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Anonymous.Kollektiv war einer der wichtigsten Treffpunkte für Islamhasser, Verschwörungstheoretiker und Fremdenfeinde. Die Betreiber hetzten gegen Geflüchtete, Muslime und Politiker – mehr als zwei Millionen Menschen gefiel das. Mit der Hacker-Bewegung Anonymous hatte die Facebook-Seite trotz ihres Namens nie etwas zu tun […] SZ.de und Vice Motherboard liegt ein Screenshot vor, der den internen Administratoren-Bereich von Anonymous.Kollektiv zeigen soll […] Die größere Überraschung auf dem Screenshot ist ein anderer Name: Kai Homilius. Er leitet die Compact-Magazin GmbH, eine Zeitschrift, die als eines der wichtigsten publizistischen Sprachrohre des Umfelds von AfD und Pegida gilt. Tatsächlich ähneln sich das monatlich erscheinende Magazin und Anonymous.Kollektiv inhaltlich.

Mich wundert ein wenig, dass sich die wahre Anonymous-Gruppe die Sache einfach so bieten lässt: Quasi den „guten“ Namen für solche politischen Zwecke zu missbrauchen. Ich hätte damit gerechnet, dass die Hintermänner der Seite relativ schnell von Anonymous offengelegt werden. Aber vielleicht kamen ja die internen Screenshots aus dieser Richtung, wer weiß das schon. Fakt ist: Die Seite ist offline, und das auch gut so. Die Hetzer werden natürlich nicht aufgeben und sich neue Wege für ihren populistischen Dreck suchen…

Quelle: Süddeutsche.de


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6 KOMMENTARE

    • Da gibts aber noch ein paar weitere Kandidaten: Nazi, Rassist, Hatespeech, Populist …

      Natürlich gibts das alles, insbesondere auch im Internet, aber das Problem ist doch, dass die Begriffe so weit gedehnt werden, dass sie mit der ursprünglichen Bedeutung nichts mehr zu tun haben, um möglichst jeden mit einer anderen Meinung darunter abkanzeln zu können.

      Das ist eigentlich keine Frage von Unwörtern, sondern dass ist eine Orwell’sche Sprachveränderung, die da stattfindet.

      Bei Unwörtern denke ich immer gerne an das sozialverträgliche Frühableben oder den Wohlstandsmüll oder Kollateralschäden … da geht es nicht darum, alten Wörtern neue Bedeutungen beizumessen, sondern es geht eher um das sarkastische, menschenverachtende am konkreten Einsatz des Wortes.

      Deswegen werden auch Worte wie „Flüchtling“ nie Unwörter sein, weil es eben für sich genommen einen realen Zustand beschreibt, ungeachtet der Bedeutungsänderung der heutigen Zeit, wonach Flüchtling auch für Migranten und Invasoren verwendet wird.

  1. Endlich ein bisschen Dreck weniger. Du glaubst gar nicht wieviele junge Leute den Mist was die da verzapfen zuu 100% glauben, „Facebook Nachrichten“ ohne Quellen. Echt witzig wieviele Likes manche Posts bekommen, unter anderem weil McDonalds laut einer spanischen Quelle kein echtes Fleisch benutzt (lol) und deswegen die Bundesregierung eine Diktatur ist (genauso stand es im Post) und hundertausende Likes. Selbst die Bild Zeitung ist da 1000x seriöser. Aber manche Leuten können selbst die Zeitung nicht lesen bzw. verstehen. So kann es nicht weiter gehen, da muss was gegen den Populismus getan werden, jeder schaut nur zu. Man sollte schon im Schulunterricht besser beibringen seriöse und unseriöse Nachrichten zu unterscheiden. (Quellen, Logik, nachvollziehbare Schlussfolgerungen)…

    • Das Problem ist wohl weniger die Methodik, sondern mehr die fehlende Motivation. Mal unabhängig vom Inhalt, eine echte recherchierte Nachricht oder ein fundiertes politisches Statement wird IMMER mehr Verständnisaufwand erfordern als eine fehlerhafte populistische Nachricht.
      Populismus funktioniert seit jeher nach einem einfachen Prinzip: Alles wird auf’s Kleinste heruntergebrochen, außerdem wird eine scheinbar einfache Lösung angeboten (oder wenigstens ein Schuldiger). Wenn man das dann ohne weitere Hintergedanken liest klingt es das toll und man fragt sich unweigerlich „wieso braucht die Politik solange, wenn der Typ hier so schnell so einfache Lösungen hat?“ Fehlt jetzt das Interesse mal nachzuforschen ob die Lösungen wirklich so einfach sind, ob überhaupt das Problem so einfach ist, dann bleibt man halt leider auf diesem Gedanken hängen.
      So sehr ich als Historiker Quellenverständnis und nachvollziehbare Schlussfolgerungen in der Schule fördern wollen würde, am besten kann man wohl bei dieser Thematik ansetzen um den Schülern klarzumachen, dass Politik hochkomplex ist und es fast nie „einfache Lösungen“ gibt.

  2. Da Anonymous quasi aus dem 4chan umfeld geboren wurde gibt es so etwas wie eine feste Anonymous Gruppe quasi nicht. Und das momentane Umfeld auf /b/ und /pol/ den beiden größten 4chan Foren ist sag ich mal Deckungsgleich mit dem auf Pegida Demos.

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