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Wenn Außenseiter für je 25 Cent ihren größten Triumph feiern. Jaja, ich bin ein „Deutschlandverräter“ und poste hier nur „linke Propaganda“…

post2 (4)


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54 KOMMENTARE

  1. Ich bin der Meinung wenn man dem Volk stets die Wahrheit gesagt hätte und nicht versucht hätte alles schön zu reden, wäre die Meinung der Masse anders. So weiß doch keiner mehr was wirklich war ist und dwas nicht. Wie das Sprichwort besagt: “ Wer einmal Lügt dem glaubt man nicht“ und genau dieses ist nun zu oft in unserer Politik und zensierten Medien gelaufen.

  2. Wenn man sich aktuell die Kommentarfunktionen der großen Medien anschaut, dann kann einem Angst und Bange werden. Die vorherrschende Meinung (wenn diese nicht gerade von Verschwörungstheorien durchsetzt ist) ist hauptsächlich: ANTI – gegen alles etablierte und alteingesessene. Leider ist diese „Revolution“ die gerne heraufbeschworen wird nicht, wie in den 60er und 70ern, hauptsächlich aus dem intellektuellen Sektor geführt und argumentativ nachvollziehbar, sonder basiert zum größten Teil auf Hass und konträren Standpunkten zu den etablierten Medien und der Politik. Anstatt ordentliche Lösungen vorzuschlagen wird immer wieder auf Halbwahrheiten rumgeritten, Politiker wie zum Beispiel Angela Merkel oder andere verunglimpft und gegen Medien gehetzt. Dass es im aktuellen politischen Tagesgeschehen sicher viel zu diskutieren gibt und auch die etablierten Medien Kritik vertragen können, so ändert es nichts an der Tatsache, dass die von den „besorgten Bürgern“ und „Wutbürgern“ so hochgelobten „Alternativen“ spätestens bei eigenständiger Regierungsverantwortung mit hoher Wahrscheinlichkeit schnellstens auf der Schnauze landen würden. Auch wenn es vielen nicht passt, so vertreten die etablierten Parteien eine Realpolitik, welche das Land zusammenhält. Aktuell würde Deutschland weder mit einer linken Sozialromantik (bedingungsloses Grundeinkommen, höhere Steuer für Wohlhabende, Besteuerung von Vermögen bis zu 80%) noch mit einer AFD geführten populistischen Politik (Ausländer raus, Euro raus, Brüssel raus, Konzerne raus, alles was nicht nach meiner Pfeife tanzt raus) besser dastehen als mit den aktuellen Politikern. Änderungen wird man nicht herbeiführen wenn man hetzt sonder in dem man selbst aktiv wird (wobei Aktivität nicht bedeutet phrasendreschend durch deutsche Metropolen zu ziehen und Angst zu haben vor Leuten die man nie persönlich getroffen hat).
    Das Dilemma vor dem wir aktuell stehen ist, dass extreme Parteien bei Ereignissen wir Paris oder den aktuellen Sylvestervorfällen (wobei hier noch nicht mal klar ist was genau passiert ist, wer dafür verantwortlich ist und wie viele Anzeigen gerechtfertigt sind und wie viele von den späten Anzeigen aufgegeben worden sind „um den Ausländern mal so richtig einen reinzuwürgen“ – O-Ton einer Bekannten aus Köln, welche auch zur Polizei wollte obwohl sie an Sylvester noch nicht mal zu Hause war) ziemlich viel Zuspruch bekommen. Gepaart mit der Politikverdrossenheit vieler Mitbürgern plus eines hohen Organisationsgrade der PEGIDA, DÜGIDA, KÖGIDA und wie sie nicht alle heissen erwarte ich ein erschreckendes Ergebnis für die kommenden Wahlen. Ich denke zwar nicht, dass die etablierten Parteien nicht die Regierung stellen werden, jedoch werden einige Sitze in den Parlamenten an die „ich-bin-ja-kein-Nazi-aber-Lügenpresse“ Fraktion gehen werden.
    Mein Vorschlag: Wir brauchen die Revolution der Vernunft – gegen populistischen Mist, für mehr Bildung, für Internetzugang äquivalent zum IQ (Entschuldigung, der war mies). Man muss den Menschen wieder klar machen, dass die Teuerung in den letzten Jahren nicht dem Euro zuzuschreiben ist sondern einem Effekt (Inflation) der so seit Jahrzehnten existiert; dass ein Flüchtling nicht automatisch ein Krimineller ist und nur weil jemand aus einem anderen Kulturkreis kommt es nicht automatisch bedeutet, dass er findet, dass Vergewaltigungen total geil sind und das nicht jeder, der mir sagt, dass meine Meinung im Grunde genommen doch ziemlich daneben ist und bei näherer Betrachtung statistisch und wissenschaftlich nicht belegbar ist, ein Lügner oder von anderen Entitäten gesteuert ist. Die Leute müssen mal wieder rausgehen und miteinander reden anstatt sich in die deutsche Flagge gehüllt vor den Rechner zu setzen und komische Youtube Videos zu schauen.

