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Mein erstes Bundesliga-Spiel besuchte ich am 04.06.1983. Es war der letzte Spieltag der Saison 1982/1983. Der SV Werder Bremen empfing den VFL Bochum. Mit einem Sieg hätte man noch deutscher Meister werden können, sofern der HSV auf Schalke Punkte gelassen hätte. Trotz eines 3:2 Heimsiegs der Bremer, wurde der HSV deutscher Meister, da er auf Schalke 2:1 gewann. Wenige Wochen später holte der HSV übrigens auch noch den Pokal der Landesmeister, nach einem 1:0 (durch Felix Magath) im Finale gegen Juventus Turin. Übrigens das letzte große Jahr der Hamburger, die danach nie wieder deutscher Meister wurden – bis zum heutigen Tag.

Ich war damals acht Jahre alt. Mit meinem ersten Stadionbesuch verliebte ich mich in diesen Sport und auch in den Verein. Diese Liebe hält bis zum heutigen Tag – auch wenn sich der Sport in den letzten dreißig Jahren unglaublich verändert hat. Er ist in allen Bereichen professioneller geworden. Es haben sich sehr viele Dinge zum Positiven verändert, keine Frage. Das beste Beispiel hierfür dürfte auf jeden Fall die Berichterstattung sein: Früher gab es drei Spiele eines Bundesliga-Spieltags in der Sportschau zu sehen – wohlgemerkt eine Zusammenfassung. Die einzige Möglichkeit, ein Bundesliga-Spiel live zu verfolgen, waren entweder im Radio (per Konferenz) oder halt durch einen Stadion-Besuch. Auch wenn Radio in diesem Fall ein wenig spartanisch klingt, so habe ich sehr viele schöne Kindheits-Erinnerungen, wo ich gebannt vor dem Radio saß und sich ganze Meisterschaften entschieden.

Kein Bremer wird wohl je die legendäre Saison 1985/1986 vergessen, als Werder am 33. Spieltag mit einem Heimsieg gegen Bayern München hätte deutscher Meister werden können. Dieser berühmte Elfmeter, den Michael Kutzop kurz vor Schluss an den Pfosten setzte und uns damit der FC Bayern am letzten Spieltag doch noch die Meisterschaft entriss. Damals gab es keine Möglichkeit, dieses Spiel im TV live zu sehen. Karstadt hatte in ihren Schaufenstern Fernseher aufgestellt, auf denen man das Spiel verfolgen konnte – und ganz Bremer war auf den Beinen. Ich stand damals mit meiner Mutter vor einem Schaufenster und musste den berühmten Elfmeter mit ansehen. Kleine Anekdote nebenbei: Um uns herum sprangen alle Werder-Fans auf und jubelten, weil sie gar nicht mitbekommen hatten, dass der Ball nur am Pfosten gelandet war. Erst als ich sagte „Leute, der ist gar nicht drin“, wurde der Jubel eingestellt und getrauert.

Anlauf zum Elfmeter

Und genau das fehlt mir heute ein wenig. Wann war in den letzten Jahren mal eine Meisterschaft wirklich spannend? Früher wurde quasi jede Saison die Meisterschaft erst am letzten Spieltag entschieden – teilweise konnten noch drei Mannschaften den Titel holen. Die Qualität der Teams war viel ausgeglichener als heute. Wenn man mehrere Jahre gut gearbeitet hat, konnte man auch mal deutscher Meister werden. Die Möglichkeiten, sich durch Transfers „Hilfe von Außen“ zu holen, waren relativ begrenzt – zumal damals auch nur drei Nicht-Deutsche pro Mannschaften auf dem Feld stehen durften. Davon war natürlich die Zusammenstellung eines Teams geprägt. Werder Bremen hatte in dieser Zeit eine Mannschaft, die größtenteils der eigenen Jugend entsprungen war. Andere Spieler wurden in unterklassigen Ligen entdeckt und verpflichtet. Rudi Völler, der damals zu großen Teilen für den Erfolg und Aufschwung der Bremer mitverantwortlich war, holte man 1982 von 1860 München aus der zweiten Liga. Dass Stars und Leistungsträger innerhalb der Bundesliga wechselten, gab es eigentlich so gut wie gar nicht. Lothar Matthäus, der 1984 für 2,4 Millionen Mark von Borussia Mönchengladbach zum FC Bayern München wechselte, war zu dieser Zeit eine der großen Ausnahmen.

Dies hatte zur Folge, dass ein Großteil der Spieler ihre gesamte Profi-Karriere über beim selben Verein blieben und sich daher auch sehr wesentlich mehr mit ihrem Klub Identifizieren konnte – übrigens eine Sache, die durch die vielen Transfers und das „Söldnertum“ im Profi-Fußball in der Gegenwart fast völlig verloren gegangen ist. Man kann den Spielern in der heutigen Zeit wohl keinen Vorwurf machen, allerdings macht es den Sport für mich wesentlich unpersönlicher – einfach weil alles irgendwie austauschbar geworden ist. Am Fall des Hakan Çalhanoğlu ist schön zu sehen, wie es heute im Fußball läuft: Es geht nur noch darum, was für den Spieler das Beste ist und nicht mehr, was das Beste für den Verein ist. Der Spieler will so schnell wie möglich, so hoch wie möglich spielen – ohne Rücksicht auf Verluste. Berater drängen Spieler zum Vereinswechsel, um ordentlich Provisionen einzustreichen. Und Spieler, wie beispielsweise Çalhanoğlu, gehen für ihre Ziele sogar soweit, den eigenen Verein zu „erpressen“, um einen Wechsel zu forcieren. Traurig, aber leider Alltagsgeschäft im Profi-Fußball.

Kommen wir zum Abschluss nochmal zum Punkt „Bundesliga und die Stärke der Teams“: Was mich in dieser Zeit am meisten stört, ist das starke Gefälle in den großen europäischen Ligen. Der Trend geht immer mehr dahin, dass es nur noch starke oder schwache Mannschaften gibt – auf unsere Gesellschaft übertragen, würde man sagen, dass die Mittelschicht immer dünner wird. Man kann natürlich einer Mannschaft wie Bayern München keinen Vorwurf machen, dass sie über Jahrzehnte hinweg gut gearbeitet haben und allen anderen Klubs Lichtjahre voraus sind. Eine wesentlich größere Angriffsfläche bieten hierbei die Vereine, die sich den Erfolg nicht erarbeitet, sondern erkauft haben. Der VFL Wolfsburg ist hierfür ein perfektes Beispiel: In zehn Jahren einmal Meister geworden und sonst nie international gespielt. Seit Klaus Allofs den Laden übernommen hat, wurden über hundert Millionen Euro investiert. Damit erreichte der Verein in der letzten Saison einen Euro-League Platz und steht aktuell in der Bundesliga auf Platz 2. Bei den Wölfen kann man also ohne Übertreibung von „gekauftem Erfolg“ sprechen.

Auf lange Sicht werden Traditionsvereine, wie beispielsweise Werder Bremen, aus der Bundesliga verschwunden sein. Es rücken zu viele Klubs mit großen Konzernen dahinter nach. In dieser Saison werden voraussichtlich Ingolstadt (Audi) und Leipzig (Red Bull) aufsteigen. Wie soll man als kleine Stadt, ohne große ansässige Sponsoren oder Investoren, mit solchen Vereinen mithalten? Als Werder-Fan und Fußball-Liebhaber eine bedrückende Entwicklung. Die Frage ist doch: Will man lieber Traditionsvereine mit beschränkten Möglichkeiten in der Bundesliga sehen oder Söldner-Klubs, die mit gekauften (und zusammengewürfelten) Stars gespickt sind? Wie ein RB-Leipzig-Fan diese Frage beantworten würde, ist mir schon klar. Aber kann und will man dieser Entwicklung zuvorkommen? Oder muss man sie einfach zulassen, damit die Bundesliga international wettbewerbsfähig bleibt?

Früher war Fußball einfach ehrlicher und dadurch leidenschaftlicher. Es ging wesentlich mehr um Spieler und Vereine – und viel weniger um Geld (zumindest als heute). Früher war die Liga viel spannender, weil nicht der reichste Klub automatisch immer deutscher Meister wurde. Wie gesagt, ich mache den Bayern keinen Vorwurf, aber wer interessiert sich noch für eine Meisterschaft, wenn für die nächsten 5-10 Jahre bereits vor der Saison klar ist, wer den Titel holt? Und wenn man, wie in der Vergangenheit, mal zwei Jahre nicht Meister wird, kauft man sich einfach für hundert bis zweihundert Millionen neue Spieler – vorzugsweise auch noch von dem Verein, der einem vorher die „Suppe versalzen“ hat. Man muss natürlich den Hut vor den Bayern ziehen, auf der anderen Seite hasst man sie natürlich, weil die Meisterschaft jegliche Spannung verloren hat. Interessant an der Bundesliga ist im Prinzip nur noch der Abstiegskampf und der Kampf um die internationalen Plätze – und selbst da sieht man mittlerweile fast immer dieselben Teams.

