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Der amerikanische Autor und Journalist Simon Sinek hat in der Talksendung «Inside Quest» ausführlich zum Thema «Millennials» Stellung genommen […] Die Generation, für die Social Media zum Alltag gehören, sei schlichtweg süchtig. Denn ein Like, eine Nachricht, die Aufmerksamkeit, die wir über soziale Netzwerke erhalten, sie gibt uns ein Glücksgefühl. Verantwortlich dafür ist der Stoff Dopamin, den unser Körper ausschüttet, wenn wir eine WhatsApp-Nachricht bekommen oder jemand unseren Facebook-Post kommentiert. Dopamin wird auch freigesetzt, wenn man raucht, Alkohol trinkt, oder Glücksspiele spielt. Sprich: Dopamin macht extrem abhängig.

Spannender Artikel bzw. Ausführung zum Thema. Vielleicht lest Ihr mal in den kompletten Artikel rein oder schaut Euch das entsprechende Video an. Wie seht Ihr eigentlich die ganze Sache? Sind wir alle wirklich süchtig nach Aufmerksamkeit und Dopamin?

Quelle: Energy.ch


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18 KOMMENTARE

  1. Bin ich froh, kein Smartphone zu haben. Komischerweise habe ich auch Spaß an meinem Job (obwohl es natürlich negative Seiten gibt) und eine stabile Beziehung. Ich bin vielleicht gar kein richtiger Millenial…

  2. Interessanter Bericht, wo man sich selbst an der einen oder anderen Stelle wieder findet, vor allem der Punkt mit der Dopaminausschüttung.

    Und er beschreibt ja auch die Generation, die wirklich nichts anderes mehr kennt und damit groß wird.
    Sieht man ja im eigenen Freundeskreis… ab ans Handy und der Kleine ist ruhig.
    Jedoch denke ich, wenn man auf der anderen Seite ein gutes soziales Umfeld und einen Beruf/Hobbies hat, welche einen ausfüllen, kann man diese falsche Internetnutzung durchaus kompensieren.
    Jedoch wird es wirklich zum Problem, wenn es das einzige im Leben ist. So hab ich das jetzt verstanden.

    Wie kann man sich selbst regulieren?
    Handy öfter mal bewusst auslassen bzw. zu Hause lassen. Schonmal probiert?
    Ich selbst wurde viel kommunikativer und Ideenreicher, wenn das Ding einfach mal 24 Stunden nicht dabei war.
    Und Facebook und Co. ist zwangsläufig auch nichts schlechtes, wenn man es nutzt um sich mit anderen Leuten auszutauschen.
    Aber dieses geposte, gelike und geshare ist wirklich nicht gut und erschöpft einen unheimlich.

    Die Frage ist jetzt, waren andere Generation wirklich zufriedener und glücklicher?
    Schwer objektiv zu beleuchten.
    Was aber noch gesagt werden muss: Zufriedenheit und Glück sind die eine Seite, aber Traurigkeit und Motivationslöcher gehören ebenfalls zum Leben, mit oder ohne falscher Internetnutzung

  3. Bei mir ist das das genaue Gegenteil, wenn ich WhatsApp-Nachrichten bekommen bin ich meistens eher gestresst, wenn ich unterwegs bin schalte ich das Internet am Smartphone komplett aus „wenn ich es überhaupt dabei habe“, schalte es am Abend einmal an, arbeite alle Nachrichten ab und direkt wieder aus.
    Glücksgefühle sind andere Dinge, aber sicher keine Nachrichten die noch mehr Stress und Ablenkung verursachen.

    Geht das sonst niemand auf die Nerven, wenn man unterwegs ist, oder man am Rechner arbeitet, bei Freunden ist etc. und jemand was auf WhatsApp will?
    Bei mir bleibt das Ding Konsequenz in der Zeit aus in der ich beschäftigt bin, wenn ein Notfall eintritt kann man mich auch anrufen.

