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Wer sein offenes WLAN-Netz anderen zur Verfügung stellt, soll nicht mehr dafür zahlen müssen, wenn diese darin Rechtsverstöße begehen. Anbieter von Hotspots sollen außerdem in der Regel von Unterlassungs- und sogar den Gerichtskosten befreit werden. Das sieht ein Gesetzentwurf vor, mit dem das Bundeswirtschaftsministerium nach SPIEGEL-Informationen ein erst vor Kurzem beschlossenes WLAN-Gesetz nachbessern will.

Im Grunde ist das ja eine gute Sache: Mehr freies WLAN – wer will das nicht? Wenn man unterwegs ist, nervt es teilweise schon sehr, dass man sich überall quasi anmelden oder registrieren muss, um öffentliches WLAN zu benutzen. Auf der einen Seite wird eine solche Gesetzesänderung halt ein „Schlaraffenland“ für Betrüger im Netz sein: Einfach irgendwie reinhacken und im fremden WLAN ordentlich Mist bauen. Wie seht Ihr die Sache?

Quelle: Spiegel.de


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17 KOMMENTARE

  1. Ich seh da ehrlich gesagt nichts negatives für uns Nutzer. wer drauf aus is, in n fremdes wlan reinzukommen, den hindert idR n passwort auch nich wirklich, von daher is es unwahrscheinlich, dass da recht viel mehr „schindluder“ getrieben wird… ob die „großen konzerne“ da n großes problem mit haben ist auch fraglich…

  2. Freies WLAN, das würde ja vielen vor den Kopf stoßen die vorher mit Mobilen Internet Geld gemacht haben. Frei , kostenlos, umsonst ist immer schlecht, damit lässt sich kein Geld verdienen also ist es auch nicht erwünscht.

  3. Wenn ich scheiß bauen will, mach ich das sicher nicht über ein öffentliches WLAN.. Da gibt es bessere Wege, und diese kennen die entsprechenden Leute auch.

    • Das ist ja auch der Punkt, was mich daran so stört: Mit dem Abmahnscheiß trifft man zu 99% „Unschuldige“. Nämlich den Anschlussinhaber, der selber gar nichts gemacht hat. Der Anschluss läuft auf die Mama, die hat keine Ahnung vom Internetneuland, und sie soll – rechtlich – aufpassen, was ihre Teenager- oder volljährige Kinder dort so treiben. Und sie soll dann hunderte Euros zahlen, und sie weiß nicht mal, wofür eigentlich.

      Diese Situation ist eigentlich untragbar, aber geltendes Recht in Deutschland.

  4. Ich arbeite in der Hotelerie und ich bete jeden Tag dafür dass wir endlich mit dieser Personalisierten Wlan anmeldung aufhören dürfen.

    Es ist sowohl für den Gast nervig als auch für uns mehr Aufwand, wenn wir jedem gast einen Speziellen Wlan-Code zuteilen müssen nur um dem Gesetz gerecht zu werden.

    Natürlich wird es diejenigen geben die damit Mist bauen. Aber sein wir mal ehrlich..um mist im Internet zu bauen brauchen die meisten kein freies WLan.

  5. In anderen Ländern gibts das doch auch und die Welt dort ist auch nicht untergegangen. Ich war letztens in London und es war schon praktisch, fast überall freies W-Lan zu haben. Und mir wäre nicht bekannt, dass London die Hauptstadt der Urheberrechtsverletzungen ist (aber vielleicht täusche ich mich da ja auch).

  6. Ist ja gut und schön, aber wenn ich mir 2 der 3 Landkreise anschaue in denen ich regelmäßig bin, dann frag ich mich, wer da bei seinem DSL Lite noch Bandbreite über haben soll für freies WLAN.

    Der Witz ist aber doch, dass die die früher abgemahnt würden, durch Gesetzeslücke, Dank Upload in den gewerblichen Bereich gedrückt würden, massenhafte upstream daher massenhafte Verletzungen, und nun wird wieder gepfuscht bis die nächsten Lücken da sind.

    Jetzt nicht missverstehen, eine kleine eisbude die WLAN anbietet dafür zu bestrafen finden ich auch Scheisse aber offenes WLAN für alle straffrei machen, empfinde ich als falschen Weg.

    Bin ich dann trotzdem dran wenn ich ein schlechtes PW hätte und „gehackt“ wurde?

    • „aber offenes WLAN für alle straffrei machen,“ klingt schon recht krass, oder! Seit wann ist denn offenes WLAN strafbar!?