    So genug geärgert, auf zum Sofa und ein gutes Buch lesen 😉

    P.S.: Auch wenn es so scheint: Ich habe kein Parteibuch von jeglicher Partei und ich bin auch nicht persönlich Schuld, dass aktuell so viele Menschen versuchen in Deutschland unterzukommen. Ich bin auch nicht verantwortlich, dass irgendwelche Arschlöcher (Religion, Staatsangehörigkeit und Hautfarbe egal) sich and Frauen (Religion, Hautfarbe und Staatsangehörigkeit egal) vergreifen. Ich verurteile jede Tat, welche sich gegen die persönliche Freiheit eines einzelnen richtet und ich versuchen jede Tat zu verhindern, so fern ich es denn kann. Auch wenn der Geschädigte AFD Anhänger ist und von linken/Ausländern/Flüchtlingen/Angelaverehrern/AppleFanBoys/Killerspielspielern vermöbelt wird weil er „Lügenpresse“ brüllt. Andererseits muss eben jene Person auch damit rechnen, dass ich gegen sie vorgehen wenn sie andere in ihrer persönlichen Freiheit bedrängen oder einschränken möchte (bzw. seine Parolen in die Tat umsetzt)

    • Würde ich so unterschreiben. Du hast das Problem sehr gut zusammengefasst. Ich wüsste wirklich gerne mal, wie viele Leute die AfD toll finden, weil die „alternativ“ im Namen haben und deswegen bestimmt viel anders (und damit besser) sind als die „Blockparteien“ (das kinki nicht dazu gehört glaub ich btw auf’s Wort).

      Welchen Witz mir btw auch noch keiner erklären konnte:
      Sind Pegida und co. jetzt eigentlich die „Gegenöffentlichkeit“ die sich noch trauen „die Wahrheit“ zu sagen oder sind sie das deutsche Volk? Denn man kann nicht Randbewegung und Volkswille gleichzeitig sein.

      • Nunja, folgend des PEGIDA Selbstverständnisses ist man „die große Mehrheit des deutschen Volkes“. Gerne reden Anhänger aber auch davon in der Opposition zu sein. Rein logisch kann der Volkswille auch gleich Teil einer Gegenöffentlichkeit oder Opposition sein (zum Beispiel in Auflehnung gegen eine Diktatur oder gegen eine befohlene Öffentlichkeit die wieder dem Grundgesetz ist). Hier ist es teilweise interessant, dass als Legitimation dieser Gegenöffentlichkeit, auch mit radikalen und aggressiven Mitteln oft der Artikel 20 Absatz 4 unseres Grundgesetzes herangezogen wird (welcher ein Widerstandsrecht gegen Staat und staatliche Gewalt legitimiert, sofern der Staat gegen Artikel 1 -3 des GG verstößt bzw diese abschaffen möchte), welches aber von einigen Sympathisanten der Bewegung abgelehnt wird, da Deutschland ja kein legitimer Staat sei. – Und nun stehen wir wieder mitten in der esoterischen und verschwörungstheoretischen Ecke.

