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Community-Mitglied Tankretter hat mir gestern dieses Video von Klaas Heufer-Umlauf und Jan Böhmermann verlinkt. Darin nehmen sie die ganzen Stammtischparolen von Bild und co aufs Korn. Die arbeiten da drüben ja auch nicht, das faule Pack. Isso!

Ich freue mich auf die Comments und viele weitere „Wirtschafts-Experten“…


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14 KOMMENTARE

  1. Unabhängig von der sachlichen Analyse der Griechenland-Euro-Banken-sonstwas-Rettung hält uns Böhmermann mal wieder den Spiegel vor, ähnlich wie seinerzeit beim Varoufakis-Stinkefinger:

    Die Medien, deren Zitate er ja verwendet, betreiben keine sachliche Information, sondern Propaganda. Und das betrifft keineswegs nur die Bildzeitung. Und genauso wie die (Anti-) Griechenland-Propaganda haben wir dieses Phänomen der Desinformation auch in vielen anderen Bereichen.

    Beispiel AfD: Lucke wurde doch anfangs zum neuen Hitler aufgeblasen. Quatsch war das schon damals. Jetzt ist er aus der AfD raus, weil die angeblich zu rechts sei, und jetzt bezeichnet man Lucke (korrekterweise) als konservativ-liberal. Lucke hat seine Ansichten jedoch zu keinem Zeitpunkt geändert, also war die Berichterstattung über ihn reine Hetze.

    Beispiel Zuwanderung: Warum wird nie berichtet, dass 2/3 der „Flüchtlinge“ (auch ein Kampfbegriff) junge alleinstehende Männer sind? Werden in Afrika so viel mehr Männer als Frauen geboren oder was? Oder flüchten die „traumatisierten Flüchtlinge“ vor dem Krieg und lassen massenhaft ihre Frauen und Kinder daheim zurück?

    Beispiel Geldsystem allgemein: Warum wird nie thematisiert, dass das Zinssystem Geldschöpfung aus dem Nichts erlaubt und wahnwitzigerweise 40% – Tendenz steigend – der gesamten Wertschöpfung daraus entsteht, dass „Geld arbeitet“, also Zinsen abwirft? Und dies ist eben keine Wertschöpfung, sondern bedeutet tatsächlich, dass jeder Arbeiter im Grunde 40% seiner Arbeitskraft alleine dafür aufbringt, denjenigen, die eh schon so viel Geld haben, dass sie von den Zinsen leben können, eben diese Zinsen zu finanzieren? Wie gesagt: Tendenz steigend. Kurz gesagt: Warum wird nach wie vor unserem Finanzsystem gehuldigt, anstelle mal zu hinterfragen, wie ewiges Wachstum angesichts der endlichen Ressourcen des Planeten funktionieren soll?

    Weitere Beispiele gerne auf Anfrage!

    Zusammengefasst zum Thema: Die Medien tun ihren Job nicht, und Böhmermann zeigt das am Beispiel Griechenland auf.

    • Du drehst es dir aber auch zurecht, wie du es brauchst.
      Beispiel AfD:
      Die AfD war/ist vielen zu rechts. Das hat mit dem Herrn Lucke erstmal nix zu tun. Er war halt dessen Vorsitzender, wodurch sich manche Kritik und Meinung nun mal auf ihn konzentriert, da man den Rest der da mitläuft nicht kennt.
      Nun ist die AfD sogar dem Herrn Lucke zu rechts, also ist er raus, genau wie viele andere. Also für mich haben sich da einige „Vorurteile“ bzw Meinungen eher bestätigt.

      „Die Medien tun ihren Job nicht“
      Ja die Medien wollen verkaufen. Zumindest mal die privaten Medien. Da sind wenige an einer ausgeglichenen differenzierten Meinung interessiert. Dafür gibts dann aber auch eher linke und rechte Meinungen in der Presse.

