sie das nicht mehr rückgängig machen können.
          die ganzen waffen sind in umlauf. sie werden es nie schaffen das wieder rückgängig zu machen. vor allem die (halb)kriminellen werden diese ja nicht abgeben. und genau dann träte nämlich tatsächlich das ein, was die waffenlobby sagt: die bösen haben waffen, die guten aber nicht (mehr, da sie sie abgegeben haben) und können sich und ihre freiheit nicht verteidigen.

          deshalb kommt die USA da wohl so einfach und schnell nicht mehr raus.

  5. „Polizei erschießt 12-Jährigen“. Mehr musste ich nicht lesen, um zu wissen in welchem Land das wohl passiert ist. Ich denke übrigens, dass nicht die Waffengesetze das Problem sind sondern die US-Amerikaner selbst bzw. deren Mentalität. Es gibt auch andere Länder in denen es sehr liberale Waffengesetze gibt und da liest man nie von solchen Vorfällen.

  6. Auch wenn jetzt bestimmt wieder viel auf den Polizisten herumgehackt wird: So wie die Sache sich darstellt, wurden diese a)nicht richtig informiert und b)trägt das Kind bzw. die Eltern dahinter eine ordentliche Mitschuld.
    Waffen sind in den USA einfach öffentlich ein Tabuthema und es gehört zu den elterlichen Pflichten, dass man seinen Kindern eintrichtert, auf offener Straße keine Spielzeugwaffen zu zeigen (und erst recht nicht die Sicherheitsmarkierung abzukratzen).

    Kleines Beispiel zur Untermauerung:
    In der 12. Klasse hatten wir in Englisch ein Austauschprojekt mit einer amerikanischen Klasse. Also viele Bilder und Videos hin- und herschicken, um dem jeweils anderen Kurs einen gewissen Lebenseindruck zu vermitteln. Bei einem dieser Vorstellungsvideos zog einer meiner Mitschüler eine Spielzeugwaffe (die er aus irgendeinem Grund in der Jacke hatte, so richtig erklären konnte sich das keiner). Daraufhin folgten völlig aufgelöste Kommentare von den Amerikanern, dass er das „bei denen“ niemals tun dürfte, da schon häufiger solche Leute erschossen wurden (er war ja auf einem öffentlichen Platz). Witzigerweise kam das von den gleichen Schülern, die uns ein paar Tage später Bilder schickten von einem 16jährigen, wie er stolz seine Jagdgewehrkollektion präsentierte…

  7. Zum Thema: „Der Mann, der die Polizei alarmierte, hatte bereits von einer Attrappe gesprochen“. Einem guten Polizisten ist es völlig gleichgültig, wie der Anrufer die Gefahrensituation vor Ort einschätzt, weil er nicht weiß, wie er zu diesem Ergebnis kam. Könnte, hätte, Fahrradkette. Die Situation muss im Kontext vor Ort von den eingesetzten Beamten eingesetzt werden. Und wenn sie zu dem Entschluss kommen, es KÖNNTE sich um eine echte Waffe handeln, wird selbstverständlich auch das höchste Gefahrenpotenzial angenommen. Wo kämen wir denn hin, wenn die Beamten immer zu Gunsten des Störers die Situation entspannt sehen und dann selbst mit den Konsequenzen – nämlich schwere Verletzung/ Tod – „leben“ müssten. Es steht außer Frage, dass der Vorfall tragisch ist, das liegt aber nicht zuletzt an den angesprochenen Waffengesetzen in den USA. Versetzt euch selbst in die Lage der Cops rein. Ihr habt Familie zu Hause, ihr gebt euch Mühe bei eurem Job und wollt einfach gesund nach Hause kommen und habt vielleicht sogar in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Schusswaffen gemacht. Selbiges gilt übrigens auch in Deutschland. Wer sich mit einer gängigen Softair/ Schreckschuss vor einen Cop stellt und nicht den Anweisungen nachkommt, darf sich nicht wundern, wenn entsprechend reagiert wird…

    • Das ist richtig, als Soldat lernste sehr schnell dasselbe. Hätte, könnte, vieleicht, oder „im Zweifelsfall für den Angeklagten“ haben keine Bedeutung wenn dein eigener Arsch auf dem Spiel steht.

  8. Ich empfehle „Bowling for Columbine“ zum Thema Amerika und Waffen. Mehr sinnvolles (und nicht beleidigendes) kann man dazu wohl nicht mehr sagen.

      • Nur schade das die eigentliche Motivation hinter dem Film recht fragwürdig, bzw Michael Moore eben ein heuchlerischer Arsch ist. 😉

    • Den Film kann ich auch empfehlen, obwohl die Schulssfolgerung, die Moore aus seinen Recherchen zieht, schon sehr abstrus ist. Er geht noch extra nach Kanada und zeigt, wie leicht man dort an Waffen kommt, dass aber trotzdem Kanadier keine anderen Kanadier erschießen und man sich teilweise so sehr vertraut, dass man die Haustür nicht abschließt, nur um sich dann umzudrehen und der NRA die Schuld an den Morden zu geben. Kann ich logisch nicht ganz nachvollziehen.

      • Die NRA ist eines der Hauptsprachrohre der Waffenlobby, und hat grossen Einfluss in den Medien, Hollywood oder unter den verschiedenen Politikern und anderen Lobbyisten.

        Wenn irgendwelche Gesetze die Waffenbesitz einschränken gekippt oder blockiert werden steckt fast immer die NRA und ihre „Freunde“ dahinter.

        Indirekt hat die NRA Mitschuld weil sie unverantwortliches Verhalten gutheißen und auch noch fördern, was dazu führt das minderjährige Amokläufer ohne irgendwelche Hindernisse an Waffen kommen oder damit hantieren können.

        Aber lassen wir das, ich bin zwar auch für den bewaffneten Bürger, aber generell Anti-Idiotisch eingestellt und kann nen ganzes Buch drüber schreiben wie verantwortungslos die NRA und andere Spinner sind.

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