Wie seht Ihr eigentlich die aktuelle Entwicklung im Profi-Fußball?


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52 KOMMENTARE

  1. Ein Teufelskreis denn die heutige Situation hat viel mit der Berichterstattung zutun.

    Als erstes werden durch die heutige Übertragung natürlich Millionen in die Vereine gepumpt und die Vereine die regelmäßig International spielen bekommen natürlich mehr vom Kuchen ab. Dieses Geld können sie wieder in Spieler Stecken die sie wieder in den Internationalen Wettbewerb schießen.
    So geraten diese Vereine natürlich immer weiter in den Fokus der Berichterstattung im TV und in der Presse was natürlich Investoren und Sponsoren anlockt. Diese lassen wieder Kohle da womit die Vereine sich Spieler und Personal(Ärzte/Fitness Trainer usw) leisten können die es ihnen Titel zuholen . Wodurch man wieder in der Presse und im TV und das selbe Spiel von geht von vorne los. (wenn man vom Manger nicht gegen als Verein nicht gegen die Wand gefahren wird)

    Auch für die Spieler werden die die Großen Vereine wichtiger . War es früher noch so das Talente bei einem „kleinen“ Verein geblieben sind ,ist es durch die heutige Medien viel wichtiger geworden zu den großen zu wechseln . Nur dort findet man dann regelmäßig in den Medien National und International statt und kann seinen Marktwert steigen und Titel holen. Den der nur im Wese Kurier oder in der Hamburger Morgenpost statt zu finden ist nicht das Ziel eines heutigen jungen Talent das sich bewusst ist das es 10-15 Jahre richtig gut Kohle machen kann.

    Kurz gesagt wer ein Sky Abo hat bezahlt dafür das es langweilig ist 😉

  2. Ist doch wie bei allem zur Zeit: Das Geld regiertu nd keinen regts wirklich auf. Ich finde man sollte einen Weg zurückfinden zu einem Fußball indem es nichtnur noch um Geld geht sondern wieder um die Mannschaften und Spieler. Ein Weg der Vereine wäre zum Beispiel die Verträge so zu gestalten.

    • Das ist leider sehr naiv. Da wir uns in einer Zeit befinden, in der Spieler von Top-Klubs nun mal mehrere Millionen im Jahr verdienen, können wir nicht einfach so zurück – wenn wir es doch täten, würden die besten Spieler schlicht und ergreifend ins Ausland flüchten.

      Ich denke aber, dass Spielergehälter nicht das Hauptproblem der Kommerzialisierung des Fußballs sind. Heutzutage sind Fußballprofis nicht nur Leistungssportler, sondern auch Personen des öffentlichen Lebens, Vorbilder, Interviewpartnerund Werbeikonen. Ein wirkliches Privatleben, wie es früher möglich war, gibt es für sie nicht mehr.
      Deshalb – und aufgrund der Tatsache, dass ein Fußballprofi nicht sein Leben lang in diesem Beruf tätig sein kann – halte ich die Gehälter durchaus gerechtfertigt; vor allem, da Fußball nicht nur Volkssport ist, sondern auch ein Stück Kultur zumindest in Europa darstellt. Wäre die Nachfrage nicht so riesig, würde man auch keine Riesensummen für Spieler ausgeben, um sie in der heimischen Liga zu halten.

      Ich beschäftige mich erst seit 2010 aktiv mit Fußball und kenne daher die „alten Zeiten“ nur aus nostalgisch angehauchten Berichten wie dem von Steve. Grundsätzlich halte ich wenig davon, in der Vergangenheit zu schwelgen, aber es ist ja nun mal ein gesellschaftliches Phänomen, dass „früher alles besser war“.
      Die Kommerzialisierung des Profi-Fußballs ist meiner Meinung nach vor allem dadurch entstanden, dass man in England angefangen hat, ganze Vereine zu verkaufen. Die in der Bundesliga herrschende 50+1-Regel – die natürlich oftmals gerne sehr großzügig ausgelegt wird – erspart uns in dieser Hinsicht Einiges.

      Und dass der Kampf um die Meisterschaft nicht spannend ist, liegt – so ungerne ich das zugebe – an der guten Vereinsführung des FC Bayern. Selbstverständlich arbeiten dort Sponsoren wie ADIDAS ebenfalls als Investoren, indem sie ganze Spielergehälter stemmen, etc., aber im Grunde sind die Bayern ein perfektes Beispiel, wie man ein Unternehmen führen sollte.
      Dass der Sport dabei oftmals auf der Strecke ist schade, aber ich fände es unfair den Bayern gegenüber, ihnen die Zerstörung der Fußballkultur vorzuwerfen – sie haben sie lediglich ans Kredo der Profitmaximierung orientiert, die ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt. Dafür sollte man sie allerdings nicht zwangsläufig kritisieren.

      Ich persönlich bin Fan eines Zweitliga-Vereins, der heute noch als Arbeiterverein gilt, in den letzten Jahren aber auch den Weg des Kommerzes eingeschlagen hat. Das ist nicht unbedingt schön, aber es ist doch auffällig, wie viele Fans ihre Kultur dem sportlichen Erfolg opfern würden.

  3. Ein wirklich hoch spannendes Thema, ich bin selbst kein großer Fußball-Fan, aber durch Familie und Freunde doch von der Borussia (MG) geprägt. Aus der Sich kann ich den Frust verstehen, wir hatten unsere große Zeit, und sind dann leistungstechnisch immer weiter abgesunken. Das hatte viele Gründe, und vor allem war es das gute alte Geld. Während unser damaliger Hauptkonkurrent nämlich sein dickes Stadion so ziemlich gratis von seiner Stadt bekommen hat, hat die Stadt Mönchengladbach den Verein nie im großen Maß unterstützt, so das wir erst in den letzten Jahren in ein neues Stadion ziehen konnten, und nie wirklich viel Geld verdienen konnten.

    Aber, auf eine gewisse Weise, können sich die Traditionsklubs trotzdem behaupten, durch gute Jugendarbeit, und hochklassige Trainer. Wie du selber sagst, kommt unglaublich viel Talent aus Bremen, sowie auch aus MG. Der Anreiz muss nur gegeben sein, das die Talente auch bleiben, das Problem kennt ihr, sogut wie wir. Der Ausverkauf schwächt die Mannschaft in jedem Jahr. Aber es gibt auch die treuen Seelen, die der Mannschaft treu bleiben, und solange die Kämpfen, steht man zum Verein!

    Warten wir mal ab wie es mit Leipzig weiter geht. Hoffenheim versumpft ja nun auch eher in der Mittelmäßigkeit, obwohl sie sich halten.

    • Das Stadion wird wohl kaum der Grund sein, dass man den Bayern hinterher hängt. Ja die Bayern haben das damalige Olympia Stadion nicht selbst bezahlt (da es eben für Olympia gebaut wurde), dafür aber Miete. Und zu den Zeiten war das mit dem Geld noch lang nicht das Problem sonst wärt ihr in den 70er Jahren wohl kaum so ein starker Konkurrent gewesen. Das neue Stadion habt ihr außerdem nicht in den letzten Jahren bezogen sondern schon 2004 (Die Bayern übrigens erst 1 Jahr später)

      Und wie du sagtest in den 70er Jahren war man auf Augenhöhe und wenn die Bayern von da an immer besser wurden und BMG immer schlechter, dann liegt es nicht am Kostenlosen Stadion sondern daran, dass man in München einfach besser gearbeitet hat.

  4. Ich bin natürlich nicht so alt wie Steve, aber ich kann diesem ganzen Nachtrauern von früheren Zuständen nichts abgewinnen. Mein erstes Spiel im Stadion war das DFB-Pokal Achtelfinale meines Clubbs gegen Werder Bremen (das wir heroisch von 0:2 auf 3:2 gedreht haben).

    Grad in der zweiten Liga ist doch alles recht eng zusammen, trotz der Industrievereine und der „normalen“ Vereine (die auch Geld irgendwoherbekommen!). In der BL dominieren halt die Bayern die dritte saison in Folge. Aber das Jahr davor war es doch relativ spannend. Schliesslich war Bayern Herbstmeister und wurde erst in der Rückrunde von Bayern überholt.
    Und wenn ich mir die Liste der Meister anschaue zeigt sich in den letzten 15 Jahren keine großartig andere Situation, wie in den 80ern. Bayern dominiert und dazwischen kommen mal andere zu Erfolgen.

