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Rassismus im EU-Parlament: Martin Schulz wirft Abgeordneten aus Plenarsaal. Die rassistischen Äußerungen eines griechischen Abgeordneten zum EU-Türkei-Gipfel passen dem EU-Parlamentspräsidenten Schulz gar nicht. Kurzerhand schmeißt er den Politiker raus.

So und nicht anders geht man mit Rassisten um! Vorbildlich, Herr Schulz.


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17 KOMMENTARE

  1. Auch wenn das griechisch-türkische Verhältnis nie das beste war, ist natürlich eine solch pauschale Aussage über das gesamte Volk absolut indiskutabel.

    Interessant wäre die Reaktion vom Schulz gewesen, wenn der Grieche seine Aussage ausschließlich auf Erdogan bezogen hätte. Dann wäre es zwar immer noch eine rassistische Beleidigung gewesen, aber gerade Erdogan hat sich in letzter Zeit so ziemlich jede Herabwürdigung redlich verdient!

    Dass die EU derzeit der Türkei in den Hintern kriecht, ist dagegen ein ganz anderes Thema, völlig unabhängig von diesem Verbalausfall.

  2. Bei solch einer massiv rassistischen Aussage genau die richtige Reaktion.
    Nur schade, dass es grade die Griechen sind an denen dieses Exempel statuiert werden muss. Die hatten es in den letzten Jahren nicht leicht. Aber da kann man wohl nichts machen wenn er so etwas raus haut.

    Diese Aktion kann jetzt natürlich auch völlig falsch verstanden werden… Wenn man sich die Situation mit der Türkei und das Türkisch/Griechische Verhältnis anschaut. Echt traurig.

    • Das ist ein Abgeordneter der rechtextremen Partei Goldene Morgenröte. Mit ,,den Griechen´´ hat es also wenig bis gar nichts zu tun.

  3. Historisch betrachtet kann ich es keinem Griechen verübeln, wenn er diesen Satz von sich gibt. Was die Griechen unter den Deutschen mitgemacht haben war ein Witz gegen das was die Türken angerichtet haben.

    Wenn das aber ein griechischer Politiker im Europaparlament macht, dann hat er ganz klar seinen Beruf verfehlt.

    Ganz nebenbei ein tolles Signal nach Ankara.
    Das Herr Schulz den Synadinos in diesem Fall mit Pauken und Trompeten aus dem Saal schmeissen muss, statt ihn gar nicht erst zur Sitzung zu lassen, zeigt wie tief die EU schon in Erdogans Hinterteil gekrochen ist. It’s Showtime! Dem muss bei diesen Szenen doch das Herz aufgegangen sein.
    Wenn ich nur daran denke, dass sich Europa jetzt vor diesem Teufel bückt wird mir schlecht.

    • Was Erdogan angeht, stimme ich dir sogar zu, aber warum würdest du diese Aussage keinem Griechen verübeln? Das wäre ja in etwa so, als wenn ein israelischer Politiker heutzutage alle Deutschen kollektiv als Nazis bezeichnen würde.

      • Hatte ich ja bereits geschrieben. Historisch betrachtet kann ich einem Griechen nicht böse sein, wenn er sowas über Türken sagt. Das es politisch nicht korrekt ist steht außer Frage. Das gilt für den griechischen, wie den israelischen Politiker.

        Dein Israel / Nazi Vergleich klingt allerdings fast ein wenig zynisch wenn du dich in unserer politischen Landschaft zur Zeit mal umschaust.

        • Selbst wenn wir Pegida und die AfD mal als Nazis nehmen wäre es immer noch idiotisch das mit Israel in Verbindung zu setzen. Kein Mensch interessiert sich noch für die Juden, tendenziell würde vermutlich mancher Israeli eine harte Gangart der Deutschen gegenüber Muslimen begrüßen. Tables have turned.

          • Recht hast du. Renkins Israel / Nazi Brücke war allerdings zu verlockend um nicht drüberzugehen.