        PEGIDA ist mittlerweile ein Sammelbecken von all den Leuten geworden, denen im realen Leben kaum einer mehr zuhören möchte. Es regiert nicht nur die Angst vor dem Fremden sondern auch die wahnwitzigen Vorstellungen vieler Verschwörungstheorien (USA und Israel für NWO, Deutschland ist kein Staat, Wir sind alle nur Personal der Deutschland GmbH). Leider wird dadurch die Massenverblödung noch weiter getrieben, da dort irgendwann nur noch an bestimmte Youtube Videos oder RT deutsch geglaubt wird. Ein Teufelskreis – da freut man sich ja schon richtig auf das was die Leute sich wünschen: Ein unabhängiges Deutschland, ohne Euro mit wenigen Ausländern (naja, die „guten“ dürfen drin bleiben), mit den Grenzen des deutschen Reiches, welches an der gütigen Titte des russischen Bären Putin nuckelt (einfach mal ein paar der Wünsche der PEGIDA/AFD/Alternativen Anhänger zusammengewürfelt).

        Aaaber sich schweife ab und werde selbst polemisch. Ich sollte vielleicht meinen Neujahrsvorsatz auf: Mehr gegen Kleingeister im Internet trollen ändern.

        So long – Der Berg

      • „Sind Pegida und co. jetzt eigentlich die “Gegenöffentlichkeit” die sich noch trauen “die Wahrheit” zu sagen oder sind sie das deutsche Volk? Denn man kann nicht Randbewegung und Volkswille gleichzeitig sein.“

        Nicht gleichzeitig, aber abwechselnd 😀

  3. Ich wette das sind die AFD-Landtagsabgeordneten die ihre Diäten dafür nutzen den ganzen Tag die Nummer für die AFD zu wählen 😀

    • Schätze eher, die haben dazu beigetragen, dass die Reform der Parteienfinanzierung im Dezember die AfD nicht ruiniert hat. Habt ihr dieses dreckige Spiel der GroKo zumindest am Rande mitbekommen?

      • Sicher, dass du nicht das dreckige Spiel der AfD meinst, Gesetzeslücken auszunutzen, um Steuergelder zu kassieren? Wenn diese Aktion mit dem Goldhandel von der CDU, der SPD, den Grünen oder der Linkspartei gekommen wär, dann wärst du doch der erste, der „Volksverräter!“ geschrien hätte. Lächerliche Doppelmoral.

        • Ich möchte das zwar nicht allzusehr vertiefen an dieser Stelle, aber du zäumst das Pferd vom Schwanz auf.

          Die Gesetzeslage war so: Jede Partei kriegt ein paar Cent für jede Stimme. Die AfD hat anhand ihrer Stimmenzahl Anspruch auf (willkürliche Zahl) 3 Millionen Euro Wahlkampfkostenerstattung.

          Nun gibt es aber eine Kappungsgrenze, und das ist der Umsatz, den jede Partei außerhalb der Wahlkampfkostenerstattung erwirtschaftet. Wenn also die AfD durch Verkauf von Fanartikeln o.ä. nur 100.000 Euro umsetzt, kriegt sie auch nur 100.000 Euro Erstattung, selbst wenn sie die absolute Mehrheit an Stimmen hätte!

          Für die alten Parteien ist diese Kappungsgrenze kein Problem: Sie haben Firmennetzwerke, man denke an die diversen Medienbeteiligungen, und Stiftungen. Die AfD hat als junge Partei noch kein solches Netzwerk.

          Also hat die AfD durch den Goldhandel – völlig zulässig – Umsatz generiert, nicht etwa um den Bürger um Steuergeld zu erleichtern, sondern um am feststehenden Topf angemessen zu partizipieren. Denn alles, was unter die Kappung gefallen wäre, wäre nicht etwa zum Bürger zurückgeflossen, sondern zusätzlich unter den anderen Parteien aufgeteilt worden.

          Nun kann man natürlich fragen, warum die Kappung am Umsatz hängt, nicht am Gewinn. Fakt ist aber: so war die Gesetzeslage. Das war auch keine Lücke, sondern die Gesetzeslage war jahrzehntelang so.

          Durch die Reform, die im Dezember, kurz vor Jahresende, beschlossen wurde, wären der AfD – leg mich nicht auf Zahlen fest – bis zur BTW 17 irgendwas um die 4 Millionen Euro Gelder entgangen (sprich: an die Konkurrenz gegangen, die eh schon zweistellige Millionenbeträge erhält), die im Wahlkampf gefehlt hätten.