    Dagegen freue ich mich auf Kommentare unter meinen Youtube Videos, da kann ich das bestätigen (: Yay likes! 50k Aufrufe! yay 😀

  4. Habe mich selten so erhört gefühlt bzw. wiedererkannt wie in diesem Vortrag. Einige Dinge, die er nannte waren einfach so deckungsgleich, dass ich denke sie könnten mit meinen Problemen zu tun haben, die sich seit meinem Eintritt ins „richtige Leben“ vor fast zwei Jahren stark angehäuft haben. Seine Ausführungen zum Thema Erziehung und dem „shattered self-image“ nach der Schule finde ich besonders interessant. Auch, dass Social Media bei mir und meiner „Millennial“-Generation seinen Teil dazu beigetragen hat.

    Ich habe auch das Gefühl, dass Social Media zu sehr im Mittelpunkt der Menschen steht. Ich erwische mich jedes Mal, wie ich in einem passenden Moment mein Handy zücke und meistens als erstes Facebook öffne. Das Erschreckendste ist dabei nicht unbedingt, dass ich es überhaupt tue, sondern dass ich im Endeffekt die Leben meiner „Freunde“ im Schnelldurchlauf abscanne, sicherlich auch mit mir vergleiche, selber aber kaum auf Facebook durch eigenes Posten etc. aktiv bin. Facebook dient also hauptsächlich dazu diese Vergleiche zu haben und dadurch regelmäßig sein eigenes Leben durch diese aufzuwerten oder eben abzuwerten, wobei zweiteres wohl eher zustande kommt. Von den ganzen Nachrichten, die man im Facebook-Feed hat, mal abgesehen. Zudem muss ich auch sagen, dass die paar Momente, in denen man Aufmerksamkeit auf Facebook erhält, schon sehr befriedigend sind und vielleicht bei einer Generation, die mit diesen aufwächst, auch durch ihre Häufigkeit und Einfachheit, zumindest gefährlich sein können. Auch wenn man bedenkt, dass hier das Dopamin eine starke, recht oberflächliche soziale Komponente hinzugewinnt.

  5. „Verantwortlich dafür ist der Stoff Dopamin, den unser Körper ausschüttet, wenn wir eine WhatsApp-Nachricht bekommen oder jemand unseren Facebook-Post kommentiert. Dopamin wird auch freigesetzt, wenn man raucht, Alkohol trinkt, oder Glücksspiele spielt. Sprich: Dopamin macht extrem abhängig.“

    Hört sich nach einem RTL Aufmacher an. „Dopamin die Volksdroge Nummer 1.“ Was man sich bewusst werden muss, ist, dass alles, was man fühlt, wie man sich Verhält, durch Biochemie beeinflusst wird, allen voran durch die Glücksbotenstoffe Serotonin, Endorphin, Noradrenalin und eben Dopamin. Genauso wird Dopamin auch freigesetzt, wenn ich mit einem Papierknödel den Mülleimer treffe. Es ist kein Stoff, der nur von „bösen Sachen“ ausgeschüttet wird, sondern von allem, was uns irgendwie Spaß bringt. Dazu gehört nun mal auch Aufmerksamkeit, die man in sozialen Netzwerken bekommt. Die Frage ist doch, wieso ist ein Like, was schlechteres, als ein Händedruck, nicht wegen dem bösen Dopamin, wenn überhaupt weil die direkte soziale Interaktion in Person fehlt.

    Es macht nun mal Sinn, dass Sachen wie das Internet in dem man so viele Sachen tun kann, Glücksgefühle in uns auslösen und so zum Hobby werden. Natürlich gibt es Ausnahmen, wenn das Internet zum Lebensmittelpunkt wird und andere eigentlich wichtigere Sachen vernachlässigt werden und somit das Hobby zur Sucht wird. Auch muss man sich mal Gedanken machen, was vor allem die ständige Smartphone Nutzung vor dem Einschlafen und nach dem Aufwachen mit uns auslöst. Alles interessante Themen, aber nicht mit der Prämisse des bösen Dopamins.

  6. jede generation das selbe spiel: die kinder von heute sind einsamer, verbringen ihre zeit mit den falschen dingen, werden von radio/fernsehn/internet kaputt gemacht.