        • Das ergibt nicht viel Sinn, dann wäre es also ok, wenn ein Europäer dich als Nazi bezeichnet, weil wenn du es den Griechen nicht verübeln kannst, dann anderen doch sicher auch nicht…

          • Okay, nochmal.

            Vor dem Hintergrund wie sich die Türkei den Griechen über verhalten hat (über Jahrhunderte… und das kannst du dir in etwa so vorstellen wie den IS jetzt in Syrien).
            Und vor dem Hintergrund wie sich die Türkei gegenüber den Kurden, Griechen, Armeniern, verhält (Jetzt gerade in diesem Moment) kann ich einem Griechen nicht böse sein, wenn er sowas über Türken sagt.

            Das hat nichts, mit Nazideutschland und dem heutigen Deutschland gemein.

            Das ist meine Meinung. Die kannst du gerne falsch oder sinnlos finden.
            Wenn noch ein Funken Emotion neben der ganzen Rationalität und political correctness in dir steckt kannst du die vielleicht nachempfinden.

          • „Wenn noch ein Funken Emotion neben der ganzen Rationalität und political correctness in dir steckt kannst du die vielleicht nachempfinden.“

            Nein kann ich nicht. Sorry, aber ich finde es ermüdend sich im Leid seiner Vorväter zu suhlen. Wenn wir danach gehen dürfte auch jeder Deutsche alles Recht haben Frankreich zu hassen und natürlich umgekehrt. Schweden könnte Russland heute noch vorwerfen ihnen die Vormachtstellung im Ostseeraum geraubt zu haben und der Hass zwischen Frankreich und Italien müsste greifbar sein.
            Dazu ging es den Griechen eigentlich verhältnismäßig gut im osmanischen Reich. Es gibt schlimmere Eroberer.

          • Wenn die Türkei aktuell weiterhin gegen die Menschenrechte verstößt, Kriegsverbrechen begeht und die Kurden statt den IS bekämpft, dann hat das nichts mit dem Leid der Vorväter zu tun.

            Wenn man den Unwillen zur Veränderung dann vor dem historischen Hintergrund betrachtet und bemerkt, dass die Türkei nicht viel dazugelernt hat dann wird das Leid der Vorväter sicherlich ein Faktor. Wie willst du jemandem verzeihen, der unbeirrt weitermacht?

            Frankreich, Italien und Deutschland haben sich verändert. Zumindest bei Deutschland weiss ich das es sich seine Schuld eingestanden hat.

            Der Vergleich ist Humbug.

            „Dazu ging es den Griechen eigentlich verhältnismäßig gut im osmanischen Reich.“

            Das du dich nicht schämst so einen Satz zu schreiben.

          • Nö, schäme ich mich nicht für. Kein Stück. Sie haben es überlebt, 500 Jahre lang. In diesen 500 Jahren ist genug Griechenland übrig geblieben damit man daraus eine Revolution und ein eigenes Königreich machen kann. Das ist viel mehr, als viele andere annektierte Völker je bekommen haben.
            Tut mir ja Leid, dass das alles furchtbar traurig ist, aber als Historiker interessieren mich die traurigen Einzelschicksale auch überhaupt nicht. To be honest haben die Polen in ihrer relativ kurzen Besatzungszeit (nicht 3. Reich, die drei Teilungen von Polen von 17irgendwas bis 1918/19) mehr Versuche unternommen sich von der Fremdherrschaft zu befreien als die Griechen. Die konnten btw auch deswegen so überrannt werden weil Europa kräftig mitgeholfen hat, aber das nur am Rande.

            Die Türken unter Erdogan sind keine Heiligen, bestimmt nicht. Nur gibt einem das trotzdem nicht das Recht im Europarlament rassistisch von der Leine zu lassen.

