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Der neue Fünf-Pfund-Schein, der seit September im Umlauf ist und aus Kunststoff besteht, „enthält eine Spur von Talg“ (Tierfette), wie die Bank of England am Montag auf ihrer Twitter-Seite gestand […] Weil er im Schnitt zweieinhalbmal länger lebe als Papiergeld, sei der Plastikschein besonders umweltfreundlich, ließ Notenbankchef Mark Carney verlauten. Umweltfreundlich vielleicht, tierfreundlich anscheinend weniger […] Dementsprechend wütend zeigen sich britische Vegetarier und Veganer […] Eine Online-Petition, die sich gegen den Talg auf britischem Geld ausspricht, unterzeichneten bis Mittwochmorgen 80.000 Unterstützer.

Was ist im Alltag wichtiger? Umwelt- oder tierfreundlich? Ist es für Vegetarier unzumutbar, den neuen Geldschein, der minimale Spuren von Tierfett enthält, in die Hand zu nehmen? Natürlich ist es immer leicht, zu sagen „Stellt Euch mal nicht so an“. Aber vielleicht würde man das anders sehen, wenn man selbst Vegetarier wäre? Ich weiß es nicht genau. Wie sehen das die Leute in der Community?

Quelle: Süddeutsche.de


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22 KOMMENTARE

  1. Hab‘ das eben mal meiner Freundin (Vegetarierin) gezeigt. Sie hat mit den Augen gerollt, ist aus dem Zimmer gegangen und im Flur noch gerufen „Und wegen solchen Leuten ist man als Vegetarierer verrufen“

  2. Wir haben in Deutschland wohl mit die besten Haltungs und Schlachtbedingungen Weltweit. Klar gibt es auch ausnahme betriebe,
    aber anders als es Peta und CO suggerieren wollen ist das kein Standart wenn Tiere hier schlecht gehalten oder gequält werden.

    Was mich aber an diesen Veganen Selbstdarstellern so dermaßen stört ist ihre Heuchelei.

    Um sich selbst profilieren zu können wird im Grunde nur der einfachste Weg gewählt und somit die westlichen Fleischhersteller werden kritisiert.

    Somit ist es eher eine Seltenheit wenn hier ein Veganer mal offen gegen die Schächtung eines Tieres demonstriert. Höchstens mal nen Kommentar bei Facebook ist es wert.
    Was ja im Grund rein vom Wohl des Tieres her gesehen das schlimmste ist was aktuell auf deutschem Boden einem Tier angetan wird.

    So werden in China Tiere auf bestialische Weise gehalten und geschlachtet, auch hier ist der Aktionismus der Selbstdarsteller dann deutlich geringer als gegen westliche Erzeuger.

    Für mich sind diese Selbstdarsteller Veganer im Grunde nur Arschlöcher die das Wohl der Tiere unter nem Vorwand nutzen um sich abheben zu können vom gemeinen Pöbel. Würde ihnen das Wohl der Tiere wirklich so am Herzen liegen würden sie nicht den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Denen gehts in erster Linie doch nur ums eigene Ego.

    Mit Selbstdarsteller Veganer sind nicht alle gemeint, nur jene die lautstark ihre Ernährungseinstellung herausposaunen und alles und jenen als Mörder hinstellen der Fleisch konsumiert und auch sonst mit eher agressiven Hetz Aktionen auf sich aufmerksam macht.

    • „Wir haben in Deutschland wohl mit die besten Haltungs und Schlachtbedingungen Weltweit.“
      Das ist dennoch kein Grund gleich vor Freude Luftsprünge zu machen. Das klassische Argument „die andern sind aber viiiiiel schlimmer als wie wir, schwöre!“ ist Schwachsinn. Nur weil es in China noch schlimmer ist, ist es in Deutschland nicht weniger grausam und Schlimm.

      Nur meine Meinung, du darfst natürlich auch deine haben 🙂

  3. Finde es schon panne 😀 fragt doch mal die Person ob sie Palmöl, Handys oder Sonnencreme nutzt (o;

    Für die Entwicklung neuer Sonnencreme, wird selbst heute noch Affen in Deutschland lebendig die Haut verbrannt.
    Für Pflanzenöle aus dem Ausland „Palmöl“, werden Lebensräume bedrohter Tierarten zerstört.
    Für den Abbau der Ressourcen für Akkus z.B. für Smartphones, werden ebenfalls die Lebensräume vieler Tiere zerstört.