      Die Text-Zeile der Ärzte:
      „Die meisten Leute haben ihre Bildung aus der Bild
      Und die besteht nun mal, wer wüsste das nicht
      Aus Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht“

      stimmt ja leider zum Teil.
      Trotzdem hat dies alles nichts mit einer zentral gesteuerten Desinformationspolitik von dem auch immer zu tun, was in dem Zusammenhang gern unterstellt wird.

      • AfD: http://www.alternative-rlp.de/wp-content/uploads/2013/05/2013_Wahlprogramm.pdf

        Das ist das Wahlprogramm der BTW 2013. Guck es Dir an. Das einzige darin, was „Ausländer“-Berührung hat, ist ein klares Bekenntnis zum Asylrecht.

        Wir sind uns aber sicher einig, dass schon zu diesem Zeitpunkt, im Vorfeld der BTW, Lucke als Rechtspopulist denunziert wurde. Woran, bitteschön, wurde das festgemacht? Es gab schon damals keinerlei objektive Argumente. Aber in Deutschland kann man eben mit dem Etikett „rechts“ politische Gegner prima denunzieren und sich jeglicher inhaltlichen Auseinandersetzung entziehen.

        Und nun ist Lucke aus der AfD ausgetreten, weil sie weiter nach rechts gerückt sein soll. Ich stimme zu, die derzeitigen Probleme mit dem Asylrecht sind jetzt stärker gewichtet als 2013. Lucke macht das nicht mit, sondern er bleibt bei seiner liberal-konservativen Meinung. Ob man die AfD (heute) nun als national-konservativ oder rechtspopulistisch bezeichnet, sei einmal dahingestellt; mir ging es um die Person Lucke.

        Was die Medien allgemein angeht: Es gibt im Mainstream keine rechten Meinungen. Praktisch das gesamte mediale Spektrum ist deutlich nach links verschoben. Die einzige Ausnahme ist (vielleicht) die BILD, aber die ist m. E. rein populistisch, egal ob man gerade mit der rechten oder linken Hand draufknüppeln kann. Und ein seriöser Repräsentant des Mainstreams ist die BILD nun ja wohl sowieso nicht!

        Und schließlich tendiere ich auch dazu, dass die Mainstream-Medien mehr oder weniger zentral gesteuert werden. Nicht von der Politik, aber vom Großkapital. Volker Pispers hat mal gut dargestellt, wie sich die Medien größtenteils in der Hand weniger reicher Familien befinden. Familien, die auf die öffentliche Meinung mindestens ebenso Einfluss nehmen wie auf die deutsche und europäische Politik. Und ich sage es mal so: diese reichen Familien sind nicht unbedingt das, was ich als bedingungslos altruistisch bezeichnen würde …

    • „Lucke hat seine Ansichten jedoch zu keinem Zeitpunkt geändert, also war die Berichterstattung über ihn reine Hetze.“

      Das sehe ich anders. Er hat bewusst die rechten Wähler angesprochen um sich an die macht zu bringen. Das reicht für mich schon aus um ihn als Rechtspopulisten zu bezeichnen. Jetzt wurde er halt von den Geistern, die er rief verdrängt. Das zeigt mir nur eins: Er ist ein schlechter Politiker.

      • Auch für Dich: Mir geht es um den Lucke bei der BTW 2013. Ja, vielleicht hat er in den letzten 2 Jahren aus seiner Sicht zu viel „rechts“ toleriert mit dem Ergebnis, dass sich die AfD ein Stück verselbständigt hat. Aber Luckes Thema war nie Ausländer/Asyl, sondern immer die Währungs- und Wirtschaftspolitik. Wirklich Rechtsextreme/Rechtspopulisten hat er nie angesprochen.

        Richtig ist, dass Lucke ein schlechter Politiker ist. Er ist ein sehr fähiger Wirtschaftsprofessor, ein Fachmann.