    Ich bin sehr zufrieden mit der aktuellen Lage im Fussball. Und das trotz der Tatsache, dass mein Verein (mal wieder) in der 2. Liga rumkrebst und mein absoluter Hassverein von Erfolg zu Erfolg eilt. Spannend sind für mich die ligen allemal. Und guter, international konkurrenzfähiger Fussball wird auch gespielt.

    • So in etwas sehe ich es auch.
      Es wird z.b. derzeit auch oft so getan, als ob Bayern seit 20 Jahren Dauermeister mit jweils 20 pkr Vorsprung ist.
      Das stimmt einfach nicht.

      Bayern hat derzeit zwar eine sehr dominante Phase, aber auch extrem gute Spieler und Trainer. Ob das nächstes oder Übernächstes Jahr noch so ist weiss keiner, wie schnell es nach unten geht macht der bvb ja gerade vor.

      Die anderen Punkte sind natürlich sehr Nostalgie behaftet. Der kleine Steve der vorm Schaufenster Fussball schaut und noch an den Weihnachtsmann glaubt, kommt so nicht wieder. Genau wie die wow classic Zeit nicht wieder kommt^^

      Natürlich ist es absolut nachvollziehbar das vielen „echten Fußballfans“ die aktuelle Situation nicht gefällt. Nur wenn man sich die Zahlen, Gehälter, Medieninteresse, usw anschaut weiss ich nicht wie man da jemals zurück will oder das aufhalten will. Wenn dann müsste man das ja eh EU oder Weltweit ändern.
      Klar ein System wie im US-Sport würde was bringen, aber dort gibts doch auch Spieler die ihrem Verein treu sind und auch geringere Gehälter in kauf nehmen wie nowitzki und dann anderen die nach Söldner-Manier jeden Doller mitnehmen.

  5. Kann deinem Text viel positives abgewinnen, aber mich würde mal interessieren, wie diese Europaliga (die ja auch nominoe hier propagiert) aussehen sollte.
    Klar, im ersten Moment klingt die Idee geil. Wer würde nicht eine Liga lieben, in der Real, Barca, Bayern und Chelsea sich ständig gegeneinander messen? Nur sehe ich da drei Kernprobleme:

    1)Wer kommt alles rein bzw. wie groß soll diese Liga sein? Können wir wirklich eine Europaliga aus 18 Teams bilden, in der jeder jeden schlagen kann? Und wie läuft die Qualifikation dafür? Denn was man bedenken muss: Wenn zB Olympique Lyon aus dieser Europaliga absteigt, dann muss für dieses Team in der französischen Liga ja zwangsläufig ein Platz für Lyon freigemacht werden. Heißt, dass es dort entweder einen Aufsteiger weniger oder einen Absteiger mehr gibt. Ausnahme natürlich, dass sich ein anderes französisches Team für die Europaliga qualifiziert, aber wie groß ist die Chance schon, wenn man bedenkt, dass Paris mit Sicherheit dabei ist.

    2)Die Fans
    Ständig Heimspiele gegen internationale Topclubs zu haben ist geil, keine Frage. Aber bedenke, dass du auch die Auswärtsspiele hast. Im worst case ist Bayern von diesen 18 Teams vllt. mal die einzige deutsche Mannschaft, dann müssen die Bayern (samt Fans natürlich) 17mal in einer Saison durch ganz Europa reisen, für ein einziges Spiel, was vielleicht nicht einmal relevant ist. Und außerdem fallen dafür die emotionalen Derbys komplett weg. Wenn gerade mal nur Schalke oder Dortmund in der Europaliga sind, dann gibts eben kein Ruhrderby in der Saison, womit die BL sicher um eine Attraktion ärmer wäre (bzw. sogar um zwei).

    3)Internationaler Wettbewerb?
    Wenn es diese Europaliga gibt, wie soll man dann nebenbei noch einen internationalen Wettbewerb anbieten? Entweder man spielt Europaliga (was schwer ist, da eine solche Liga wenig Fluktuation haben muss, um sich zu etablieren) oder man „versauert“ in seinem Heimatland. Jetzt kann ein Verein wie Mainz oder Augsburg durch eine starke Saison auf Rang 5/6 gelangen und spielt dann EL, doch mit der Europaliga geht das nicht mehr. Da muss man sich dann um einen Platz mit allen Semitopclubs Europas messen. Und wie deprimierend ist das dann erst für Vereine aus Österreich, Polen oder sonstwo? Die werden dann garkeinen internationalen Wettbewerb mehr haben oder glaubt hier irgendwer, Lech Posen könnte sich in einer Qualifikation gegen OM, Liverpool und Wolfsburg durchsetzen?
    Natürlich könnte man auch weiter die jetzige EL anbieten, aber sein wir doch mal ehrlich: Die interessiert jetzt doch schon keine Sau mehr, wie unwichtig wird sie erst, wenn es diese alles überstrahlende Europaliga gibt?

    Zusammengefasst: Die Idee ist geil, aber ich halte sie nicht für umsetzbar. Das, was wir jetzt beklagen, nämlich die relativ starke Zementierung der Topteams, würde dadurch noch viel krasser hervortreten. Wie man jetzt sieht, kann es den Topclubs immer mal passieren, dass sie abrutschen (s. Dortmund), aber in einer solchen Europaliga wäre das völlig unmöglich. Denn selbst wenn Dortmund am Ende aus dieser Liga absteigt, gibt es immer noch Qualifikationen, die Klasse zu halten (oder man zerstört einfach im nächsten Jahr die völlig unterfinanzierte Bundesliga und steigt direkt wieder auf).

    • Das Ganze ist wie du bemerktest eher ein frommer Wunsch den Geldadel loszuwerden. Und genau da sollte man die Aufstiegschancen festnageln. Diese Europaliga sollte am Budget festgmacht werden, jeder Verein mit 120+ Millionen Etat sollte dafür Qualifiziert sein. Absteigen kann man nur, wenn man die Etatforderungen nicht erfüllen kann. Der Etat wird immer so angezogen das nur die 18-20 reichsten Clubs mitspielen können. Also im Grunde bleibt es so wie es gerade ist nur das man das klatschfutter rausfiltert. So werden die Nationalen Liegen entlastet und die finanziellen Schwergewichte können sich untereinander beweisen. Ich glaube auch das die wirklich großen vereine in jedem europäischen Land genug Fans haben um den Gästeblock auszufüllen. Natürlich wäre das System immer noch unfair aber ist es das gerade nicht auch?

      Ich finde das CL-System wie es gerade ist, sehr sehr unbefriedigend. Wer in das Viertelfinale kommt hat bis dahin rund 50 Millionen € verdient das entspricht rund 95% des Marktwertes von Werder Bremen. Und in diesen erlauchten Club der CL-Teilnehmer rein zukommen (ohne nach der Qualifikation seine Leistungsträger zu verlieren) ist bockschwer. So haben wir da meist jedes Jahr die gleichen Vereine und der Abstand wird immer größer. Meine Wunschlösung wäre hierbei ein Draft System wie in den USA und ein festes Budget das nicht überschritten werden darf. Ob sowas Europaweit fair möglich ist, muss aber auch wieder bezweifelt werden.

      • Wo ist denn der Anreiz einer Liga, in der die Plätze 2-20 komplett gleich sind? Der Gewinner bekommt einen Pokal, alle anderen gehen leer aus. Denn von dieser Euroliga kann man ja nicht zu etwas höherem aufsteigen und absteigen geht auch nicht wirklich. Und was hindert dann manche Clubs daran, ihr Budget auf genau 119,5 Millionen festzusetzen und jedes Jahr ihre nationale Liga zu gewinnen? (Weil der erste Platz in der Bundesliga vielleicht immer noch mehr wert hat als der 18. Platz der Europaliga). Dann hast du die gleiche Situation wie jetzt, nur mit dem Unterschied, dass dieser neue Spitzenclub nicht einmal durch die Mehrfachbelastung tangiert wird. Denn worüber spolpern die meisten Mannschaften im Endspurt gerne? Richtig, an der Zwei- oder sogar Dreifachbelastung.

        In den USA geht das Sportsystem übrigens vorallem deswegen auf, weil die Spieler ihren Vertrag mit dem Verband haben. Aber wie soll das in ganz Europa gehen? Klar, alle Spieler machen Verträge mit der UEFA, aber dann? Es gibt ja nicht „die eine Liga“ wie in den USA, sondern wir haben dutzende nationale Ligen, die alle unterschiedliche Preisgelder und Prestiges haben. Ob ein Spieler so Bock hat, in die österreichische Liga gedraftet zu werden anstatt nach England?

        Was das Problem wirklich lösen würde wäre eine aufgewertete EL. Die „zweite Garde“ muss einfach mehr Preisgeld haben, damit Clubs, die nicht CL spielen, nicht völlig den Anschluss verlieren.