    • rassistische aussagen sind IMMER fehl am platz. egal wie die geschichte aussieht…wenn man es so handhabt wie du es siehst, dann wäre es ja in ordnung wenn die bevölkerung jedes landes etwas rassisitsches über andere völker/nationen sagen darf, weil irgendwann einmal in grauer vorzeit iwas vorgefallen ist!
      und tolles signal nach ankara? es ist ein viel tolleres signal gegen rassismus und vor allem, dass auch eu politiker nicht einfach jeden mist von sich geben dürfen. finde ich richtig schön die aktion^^

    • Oh nein, die Griechen haben einen Krieg verloren und wurden okkupiert, dass ist ja noch nie einem anderen Volk in der Geschichte der Welt passiert.
      Ganz ehrlich, die Eroberung Konstantinopels war 1453, irgendwann ist auch mal gut. Die Griechen haben die Türken aus ihrem Land geschmissen und auch das ist bereits lange her. Das sich die beiden Nachbarn nicht grün sind ist ja ihr gutes Recht, aber auf ewig die weinernde Memme spielen kann man auch nicht.

      Was das btw mit Erdogan zutun haben soll kapier ich nicht ganz. Du sagst vorher, dass so ein Satz im Europarlament nichts zu suchen hat und dann sagst du Erdogan muss bei so einer Szene das Herz aufgehen? Wie soll das zusammengehören? Soll man wegen einem verkappten Sultan jetzt darauf verzichten Verletzungen der Geschäftsordnung zu sanktionieren?

      • So schnell wird aus öffentlichen Häutungen und Kopfsteuer „Oh nein die Griechen haben einen Krieg verloren“.
        Du bist ja ein ganz harter.
        Die Massaker und Todesmärsche an den Griechen bis in die Zwanziger Jahre scheinen bei dir gar keine Rolle zu spielen. War blos ein kleiner Genozid.
        1453 ist aber auch ein schönes Datum um das ganze herunterzuspielen.

        Die Art „wie“ damit umgeangen wurde erscheint „zu diesem Zeitpunkt“ mehr als scheinheilig.
        Ich will nicht wissen wie viele rassistische Äußerungen vorher schon in diesem Kindergarten gefallen sind (Schulz berichtet ja selbst davon).
        Sobald der Grieche aber etwas gegen den Türken sagt triggert das Parlament und feuert den Griechen mit einer Showeinlage aus dem Saal statt ihn gar nicht erst zur Sitzung zu lassen oder zu Ermahnen.
        Warum mit zweierlei Maß messen und bei dem Griechen zu einer „ungewöhnlichen Maßnahme“ greifen?

        • Die Kopfsteuer mussten nicht nur die Griechen sondern alle Christen im okkupierten Europa zahlen, dass ist also schonmal kein Grund zum jammern. Davon ab durften sie aber immerhin am Leben bleiben, eine Gnade die Christen den Muslimen außerhalb Siziliens und Südspaniens eher selten gewährt haben. Man konnte es sogar verhältnismäßig weit unter den Osmanen bringen. Es gibt defintiv schlimmere Besatzer in der Geschichte (die Achsenmächte zum Beispiel)
          Wenn es danach geht können die Juden ja pissed auf Europa sein und zwar für alle Ewigkeit, das 3. Reich ist nur die Spitze des Eisbergs.

          Davon generell: Krieg und Besatzung sind nie schön. Wenn man das „Spiel“ aber einmal annimmt, muss man damit leben. Kein Land Europas hat saubere Hände und gerade bei „wir haben historisch betrachtet allen Grund“ kommt man doch rasch an unschöne Punkte. Würden die muslimischen, afrikanischen und asiatischen Länder mal ihr Leid klagen…ohje, soviel Redezeit wird ihnen das Parlament nicht gewähren.

          Zu deinem letzten Punkt:
          Ich hab keine Ahnung, was vorher gelaufen ist. Ich kenn auch die Geschäftsordnung des Parlaments nicht. Vermutlich ist es dem Präsidenten nicht gestattet einen Abgeordneten den Zutritt zum Saal zu verweigern, sondern er muss ihn aus einer laufenden Sitzung ausschließen.
          Ferner hat Schulz ja betont, dass es in gewisserweise eine Signalwirkung haben soll–>“Rassismus mit mir nicht“.

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