    Beispiele gibt es sicher noch viele andere.

    Welcher Vegetarier/Veganer verzichtet deshalb auf all das? (o;

    • Wenn du soweit bist, müssten Veganer nicht auf Menschen genau soviel Rücksicht nehmen? Wie ist es mit Handys aus Massenmenschhaltung? Müssten dann nicht alle Veganer ihre I-Phones aus den Fenstern werfen? Fast alle Kleidung wird unter erbärmlichen Verhältnissen in China, Indien, Bangladesh gefertigt.

      Oh je, ich merke schon das Thema lässt meinen Kopf viel zu viel rotieren.

  4. Wenn das die größte Sorge von 80.000 Menschen ist, dann geht es ja noch. Die Welt geht unter, aber wir wollen unseren Sonnenplatz. (übertrieben ausgedrückt.)

    Es gibt eine einfache Lösung, eine die Jeder mit sich selbst ausmachen kann. Wie bei jeden Produkt, kann man es liegen lassen oder Boykottieren. Benutzt keine 5-Pfund Scheine. Nehmt Kleingeld, größere Noten oder Kreditkarten. Aber bitte größere Noten nur wenn ihr keine Probleme mit Kokain habt. Ich hätte gerne scheine aus 100% Recycling Plastik, wenn das genehm wäre. Da grade Plastik gut Recycelt werden kann und so könnte man Öl sparen und die Umwelt schonen.
    Ich bewundere Veganer, die es schaffen sich daran zu halten und zugleich es nicht jeden beim Essen auftischen müssen. Ob das ein Teil der Selbstdarstellung ist, wie auch die Kampagne gegen den Geldschein? Ich weiß nicht, aber ich denke es gibt wesentlich mehr Veganer dort draußen, die nicht wegen der Selbstdarstellung vegan leben.

    Und nun frei nach Carolin Kebekus, baue ich mir eine Möhre aus Hack. Wenn sie wie eine Möhre schmeckt bin ich wirklich enttäuscht.

    Quelle Kokainspuren auf Geldscheinen:
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/drogengeld-fast-alle-euro-noten-tragen-kokainspuren-a-254372.html

    • Oh, auf ARD.de gibt es dazu einen kurzen Artikel dazu. Unter anderen kommt der Widerstand gegen den Geldschein, aus der Richtung der Veganer, die ich nicht wirklich zu den Vegetariern zähle. Und von den Hindus, die es aus Religiösen gründen ablehnen. „Es ist gegen unsere also seid tolerant und ändert es.“ – So kommt es mir leider bei vielen Dingen vor. Ich bin für Toleranz für Geldscheine. Nicht gewollte bitte an den netten Herrn Krömer, der diese Last von euch nehmen kann. Und auch für Toleranz für industrielle und wissenschaftliche Verfahren.

      Wenn es ein übliches Verfahren ist Talg zu verwenden, könnte man gerne darüber sprechen ob es eine Rohstoffschonendehre zu vertretbaren Kosten verwendbare Alternative gibt. Es kann nie schaden eingefahrene Prozesse grundsätzlich zu überdenken. Doch wenn es nichts anwendbares dazu gibt, dann weiter so. Ob sie die 10 Pfundnoten aus Gelatine machen?

      Quelle:
      http://www.tagesschau.de/ausland/fuenf-pfund-101.html

      Kleine Frage am Rande, wie ist es mit Vegan und Getreide?
      Das müsste doch eigentlich Ok sein, es wird ja nur Jauche und Mist verwendet zum Düngen, das sind ja Tierische Ausscheidungen. Aber fällt das in die selbe Klasse wie Milch? Wenn ja, dürfte man dann nicht auch Käse essen? Da Getreide ja auch eine weiterverarbeite Version von Jauche wäre in dem Sinne. Was die Moslems dazu sagen, wenn sie raus finden das sie in Deutschland praktisch jede Nudel und jedes Brot mit Schweineausscheidungen bearbeitetes Grundmaterial hat?