        • Natürlich kann man in dieser Liga nur Prestige gewinnen zu den Besten der Welt zu gehören. Halte das nicht gerade für einen geringen Anreiz für Spieler sowie für die Clubs. In Amerika gibt es auch keine höhere NFL Liga und die Teams Fighten auch die komplette Saison von daher finde ich das Argument nicht wirklich stark. Was den Trick mit 119 Million angeht hatte ich schon geschrieben das man es jedes Jahr anpasst an die 20 reichsten clubs, also kann man sehr wohl auf und absteigen, wenn man sportlich so erfolglos ist das einem die Sponsoren abspringen und man den Etat nicht mehr leisten kann. Die restlichen Punkte erübrigen sich daraus ja. Man will National so erfolgreich wie möglich sein, um in diese Premiumliga aufzusteigen. Natürlich werden Länder ohne eine finanzstarke Liga nur schwer mithalten können aber hand aufs Herz das ist doch heute schon so.

          • In der NFL spielst du, um in die Playoffs zu kommen. Das ist schon was anderes, als nur des Prestiges wegen Zweiter zu werden. Außerdem ist die NFL alternativlos, oder gibt es irgendwo auf der Welt noch eine Liga, die es auch nur ansatzweise mit der NFL aufnehmen kann was Prestige und Geld angeht? Und auch im Eishockey kriegen die Amis vllt. noch Konkurrenz von den Russen (was die Liga angeht), aber sonst? Und selbst im Basketball ist die EuroLeague doch ziemlich unwichtig im Vergleich zur NBA.

            Worauf ich hinaus will: Die CL lässt derzeit Lücken von teilweise mehreren Wochen, in denen sie nahezu völlig aus dem Medienfokus verschwindet. Eine EuroLiga jedoch wäre genau so lang wie der normale Ligenbetrieb. Selbst die Bundesliga ist dann höchstens so interessant wie jetzt die 2. Bundesliga, weil der gesamte Fokus durchweg darauf liegt, wie die deutschen Vertreter (Bayern+X) sich international schlagen. Und wo werden wohl die Spieler hinwollen? Zu den unwichtigen Vereinen der Bundesliga oder zu den absoluten Topclubs in der Euroliga? Bayern wird also auch weiterhin die gesamte Bundesliga abgrasen auf der Suche nach dem letzten bisschen Verstärkung. Der einzige Unterschied ist, dass man aus der Euroliga noch schlechter abstürzen kann als aus der CL. Die Bundesliga wird weiter leergekauft, nur mit dem Unterschied, dass die Vereine diesmal nicht mehr den Hauch einer Chance haben, finanziell mitzuhalten. Dann gibt es eine handvoll Teams, die in einer Art Nimbus liegen (Schalke, Leverkusen und Wolfsburg zB), die dann mal Euroliga und mal Bundesliga spielen. Die kaufen dann ebenfalls die Liga leer, weil sie es sich leisten können. Dann wird die Meisterschaft halt nicht mehr unter den Bayern ausgespielt sondern unter diesen drei Vereinen. Sind immer noch spanische Verhältnisse.

            Oder vereinfacht gesagt: Glaubst du wirklich, es interessieren sich plötzlich mehr Leute für Bremen, nur weil Bayern nicht mehr Bundesliga spielt sondern eine Liga höher?

          • Ja ich denke die Bundesliga selber wird spannender denn langweiliger (Bayern ist zu 90% jetzt schon Meister) geht kaum.

          • Toll, es ändert sich marginal, von einem Verein auf drei Vereine. Davon kriegst du das alte Feeling „jeder kann irgendwie Meister werden“ auch nicht zurück. Eher verschlechtert sich die Situation, weil das ganze Spielergefüe einen nach oben rückt. Das bedeutet, Vereine, die nicht ein etwas dickeres Geldsäckchen haben (Bremen, Augsburg, Frankfurt) werden tendenziell eher noch schlechter. Ob die dann langfristig noch ihre Stadien füllen wage ich massiv zu bezweifeln. Davon ab, dass die zweite Liga dann endgültig tot ist (und die dritte sowieso).

          • Jo, aber ohne den besten Verein (oder gar mehrere) kannste die BL auch vergessen, da der Titel dann wertlos ist. Und hinter den Bayern ist es auch heute schon spannend.
            Du kannst sie dir also einfach wegdenken und mit deinen Freunden dem Zweiten einen Ersatztitel verleihen (daheim aus Alufolie oder so). Der wäre dann genauso interessant wie bei der eventuellen Eunuchen-BL und man muss nicht das ganze System ändern: Win-Win.

          • Das ist doch Quatsch, nur weil die Bayern dann woanders spielen verliert Werder und co doch keine Fans. Warum soll der nationale Titel wertlos werden nur weil es einen noch besseren gibt, denn den gibt es ja derzeit auch mit dem jetzigen CL system. War glaub ich auch ein Spruch vom Bayern Trainer die CL istdas dinner und die BL Hausmannskost. Der einzige unterschied wäre der, dass sich Vereine wie real und co den lästigen weg zur CL jedes Jahr sparen können und mit ihren Unsummen zwar Spieler loskaufen, aber damit wenigstens die Landesligen nicht doppelt schwächen. Um bildlich zu sprechen: ist es denn so spannend wenn ein finanzieller klitschko gegen Mittelgewichtsboxer antreten muss nur um dann ein Startplatz für einen echten Kampf zu bekommen? Und was sind dann seine Siege wert?

          • „Warum soll der nationale Titel wertlos werden nur weil es einen noch besseren gibt, denn den gibt es ja derzeit auch mit dem jetzigen CL system.“

            Ja, aber es spielen ALLE um die Meisterschaft – dadurch erhält sie ihren Wert. Wenn die besten deutschen Mannschaften wegfallen ist der deutsche Meistertitel halt so wertvoll wie der Meistertitel der zweiten Liga – nur ohne den Aufstieg.

          • oilrumsick hat es perfekt getroffen. Wenn ich von vorneherein die besten Mannschaften aussortiere wird der Titel wertlos. Und Attraktivität sorgt auf Dauer auch dafür, Fans zu halten. Natürlich springen von den jetzigen Werderfans keine ab, aber auf Dauer werden weniger dazu kommen. Denn im Endeffekt hat Bremen dann den Rang eines Zweitligisten (und der Zweitligist den eines Drittligisten usw.). Der Medienfokus verschwindet, keine Sau außerhalb von Bremen interessiert sich noch dafür, wie Bremen gespielt hat (denn die Liga allgemein hat weniger Wert). Ergo wollen auch weniger Spieler dahin (man will ja schließlich im Medienfokus liegen, um langfristig zu einem Topclub zu kommen). Wie schon gesagt, dass ganzen Spielergefüge rutscht einen nach oben. Also ja, dann hast du deine voll spannende Liga, sie wird nur leider ein (deutlich) schlechteres Niveau aufweisen als jetzt. Und das alles dafür, dass dann am Ende trotzdem nur drei Clubs Meister werden können? (denn auch ohne Bayern sind da immer noch zehn andere Clubs, die vor Bremen kommen).
            Übrigens: Wieso teilen wir dann nicht die EM auch gleich auf? Ein Spitzenturnier für die Topnationen und eins für den Rest. Dann können sich Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Spanien und co. auch „den lästigen Weg zur EM sparen“.

          • Also wenn ich mir den Marktwert anschaue und die Top 20 in die Liga packe verschwinden bei mir nur zwei deutsche Mannschaften: Bayern und der BvB. Die Bundesliga würde das nur gering uninteressanter machen, weil ein nationaler Titel nie komplett nutzlos wird. die höhere Liga haben wir mit der Championsleague schon lange und dennoch schauen sich die Leute weiter Bundesligaspiele an ich verstehe deinen Ansatz nicht oder meinst du die Bundesliga wäre abhängig von den Bayernfans? und nur dank bayern haben wir eine gute Liga? Hand aufs Herz die Spiele gegen Bayern sind meist nur was für Taktikfans die schönsten Spiele liefert doch derzeit Hoffenheim ab allein das letzte gegen Hannover war spannend bis zum Ende. Ich finde es recht arrogant zu zu sagen die Bundesliga könnte eine europäische Liga der Schwergewichte nicht vertragen. Und was das abwerben der Spieler angeht sehe ich da auch keinen Unterschied, schon heute will jeder Spieler zu den Vereinen die international spielen um so schneller umso besser. Die Mannschaften die dann in der Europaliga spielen würden, haben doch heute schon Monopolstellungen die man ohne einen Gönner im dreistelligen Millionenbereich nicht mehr brechen kann.

