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Linke_FL_-_im_Rathaus_GRUEN_01

Hierbei handelt es sich um einen Antrag der Ratsfraktion Die Linke aus der Stadt Flensburg (Vorlage RV-109/2016):

Antrag:

Ab sofort werden Arbeitsgeräte/-mittel aus allen Arbeitsbereichen der Stadt Flensburg genderneutral bezeichnet. Dies gilt insbesondere für grammatisch mit maskulinem Artikel („der“) bezeichnete Arbeitsgeräte/-mittel:

• Bezeichnungen, die Berufsbezeichnungen nachgebildet sind: der/die ScannerIn, der/die ComputerIn, der/die BleistiftanspitzerIn, der/die KopiererIn, der/die StaubsaugerIn usw.

• weitere Bezeichnungen sollten bestehenden Doppelformen kreativ nachgebildet werden: der/die Papierkorb/-körbin, der/die Briefkopf/-köpfin, der/die AbfalleimerIn usw. Ausgenommen davon sind Nomen,..

• die mit einem Nominalisierungssuffix (-keit, -heit, -ung usw., insbesondere wenn sie dabei den femininen Artikel „die“ tragen) gebildet werden, z.B. die Sitzung, die Tagesordnung usw.

• die grammatisch einen neutralen Artikel („das“) tragen: das Papier, das Dokument usw.

• die einen Ort bezeichnen (der Flur, die Kantine, die X. Etage, der Wartebereich usw.)

Begründung:

Es ist im Sinne einer sozial gerechten und antidiskriminerenden Gesellschaft nicht hinzunehmen, dass Nomen, die ein Arbeitsgerät/-mittel bezeichnen, häufig nur mit maskulinen Artikeln gebraucht werden. Dies verlängert die patriarchalische Gewohnheit, dass menschliche, mechanische oder technologische Arbeitsleistung als überwiegend „männlich“ charakterisiert wird. Auch im Bereich der modernen Technologie werden viele dieser Nomen noch immer mit einem „männlichen“ Artikel Beschlussvorlage LINKE RV-109/2016 1. Ergänzung Seite 2 verwendet. – Im Sinne eines genderneutralen bzw. alle Gendertypen umfassenden Sprache ist daher eine Doppelform anzuwenden. Dies hat für die mündliche und schriftliche Sprache in allen Bereichen der Verwaltung sowie der Kommunalpolitik der Stadt Flensburg zu gelten.

Die Computerin – ERNSTHAFT??? Gendergerechte Sprache? Ich möchte das jetzt nicht explizit an den Linke festmachen, weil es so einen geistigen Dünnschiss auch schon von anderen Parteien gab. Ich möchte dazu einfach nur anmerken, dass ich dieses Land unverzüglich verlassen werde, sollte es jemals dazu kommen, dass ich hier auf meinem Blog „der/die ComputerIn“ schreiben muss…

Quelle: Ratsinfo.flensburg.de


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23 KOMMENTARE

  1. Ich würd tendenziell erst mal auf nen Spaß-Antrag tippen, gibt’s ja auch ab und an mal. Wobei der Beklopptheitsgrad unter Linken-Abgeordneten von „gut wählbar“ bis „total einen an der Klatsche“ ja sehr flexibel ist, insofern würd ich meine Hand dafür nicht ins Feuer legen…

  2. Gesellschaft, Gewohnheit, Arbeitsleistung, Technologie, Beschlussvorlage, LINKE, Ergänzung, Seite, Sprache, Doppelform

    nur ein paar Beispiele von verwendeten Nomen in diesem Antrag, welche den Artikel „die“ als selbstverständlich führen. Als Gegenantrag möchte ich hiermit DIE Linke auffordern im Sinne der Gender Equality auch ihre männlichen Wähler zu berücksichtigen!

  3. „Genderneutral“ würde doch aber eher die Verwendung von „das“ bedeuten, also „das Briefkopf“, etc….