    • Nur sprechen die Fakten nun mal dafür, dass es dies mal stimmt. Die jungen Menschen sagen selber, dass sie sich nicht auf ihre freunde verlassen, sind unzufriedener im job, beziehungen gehen häufiger kaputt, es gibt mehr und mehr depressive Menschen (wobei das ein Folgeeffekt sein kann)…

      • heutzutage ist man doch auch entweder glücklich oder depressiv. wenn ich überlege wie viele menschen sich als depressiv bezeichnen oder es sogar diagnostiziert bekommen…

  7. Ein anderer wichtiger Faktor ist für mich folgendes:

    Jeder postet auf Facebook nur die schönen Aspekte seines Lebens: leckeres Essen, geiler Urlaub, gute Laune/Party, teure Neuanschaffung – nicht aber die Momente in denen man scheitert, verlassen wurde, traurig ist (außer du natürlich Steve ;-)) Das hat eine verzerrte Realitätswahrnehmung zur Folge: allen anderen gehts gut und haben ein super Leben. Warum geht es mir jetzt scheiße und es läuft nicht so richtig!?

    => Folge: Spirale, man wird noch trauriger, depressiver oder whatever.

    Wie oft hab ich schon den Satz gehört (oder auch selbst gesagt) „Haste gesehen wo er/sie wieder im Urlaub ist? Der hat ’nen Leben.. Und ich sitz hier auf der Arbeit und hab Stress“. Dass der andere bspw. an Depressionen leidet (jetzt mal ein konstruiertes Beispiel) und sich Urlaub als Kompensation leistet würde man nicht sehen können.

    • Dein Kommentar fasst es sehr treffend zusammen, genau das bestätigen meine Forschungen auch. Hat was mit dem Faktor der sozialen Erwünschtheit zu tun und nennt sich „Schweigespirale“. Folgen davon sind unter anderem Depressionen oder das Phänomen des gesellschaftlichen Drucks, sodass z.B. der Urlaubsort danach ausgesucht wird, wie erfolgreich der Erfolg der Bilder danach auf Sozialen Netzwerken sein könnte. Ganz schön erschreckend, wenn du mich fragst.

      @David: Du hast Recht, das war doof formuliert. In der Statistik ist die Rede von 5 Millionen im deutschsprachigen Raum, was Österreich und Schweiz mit einschließt. Und doch, mittlerweile gehört die Internetabhängigkeit im Sinne der Sucht nach Online-Rollenspielen durchaus zu einem anerkannten Krankheitsbild des ICD-10, andere Internetabhängigkeiten werden davon jedoch noch nicht berücksichtigt. Deine Aussage stimmt also nur teilweise. Es muss jedoch keine Klassifikation nach ICD-10 vorliegen, um therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, weshalb das Argument obsolet ist.

      Und weil einige gefragt haben (falls es noch wen interessiert) : Hier die Kriterien für eine Internetabhängigkeit. Wenn mindestens fünf davon vorliegen, seid ihr betroffen.

      1. Ständige gedankliche Beschäftigung mit dem Internet (Gedanken an vorherige Online-Aktivitäten oder Antizipation zukünftiger Aktivitäten).
      2. Zwangsläufige Ausdehnung der im Internet verbrachten Zeiträume, um noch eine Befriedigung zu erlangen.
      3. Erfolglose Versuche, den Internetgebrauch zu kontrollieren, einzuschränken oder zu stoppen.
      4. Ruhelosigkeit, Launenhaftigkeit, Depressivität oder Reizbarkeit, wenn versucht wird, den Internetgebrauch zu reduzieren oder zu stoppen.
      5. Längere Aufenthaltszeiten im Internet als ursprünglich intendiert.
      6. Aufs-Spiel-Setzen oder Riskieren einer engen Beziehung, einer Arbeitsstelle oder eines beruflichen Angebots wegen des Internets.
      7. Belügen von Familienmitgliedern, Therapeuten oder anderen, um das Ausmaß und die Verstrickung mit dem Internet zu verbergen.
      8. Internetgebrauch als ein Weg, Problemen auszuweichen oder dysphorische Stimmungen zu erleichtern (zum Beispiel Hilflosigkeit, Schuld, Angst, Depression).