            Laut derzeitigen Marktwert:

            Real Madrid
            FC Barcelona
            Bayern
            Chelsea
            Man City
            Man United
            PSG
            Arsenal
            Atletico Mad.
            Liverpool
            Turin
            BvB
            Neapel
            Tottenham
            Petersburg
            Rom
            Mailand
            Valencia
            Moskau
            ————————–

            Einzig die Englische Liga würde wirklich unter dieser Europaliga leiden und massiv an Interesse verlieren.

            ————————–

            Natürlich ist mein Vorschlag keine Ideallösung, aber eine europaweite Höchstgrenze für Spielergehälter/Marktwert ist ja noch weniger realisierbar. Und es geht mir nicht darum ob nun Bremen oder sonstwer national besser dasteht, sondern um eine Entwicklung die in den letzten 5 Jahren immer extremer geworden ist. Wenn der Abstiegskampf inzwischen das Spannenste ist läuft doch einiges richtig falsch. Und kommt mir jetzt nicht mit dem besser wirtschaften, die töpfe sind verteilt ohne externe Geldgeber kommt da nichts.

            Ansonsten kann ich nur hoffen das VW und Red Bull genug Geld in die Hand nimmt, dass wenigstens wieder ein Dreikampf um den Titel entsteht, so wie in Spanien oder England.

          • Was du einfach übersiehst:
            Die CL ist keine Liga. Im Endeffekt ist sie ein Cup, der alle zwei bis drei Wochen einen Spieltag hat. Im medialen Fokus heißt das, dass von Montag bis Mittwoch nur über die CL geredet wird, Donnerstags und Freitags etwas über die EL. Aber im Kern ist ab Donnerstag der CL-Rummel wieder vorbei und alle Augen sind auf die Bundesliga gerichtet.
            In der Euroliga ist das nicht so. Sie wird gleichzeitig mit der BL stattfinden und jede Woche laufen. Das Medienpotenzial, was darauf konzentriert wird, ist gigantisch. Dementsprechend werden die Gelder noch krasser umverteilt, der Wert der nationalen Ligen sackt ab. Weil die BL eben zur zweiten Liga wird. Natürlich wird die Liga spannender, aber auch nicht viel, da nur ganz wenige Vereine (die angesprochenen Schalke, Leverkusen, Wolfsburg, vllt noch Gladbach) das Geld haben, sich an die Spitze dieser Liga zu setzen. Der Rest ist abgemeldet. Das Niveau sinkt dann dementsprechend ab (eben weil das Spielergefüge nach oben verschoben wird), ergo erkauft man sich seine Pseudospannung dadurch, dass die Spiele schlechter werden. Und, wie oilrumsick und ich auch schon mehrfach angeführt haben, der Titel an sich verliert an Wert, weil nicht die besten Mannschaften Deutschlands um ihn spielen.
            Was mich auch interessieren würde: Wo ist eigentlich die sportliche Grundlage dafür? Eine Liga, die es sich offen auf die Fahne geschrieben hat „hier kommt jeder rein, wenn er nur genug Geld hat“ wirkt für meine Begriffe irgendwie ziemlich bescheuert. Für die CL muss man sich wenigstens sportlich qualifizieren, für diese Euroliga bist du ja automatisch dabei, wenn dein Geldsäckchen voll genug ist.

          • Die Liste der 20 reichsten Clubs deckt sich doch ziemlich mit den regelmäßigen Gruppensiegern/zweiten in der CL oder sehe ich das falsch? Vielleicht hatte mein Nachbar recht als er meine die Bundesliga kann nur noch ein 6. Februar 1958 retten.

          • Dein Nachbar ist einfach nur gestört. Fieber doch beim Zweitligatitel mit und lass die BL links liegen. Dann bist du die 18 besten Vereine Deutschlands los und einem spannenden Wettbewerb steht nichts mehr im Weg.

          • Bin ehrlich, ich musste es erst googeln.
            Sonst gehts noch, hm? Was die Bundesliga „gerettet“ (wovor auch immer, aber mit geistig abgetriebenen soll man ja nicht streiten) hätte wären Vereine gewesen, die nicht völligen Harakiri begehen und mal vernünftig Wirtschaften. Egal ob meine Schalker, der BVB, Bremen, Hamburg, Stuttgart oder die andere Borussia, jeder dieser Vereine hat gigantische Fehler gemacht und damit auf lange Sicht vor den Bayern kapituliert. Da kann man sich schon fragen, warum das so ist. Bremen spielt 5 Jahre in der CL (was ja angeblich mehr als genug ist um alles leerzukaufen) und *plopp* jetzt krebsen sie gegen den Abstieg. Der BVB gewinnt die CL und ist wenige Jahre später praktisch insolvent und wird von den Bayern gerettet(!). Meine Schalker gewinnen den UEFA-Cup ’97 und haben seit dem das größte Trainerkarusell der Liga am laufen (ja, schlimmer als der HSV!). Die Bayern waren eben leider über die gesamte Zeit hinweg der einzige Club, der nahezu immer alles richtig gemacht hat. Und nach über fünfzig Jahren Bundesliga haben sie diesen Platz nun bis ins Maximum verbessert.

            Und wo wir schon bei geschmacklosen Aussagen sind: Selbst mit halber Mannschaft vernichten die Bayern noch 2/3 der Liga ohne Probleme. Muss man deinen Nachbarn also enttäuschen, dann muss der beschissene Flieger schon zweimal abstürzen, damit dann was geht. Und selbst dann wäre es noch idiotisch, weil Bayern soviel Kohle hat, dass sie dann einfach die restlichen Stars der Liga aufkaufen. Und voila, Bayern immer noch oben, nur alle anderen Vereine noch mehr am Ende. Genialer Plan!

            Ich muss ehrlich gestehen, ich verstehe dieses Blabla um die „spannende Liga!!!1“ sowieso nicht. Seit drei Jahren bin ich nur damit beschäftigt, nach jedem Spieltag mein Herz wieder zu beruhigen, weil Schalke irgendwas so völlig abgedrehtes bringt, dass mir ein Infarkt droht. Mir ist es gelinde gesagt völlig wurscht, wer deutscher Meister wird, solange wir es nicht sind. Und da das derzeit mehr als vermessen wäre, achte ich auf die Tabelle nur, wenn es um meine Schalker geht. Ansonsten ist das eher ein Gimmick für zwischendurch.
            Und mir kann keiner erzählen, dass die Qualität und die Spannung der Spiele unter den Bayern leidet. Das ist einfach bullshit. Glaub Qualitativ haben wir in der Bundesliga das höchste Niveau seit langem. Die einzigen, die auf die Spannung in der Tabelle angewiesen sind, sind diejenigen, für die Fußball aus der Montagsmorgens-Zeitungslektüre besteht. Denn die haben nichts von den geilen und spannenden (oder in Schalkes Fall gerne mal irrsinnigen) Spielen. Aber für diese Leute ist die Bundesliga auch nicht gedacht.

          • Verstehe mich nicht falsch, es gibt keinen Grund auf der Welt sich soetwas zu Wünschen. Solltest du mir jedoch einen verquerten bösartigen Humor unterstellen könntest du damit jedoch Recht haben. Ich hoffe ja in Zukunft wird sich das alles wieder einpendeln und wir müssen uns nicht daran gewöhnen im April schon die Schale zu verschicken, denn das würde mir langfristig schon den Spaß an diesem tollen Sport verderben.

    • Es wäre ja auch nur eine kurzzeitige lösung.
      Wenn man die teams ganz oben rausschmeisst rücken eben die teams dahinter nach. Natürlich wäre es kurzzeitig ausgeglichener, aber wenn alles beim alten bleibt verdienen die teams die sich für CL qualifizieren einfach extrem viel mehr und setzen sich dann nach ein paar konstanten jahren ab.

      Das problem ist einfach die neue Champions League, die preisgelder sind einfach so hoch, dass sie einen extremen unterschied machen. Die ärmsten teams in der Bundesliga haben ca einen gehaltetat von 20millionen, schon für die gruppenphase der CL kriegt man ca 10millionen an preisgeldern.

      Wie schon geschrieben, mit dieser regelung werden die Starken jedes jahr stärker und für die schwachen wird es jedes jahr schwerer auch mal an diese Preisgelder zu kommen.

  6. Als Augsburger muss ich sagen es ist immer noch möglich ohne Riesen Sponsor in der 1. Liga mit zuspielen.

    Der FCA hatte letzte Saison den zweit niedrigsten Etat und hat trotzdem den Europaleauge Platz nur um einen Punkt verpasst.

    Und dieses Jahr sind wir wieder vorletzter vom Etat und wo stehen wir momentan auf einen CL Quali Platz O_o, ok bleiben wir realistisch den wird der FCA nicht halten können.
    Nur z.b. der HSV hat fast den 3 fachen Etat des FCA und wo stehen sie ?