      • Beim Veganismus versucht man sein Bestes Tierleid zu vermeiden bzw das Leid zu reduzieren. Wie weit man das treibt bleibt da wohl jedem Veganer selbst überlassen. Es gibt da, wie bei allem im Leben, kein schwarz und weiß. Man versucht einfach so gut es geht auf alle tierischen Produkte zu verzichten.
        Und wenn weniger Tiere benötigt werden hilft das im Umkehrschluss der Umwelt und so natürlich auch dem Menschen.
        Das ganze muss man dann noch verstehen und einsehen, dass das quasi ein Protest ist. Es hilft auch nichts für zB Datenschutz auf die Straße zu gehen, der Mensch wird trotzdem immer gläserner. Oder gegen Nazis, die wird trotzdem immernoch geben. Aber andere sehen, dass man dagegen ist und schließen sich vielleicht an oder bewegen sich langsam in die richtige Richtung. So halt auch beim Veganismus.

        Peace out :*

  5. Und als Vegetarier widerspreche ich mal meinem Vorschreiber:)
    Zu erstmal sollte man sowieso unterscheiden zwischen Vegetariern und ihren Gründen. Ich bin es aus ethischen Gründen geworden. Und da ist es dann auch egal ob man Fett von Tieren nimmt die eh schon tot sind, es geht dabei ums Prinzip.
    Die Frage ist doch, warum tierisch Fett, warum kein pflanzliches? Kostengründe oder funktionale?

    • Ist im Endeffekt Jacke wie Hose. Um tierisches Fett zu produzieren muss man natürlich Tiere töten, aber um pflanzliches Fett in größeren Mengen zu erhalten, braucht man Plantagen, die wiederum anderen Tieren die Lebensgrundlage entziehen. Das Leben ist ein einziger Austausch, man kann nichts gewinnen, ohne dass jemand oder etwas anderes etwas verliert. Wenn ich einen Salat esse, habe ich die Pflanze auch „getötet“. Ich verstehe schon die Motivation von Vegetariern und ich denke selbst, dass man Fleisch nicht in rauen Mengen braucht und das unsere heutige Massentierhaltung ne ziemliche Sauerei ist. Aber an gewisse Rohstoffe kommt man leider nicht dran, ohne anderen Lebewesen Schaden zuzufügen. Ob jetzt die Spuren von Talg auf Geldscheinen eines der größeren Probleme darstellen weiß ich nicht. Dafür wurden vermutlich nicht gerade Armeen von Tieren getötet, da gibt es meiner Meinung nach weit größere Probleme über die man sich aufregen könnte.
      Noch ein Wort zum Schluss: Ich respektiere wie gesagt jeden, der vegetarisch oder vegan leben möchte, aber ich denke, dass es nicht verwerflich ist, ein Tier zu töten um es zu essen, solange das ohne unnötige Schmerzen geschieht und das Tier davor gut versorgt ist.

      • Tut mir leid aber das stimmt so einfach nicht. Fakt ist einfach das Tiere auch gefüttert bzw gemästet werden müssen. Zum einen werden hierzu einfach ein Mehrfaches der Nahrungmittel inclusive Wasser verbraucht als letztendlich an Fleisch entstehen.
        Zusätzlich ist zu beachten, das sie die Ernährung massiv geändert hat. Alles uß jederzeit im Überfluß vorhanden sein. So hatten unsere Eltern z.b. nur max 1-2 in der Woche Fleisch auf dem Tisch, heute muß dies bei vielen zu jeder Mahlzeit sein. Durch diese Preisdumping sind die Qualität des Fleisches und auch der Haltung längst auf einem extrem niedrigen Stand. Wer dies nicht glaubt sollte sich mal selbst einen dieser Tiertransportet genau anschauen oder mal in einen Schlachthof fahren.

  6. Aber vielleicht würde man das anders sehen, wenn man selbst Vegetarier wäre?

    Kommt drauf an aus welchen Gründen man Vegetarier oder Veganer ist. Ich denke, es gibt drei Aspekte, wieso man auf Fleisch verzichten kann. Moral, Umwelt und Gesundheit. DIE VEGANER oder DIE VEGETARIER von denen immer in einer schrecklich pauschalisierenden Art und Weise gesprochen wird, machen es meisten aus dem ersten Grund. Massentierhaltung oder prinzipiell das Konzept Tiere zu töten, obwohl für uns (in Deutschland) keine Notwendigkeit für die Ernährung besteht. Das sind in der Regel auch die meisten gehassten, weil viele diesen emotionalen Antrieb nicht nachvollziehen können. Man hat nur das Gefühl DER VEGANER will mir in seiner paternalistischen Art den Gutmenschen vorspielen. Diese Kategorie sind dann wohl auch die, die das Leben der Tiere dem praktischen Nutzen vorziehen und deswegen diese Geldscheine kritisch sehen. Ein legitimes Argument, aber für viele nicht nachvollziehbar.