    Wenn es um eine Änderung von „der“ zu „die“ geht, dann kommen morgen andere Berufsgruppen, z.B. die Bauarbeiter und verlangen eine Anpassung zu „der Bohrmaschine“, „der Wasserwaage“, „der Schraube“,… 😀

  4. Macht ja auch Sinn ein englisches Wort zu gendern…vor acht Jahren haben wir in Warcraft 3 immer darüber gescherzt ob es nun die oder der Dark Ranger ist, hätte nicht gedacht, dass das mal wirklich ein echtes Thema werden würde oO

  5. Könnte man sich nicht ein Beispiel an zB Englisch nehmen und diesen ganzen Quatsch mit dem Genus einfach wegfallen lassen. Es erschwert nur das Erlernen unserer Sprache und dient weiter keinem Zweck, ausser solche bescheuerten Diskussionen hervorzubringen. Wir nehmen einfach für alles „das“ und fertig.

    Oder man lässt alles wie es ist und wendet sich sinnvolleren Dingen zu. Diese Genderendungen sind jedenfalls Bullshit.

    • Kann aber auch sein, dass die Erklärung nur nachgeschoben wurde, eben weil der Gegenwind kam. Dafür spricht, dass die Erklärung einen Tag später datiert als der Antrag.

      Dagegen spricht allerdings zugegebenermaßen, dass dererlei Gendersprech-Quatsch normalerweise eher von den Grünen … tschuldigung, GrünInnen … kommt!

      Man darf sich aber nicht täuschen: Das Gendersprech ist schon bis in unsere Gesetze vorgedrungen. Beispiel Straßenverkehrsordnung: Wo es früher geschrieben stand „Fußgänger müssen die Gehwege benutzen“ wurde dies vor einigen Jahren gegendert in „Wer zu Fuß geht, muss die Gehwege benutzen“ … und das zieht sich durch das ganze Gesetz. Radfahrer wurden zu „wer Rad fährt“ und so weiter. Die Lesbarkeit hat das ganze nicht gerade verbessert.

      http://www.lto.de/recht/feuilleton/f/stvo-geschlechtsneutralitaet-gesetzestexte-feminismus/

      • Ich glaub nicht, dass das nachgeschoben ist. Sowas gibt es öfters mal.
        Ich krieg in meinem politischen Umfeld schon ziemlich viel von den Gender-Debatten mit, aber so einen Quatsch wie in dem Antrag habe ich noch nie gehört. Dementsprechend bin ich auch vor der Ankündigung von einem Spaßantrag ausgegangen.

        Was den Gesetzestext angeht: Er wird sicher zum Untergang des Abendlandes führen. Oder so.

  6. Aus Sicht eines Germanisten: Fürchterlich!
    Es gibt imho noch immer keine einzige evidenzgestützte Studie, die überhaupt nachweist, dass das Weglassen von generischen maskulinen Genera zu einer höheren Wahrnehmung von Frauen oder weiblichen Anteilen führt.
    Mit anderen Worten: Ob gendergerechte Sprache irgendetwas (ausser Kosten) bringt, ist wissenschaftlich nicht bewiesen.

    Allein deswegen muss man diesen Unsinn bekämpfen, wo immer es möglich ist.

    Immerhin hat der Antrag imho keine Chance durchzukommen…noch nicht.

  7. Toll was man sich um unser Geld so alles einfallen lässt, als ob es keine minderen Probleme gäbe… alleine die Lesbarkeit von Aushängen macht diese Genderisierung einfach unmöglich. Muss dann btw. diese Genderregelung dann auch bei Formularen herhalten und das auch in fremden Sprachen? Oder betrifft das nur die deutsche Sprache 🙂

    • Das deutsche Genussystem ist relativ einmalig, von daher betrifft das andere Sprachen nicht so.

      Aber zu den Formularen: Ja, mittelfristig wäre das eine Konsequenz. Es gibt im übrigen schon deutsche Unis, die inoffiziell die Verwendung von bestimmten Sprachformen fordert.
      War bei mir auch so. Wer im Lehramtsstudium „Schüler“ schrieb bekam erst einen netten Hinweis und bei Wiederholung wurde Punktabzug angedroht. Es hatte immer SuS (Schülerinnen und Schüler) zu heissen.

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