    Wenn die Mannschaft Funktioniert der Kampfgeist da ist klappt das auch ohne Dicke Millionen im Hintergrund.

    Oder es ist einfach die andere Mentalität, in Heimspielen wird die Mannschaft auch nach einer Niederlage bejubelt und das wir immer noch darüber reden das unser Ziel der Klassenerhalt ist und wir uns eigentlich nicht als Kandidat für Internationale Plätze sehen (Bescheidenheit tut gut liebe HSV Fans 😉 ) und das als aktuell Tabellen 4.

    Ich glaube das sagt es am schönsten aus. Zitat Handelsblatt von letzter Saison:
    „Gemessen an der Effizienz wäre der FC Augsburg Meister. 52 Punkte bei einem Etat von 17 Millionen Euro – damit kostete jeder Punkt gerade einmal 0,33 Millionen Euro. Auch die Tore sind beim FCA mit 360.000 Euro pro Treffer zum Schnäppchenpreis gefallen. Zum Vergleich: Der FC Bayern traf den Kasten zwar 94-mal, so oft wie kein anderer Verein, kommt aber trotzdem auf Kosten von 1,49 Millionen Euro pro Tor.“

    Also Möglich ist es woran es bei den anderen Vereinen scheitert k.a Kopfsache ?

    • Es ist halt einfach mal kein Vergleich, weil es um konstanze Möglichkeit geht in der Liga mitzuhalten. Augsburg macht das jetzt in der zweiten Saison, die ja sogar noch läuft. Du kannst diese Sache dann gern nochmal in 10 oder 15 Jahren betrachten, wenn regelmäßig die LEistungsträger vom FCA weggekauft werden und ihr es wegen eurem niedrigen Etat nicht verhindern könnt.

      Einfach vielleicht wie in der NFL eine Gehaltsobergrenze einführen. Es wird festgelegt wieviel geld ein Verein im Jahr für Spieler Gehälter ausgeben darf. Dann kann man sich überlegen, kaufe ich einen großen Star oder viele gute Spieler und Bayern kann nicht, nur weil der ETAT groß ist eine All Star Mannschaft auf den Platz stellen.

      In der NFL kann man es sehen, in den letzten 5 Superbowls standen 10 unterschiedliche Mannschaften. Also nicht nur der Sieger war ein anderer, sondern auch allein schon die Beteiligten. Hat sicherlich auch mit dem Playoff System zu tun (wie wäre es eigentlich mal damit im Fussball :P) aber vor allem mit dem Cap. Den Superbowl gibts seit 1967. In den 60ern dominierten die Packers, in den 70ern die Steelers, die 80ziger gehörten den 49ers und die 90er die Cowboys. Seit dem gibt es keine Dominanz in der Form mehr. 2k waren zwar die Patriots sehr erfolgreich, aber nicht vergelichbar mit den vorgenannten Teams.

      TLDR: Gehaltsobergrenzen sorgen wieder für Chancengleichheit.

  7. „Die Frage ist doch: Will man lieber Traditionsvereine mit beschränkten Möglichkeiten in der Bundesliga sehen oder Söldner-Klubs, die mit gekauften (und zusammengewürfelten) Stars gespickt sind?“

    Das ist eben genau die frage die man gar nicht so einfach beantworten kann. Man hat auf beiden seiten einfach Negativbeispiele. Vereine nur aufgrund ihrer Tradition einen freifahrtschein für die erste Liga zu geben, egal was dort für missmanagement betrieben wurde, ist schliesslich auch der falsche weg (und ich glaube auch nicht, dass du dir sowas wünschst). Es gibt einfach viele „Traditionsclubs“ die einfach jahre lang scheisse gebaut haben, oder einfach keine andere Ambition haben als sich irgendwie in der Liga zu halten, wer ausser Bayern hat denn überhaupt das wirkliche Ziel meister zu werden? Niemand.

    Das ding ist doch einfach, es gibt einfach keinen weg die Lücke zu Bayern kurzzeitig nicht schliessen, ohne durch investoren etwas gleichwertiges aufzubauen.
    Vielleicht gibt es alle paar Jahre mal ein Team wie Dortmund, doch die haben vielleicht mal gleichwertige Spieler gehabt, aber wenn man nicht die resourcen hat um Bayern auch in Sachen gehalt konkurrenz zu machen, sind die Spieler eben nicht zu halten.

    Ein weiterer Punkt ist eben die Champions League, oder eher das CL-geld. Da das erreichen der CL immer noch ordentlich extrakohle bringt, werden die starken eben immer stärker und für die schwachen wird es von jahr zu jahr schwer auch mal an diese „Fleischtöpfe“ zu kommen.

    Dies gillt natürlich für fast alle Liegen in Europa, und könnte zu einem echten Problem werden. Muss auch sagen, dass ich die Championsleague von jahr zu jahr langweiliger finde, da doch eh immer die selben teams plus eine handvoll nonames aus der qualification da sind.

    Die grosse Ausnahme ist dagegen jedoch die Englische Liga. Dort gibt es zwar Chelsea und ManCity, aber die Liga hat durch ihre globale Vermarktung einfach allgemein extrem viel geld, so dass auch kleinere Vereine spieler aus den höheren teams der anderen Ligen kaufen können. Natürlich gehen die absoluten Topspieler zu den Top4teams, aber trotzdem ist genug geld da, dass sich kleinere Teams durch gutes scouting extrem verstärken können (Sieht man diese saison zum beispiel an Southampton und West Ham).
    Natürlich ist dieses scenario genau das gegenteil, von dem was du beschreibst. Jedoch ist die liga relativ nah beieinander und wenn jeder viel geld hat ist es fast das gleiche als wenn keiner viel geld hat und die CL bonuszahlungen fallen nicht so extrem ins gewicht wie in Deutschland.

    • Das Geldverteilungs-Problem gibt es ja auch in der F1. Die kleinen Teams gehen samt und sonders Pleite, während die großen mit Milliarden um sich schmeißen. Aber selbst da tritt solangsam das Umdenken ein.
      (Bin ich froh wenn diese Pay-Driver entlich unnötig werden)

      Vielleicht gibt es so ein Umdenken ja auch mal im Fußball, die Führungsriegen in beiden Sportarten wirken ja wie verkorkste alte Geldgeier.

  8. Anstatt die Vereine die wirtschaftlich gut gearbeitet haben oder neue Wege zu gehen um Konkurrenzfähig zu bleiben, zu verteufeln, sollte man sich mal fragen warum Hamburg, Bremen und co oder auch die ganzen Ostklubs am Abgrund stehen bzw schon runtergefallen sind.

    Nicht der Streber ist schuld, das die ganzen anderen in der Schulklasse sitzenbleiben.

    • Mich interessiert ja mal deine Meinung zu den Ostclubs. 1990 konnten Vereine wie Hansa Rostock noch zuhause gegen Barcelona gewinnen danach wurden sie von den reichen West vereinen leer gekauft und sind nach unten durchgereicht worden. Genau das passiert nun auch den West Traditionsvereinen, die nicht die nötigen Geldgeber haben nur wird heute schon der Nachwuchs eingekauft und nicht die ausgebildeten Spieler. Die sollen die championsleague in eine Liga umwandeln und Vereine wie chel PSP real Bayern und co da reinstopfen da kann dann Audi und Allianz gegen Emirates und gasprom spielen.

  9. Oh Man, oh man, beim lesen deines Textes, kommen mir auch die Erinnerungen an mein erstes Fussballspiel hoch ( Olympiastadion 2002, Bayern verliert 2:1 gegen Pauli, jaja Weltpokalsiegerbesieger… ), was mir noch wirklich von dem Spiel hängen geblieben ist, ist die super Stimmung in der Arena. Zudem erinnere ich mich noch daran, dass wir die Karten erst kurz VOR dem Spiel am Schalter gekauft haben, heute leider undenkbar. Wenn ich ins Stadion will muss ich immer stundenlang mit Freunden telefonieren und nachfragen, ob sie heute nicht ins Spiel gehen, damit ich mir ihre Dauerkarten leihen kann.