          – Keine andere ernstzunehmende Partei war von der Änderung betroffen
          – Die Änderung wird kurz vor Jahresende durchgedrückt, sodass die Partei kaum noch darauf reagieren kann
          – Geändert wird eine jahrzehntealte Rechtslage just in dem Moment, in dem die AfD den etablierten Parteien „gefährlich“ wird.

          Das hat nichts mit Doppelmoral zu tun, das war nur ein weiterer Versuch, Konkurrenz auszuschalten.

  4. „Außenseiter“ sind wohl momentan alle Parteien bei schlappen 50% Wahlbeteiligung.
    Jede Partei schlägt seine Gewinne aus Krisen, sei es die CDU bei Fukushima, Grüne bei S21 oder AfD in der Flüchtlingskrise.

    Nur, egal wie man es wertet: sie haben alle auf ihre Art recht!

    Man holt immer gewisse Bürger aus gewissen Zonen ab. Kümmert man sich nicht drum, wandern die Wähler ab.

    Natürlich wählt ein gepamperter Beamter aus ruhigem Vorort mit Einfamilienhaus anders als ein knapp über der Armutsgrenze lebender Zeitarbeiter, dem gerade die Konkurrenz vor die Nase gesetzt wird.

    • Hm, was genau hat die CDU denn aus Fukushima gewonnen, den Totalschaden ihrer Energiepolitik oder Herrn Kretschmann in BaWü?

  5. Langsam machen mir diese demokratischen Umfragen Angst. Erst wählen wir uns in der letzten Bundestagswahl fast eine alleinherrschende Partei mit einer vom Volk geliebten Führerin (ist in Deutschland ja immer gut gegangen …) und jetzt wird es massiv viele Trotzstimmen an die AfD geben. Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt stehen bereits Anfang März an. Irgendwie kann Deutschland nur „extrem“ abstimmen.
    Und auch wenns nicht ganz dazu passt. Aber wenn man sich gerade die USA anschaut, da sieht man ja welcher Kandidat aufeinmal ganz oben steht, weil er mit der RassismusKeule um sich schwingt. Politisch gebildeter scheinen wir in unserem Land wohl leider auch nicht zusein.

  6. im Nett-Werk Köln z.B stapelt sich die Sache gerade ganz schön hoch, von den Vorkomnissen an Silvester… Eine „Freundin“ von mir hat heute sogar einen Link der NPD geliked… Das geht mittlerweile echt zu weit…

    • Was hat die NPD denn geschrieben?

      Ich möchte wirklich mal ernsthaft fragen:
      Ein Linker sagt: „der Himmel ist blau“
      Ein Sozi sagt: „der Himmel ist blau“
      Ein Nazi sagt: „der Himmel ist blau“

      Würdest du dem Nazi widersprechen, nur weil er ein Nazi ist? Die Vielzahl an politischen Themen ist doch so groß, dass man es gar nicht vermeiden kann, in einzelnen Punkten „zufällig“ mit einer Nazi-Partei gleicher Meinung zu sein, und wenn es nur um die Aussage geht „wir brauchen keinen Veggie-Day“!

      Wenn Nazis scheiße labern, und das kommt oft genug vor, dann will ich da auch nicht reingreifen. Aber woher kommt diese Generalverweigerung gegenüber jedweder Meinungsäußerung, die ja auch zufällig richtig sein könnte?

        • wenn also jetzt ein nazi das problem der hungernden menschen auf der welt lösen könnte würdest du es natürlich nicht wollen. er is ja ein nazi. selten sowas dummes gelesen

          • Wenn er das tun würde, wär er kein Nazi. Dummes Beispiel. Egal, was ein Nazi verspricht, gutes zu ändern, der Rattenschwanz an Perversionen, die er mit durchboxen würde, wenn er die Macht dazu bekäme, würde es bedeutungslos machen.

          • @ Azarael: Dann erklär mir mal folgendes:

            In einem Landtag bringt die NPD-Fraktion einen Antrag mit Inhalt X ein. Der Antrag wird von allen „demokratischen“ Parteien abgelehnt.

            Daraufhin bringt eine andere Partei den inhaltsgleichen Antrag X ein. Der Antrag wird angenommen.

            Ich habe über solche Vorgänge schon mehrfach gelesen. Die „demokratischen“ Parteien interessieren sich offensichtlich nicht für Sinn/Unsinn eines Antrages, sondern entscheidend ist, welche Partei den Antrag stellt.