        Böswillig könnte man sagen, dass sich Parteikarrieren ja gerade dadurch auszeichnen, dass man außerhalb von Parteipolitik kaum Kompetenzen haben kann/muss! Wie auch? Typischerweise war der Spitzenpolitiker spätestens im Alter von 20 Jahren strammer Parteisoldat, und eigene Meinungen sind in der Regel schädlich, wenn man von seinen Vorsitzenden gefördert werden will.

  2. Ist halt genauso platt, wie die Propaganda, die BILD und co. machen. Es geht hier doch nicht um „die Griechen“ oder „die Deutschen“. Griechenland als Staat hat seit seiner Staatsgründung ca. alles falsch gemacht. Es hat die Industrialisierung weitgehend verschlafen (ja, die aus dem letzten Jahrhundert. Griechenland besitzt quasi keine Industrie), hat über Generation ein korruptes System der Vetternwirtschaft betrieben und auch an anderen Stellen staatlich versagt. Dass die Menschen die Fehler jetzt ausbaden müssen ist tragisch, aber es ist nicht Deutschlands Schuld. Griechenland ohne Reformen weiter GEld zu geben gleicht dem Versuch den Entzug eines Alkoholikers mit ein bisschen Korn zu mildern.

  3. Man könnte wahrscheinlich endlos lange Abhandlungen schreiben, und das haben ja wahrlich genügend Autoren schon getan. Ich behaupte auch nicht, die ganze Wirtschaft bis ins letzte Detail zu verstehen, aber das ist wohl auch gar nicht nötig.

    Unstreitig ist wohl, dass Griechenland schon immer (d.h. zumindest in den letzten Jahrzehnten der EWG/EG/EU) eine weichere Währung hatte als Deutschland. (Ich beschränke mich auf diese zwei Staaten, viele andere Südstaaten liegen „dazwischen“). Die Drachme hat gegen die DM vielfach abgewertet. Und zwar in Geschwindigkeiten, die wir seinerzeit in einem zweiwöchigen Urlaub sogar feststellen konnten: Die Drachme war am Ende des Urlaubs schwächer als am Anfang.

    Dieser Unterschied entspricht vereinfacht der jeweiligen Wirtschaftskraft. Eine starke Wirtschaft benötigt eine starke Währung, eine schwache Wirtschaft eine schwache Währung.

    Haben zwei unterschiedliche Wirtschaftssysteme dieselbe Währung, funktioniert das langfristig mit äußerster Disziplin, was die relevanten Wirtschaftsparameter (z.B. Defizit) angeht, oder mit regelmäßigen Transfers von stark zu schwach (z.B. Länderfinanzausgleich in Deutschland).

    In der Eurozone haben wir weder das eine noch das andere. Und das schon vor der „Rettung“, die die griechische Wirtschaft endgültig kaputtgespart hat. Ergebnis: es funktioniert nicht.

    Entweder wir machen also einen europäischen Länderfinanzausgleich, das bedeutet, dass wir beim 3., 4., 5. und allen weiteren „Hilfspaketen“ endlich auf die Fiktion verzichten, dass es Kredite seien (es sind Geschenke), oder die Euro-Party ist früher oder später vorbei.

    Mich interessiert eigentlich nicht wirklich, wer „schuld“ ist. Es hilft nämlich nichts, die Schuld zu verteilen, wenn man eigentlich die Probleme lösen sollte. Der Euro war ein historischer Fehler, und ein noch größerer Fehler war die Aufnahme schwacher Länder wie Griechenland. Die EWG/EG hat ganz gut funktioniert.

    Ich denke, dass wir in Brüssel und Berlin von größenwahnsinnigen Phantasten regiert werden, die über den Umweg Währung/Wirtschaft von einem europäischen Großreich träumen, also von einem Aufgehen der europäischen Länder in einem Staat Europa. Gegen den Willen der Bevölkerungen wohlgemerkt. Die nationalen Identitäten in ganz Europa sind viel zu stark ausgeprägt; kaum ein Portugiese würde einen Norweger jemals als Landsmann betrachten.