    Wenn die Frage ist Konzernvereine oder Tradition? Ganz klar Tradition! z.B. die Spiele gegen Lautern waren immer der ober Hammer, die ganze Stadt hat gebebt, alle wollten das Spiel sehen, die Stimmung im Stadion ist explodiert. Und heute? Kommt beispielsweise Leverkusen und man nimmt es einfach so hin, kaum gegnerische Fans in der Innenstadt ( im Vergleich zu „richtigen“ Vereinen). Das finde ich richtig schade, da für mich die Stimmung beim Fußball immer das wichtigste ist, wenn die Stimmung passt und das Spiel spannend war, darf man auch mal verlieren 😀

  10. Und genau das ist der Grund warum ich nie Fussballfan werde, sondern maximal sympathisant einer Mannschaft bleibe. Kaum Spieler aus der eigenen Jugend, wird eh alles gekauft. Wenn ein Club die Meisterschaft holt, wer holt dann den Titel wirklich? Mit Sicherheit nicht der Club, sondern Geld und Spieler aus aller Welt, die den Namen kurzfristig mal repräsentieren. Wenn du sagst, du liebst deinen Verein Werder Bremen, was liebst du dann? Die Spieler? Von denen in 2-3 Jahren vll noch 5 die selben sind. Versteh mich nicht falsch, ich will dir das keineswegs schlecht reden. Ich verstehe dich vollkommen, wenn man so damit aufgewachsen ist! Aber naja, das ist so meine Meinung, ich finde heutzutage ist es weitaus legimiter zu sagen „Ich bin Fan des Spielers XY“ anstatt „Ich bin Fan des Vereins XY“, in einem Mannschaftssport wohlgemerkt.

    Naja, das ist so ein Grund warum ich in den letzten Jahren vermehrt amerikanischen Sport, genauer gesagt die NFL, verfolge. Quarterbacks spielen meist Jahrzehnte für dieselbe Mannschaft, das Transfersystem ist total ausgereift (Drafts usw., begrenzte Geldmenge, schlechtestes Team darf zu erst wählen etc.). Daran und natürlich auch an der Sportart an sich (3:0 im Fußball zur Halbzeit ist halt quasi durch, in 99% aller Fälle gewinnt die Mannschaft dann, im AF sind 3 Touchdowns Rückstand locker in einem Quarter aufzuholen, und das passiert auch oft!) liegt es auch, dass in der NFL Mannschaften, die im Vorjahr auf dem letzten Platz waren, teilweise erster oder zweiter der Liga sind. Frag mal Gaucho was die Cardinals gerade so treiben. Dazu kommt das Playoffs System, was natürlich größtenteils dem großen Land geschuldet ist und einfach nicht alle Mannschaften zwei mal gegen jede Andere Spielen können, aber die Saison mit KO Spielen zu beenden bringt halt garantierte Spannung.

    • Willst du jetzt behaupten dass man seinen Lieblingssport danach aussuchen soll wie das Transfersystem ist?
      Wenn man auf Fußball steht, sieht man sich sicher kein AF an, nur weil da das Transfersystem besser ist..
      Und das K.O System hat meiner Meinung nach in einer Liga nichts verloren. Wer das ganze Jahr konstant auf einem Top Niveau spielt, sollte auch im Sommer Meister werden.
      P.S Soll keine gehate sein.. 🙂

  11. Ich empfehle dir den Film „United“
    Der spielt zu der Zeit der „Busby-Babes“ als sich England noch weigerte am europapokal teilzunehmen. Nach dem Flugzeugabsturz von Manchester United nach einem der ersten Europapokal auswärtsspiele muss der Co. Trainer (David „Doctor Who“ Tennant aus Reserve und nachwuchsspielern ein neues Team formen. Soagar der spätere Wembleytorschütze is darunter. Wenn man in den Nebensätzen so hört was die Jungs damals bekamen, bsw der kommentar: ManUs Budget reicht nur für eine Sekretärin (lol) gehen einem die Augen über. Sehr nostalgischer Film den ich auch als nicht ManU Fan einfach nur toll fand

  12. Finde ich toll soweit, aber ist es nicht so, dass wir alles was wir früher toll fanden etwas idealisieren ? Früher war Fußball zwar kleiner und „romantischer“ aber in meinen Augen nicht viel besser.
    Ich bin Dortmund Fan der ersten Stunde und auch in diesen Zeiten und auch wenn Bayern uns „kaputt“ gekauft oder kauft – haben wir immer noch Typen wie ein Müller, Klopp, Großkreutz oder einen Podolski.
    Auch damals war keine Mannschaft mit 11 individuellen Charakteren gesegnet es gab auch die grauen Mäuse, so wie heute.

    Fußball ist zwar nicht romantischer geworden, aber dafür besser, schneller und vor allen Dingen taktischer.

    • Persönlich hat mich Fussball aufgehört mich zu Interessieren als die ganzen Millionäre und Söldner dazu kamen, da war keine Tradition mehr, keine Loyalität, nix (und ich beziehe mich nicht nur auf die Fussballer, auch auf die Fans). Höher, schneller, weiter ist schön und gut, aber wenn der Sport keine Seele mehr hat können wir auch Roboter spielen lassen.

      Mit der Nationalmannschaft ging mir das ähnlich, ich kann noch aktzeptieren das man nen Türken der hier geboren ist reinlässt (oder ne ander Nationalität), aber diese heute hier morgen da Spieler einzudeutschen weil unsere zu Scheiße sind ist es das letzte, aber das darfste ja nicht laut sagen weil dann wieder gleich die Nazi Keule kommt.

      • ich finde es eher völlig normal, dass ein Einwanderungsland auch diese Einwanderer „benutzt“. Und welche Spieler der NM wurden den zwangsmäßig eingedeutscht? Podolski, Boateng, Klose, Özil, die sind alle in Deutschland aufgewachsen und bis auf Klose haben die auch alle deutschen Nachwuchsstationen durchlaufen (glaube ich zumindest). Mir fällt gerade nur Cacau ein, der sich ja wirklich hat eindeutschen lassen. Aber der hat auch den entsprechenden Test gemacht und gut ist. In Frankreich spielen auch ständig irgendwelche Marrokaner, weil Frankreich und Marokko eben historisch sehr eng miteinander verknüpft sind.

        Kurzum: Ich bin nicht der Meinung, dass wir in der NM eine Art „Nationensöldner“ haben. Ich glaube sogar, dass Mustafi der erste Spieler seit längerer Zeit ist, der bei seiner Erstnummenierung nicht in Deutschland gespielt hat.

        • Keine Ahnung, vlt. bist du auch nur toleranter sowas gegenüber, aber ich will Deutsche für die Deutsche Nationalmannschaft spielen sehen und keine zugereisten Brasilianer.

          Wo soll den bitte der Nachwuchs herkommen wenn wir nur aus „Übersee adoptieren“ weil sie so toll Fussball spielen?

          Wenn man Millionen für irgendwelche Divas aus Brasilien verpulvert aber nichtmal 10% davon in den Nachwuchs oder die Förderung von Fussball in der Heimatregion steckt sagt das doch schon alles.

          Naja auch egal, Fussball und ich kommen vmtl. eher nicht mehr zusammen.

          • Um unser Nachwuchsprogramm beneidet uns die ganze Welt, die Engländer und Italiener würden ihre Hauptstadt an uns verpfänden um es zu bekommen.
            Nur um einen kleinen Punkt anzubringen: Während Schalke von Chelsea in der CL zerstört wurde, gewann die Schalker U19 gleichzeitig gegen die U19 von Chelsea mit 2:0 oder 3:0. Wenn in deutschen Spitzenmannschaften Deutsche sind, sind es meistens Leistungsträger und nicht selten stammen sie aus der eigenen Jugend (Müller für Bayern, Großkreutz für Dortmund, Höwedes und Meyer für Schalke). Wenn bei den Engländern oder Italienern entsprechend eigene Leute dabei sind, sind es nicht selten irgendwelche Altstars, die ihre letzten Jahre abspulen.

            Nochmal zur NM: Wie gesagt, in der Nationalmannschaft spielen Deutsche. Alle haben einen Deutschen Spaß, alle sind in Deutschland aufgewachsen und die meisten haben den deutschen Nachwuchs durchlaufen. Ab wann ist man denn für dich deutsch? Muss man unbedingt hier geboren sein, im Idealfall noch mit „urdeutschen Eltern“? Find ich zu hart und hat doch auch nichts mit Sport zu tun. In der NM wirst du jedenfalls keinen „zugereisten Brasilianer“ finden. Ich glaub, wir haben momentan nicht einmal jemanden mit brasilianischen Wurzeln im erweiterten Kader. Und eben auch in der Liga ist der Anteil an deutschen Spielern wirklich hoch im Vergleich zu den anderen Topligen.

            Last but not least: Wenn du unbedingt für diese krasse Eingrenzung einstehen möchtest, empfehle ich dir den Club Athetlic Bilbao. Dort dürfen ausschließlich Spieler spielen, die aus dem Baskenland kommen (lange Zeit musste sogar der Trainer aus dem Baskenland stammen). Nur sieht man halt auch, dass man mit dieser Selbstlimitierung keine großen Sprünge macht.