            Ist das demokratisches Verhalten?

  7. aber es ist wirklich so das solche ereignisse die panik verbreiten oder gezielte „unechte“ skandale wahlen deutlich beinflussen können

    In ba-wü haben z.b die grünen nur durch fukushima und die „panikmache“ gegen S21 „es würde zu viel kosten etc“ gewonnen.

    Es ist ja nicht so das s21 schon mehr als 10 jahre vor baubeginn veröffentlicht wurde. Aber nein wenn die bagger anrollen kommt erstmal „WAS MACHT IHR DA TUT DAS WEG WIE IHR WOLLT WAS UMBAUEN ? DIE ARMEN BÄUME UND TIERE“ Dazu ist es natürlich nicht so das stuttgart eh schon eine brutal hässlige stadt ist und im smog erstickt.

    Die deutschen neigen eh zur panikmache. Egal was passiert die welt geht sofort unter und es muss etwas unternommen werden. Nach 2 wochen verschwindet es wieder aus den medien und keine sau interessiert es mehr.

    Furchtbart was die deutschen für ein psychisch instabiles volk sind.

  8. Im Hinblick auf die anstehenden Landtagswahlen in drei Bundesländern wird die AfD dieses Jahr noch ein paar Gründe mehr haben, um mal so richtig zu feiern.

    • Dein Wort in Gottes Ohr. Ich komme ja aus Baden-Württemberg, darf also auch demnächst wieder ein Kreuzchen machen, aber ich fasse es nicht, warum die grüne Verbotspartei in den Umfragen immer noch bei über 25% steht. Damals Fukushima und dazu noch ein Spitzenkandidat Kretschmann, der bürgerlicher kaum sein könnte … das erklärt schon einiges.

      Aber momentan gibt es doch keine grünen Themen, und alleine der Amtsbonus dürfte auch keine 10-15% ausmachen, was in anderen Bundesländern ja das grüne Stammklientel wäre.

      Ich kanns mir eigentlich momentan nur so vorstellen, dass es uns in Baden-Württemberg immer noch viel zu gut geht und dass wir viele Studentenstädte haben. Denn das grüne Klientel besteht ja aus schmerzfreien Weltverbesserern: Studenten und Leute, die keine anderen Sorgen haben, sodass sie Zeit für Veggie-Days, Gender-Forschung und ähnlichen Mumpitz haben.

      Bin echt gespannt, was bei uns rauskommt. Ich habe mir auch vorgenommen, den Stimmauszählern diesmal auf die Finger zu schauen. Nach Bremen weiß man ja nie …

      • Warum genau gewichtest du die politische Meinung von Studenten niedriger als die von ungebildeten ostdeutschen Rentnern?

        In Städten mit hoher Bildung hat sich Pegida nicht durchgesetzt. Zufall, oder ist Fremdenfeindlichkeit vielleicht doch mit Bildung korreliert?

        • Ich persönlich kann den Grünen nichts (mehr) abgewinnen. Ich versuche nur eine Erklärung zu finden, warum sie in Ba-Wü derart über ihr Stammklientel in Restdeutschland hinausschießen.

          Und was die hohe Bildung angeht: Ich denke schon, dass es momentan im wesentlichen zwei Sorten von AfD-Wählern gibt. Die eine Sorte ist die, der es eigentlich persönlich recht gut geht, die aber versucht, die großen Zusammenhänge zu durchschauen und auch Sorgen um die Zukunft hat. Vielleicht ist es auch kein Zufall, dass besonders Familien mit Kindern zur AfD tendieren; immerhin gibts da noch eine Generation, der man ein taugliches Gemeinwesen hinterlassen will.

          Die zweite Sorte AfD-Wähler ist – vereinfacht gesagt – der Ex-SPD-Wähler. Tendentiell er in der Arbeiterschaft und im niedrigeren gesellschaftlichen und sozialen Bereich. Leute, die – um das aktuelle Thema aufzugreifen – tatsächlich mittelfristig mit den Flüchtlingen um einfachere Jobs konkurrieren werden. Oder sogar Leute, die inzwischen nichts mehr oder weniger bei den Tafeln bekommen, weil sie auch dort entsprechende Konkurrenz haben.

