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Die Bundesliga verschließt nicht länger die Augen vor der Torlinientechnologie. Am Donnerstagmittag stimmte bei einer Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Frankfurt die erforderliche Zweidrittelmehrheit der Erstligisten für die neue Technik. Damit steht der Einführung der Torlinientechnik zur Saison 2015/16 nichts mehr im Wege.

Diese Einführung der Torlinientechnik kann nur der Anfang sein. Es wird dringend Zeit, dass die „alten Herren“ bei der Fifa endlich einsehen, dass Fußball statistisch gesehen der Sport mit den meisten Fehlentscheidungen der Welt ist – und das bei den Summen, um die es geht. Ich plädiere seit Jahren für eine Art Oberschiedsrichter, der irgendwo mit einem Monitor sitzt, mit dem Schieri auf dem Platz via Funk-Headset verbunden ist und sich bei strittigen Entscheidungen die Zeitlupen anschauen kann – so wie es in den großen US-Sports mittlerweile zur Tagesordnung gehört.

Und das Argument, Emotionen (auch durch Fehlentscheidungen) würden zum Fußball dazugehören, zieht einfach nicht mehr. Ich kann gerne darauf verzichten, dass mein Verein durch eine krasse Fehlentscheidung ein Spiel verliert – ob sich das jetzt auf eine Saison ausgleicht oder nicht.

Quelle: Kicker.de

Danke an Sora für den Link!


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12 KOMMENTARE

  1. Sehr gut, sehr nötig und schon lange erwartet: Torlinientechnik!

    Ein kurzes „Piep“ im Headset des Schiris, eine kurze Anzeige auf der Uhr und so manche heiß diskutierte Szene wäre schon im Ansatz beseitigt worden. Eine überaus wichtige und schon lange überfällige Technik hält Einzug in den größten Sport der Welt.
    Mein Lieblingsbeispiel war immer der Altherrensport Tennis mit seinem 100 Jahre alten Regelwerk. Selbst die haben es hinbekommen, ein HawkEye einzuführen.

    Jetzt aber noch ein paar Kritikpunkte:
    – System ist Pflicht in der ersten Liga und im DFB-Pokal. Wer installiert dann das System temporär bei den Drittligisten und wer bezahlt das? Das war ja auch der entscheidene Grund, weshalb die erste Abstimmung über die Einführung der Technik gescheitert ist.
    – Videobeweis mit Kameraschiedsrichter ist ein zweischneidiges Schwert ..
    Auf der einen Seite tut es mir immer für die Spieler und vorallem für den Schiri leid, wenn eine offensichtliche Fehlentscheidung im laufenden Spiel auf der Videoleinwand im Stadion zu sehen ist – und der Schiri darf es nicht korrigieren. Stichwort: Tatsachenentscheidung. So ein Videobeweis hätte uns bei Kießling viele graue Haare erspart.

    Auf der anderen Seite ist so ein Videobeweis schwer in Regeln zu fassen und zu realisieren. Da gibt es kein „drin oder nicht drin“. Es stellen sich viele Fragen über das: „Wie oft darf man den Videobeweis pro Team benutzen“, „wer darf den Videobeweis anfordern“, „wann darf man den Videobeweis anfordern“, „wer entscheidet beim Videobeweis über Foul, oder nicht Foul“ etc. Aus diesem Grund glaube ich nicht, dass der Videobeweis im Fußball in den nächsten 10 Jahren Einzug hält.

  2. „Ich kann gerne darauf verzichten, dass mein Verein durch eine krasse Fehlentscheidung ein Spiel verliert – ob sich das jetzt auf eine Saison ausgleicht oder nicht.“

    Genau so sehe ich das auch. Ich hab mir noch nie gedacht: „Gut, dass in diesem Spiel jetzt eine gravierende Fehlentscheidung stattfand.“. Fehlentscheidungen sind einfach nur scheisse und mindern mein Vergnügen am Fussball.

    • Ganz deiner/eurer Meinung. Klar freu ich mich, wenn eine Fehlentscheidung für meine Mannschaft fiel (bzw. ich ertappe mich dann immer mal dabei, wie ich versuche das kleinzureden^^), aber in der Endabrechnung ist es einfach nur ärgerlich. Erinnere mich da noch gut an ein Spiel in der EL, wo Matip Rot+Elfmeter dafür bekommt das der Gegner über die eigenen Füße (und außerhalb des Strafraums) fällt…

    • Das ist ein Fakebild. Das ist ein Bild aus dem letzten Pokalendspiel, in dem der Schiedsrichter das Tor nicht gegeben hat, obwohl es eigentlich schon recht eindeutig gewesen ist (rein physikalisch von der Standposition des Spielers aus).

  3. gerade noch in der Zeitung gelesen, dass die Torlinientechnik vorallem der „geistige Einstand“ sein soll hin zum Videobeweis. Man will die Leute also quasi „Stück für Stück“ an die neue Technik gewöhnen.
    Dabei bezog man sich unter anderem auf ein holländisches Pilotprojekt, bei dem mehrere Schiedsrichter in einem Monitorwagen ausgewählte Spiele betrachtet haben. Dabei kam raus, dass im Schnitt 3-4 Entscheidungen pro Spiel anfallen, die ein solcher „Videorichter“ besser beurteilen kann und das es zwischen 5-20 Sekunden dauert, bis eine Entscheidung da ist. Soviel dann auch zum Thema „das würde das Spiel aber totaaaaaal verlangsamen!“. Einzig bei Abseitsentscheidungen sind die Jungs nicht so hilfreich, da man sich ja auch nichts davon kaufen kann, wenn der Assistent Abseits anzeigt und der Schiri abpfeift.

  4. Es gibt hier allerdings eine Korrektur: Die FIFA ist nicht für die Regeln und die Regelauslegung bzw. Regeländerung zuständig. Dies erledigt das IFAB (http://de.wikipedia.org/wiki/International_Football_Association_Board). Es gibt auch kurioserweise eine unterschiedliche Regelauslegung bei manchen Abseitssituationen zwischen FIFA und UEFA Wettbewerben. Näheres dazu gibt es im Podcast von Collinas Erben. Im Finale gegen Argentinien wurde Müller einmal zurückgepfiffen, gemäß UEFA Richtlinie wäre es korrekt gewesen.

    • Das sich FIFA und UEFA gerne mal streiten wenn es um bestimmtes geht, durfte ja bekannt sein.^^
      Das jedoch Regeln innerhalb eines Sports sich unterscheiden nur weil es anderer Verband ist, ist mir auch neu. Das find ich irgendwie dumm und nicht gut für die Leute auch wenn es seit Jahren anscheinend läuft.

      Sollte nicht der gleiche Sport überall die gleichen Regeln haben?
      Falls ich was falsch gelesen hab, korrigiere mich.^^

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