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Vor dem Gebäude küssten sich zwei Mädchen. Auf diese Situation wurde eine Gruppe von Jungen aufmerksam. Sie beleidigten die beiden mit Sätzen wie „ihr scheiß Lesben“. Der Lehrer ging dazwischen, um die Situation zu beruhigen. Die Gruppe bedrängte den couragierten Mann und schlug auf ihn ein. Einer traf ihn mehrfach mit der Faust im Gesicht. Anschließend ließen sie ihn los und flüchteten.

Die verprügeln einen Lehrer, weil er zwei lesbische Mädchen verteidigt? Was leben wir nur in einer furchtbaren Zeit. Wir waren als Jugendliche auch oft fies und gemein, aber wir hatten noch so viel Respekt, dass wir niemals die Hand gegen einen Lehrer oder eine Respektsperson erhoben hätten. Die Jugendlichen wurden übrigens von der Polizei gefasst – ich hoffe sehr, dass sie hohe Strafen bekommen…

Quelle: Kreiszeitung.de


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42 KOMMENTARE

  1. Ich weiß du meintest das bestimmt anders Steve, aber „hand nicht gegen eine Respektsperson erhoben hätten“ klingt verdammt nach „ach lass alle verprügeln nur wenn ein mensch der „mehr wert ist“ kommt dann finger von ihm“.

    Ich meine… es macht wenig unterschied ob die nen Schüler oder nen Lehrer verprügeln.

    • Eigentlich macht es schon einen Unterschied, denke ich. Natürlich hast du recht, Gewalt ist immer eine schlechte Lösung und hat da auch nichts zu suchen. Nur die Realität spielt da halt nicht mit.
      Wenn sich zwei Schüler prügeln dann ist das schlecht, aber es sind zwei gleichaltrige mit gleichem Status, die sich wahrscheinlich über irgendwas gestritten haben. Das kann man sanktionieren, aber es ist halt noch „im Rahmen“ (solange wir hier nicht von Totschlag oder schweren Verletzungen reden, ich meine wirklich so eine zünftige Schulhofsschlägerei). Wenn man jedoch Gewalt gegenüber Lehrern oder auch Polizisten/Rettungskräften anwendet, dann durchbricht man das System, man zerstört den Rahmen. Das hat viel schlimmere Konsequenzen als zwei Jungs die sich ein bisschen grün und blau boxen.

      • Sorry aber das Sehe ich nicht. Natürlich würde man gerade bei Polizisten das vermeiden wenn man Geistig noch klar ist… das hat im Endeffekt ja schlimmere Konsequenzen – ist aber eigentlich fragwürdig.

        Jeder mensch ist vom Grundgesetz und Recht gleich.. das man z.B für Beamtenbeleidigung das 5-6 fache Strafmaß zahlt ist halt meiner Ansicht nach arg Grenz wertig in einer Gesellschaft wo alle nach Gleichberechtigung schreien.

  2. Also ich muss feststellen, wie vorurteilsbeladen ich bin.
    Als ich Kulturkreise las, dachte ich als erstes : Ja, wieder die Asis.
    An Ausländer dachte ich nicht einen Moment.

    Es fragt sich aber keiner, wo es herkommt.
    Leider muss ich zugeben, dass Asoziale in allen Bevölkerungsschichten vorkommen.

    Es gibt hier Eltern, die das hervorgerufen haben.

    Und was genau will man denn verschärfen?
    Knast und Jugendheim bringt nicht die Bohne was.
    Da lernen die Kids eher noch dazu.

    So blöd das klingt, aber nahezu alle von diesen Kids haben
    nie Bedeutung und Wertschätzung erfahren.
    Ob das der Arztsohn ist, der zuschlägt, weil er einfach mehr Prestigeobjekt ist als Sohn, oder der Arbeitersohn, der die Senge weitergibt, die er empfängt. Muslim, Jude, Christ ist da doch egal.
    (Wobei die wirklich gläubig erzogenen vielleicht despektierlich den Mädels gegenüber gewesen wären, aber nicht dem Lehrer)

    Das Problem wie so oft ist, dass wir ein Strafrecht haben, dass sich an der Tat orientiert und nicht am Täter.
    Manche Jugendliche müssen aus ihrer Umgebung raus, manche in die Therapie, wieder andere definitiv weg.
    Der eine braucht ne Strafe, der andere vielleicht eher Aufmunterung für sich selbst einzustehen, wieder einer vielleicht einfach nur fähigere Eltern.