          Was nun Pegida angeht, die ja recht nahe bei der AfD zu sein scheinen, bin ich mir ehrlich gesagt unschlüssig. Vor einem Jahr hätte ich sie noch durchweg als „AfD auf der Straße“ bezeichnet, inzwischen sehe ich durchaus die Tendenzen, dass bei Pegida die Chance besteht, dass sie nach rechts abkippen. Leute wie Bachmann sind mir auch nicht gerade sympathisch. Aber beim Klientel dürfte es durchaus große Überschneidungen mit der AfD geben, im wesentlichen aus denselben Motiven heraus.

          Und auf die unterstellte Fremdenfeindlichkeit gehe ich gar nicht mehr ein; das Thema wird einfach langweilig. Warum reden wir nicht mal über die Deutschenfeindlichkeit („Nie wieder Deutschland“, „Deutschland verrecke“, „Jeden Tag verschwindet Deutschland ein Stück, und das ist gut so“) des anderen politischen Spektrums?

          Was muss schiefgelaufen sein, damit man sein eigenes Land derart verachten kann?

          • Kleine Frage: Was ist denn für dich Deutschland, oder ein Deutscher? Und wer oder was bedroht diese beiden Begriffe für deine Meinung?

            Das ist jetzt kein Kommentar der dich angreifen soll. Ich stimme nur mit den in deinen Kommentaren dargelegten Aussagen größtenteils nicht überein und möchte verstehen welche Ängste dich zu deiner von der Mitte fernen politischen Einstellung bringen.

  9. Immer wieder lustig, das die AfD Anhänger dort voten, wo die „Lügenpresse“ und „Zionisten“ hinterstecken. (aka. Springer-Verlag)

    *sing* Ich mache mir die Welt,widde widde ,sie mir gefällt…. da da da..

    • Ich sag mal, obwohl es den meisten wohl klar sein dürfte.
      Diese Umfrage ist würde mein Prof aus der Erhebungsverfahrenvorlesung für wissenschaftlich nicht haltbar erklären. Falls euch interessiert war kann ich das gerne auf nachfrage erläutern.
      Die Erkenntnis dieser Befragung jedenfalls tendiert gegen null.

    • Was willste hören? Dass solche Pay2Vote-Umfragen nicht repräsentativ sind? Ist wohl kaum eine Diskussion wert. Das haben ja auch die TV-Total-Bundestagswahlsendungen immer gezeigt.

      Ich lese daraus, dass AfD-Wähler im weitesten Sinne eine gesteigerte Affinität zu alternativen Medien aufweisen. Im weitesten Sinne deshalb, da ja nun auch der Teletext des Fernsehens und das Telefon nicht gerade neue Medien sind. Der Witz ist aber: Macht T-Online auf der Homepage eine Sonntagsfrage, sehen die Ergebnisse ähnlich aus.

      In sich ist diese These aber wiederum konsequent: Während die Wähler der etablierten Parteien ja durch die traditionellen Medien wie Fernsehen und Tageszeitung ausreichend informiert werden, findet sich die Gegenöffentlichkeit – und ich meine das absolut wertfrei – im wesentlichen nur im Internet. Folglich wird also derjenige, der diese Gegenöffentlichkeit studiert, eher zur AfD tendieren. Oder andersrum vielleicht besser: Die Berieselung durch Traditionsmedien führt jedenfalls nicht dazu, dass man AfD wählen würde. Dass die AfD dort verteufelt wird – egal ob berechtigt oder nicht -, wirst du wohl kaum leugnen können.

      Ich glaube andererseits nicht, dass sich nun für solche Votings virtuelle AfD-„Flashmobs“ bilden, die mal eben 6300 Euro an Telefongebühren auf den Kopf hauen, nur damit ihre Partei in einer bedeutungslosen Teletexttafel vorne liegt.

      Nein, es werden wohl einfach viele durchschnittliche Bürger sein, die ihre politische Ohnmacht gegenüber den etablierten Parteien durch solche Votings Ausdruck verleihen, wobei ich natürlich nicht ausschließen will, dass da auch Leute mehrfach anrufen.

      TLDR: Wähler der „Blockparteien“ (Linke bis CSU) haben es im derzeitigen politischen Klima einfach nicht nötig, sich zu äußern. Es besteht ja weitestgehender Konsenz.