    Doch es gibt noch Aspekt 2 und 3. Allein durch die Nahrung, aber dann noch schlimmer durch die Massentierhaltung werden durch den weltweiten Fleischkonsum gigantische Massen an Co2 und noch schlimmer Methan freigesetzt. Das verdrängen die meisten, oder sie denken Republikaner Style: Klimawandel ist ein Hoax. Aspekt 3 ist die Gseundheit. Das beste Beispiel ist wohl die grenzenlose Nutzung von Antibiotika in der Massentierhaltung, die sich nicht nur auf das Fleisch auswirkt, sondern auch in der steigenden Antibiotika Resistenz. Davon kann der Paape ja n Geschichte erzählen.

    Ich selber esse kein Fleisch aus Grund 2 und 3, deswegen sehe ich diese Geldscheine auch nicht kritisch. Ich ziehe den praktischen Nutzen in diesem Fall vor. Wichtig ist, dass man nicht alle Vegetarier und Veganer in eine Schublade packt, denn nicht jeder, der auf Fleisch verzichtet kommt aus Berlin Kreuzberg mit seiner Club Mate und seinem Jute Beutel und erzählt dir, was für ein besserer Mensch er ist. Es gibt legitime Gründe, wieso man kein Fleisch ist. Gerade alle die den Klimawandel als reale Gefahren ansehen, sollten sich darüber Gedanken machen.

    • Es gibt durchaus auch noch einen vierten Grund: Mein Bruder mag z. B. Fleisch einfach nicht. Dementsprechend wird ihn das mit den Geldscheinen vermutlich auch kein bisschen Jucken 😉

  7. Ich finde es Affig.
    Denn am ende des Tages sind es nur spuren von talg, der Schein ist weder darin getränkt noch musste Tiere geschlachtet werden um ihn herzustellen.

    Ich glaube die Petas brauchen ihre Jährliche Dosis Aufmerksamkeit, wie jedes Jahr.

    • „Talg (lat. Sebum, auch Ungel, Unschlitt oder Inselt) ist aus geschlachteten Wiederkäuern gewonnenes festes Körperfett“
      (C) Wikipedia

      Und wie kommen jetzt spuren davon in den Geldschein ohne dass Tiere geschlachtet wurden?

      • Es wurden Tiere für geschlachtet, der Hintergrund ist das nicht extra Tiere für die Geldproduktion geschlachtet werden müssen.
        Das Produkt Talg ist im Grunde durch die Fleischproduktion schon als Nebenprodukt vorhanden. Was sonst in einigen Fällen weggeworfen werden würde.

        Das sollte das Vegane Herz eher freuen das immerhin so viel wie möglich vom Schlachtkörper verwendet wird und der Tod des Tieres nunmal nicht ganz umsonst gewesen ist.

  8. da man davon ausgehen kann, dass nicht extra für die herstellung der geldscheine tiere produziert werden, sondern der talg als rohstoff in form von abfall bei der fleischproduktion anfällt…

    sry liebe veganer, aber ihr sollt das geld nicht essen und auch nicht in den mund nehmen.

  9. Ich bin Vegetarier und mir ist es doch herzlich egal, ob an dem Schein ein bisschen Pferd ist. Bin aber vielleicht auch nicht der typische „mir tun die Tierchen so leid“-Vegetarier.

    Es klingt schon lächerlich, aber andererseits musste die Briten auch schon einen Kolonialkrieg ausfechten, weil indische Soldaten geglaubt hätten die Patronen des neuen Gewehrs würden was enthalten was gegen ihre Religion spricht (ich krieg die Details gerade nicht mehr zusammen, kann man mal googeln).

    • Indischer Aufstand von 1857, damals wurden noch Papierpatronen verwendet, die man erst aufbeißen musste. Und es gab das Gerücht, dieses Papier sei mit Schweineschmalz behandelt worden, wodurch ihr Gebrauch für Moslems und Hindus wohl ein Verstoß für ihren Glauben war.
      Zumindest glaube ich das, Wikipedia wüsste genaueres, ich schreibe nur, was ich aus dem übermäßigen Spielen von Europa Universalis 3 noch weiß ^^

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