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Seit 2011 gab es deutlich seltener Probleme mit der Stromversorgung in Deutschland als im Vorjahreszeitraum – obwohl in den vergangenen fünf Jahren neun Atomkraftwerke mit einer Leistung von rund zehn Gigawatt weitgehend durch erneuerbare Energien ersetzt worden sind. Das ist das Hauptergebnis einer Kurzstudie des Analyseinstituts Energy Brainpool im Auftrag des Ökoenergieanbieters Greenpeace Energy.

Klingt doch toll. Fast zu schön, um wahr zu sein, oder? Wenn das doch bei unseren Nachbarn in Europa auch so vorbildlich wäre…

Quelle: Spiegel.de


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11 KOMMENTARE

  1. wenn man das ganze jetzt noch um neugebaute kohle- und gaskraftwerke und energiezukauf aus den nachbarländern (zum großteil dann wohl atomstrom) bereinigt, sieht das ganze wohl nicht mehr so rosig aus

  2. Generell ist die Aussage der Studie ähnlich sinnvoll wie die Aussage: DUrch weniger Atomkraftwerke werden mehr Äpfel verkauft.

    Die Netzstabilität hat relativ wenig mit dem Einsatz von Atomkraftwerken zu tun. Klar laufen die Dinger wie ein Uhrwerk aber im Netz gibt es genug Reserven um den Ausfall einer Leistung äquivalent zu mehreren Atomkraftwerke direkt abzufangen.
    Die Aussage der Atomkraftlobbywill halt die Regenerativen schlecht machen da Sonne & Wind natürlich nicht planbar sind. Aber da generell viel zu viele Kapazitäten am Markt verfügbar sind wird, wie im Artikel auch erwähnt, ein großer Teil der Erneuerbaren direkt über den Spothandel abgedeckt.

    Mem Strom ist es sowieso egal ob es aus nem AKW oder aus ner Hamsterfarm im Keller kommt. Die „Qualität“ ist immer dieselbe.

    Hinzu kommt, dass der Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung lediglich um ca. 3% (vomn 16 auf 19) bei fallendem Stromverbrauch gestiegen ist (nach AG Energiebilanzen). Richtig wäre, dass die Kapazitäten zugenommen haben.

    Bei meiner Kritik an dem Artikel möchte ich natürlich nicht die Atomkraft verteidigen.

  3. Das Konzept „europäisch vernetztes Stromnetz“ zu erklären, würde glaube ich den Beitrag sprengen. Aber Steve, wenn du mal ein spannendes Buch zu dem Thema lesen willst:
    Blackout von Marc Elsberg. Ja, ok, ist ein Roman, aber der Herr Elsberg ist dafür bekannt, für seine Bücher sehr gut und aufwendig zu recherchieren. Darin wird auch sehr gut erklärt, wieso wir nach wie vor Atomkraft benötigen.

    Sein neuestes Werk, „Zero“ habe ich auch erst vor kurzem gelesen. Da geht es um unser „soziales, öffentliches Profil“, welches wir täglich mit unserem Konsum und Nutzung verschiedener Dienste im Netz formen und wofür es verwendet wird. Kann den Autor nur empfehlen!

  4. Eine Studie von Greenpeace die Belegt das der Atomausstieg keine Probleme verursacht? In etwas so glaubwürdig wie eine Krebsstudie von Marlboro. Greenpeace traue ich genausoweit wie jedem anderen Lobyisten, also in etwa soweit wie ich meine Auto werfen kann 😉

      • Eigentlich nicht. Ich bin Kraftwerkstechniker und kann der Studie nur zustimmen. Die Sache ist, dass die Energiewende (Atomausstieg + erneuerbare Energien aufbauen) nur nach Expertenmeinung nie einen Einfluss auf Netzstörungen haben sollte und nun auch nicht hat. Die richtige Überschrift wäre demnach wohl besser: „Vor und nach Atomausstieg keine Probleme mit der Stromversorgung – Deutschland ist halt kein Dritteweltland“

        Was mit Netzstabilität unter Experten die Runde gemach hat ist, dass regenerative Energieeinspeisung über Sonne und Wind nicht gesteuert, höchstens abgeschaltet werden kann. Wann Sonne und Wind scheint ist zwar vorherzusehen, aber hält sich leider nicht an die Stromnachfrage. Es kommt kurzfristig (Wolken verdecken große Fläche Solarpanels) und langfristig (heißer sonniger Sommersonntag an dem viel Solarstrom im Netz ist aber ihn keiner will vs kalter und düsterer Wintertag, an dem alle heizen wollen) zu größteren Differenzen im Netz. Die müssen von thermischen Kohle- und Gaskraftwerken aufgefangen werden. Und die müssen dafür umgebaut und vorbereitet werden. Das kommt beim Endkunden aber nicht in Form von Störungen an. Außer eben halt beim Preis.

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