  3. Und, blinde Vermutung, sind die beiden wohl keine Schüler mit guten Noten am Gymnasium sondern eher das Gegenteil.

    Bildung bekämpft Gewalt – das gilt für junge wie für ältere Menschen.

    • Ich sag nur die Kriege der Gymnasien im vergangen Jahr… Da hat sogar der Staatsschutz ermittelt…
      Ich verstehe einfach nicht, dass die Leute einfach keinen Schiss mehr vor der Staatsgewalt haben.

  4. Da ja immer mehr sagen das Kinder früher reifer werden, sollten die Strafen auch für Jugentliche härter werden

    • Das wird schon ne ganze Menge Sozialstunden werden, allerdings wird sonst nix grossartig passieren, ich wette die fliegen nichtmal von der Schule.

      Immerhin sind sie über 14 und gehen nicht komplett straffrei aus. Wer jetzt sowas abzieht wird auch in Zukunft bekanntschaft mit der Justiz machen, und wenn das hier schon vermerkt ist reisst die „Glückssträhne“ auch irgendwann.

  5. Respekt?… Steve, wo lebst du denn bitte? ?
    Es wird immer bekloppter… Aber wie so oft, wird rein rechtlich kaum was passieren… Notfalls hatten sie ne schwere Kindheit, kognitive Defizite oder waren am besten noch betrunken oder auf Drogen… Ist ja heute fast schon Standard um Anzeigen bzw. Verurteilungen zu umgehen…

  6. Was kann man als Junge mit gesundem Menschenverstand gegen Lesben haben? oO Vor allem mitten in der Pubertät? Wenn sie daneben gestanden und angefeuert hätten, dann wäre das zwar auch irgendwie komisch aber zumindest verständlich. Aber was dagegen haben? Dafuq?

    Mal im Ernst: Gewalt geht gar nicht, gegen Lehrer erst recht nicht. Der Grund ist idiotisch und wenn sie nicht gerade vorhaben eine Karriere bei einer christlichen Sekte oder einer sehr konservativen Nazigruppierung anzufangen dann ist das eine Story, die die Jungs besser ihr Leben lang für sich behalten sollten…

    • aus dem verhalten der jungs geht offensichtlich hervor aus welchen kreisen sie stammen.
      steht auch in direktem zusammenhang damit, dass sie als gruppe einen einzelnen zusammenschlagen. ist keine hetze, sondern einfach ein verhaltensmuster das man sehr oft bei jungen muslimen erkennen kann.

        • dann soll es wohl so sein. basiert jetzt einfach nur auf eigenen erfahrungen in dem bereich, in der kombination mit dem lesbenhass und der aggression gegenüber einem lehrer.
          bei soner vermutung is es halt leider gleich „hetze“, wobei es einfach ne mögliche erklärung ist. genauso könnten es ne gruppe 16 jähriger skinheads gewesen sein die zufälligerweise was gegen lesben haben und staatliche authoritäten auch nicht gut finden. ist das jetzt auch hetze? ja, oder?

          • Es ist schlicht eine Vermutung, mehr nicht. Du nennst es „es geht offensichtlich daraus hervor“, so als gäbe es keine andere Möglichkeit.
            Gruppendynamische Gewalt ist ein Phänomen, dass es unter allen Ethnien gibt, genauso wie Knacksköpfe mit versteinerten Ansichten zum Thema Sexualität.

      • Ich habe zwar denselben Gedanken wie du gehabt, aber solange ich in keinem Bericht einen Hinweis auf Herkunft oder Ethnie finde, werde ich keinen Verdacht in diese Richtung äußern. Unter autochtonen Deutschen gibt es genauso Arschlöcher.

        • Wenn in einem Bericht nicht gesagt wird das es ein deutscher war, ist der Täter meist ein Bürger mit ausländischen Wurzeln. Ethnie und Herkunft bzw. Religion wird nicht protokoliert damit die Randgruppen geschützt werden vor dem deutschen Mob.

          • Das mag bisweilen durchaus so sein, ist aber trotzdem kein Beweis für die Ethnie unserer Täter.