    Das politische Experiment, eine EUSA oder EUdSSR zu gründen, wird, so fürchte ich, eher im Bürgerkrieg als im Erfolg enden. Europaweit erstarken antieuropäisch oder anti-Euro eingestellte Parteien. Die politische Richtung ist teils links, teils rechts. Wenn die politischen Landschaften zersplittern und große Volksparteien immer kleiner werden, werden sich auch die jeweiligen Länder destabilisieren. In Italien und Spanien gibt es heute schon Volksaufstände, auch wenn die Medien kaum davon berichten. Früher oder später passiert das in ganz Europa, wenn unsere Euromantiker nicht endlich aufwachen.

    • Ich würds nicht die Utopie eines Phatasten nennen, aber nen „Homogenisiertes Corporate Europe“ ist definitiv was das ich der Politik und deren Sponsoren zuschreiben würde.

      Schöne neue Glas und Beton Welt mit vielen Bunten Lichtern wo Menschen aller Farben glücklich (und hirnlos) alles konsumieren was ihnen vorgesetzt wird. Die Leute die dafür kein Geld haben oder nicht mitmachen wollen können alle im abgesifften Teil der Utopie verrecken, hauptsache möglichst weit weg von der Masse der Glücklichen.

  4. Gutes Video, man merkt aber auch das beide ÖR Verträge haben. Die ÖR hackten und hacken genauso auf den Griechen rum.

    • Totaler Unsinn. Das Varoufakisvideo von Böhmermann ging voll auf Kosten des ZDF (Günther Jauch), also Böhmermanns eigenem Sender. Und Klaas ist soweit ich informiert bin bei keinem öffentlich-rechtlichen (Fernseh-)Sender mehr, sondern ausschließlich bei Pro Sieben unter Vertrag.

  5. Genau… Die Griechen haben ein komplett intaktes Renten- und Steuersystem und sind ohne selbstverschulden in die Lage gekommen…
    Mal ehrlich: Die Griechen sind zwar nicht mehr oder weniger faul als andere, aber trotzdem lief/läuft vieles in dem Land falsch. Wenn sie das nicht ändern, werden sie immer wieder in diese Lage kommen.

    Wer sein Geld verschenken will, kann sich übrigens jederzeit an mich wenden, ich nehms gerne.

    • Das Rentensystem der Griechen ist nicht so verschieden von unserem, im Schnitt gehen die Griechen gerade mal ein Jahr früher in Rente als die Deutschen, so unerträglich wie manche sagen finde ich das jetzt nicht. Das Steuersystem ist wieder ne andere Geschichte, aber das eigentliche Problem ist nicht, dass das System von vorne herein nichts taugt, sondern dass es schlecht umgesetzt wird.
      Nebenbei bemerkt: Wir verschenken kein Geld an die Griechen, sondern geben ihnen Kredite von denen übrigens ein großer Teil gleich wieder verwendet wird um Schulden bei deutschen Banken zu zahlen oder Rüstungsprodukte – auch aus Deutschland – zu kaufen.
      Das war übrigens auch Bedingung dafür, dass die Griechen überhaupt Geld bekommen haben. Hätten die das Geld nutzen können um ihre Konjunktur wieder anzukurbeln, sähe die Sache heute vermutlich schon ganz anders aus.
      Wer kam eigentlich auf diese Idee zu sparen um aus der Rezession zu kommen, das KANN doch gar nicht funktionieren? Ich sag ja zu einem Verhungernden auch nicht: „Probier’s doch mal mit weniger Essen.“

      • Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt sind die Rentenausgaben von Griechenland deutlich höher als die von Deutschland.
        Das Problem mit den Steuern war, dass zu viele zu wenig/garkeine Steuern gezahlt haben. Da geht halt auch sehr viel Geld für den Staat verloren.

        Wenn man jemanden Geld gibt und weis, dass derjenige es nicht zurückzahlen kann, dann schenkt man es ihm im Prinzip^^

        Um auf deinen Vergleich einzugehen: Ich sag dem Verhungernden aber, er soll aufhören, dass Essen irgenteiner Gottheit zu opfern…

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