      Und nein, ich habe bei sowas noch nie angerufen. Hätte ich Geld über, würde ich es eher der AfD spenden als N24 oder der Telekom!

      • Also zu behauptem das zwischen CSu und Linkspartei Konsens herrscht ist absoluter Bockmist. und das sich keiner dazu äußert auch. Die Wahrheit ist eher das du es nicht anschaust weil auf RTL2 davon nicht berichtet wird. Mal davon abgesehen das es sich bei der einen um eine Regierungspartei und bei der anderen um Opposition handelt was schon ein Unterschied ist.

        • Ich meine weniger das Politschauspiel des Tagesgeschäfts, sondern die wirklich großen Themen der letzten Jahre.

          Eurokrise? Alle retten den Euro um jeden Preis
          Griechenland? Alle einig, dass die Griechen in der EU bleiben müssen
          Ukraine? Alle einig, dass Putin der Agressor ist
          Flüchtlinge? Alle einig, dass alle nach Deutschland reinmüssen

          Dass die CSU inzwischen leise für eine Obergrenze plädiert, werte ich mal als Angst vor der AfD!

          Übrigens gucke ich kein RTL2, halte das für einen der miesesten Sender.

          OT: Ich weiß zwar nicht, wie alt du bist, aber falls du es nicht mehr live erlebt hast, dann guck dir mal Debatten aus den 70er und 80er-Jahren an. Dann verstehst du vielleicht besser, weshalb man den heutigen Bundestag als Einheitspartei wahrnehmen kann.

          • Da sieht man schon, wie schlecht du informiert bist.
            Griechenland? Eine ganze Menge CDU/CSU-Politiker haben sich für einen Austritt Griechenlands ausgesprochen.
            Ukraine? Die Linkspartei hat dazu aufgefordert, die eurozentrische Sicht sein zu lassen und selbstkritisch mit der westlichen Rolle im Konflikt umzugehen.
            Flüchtlinge? Es wurde die größte Verschärfung des Asylrechts in der Geschichte der Bundesrepublik durchgesetzt und selbst die Grünen haben auf ihrem Parteitag beschlossen, dass sie je nach Kontext eventuell bereit wären, eine Obergrenze hinzunehmen, auch wenn sie es anders formuliert haben.

            Aber naja, es geht ja nichts über ein einfaches Weltbild, dann hat der Tag Struktur, wie Volker Pispers gesagt hat.

          • @ Azarael: Ja, es gab „Abweichler“ in jeder Fraktion. Das nennt sich freies Mandat. Und viele Abweichler müssen bei der nächsten Wahl mit einem schlechteren Listenplatz rechnen. Das nennt sich Parteipolitik!

            Ja, in der Linkspartei gab und gibt es Tendenzen, sich von der Nato/den USA zu distanzieren. Spielt aber keine Rolle in den großen Themen, die ich genannt habe.

            Flüchtlinge: Natürlich kann man jedes Gesetz auf dem Papier verschärfen, solange das Gesetz faktisch nicht angewendet wird. Wo werden Flüchtlinge in sichere Drittstaaten zurückgeschickt? Wo werden massenhaft abgelehnte Asylbewerber abgeschoben? Wir haben doch kein Problem mit der Gesetzeslage, sondern mit der Gesetzesanwendung, nicht nur beim Asylrecht, sondern auch bei Schengen und Dublin.

            Du kannst jedem Ladendieb lebenslänglich androhen. Wenn der Gesetzesrahmen nicht angewandt bzw. ausgeschöpft wird, ist das einfach nur Symbolpolitik.

      • Hi,

        ich bin ja grundsätzlich gar nicht in allen Punkten anderer Meinung als die AfD, ich habe mir sowohl das Programm zur letzten Bundestagswahl sowie die Europageschichten durchgelesen. Klar, 100% einverstanden ist man mit einem umfangreichen Wahlprogramm wohl nie, aber einige Punkte fand ich durchaus legitim und – je nachdem wie man sie dann tatsächlich umsetzen würde – wirklich gut. Das Problem ist aber ein ganz anderes: Eine Partei, die weiter rechts steht als die CSU, zieht grundsätzlich viele Idioten an. Und damit meine ich nicht nur die Wähler, sondern auch z.B. eine Frau Petry oder besonders einen Herrn Höcke. Die Parteiziele schön und gut, aber eine Parteispitze (und natürlich auch eine Wählerschaft!!!) die an vielen Ecken und Kanten von Nazis besetzt und durchzogen ist, kann man einfach nicht wählen. Ich würde mir auch eine WIRKLICHE Alternative zu CDU/SPD wünschen. Die AfD ist aber leider keine.