      • Ist doch eigentlich egal aus welchem Kreis die kommen, Gewalt im allgemeinen und in der Gruppe gehen einen ist sxheisse und sorgt dafür, dass Zivilcourage immer weniger gezeigt wird.

        Die Gruppendynamik ist doch heutzutage überall fast das selbe, egal aus welchem Bereich die kommen. Im verlinkten Text steht nichts drin und das ist doch stark rein interpretiert. Die Rechten Spinner und die antifaschistischen fühlen sich ja auch fast nur in der Gruppe stark.

        Wenn die Gruppenmitglieder alle in dem Alter waren, dann bedeutet dies auch heute nicht unbedingt, dass die schon so weit entwickelt sind um die Vorteile von Lesben pornos zu kennen ;), man könnte ja auch rumspinnen und auf die Idee kommen, dass einer sich Hoffnung auf eins der Mädels machte.:)

        PS Freitags um die Uhrzeit noch Unterricht geben? Da kann man ja froh sein kein Lehrer zu sein

        • Nicht, dass ich Sarrazin verteidigen will, zustimme oder gar nur gelesen hätte, aber …

          eigentlich müssten die „Gutmenschen“ ihm in diesem Punkt doch zustimmen, oder? Denn irgendwoher muss die Gewalttätigkeit ja kommen, und mit dem Islam kann sie ja nichts zu tun haben!

          /Tauntmode off

          • Meinst du die gleiche Art Gewalttätigkeit, wie sie auch bei Flüchtlingsheim-anzündenden deutschen zu finden ist?

          • @bangaa: Wir reden von Gewalt, nicht allgemein von Straftaten.

            Wenn jemand „gewalttätig“ ist, denken wir typischerweise eher an einen Schläger oder Messerstecher, weniger an einen Brandstifter oder Brunnenvergifter.

  7. Unfassbar was man aktuell so alles liest .. und das schlimmste ist, dass es schon fast zur Gewohnheit wird!

    Ich bin kein Jurist .. aber in unserem Rechtssystem sollte man sich nicht auf harte Strafen verlassen – wird bestimmt wieder zur Bewährung ausgesetzt, wenn überhaupt 🙂

    • Soweit ich weiß wird im Jugendstrafrecht alles unter zwei Jahren zur Bewährung ausgesetzt. Und wieso auch nicht? 15- oder 16-jährige zwei Jahre aus dem Leben zu reißen (Schule, Freunde, Abitur etc.) wird den Gesamtzustand vermutlich kaum verbessern.

      • Man könnte sowieso mal das Jugendstrafrecht überarbeiten. Reine Bewährungsstrafen oder Betreuung durch das Jugendamt halte ich nicht für sinnvoll.
        Wenn man sich die Straftaten vieler Jugendlicher heutzutage anschaut, da wird dann einem schon komisch, wenn man wieder liest, dass 6 Leute eine Person verprügelt haben. Oder letztens gab es doch den Fall, wo zwei Jugendliche ein 12J? Mädchen vergewaltigt haben.

        Man kann die gerne weiterhin zur Schule schickenn (auch wenn die wenigstens sich vermutlich wirklich darum kümmern würden), aber das man danach nach hause kommt, geht man halt zurück in den Jugendknast und wohnt dort. Eine Art hybride Gefängsnisstrafe.

        Weiterhin könnte man auch argumentieren, dass die Anzahl hochgebildeter Straftäter ziemlich gering ist und im Jugendgefängnis auch Lehren etc angeboten werden.

        • Man kann sicher Möglichkeiten finden und ob das (Jugend)Strafrecht perfekt ist darf auch bezweifelt werden. Ich wehre mich halt nur gegen diesen Pauschalvorwurf „mimimi, in Deutschland darf man sowieso alles, woanders ist alles viel tolliger“.

          • Weißt du, grundsätzlich lese ich gerne deine Meinung – und ich wäre wohl der letzte, der einer Diskussion aus dem Weg geht. Ich schrieb bereits, ich bin kein Jurist und das „mimimi“ kommt ja doch eher von dir 😉

            Es ist ok, dass du mir einen „Pauschalvorwurf“ vorwirfst, anders hätte ich meinen Text wohl auch nicht verstanden. Nur musst selbst du zugeben, subjektiv liest man sehr viel von „weichen“ Urteilen – zumindest wenn man sich (u. a.) auf die größeren Zeitungsverlage/Mainstream-Medien fokussiert – und ich denke, das betrifft einen größeren Teil der Bevölkerung. Ja – gerne darfst du mich zu dieser uninformierten Gruppe hinzufügen, aber wovon gehst du jetzt aus? Das jeder das selbe Wissen haben sollte wie du? Statt deines, sorry, mehr oder weniger unqualifizierten Beitrags, geht so gut wie nichts daraus hervor.