          • Wenn das deine Meinung ist, kommt die Nazikeule völlig zu Recht. In der Nationalmannschaft spielen Deutsche, und ausschließlich Deutsche. Einige haben Migrationshintergrund, aber sie sind in Deutschland aufgewachsen, haben einen deutschen Pass und wurden eben nicht extra für die Nationalmannschaft „eingedeutscht“.

          • Ich kann deiner Meinung ja sonst einiges abgewinnen, aber hier redest du völlig an der Realität vorbei (und ich bin mir nicht ganz sicher warum).

            1) Haben wir keinen zugereisten Brasilianer in unserem Team. Jeder ist Deutscher.

            2) Leidet unsere Jugendarbeit nicht unter den internationalen Transfers bzw ist trotzdem noch eine der besten auf der Welt.

            Klar kann sich ein zu großer Ausländeranteil nachteilig auf den eigenen nachwuchs auswirken. Aber das ist bei uns schlicht nicht der Fall.

            Zum Schluss kommt es halt darauf an, ob man Werte wie Loyalität und Ehre bevorzugt oder besseren Fussball sehen will. Du stehst bei Ersterem, ich bei Letzterem.
            Denn am Ende sind sie ja nicht mir gegenüber loyal, sondern dem Verein – und davon hab ich am Ende auch nichts. Von gutem Fussball hab ich hingegen mehr Unterhaltung.

  13. Ich als Bochum Bin natürlich nicht so erfreut das das der Beginn deiner Fußballleidenschaft mit einem Sieg über meinen VFL begonnen hat , aber da ich da gerade mal 1 jahr alt war geht das wohl klar ^^. Mittlerweil bin ich auch Bremer Fan ( seit Diego´s zeiten) und bin immer froh wenn ich mal was von dir über Fußball lese weil da schwing immer diese Freude mit . Toller Artikel freu mich auf mehr

  14. Ich glaube man kann sich heutzutage nur zwischen den zwei Möglichkeiten entscheiden:

    1. Will man eine ausgeglichene Liga in der jeder realistische Chancen hat Meister zu werden?

    oder

    2. Will man das mindestens eine deutsche Mannschaft internationalen Erfolg hat?

    In England werden einige wenige Clubs von milliardenschweren Sponsoren gepusht (ok, wird u.a. Hoffenheim auch, aber in einer ganz anderen Form).
    In Spanien werden die Liga-Preisgelder völlig ungerecht verteilt, Real Madrid und Barcelona bekommen den Kuchen, die restlichen Mannschaften bekommen die Krümmel.
    Und wenn eine Mannschaft wie R. Madrid über Jahre völlig unwirtschaftlich gehandelt hat und einen Schuldenberg von ~500 Mio. € anhäuft, kommt mal eben der spanische König, seineszeichens Fan dieses Vereins, und wälzt die Schulden dieser Misswirtschaft auf die normale Bevölkerung ab.

    Ich finde ein fairer Wettbewerb ist in Europa nicht möglich.

  15. Schön geschrieben. Leider ist der Fußball Heute nichtmehr so ganz das was er früher war. Heute geht es nurnoch um Geld, zumindest in den meisten Fällen. Geld entscheidet alles. Der Sport ansich steht dabei im Hintergrund und ist nurnoch ein Mittel zum Zweck, nämlich Geld, Geld und achja Geld.

    Bayern kauft die Stars, gewinnt dadurch und bekommt dadurch mehr Geld, von dem ganzen Geld kauft man Stars, gewinnt und bekommt mehr Geld, davon kauft man mehr Stars usw…. natürlich nur mal auf die Bundesliga bezogen.

    Bayern kauft die Stars aus den anderen Bundesligavereinen in erster Linie, man siehe Lewandowski und Götze, mit denen in den Reihen wäre Dortmund imoment sicher nicht letzter.

    Warum kaufen die Bayern hauptsächlich in Deutschland ? Ich denke nicht in erster Linie um die direkten Gegner zu schwächen, sondern weil die Bundesliga um Vergleich noch auf dem Boden geblieben ist, was die Preise und Gehälter angeht. Zumindest wenn man sich mal den Rest Europas anguckt.

    In England und Spanien werden absurde Transfersummen von 90 Millionen und mehr gezahlt, noch absurdere Gehälter. Da verstehe ich es wenn die Bayern dann lieber einen „günstigen“ Spieler in Deutschland kaufen der noch normale Gehaltsvorstellungen hat, als einen assozial gestörten Suarez für ein abnormales Transfergeld und noch schlimmeren Gehaltsvorstellungen.

    Das führt leider dazu das die Bayern sich immer weiter nach vorne Absetzen und die übrigen ausländischen Topstars in England und Spanien umhergeschoben werden.

    Ich finde hier es Aufgabe der Ueafa endlich mal was zutun. Leider wird das nicht passieren, denn Ueafa und FIFA machen einen riesen Geschäft Jahr für Jahr und solange die Herren Blatter und co. sich ihre Taschen vollstopfen können wird sich rein garnix ändern.

    Financial Fairplay ? Das ich nicht lache, davon merkt man mal garnix. Oder wieso dürfen Vereine wie PSG, Chelsea und ManCity immernoch mitkicken ? Klar es gibt kleine Alibi Bestrafungen, aber wenn man ein Zeichen setzen wollte, müsste man solche Vereine mal aus der CL ausschließen.

    Aber eine CL ohne die hoch verschuldeten Barca und Real ? Ohne die Scheich und Öl Vereine Chelsea, ManCity ? Da würde die UEFA einiges an Sponsorengeldern verlieren, also macht man sowas lieber mal nicht.

    Und deshalb wird der Fußball immer weiter verkommen. Wer noch echten Fußball sehen will, der guckt sich die Regionalliga Abwärts an, da geht es noch um echten Fußball ohne große Finanzielle Interessen.

  16. Nun ich als Nichtfußballfan muss sagen, dass genannte Punkte mir aufzeigen, warum der Sport so populär geworden ist, denn
    Ich habe mich immer mit anderen Dingen beschäftigt.

    Nur durch meinen Freundeskreis bin ich immer mit Bundesliga oder WM konfrontriert worden und war immer verblüfft, warum das denn so spannend ist?

    Ich habe gar keine Ahnung von Mannschaften, habe aber in meiner Firma die Tippgemeinschaft gewonnen. Wie? Ganz einfach ich habe die Qouten gegoogled und die Spiele sind idr so ausgegangen.
    Wo ist da der spannende anreiz?

    Die guten Mannschaften scheffeln das Geld und werden besser und die schlechten Mannschaften haben mal so ihre Top-Spieler die dann von den guten abgekauft werden.

    Zusätzlich fehlt mir allgemein der Kampfgeist in dem Sport. Bei der WM lag alle Nase lang mal einer auf dem Boden und wollte einen Strafstoß rausholen und wieviele Falschelfmeter oder Falschkarten ich gesehen habe … Ich selbst habe eine Zeit lang Eishockey gespielt und mache auch gerne mal bei Football oder so mit. Da beißt man sich halt durch. Viele Spieler fallen lieber hin als nochmal aufzuraffen und dem ball nachzutreten.

    Zusätzlich muss ich sagen, ist das mit „das Team“ anfeuern auch etwas, dass mir keinen Spaß macht. Das ist in anderen Sportarten zwar nicht groß anders, aber wenn ich lese wieviele Fans sich wieder verprügelt haben wegen irgendeinem ergebnis verdrehe ich meine Augen.

    Wenn ich mal im Stadion stehe, dann wird jeder Spieler ausgebuht der den Ball spielt und den „eigenen“ Spieler zu fall bringt und jeder Schiri ausgepfiffen der ein eindeutiges Faul dem Gegner zuspricht. Es ist pateiisch ohne ende und sowas macht für mich das Spiel ebenfalls kaputt. Das man dem Gegner nicht annerkennt besser zu sein bringt einene selbst auch nicht weiter.

    Just my 2 Cents!

  17. in der bundesliga ist es doch genauso wie in der wirtschaft. erfolgreiche unternehmen verfügen über mehr kapital, und dieses kapital kann dann einfacher wieder genutzt werden, um noch erfolgreicher zu werden. ein dominoeffekt, der nur durch große fehlentscheidungen unterbrochen werden kann. (oder eben durch eine änderung des systems)

  18. Ich bin mittlerweile nicht mehr so Fussballbegeistert und als Schweizer hab ich auch keine Mannschaft der ich ewige Treue geschworen habe. (nur die Bayern mag ich nicht :P).
    Früher hat mein Vater jedoch immer die Bundesliga im Radio verfolgt und meine spannendsten Erinnerungen die bis heute geblieben sind waren der Abstiegskampf 98/99 und die Meisterschaft 99/00 die sich beide in den letzten Minuten entschieden haben.
    Es war zwar nur im Radio aber ich damals echt mitgefiebert. 🙂

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