        • Achso, hier geht es ja eigentlich um den Videotext: Hat natürlich keine Aussagekraft, aber trotzdem wird die AfD in den nächsten Wählen stark zulegen. Das beunruhigt mich.

        • Über die Rechtsausrichtung vom Höcke können wir durchaus zu einer gewissen Einigkeit kommen, aber wo zum Geier siehst du einen Nazi in der Petry?

          Ich glaube, die „Alternative“, die du suchst, ist die neue Lucke-Partei, eine FDP ohne Euro! Wird aber wohl zurecht unter „Sonstige“ geführt!

          • Es reicht ja schon, dass den Ausführungen von Höcke und co. nicht irgendwann mal von offizieller Seite widersprochen wird. Es heißt höchstens mal, „okay, er hat das vielleicht ein bisschen unglücklich formuliert, aber inhaltlich bin ich da auf jeden Fall bei ihm!“. Und auch, dass man sich nicht mal öffentlich hinstellt und glaubhaft und faktenbasiert sagt, dass es keine rechtsradikale oder zumindest rechtspopulistische Partei ist, ist Grund genug, sie nicht zu wählen. Die Partei von Lucke ist vielleicht eine solche Alternative, aber erstens ist es ihm schon einmal aus der Hand geglitten und doch wieder bei den Nazis gelandet, und zweitens kann ich die ja noch gar nicht wählen 😉

          • @atx

            Vielleicht überrascht es dich, aber es gibt durchaus Bestrebungen, Höcke aus der Partei zu drängen. Höcke tanzt auf der Rasierklinge. Was er sagt, ist inhaltlich zwar nicht rechtsradikal, wird aber von den Medien dankbar so ausgelegt. Höcke liefert da zu viele Steilvorlagen. Auf der anderen Seite ist auch irgendwo verständlich, dass die AfD nicht schon wieder eine Spaltung provozieren will, vor einem halben Jahr hat sich ja schon die 0,5% Lucke-Partei abgespaltet.

            Allerdings hat der Parteivorstand schon ein besorgtes Auge auf Höcke, und ich glaube, wenn Höcke abgleiten sollte, könnte es doch nochmals zu einer Abspaltung kommen.

            Auf der anderen Seite muss man historisch auch mal daran erinnern, dass ein Höcke objektiv auch nicht weiter rechts ist als seinerzeit ein Franz-Josef Strauß. Aber der war halt ein Christsozialer, und deshalb hat er zu den „Guten“ gehört.

          • @kinki:
            Genau, „seinerzeit“. Wir leben aber im Jahr 2016. Höcke tanzt nur auf der Rasierklinge, weil seien Formulierungen zu ehrlich für die Öffentlichkeit sind. Wie gesagt, inhaltlich ist das war er sagt ja auch überwiegend unvertretbar, und trotzdem teilt die Partei seine Inhalte bzw. distanziert sich nicht davon. Das macht sie für mich unwählbar.
            Du hast oben die 2 „Typen“ der AfD Wähler beschrieben. Aus meiner Sicht hast du den wichtigsten vergessen, der meiner Einschätzung nach einen großen Teil der Wählerschaft ausmacht: Der ex-NPD Wähler, der bei der AfD mehr Potenzial für die Zukunft sieht.

    • PS: Ich genieße diese Diskussionen und bin auch überhaupt nicht sauer, wenn du mich taunten willst! Was wären Diskussionen, wenn immer alle einer Meinung wären? … ähm jo, Bundestagsdebatten …!

      • Kann deine Kritik nicht nachvollziehen.

        Ich bin froh, dass es Leute wie kinki oder balnazza gibt, die mit ihren ausführlichen Beiträgen versuchen ihren Standpunkt darzustellen und eine Diskussion zu führen.

        Chapeau!

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