            Da ich im Beruf mit eben straffälligen Jugendlichen zutun habe, kann ich diese „Geschichten“ nicht mehr so theoretisch angehen, wie es du wohl tust. Gerne mag der Gedanken solcher Strafen eine „Erziehungsmaßnahme“ sein – nur mal ehrlich .. hinterfragst du Gegebenheiten, oder in diesem Fall das Strafgesetz, nicht? Ich meine .. es ist schön wenn du dein Geblubber hier ablieferst, was letztlich auch richtig ist, weil es ja irgendwo so geschrieben steht .. aber jemand der sich eventuell etwas mehr mit der Realität auseinandersetzt, fragt sich natürlich schon – sollte hier nicht etwas geändert werden?

            Und eben aus meiner beruflichen Erfahrung kann ich nur sagen .. ja es sollte etwas getan werden! Solche Strafen werten viele Jugendliche als Freispruch, oder sie protzen bei Freunden darüber, wie sie mit dem Gesetz in Konflikt kamen – ich bekomme hierbei wenig Reue oder die Bereitschaft, solche Dummheiten nicht mehr zu machen. Wenn du jetzt an diesen Punkt angelangt bist .. ja was denkst du schreckt mehr ab? Ein Erziehungsgedanke, der größtenteils nicht ankommt oder eine Abschreckung, um alleine auf die Weise Straftaten zu verhindern. Bist du nicht der Meinung, dass das Leben solcher Straftäter (Freunde, Schule, Abitur) nicht schon genügend Brüche hat? Die Mehrheit hat eben genau diesen zerbrochenen Hintergrund – nur das hier der Fehler liegt, dass das zusammenschließen mit „Gleichdenkenden“ hierbei wesentlich fataler, als jemand aus eventuell so einer kaputten Umgebung zu „retten“. Übrigens .. straffällige (angehende) Abiturienten machen hierbei einen kleineren Teil aus – zumindest in meinem Betreuungskreis. Es spricht ja auch gar nichts dagegen, milde Strafen bei Jugendlichen anwenden – sofern der Erfolg besteht, diejenigen zum Umdenken zu bewegen.

            Ich habe es schon einmal erwähnt, du besitzt leider wenig Emphatie (wenn es bei dir nicht gerade um den FC Schalke geht) und behandelst (wie es scheint) Situationen nur in der Theorie, ohne dich überhaupt in einen Hintergrund „hineinzufühlen“.

            Du scheinst von dir überzeugt zu sein und allem Anschein nach gibt es dir auch eine gewisse Befriedigung wenn du Leute berichtigen, oder dein breites Wissen mitteilen kannst. Das sei dir auch gegönnt – aber in was für einem Medium schreiben wir hier? Wenn ich nach deiner Meinung so falsch liege, dann bitte hilf mir und kläre mich auf! Jeder hat das Recht auf seine Meinung – das heißt aber nicht, dass man sie nicht ändern kann (eben weil einem eventuelle Infos fehlen, um mit solchen Geschichten – wie eben dieser Eintrag – einen „korrekten“ Schluss fassen zu können).

            Nun denn, falls du etwas konstruktives auf meinen Post zu schreiben hast dann bitte! Ich bin offen für jeden Hinweis der mir einen Fehler in meinem Denken aufzeigt – nur bitte spiel dabei weniger den „unsympathischen Klugscheisser“ und hilf lieber hieraus eine sachliche Diskussion zu erschaffen, die allen Lesern helfen kann. 🙂

          • Wer in letzter Zeit alles versucht Psychoanalyse an mir zu betreiben ist schon witzig, ich warte noch darauf das einer den richtigen Punkt trifft 😀 Aber genug davon, kommen wir zum Inhalt:

            Zunächst einmal möchte ich dich bitten, meine beiden Posts voneinander zu unterscheiden. Der erste Post -der an dich ging- erscheint mir nich unsachlich oder beleidigend dir gegenüber, ich lasse mich aber gerne korrigieren, wenn das anders ist. Natürlich etwas flapsig geschrieben, aber das ist schlicht mein Stil, der kann dir unsympathisch erscheinen, wird sich dadurch allerdings nicht verändern.
            Der zweite Post ging an Pascha und darin gestehe ich a)ein, dass das Strafrecht sicher nicht perfekt ist und b)erkläre meine Motivation überhaupt was dazu zu schreiben. Dabei hab ich aber tbh deinen Post schon gar nicht mehr im Kopf gehabt und schlicht den Gesamttenor der Thematik zusammengefasst. Dein Teil dazu war flapsig, meistens wird daraus jedoch wirklich ein ziemliches Mimimi mit kruden Quervergleichen. Auf der „mimimimi“-Skala dieser Thematik würde ich deinem Post eine seichte Zwei geben, wenn überhaupt.

            Zum Jugendstrafrecht: Ich bin ebenfalls kein Jurist und hab das früher auch oft dazugeschrieben, dass klang dann immer schön nach Schallplatte mit Sprung. Ich habe aber trotzdem geschrieben „soweit ich weiß“–>ein Jurist würde so eine simple Sache wohl auch im Halbschlaf wissen. Weiterhin erkläre ich dazu, warum diese Strafenaussetzung erfolgt, eben weil das Jugendstrafrecht korrigieren und nicht bestrafen soll (oder so ähnlich). Da ich weder Jurist noch sonst wie in der Thematik beschäftigt bin kann ich nichts dazu sagen, wie clever das ist. Ich halte aber nach wie vor nichts davon, einem Jugendlichen das ohnehin schon versaute Leben endgültig zu ruinieren. Das neben dem „Warnschuss“ noch viele andere Schritte notwendig sind ist richtig, aber das muss man von Einzelfall zu Einzelfall sehen…da können weder du noch ich eine fundierte Meinung zu abgeben.
            Gleiches bei den „weichen Urteilen“ aus den Medien: Unser Strafrecht basiert halt auf verschiedenen Dingen, doch was die Menschen fordern ist oft nicht „Strafe“ sondern „Rache“. Ich persönlich will kein Strafgesetzbuch, dass auf Rache basiert.

            Was mich zu deinem letzten Teil führt, die Sache mit der Empathie und Klugscheißerei.
            First of all: Ja, ich bin ein Besserwisser. Ziemlich nervige Eigenschaft, aber ich kann es nicht ablegen. Kennst du von Mario Barth den Spruch „die Information ist schon im Rückenmark zum Hirn gewandert, die muss raus“? So ähnlich geht es mir auch, wenngleich eher bei historischen oder für Nerds relevanten Dingen. Dabei erhebe ich aber eher selten den Anspruch von völliger Allwissenheit, ich lieg oft genug falsch und flieg auch gern mal auf die Fresse mit dem, was ich glaube zu wissen. Das schöne ist, wenn ich mich damit einmal blamiert habe vergesse ich diese Information nie wieder.
            Was die Empathie angeht: Ich hab schon noch Empathie für Dinge außer dem S04, zum Beispiel für Käse. Spaß beiseite und im Ernst: Ich studiere Geschichte, ich kann mir Empathie gar nicht leisten. Wenn ich einen Krieg betrachte, dann ist das traurige Leid der Bevölkerung eine Randnotiz, die ich zur Kenntnis nehmen muss. Sie ändert aber meine Betrachtung des Krieges nicht. Gleiches auch im Strafrecht: Gerade wenn es um Kinder geht drehen Eltern ja gerne völlig ab („wenn das mein Kind wäre…“ oder „allen die Eier abschneiden“ etc.). Empathie hat meiner Auffassung nach nichts im Strafrecht zu suchen und ist nur kontraproduktiv. Man kann also sagen, dass ich zu wenig Empathie habe, vielleicht haben andere/du auch nur zuviel, keine Ahnung.

            Sympathisch werde ich dir in diesem Leben ziemlich sicher nicht mehr (und damit kann ich sehr gut Leben), aber ich hoffe trotzdem, dass es dir sachlich genug war.