  8. Moin Steve,

    Ich schreibe aktuell genau zu diesem Thema meine Bachelorthesis. Dafür habe ich mich durch die Literatur zum Thema Social Media Nutzung und deren Folgen eingearbeitet.
    Je tiefer ich in die Materie eintauchte, desto schockierter wurde ich. Laut den Sucht-Kodizes wäre beinahe jeder Zweite, den ich kenne, betroffen – mich eingeschlossen. Allein in Deutschland leben über 5 Millionen Menschen, die sich wegen pathologischer und problematischer Internetnutzung in Behandlung befinden. Man male sich nur aus, wie viele Menschen es noch gibt, die bloß nicht offiziell süchtig sind. Auch die Folgen sind nicht ohne. Von Depression bis digitaler Burnout ist alles dabei. Meine Antwort auf deine Frage ist also definitiv JA.

    Das Thema wird meiner Meinung nach zu wenig ernst genommen und ist durchaus kritisch zu betrachten. Ich selbst finde die Entwicklung schrecklich und arbeite seitdem an meinem Medienkonsum.

    Liebe Grüße,
    Denise

    • Spannend. Danke für Dein Feedback. Die Frage ist: Wie gefährlich ist denn diese Dopamin-Sucht für uns? Ich selbst bin sicher auch davon betroffen. Ich sehe für mich jetzt aber keine Notwendigkeit, deshalb mein Hobby irgendwie einzuschränken…

      • Ich habe dieses Video auch schon vor ein paar Tagen ironischer weise über meinen Facebook feed entdeckt, allerdings benutze ich FB nur um die 10-30 min pro Tag.

        Selten habe ich ein Video zu so einem komplexen Thema gesehen, wo der Nagel so auf den Kopf getroffen wurde wie hier.

        Ich denke die Antwort auf deine Frage ist schon in dem Video selbst beantwortet worden: Diese „Instant-Reward“ Dopamin-Sucht hindert uns daran, Soziale Fertigkeiten zu erarbeiten, die viel Geduld erfordern. Unzufriedenheit im Job und im Liebesleben und im sozialem Umfeld sind die Folge.

        Ich denke du Steve bist auf Grund deines Alters gerade noch dran vorbei gerutscht, denn zu deiner pubertären Phase gab es das alles ja noch nicht. Ich hatte ebenfalls Glück durch mein Umfeld während der Pubertät nie so das Bedürfnis gehabt zu haben, mir mein Dopamin auf FB zu holen, und benutze es heute daher auch quasi nicht mehr. Aber für eine ganze Menge Menschen ist das natürlich ein erhebliches Problem.

      • Ich kann mich Steve da anschließen – ich bin mit Sicherheit auch betroffen, vernachlässige aber weder meinen Job noch mein „restliches RL“, würde also auch derzeit keine Veranlassung sehen, etwas zu ändern…

    • Danke für diesen Einblick!
      Vielleicht magst du ja ein paar Tipps geben oder einen Leserbrief schreiben, wie man den eigenen Medienkonsum besser regulieren kann.

    • 5 Millionen in Behandlung? Ich würde gerne die Statistiken dazu lesen. Laut Studien von Weinstein & Lejoyeux liegt die Prävalent der Internet Addicition bei 1,5 – 8,2%, was unter Umständen dazu führen könnte, dass insgesamt 5 Millionen Personen in Deutschland einen schädlichen Konsum zeigen, jedoch befinden sich nie im Leben so viele in Behandlung. Dazu soll noch angemerkt sein, dass die Abhängigkeit vom Internet genau genommen noch nichtmal eine existierende Krankheit ist, wenn man dafür die führenden Diagnoseleitwerke zu Hand nimmt (DSM & ICD). Wenn eine Abhängigkeit vom Internet diagnostiziert werden und die Behandlung von der Kranken- bzw. Rentenkasse übernommen werden soll, muss als Behelfsmittel eine Impulskontrollstörung diagnostiziert werden, da es außer dem pathologischen Spielen schlicht und einfach noch keine Verhaltenssüchte (zumindest in den Hauptleitwerken) gibt.

      Um nochmal zu dieser Dopamin-Hypothese zurückzukommen, mwürde ich das ganze ein wenig differenzierter sehen, denn unter den Millenials geht der Fernsehkonsum zum Beispiel drastisch zurück. Vielleich ist das ganze eher als eine Art Suchtverlagerung zu sehen, die, so wie eben fast alles, mit der Zeit geht.

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