          • Erstmal vielen Dank für die Antwort – ich habe es bewusst ein wenig „provokativ“ geschrieben, ich hoffe das nimmst du mir nicht krumm 😉

            Ich verstehe was du meinst und kann einiges Nachvollziehen.

            Merci für den Austausch

        • Weil „alle in den Knast stecken“ in den USA ja so gut funktioniert, was? Die Lösung zur Vermeidung solcher Verhaltensweisen sind leider deutlich komplizierter und schwerer durchführbar als kurzdenkende Stammtischparolen. Wenn mich etwas mehr aufgeregt, als jugendliche Gewaltexzesse dann ist es die grenzenlose Ignoranz unserer Gesellschaft.
          Aber ja, lasst uns stattdessen einfach mehr Gefängnisse bauen und all die asozialen Jugendliche dort endlagern. Aus den Augen aus dem Sinn, wie bei allen anderen unbequemen Wahrheiten.

        • Alles was du durch höher Strafen lernst ist in Zukunft vorsichtiger zu sein, oder dir genau zu überlegen für was du Gefängnis riskierst. Das wirkt „erziehend“ aber nur in dem Sinne das die Täter schlauer werden.

          Das einzige was lange Haftzeiten erreichen ist das die Leute von der Straße sind, das verhindert aber keine neuen Verbrechen, noch schreckt es ab. Selbst wenn wird die wie vor 150 Jahren direkt nach dem Prozess zum Strick marschieren schreckt das die Leute nicht ab.

        • Im Knast lernst du vor allem erfolgreichere und besser vernetzte Verbrecher kennen und sonst nichts. Es erscheint mir irsinnig, wie ein Mensch zum besseren erzogen werden soll, wenn er mit lauter anderen Straftätern zusammengesperrt wird. Da wergeben sich doch eher weitere Verbindungen in die organisierte Kriminalität, zumal vorbestrafte Menschen jetzt auch nicht gerade die beliebteste Bevölkerungsgruppe sind.

          Gefängisse erscheinen mir eher als Brutstätte der Kriminalität und nicht als effektive Bekämpfungsmaßnahme dagegen.

          Und bitte fragt mich nicht, was man stattdessen tun sollte, ich hab keine Ahnung. Ich hab nur das zusammengefasst, das ich von Freunden, die in der Justiz bzw. im Justizvollzug arbeiten, gehört habe.

      • Eben.
        Dann schickt man einen 16-jährigen zwei Jahre in den Knast, wenn er raus kommt ist er 18 und hat gar nichts. Keinen Abschluss, eine Ausbildung, keinen Job. Dafür aber im Knast den ein oder anderen Trick und „Kumpel“ kennengelernt, was wird diese Person dann wohl tun?
        Ist übrigens schon oft genug so passiert und der Hauptgrund, weshalb das Jugendstrafrecht so ist wie es ist.
        Ansonsten verbaut man einem Menschen die Zukunft (bzw. er sich selbst) und schafft sich selbst ein Dauerproblem.
        Viel sinnvoller wäre ja finde ich gemeinnützige Arbeit oder einen Ausgleich.

        • Soweit ich mich erinnere gilt die Schulpflicht auch für Jugendliche im Vollzug.
          Auch gibt es dort genug Möglichkeiten zur Ausbildung, vlt. Nicht in jedem Ausbildungsberuf aber es geht auch so, selbst wenn man schon einiges älter ist.

          Nicht bei allen aber bei dem einem oder anderem würde zumindest der verschärfte Hausarrest auch mal gut tun um zu merken wie wertvoll ein freies Wochenende sein kann

    • Unser Jugendstrafrecht verfolgt den Gedanken der Erziehung, nicht der Bestrafung. Um überhaupt eine Jugendstrafe aussprechen zu können, müssen „schädliche Neigungen“ festgestellt werden.

      Ich könnte an dieser Stelle darüber referieren, dass es Kulturkreise gibt, die eben eine solche „Erziehung“ als Quasi-Freispruch empfinden und deshalb im Prinzip mit unserem Jugendstrafrecht nicht kompatibel sind. Aber das wäre der falsche Anlass. Wir wissen nicht, aus welchem Kulturkreis die Täter stammen.

      Von der beschriebenen Tat her würde ich jedoch durchaus schädliche Neigungen bejahen, und dann stünde zumindest eine Jugendstrafe zur Diskussion.

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