      „Bin ich dann trotzdem dran wenn ich ein schlechtes PW hätte und “gehackt” wurde?“

      …wenn ich mich recht erinnere muss nach bestmöglichen technischen Möglichkeiten gesichert werden, dazu gehört eine aktuelle „sichere“ Verschlüsselung und ein entsprechendes Passwort.

  7. Es ist schon lächerlich wie einige sich hier anstellen. Dauernd werden für irgendwelche Sachen Kompromisse eingegangen, welche auch negative Konsequenzen haben, aber beim WLAN wird krampfhaft und vergeblich versucht negative Folgen wegzuträumen. Ja es wird negative Folgen haben, aber der Nutzen wird überwiegen. Dieser dämliche Hick Hack nur weil man sich der modernen Welt nicht öffnen will und lieber 20€ für 1GB Datantarif bevorzugt ist total lächerlich. Deutschland ist sowieso schon Lichtjahre von dem entfernt wo unsere Politblasen unser Land sehen. Entwicklungsland Deutschland, ich grüße Dich.

    PS: Hatte auch mal ne Zeitlang FreiFunk am Laufen. Nachdem ich mich mal mit dem Rechtsblabla auseinander gesetzt habe, habe ich es ganz schnell wieder gelassen. Denn in die Gesetzesmühle kommst Du trotz dieser ganzen „tollen“ Vorstöße trotzdem. Freies WLAN in Deutschland so wie in anderen Ländern, wird denke ich noch lange ein Traum bleiben.

  8. Mit der Störerhaftung erwischst du nur die, die freundlich ihren Netz-Zugang mit allen teilen, nicht die, die Mist bauen.

    Wenn ich im Netz „ordentlich Mist bauen“ wollte, ohne hinterher belangt zu werden, dann bräuchte ich dafür kein fremdes WLAN irgendwo. Das ginge bequem per VPN ins Ausland, von zu Hause aus.

  9. Mich würde mal interessieren, wie andere Länder diese Thematik behandeln. Gibt es dort massenweise Urheberrechtsverletzungen? Gibt es dort massenweise Beleidigungen oder Aufrufe zu Straftaten? Wenn ja, wie werden die verfolgt?

    In Deutschland haben wir den ganzen Affentanz mit der Abmahnmafia; rund um deren Geschäftsmodell wurde ja die ganze Rechtsprechung um die Störerhaftung entwickelt. Es geht bei uns ja weniger um Straftaten im Internet, sondern eben darum, dass ein paar wenige Rechtsanwaltskanzleien mit Massenabmahnungen ihr Luxusleben finanzieren können. Was auch der Grund ist, dass ich nicht glaube, dass sich in absehbarer Zeit was ändert; die Anwaltslobby ist im Bundestag sehr stark.

    • „In Deutschland haben wir den ganzen Affentanz mit der Abmahnmafia; rund um deren Geschäftsmodell wurde ja die ganze Rechtsprechung um die Störerhaftung entwickelt.“

      1. Die Störerhaftung gab es schon vor dem Internet.
      2. Andere Länder, allen voran die USA, haben ein weit größeres „Problem“ mit Abmahnern.
      Seit froh, dass unsere Staatsanwälte die Sache zu 99% einstellen nicht wie in den USA Schadensersatz und Strafe zusammenlegen. Fakt ist nunmal, dass die meisten Abmahnungen rechtens sind.

      • Ich rede natürlich von der Störerhaftung des Telefonanschlussinhabers. Dass es Störerhaftungen für Kraftfahrzeuge, Tiere, Atomkraftwerke etc. schon vorher gab, dieses Wissen darfst du mir schon zutrauen!

        Die USA haben z. B. Probleme mit Patenttrollen, und auch sonst ist deren Rechtssystem ziemlich „gaga“. Aber weißt du was darüber, ob da auch massenhafte kostenpflichtige Abmahnungen für Filesharing ein Geschäftsmodell sind?

        Im übrigen kannst du die Staatsanwälte außen vor lassen, denn die halten auch hier die Füße still. Es geht hierzulande um zivilrechtliche Schadensersatzansprüche. Und Fakt ist nunmal auch, dass es meinem Rechtsempfinden entspricht, wenn die Familienmutter 500 Euro und mehr Schadensersatz zahlen soll, wenn einer ihrer Söhne ohne ihr Wissen einen Film heruntergeladen hat, bloß weil der Anschluss zufällig auf die Mutter läuft.

      • Rechtens ist nicht immer Richtig. Ich glaube Freies Wlan kurbelt die Urheberrechtsverletzungen weniger an, wie immer höhere Bluray und Kinopreise. Die ja dann wieder unter den Deckmantel “der ganzen illegalen Downloads“ gerechtfertigt werden. Ich denke günstigere Preise und schnelleres erscheinen, würde mehr bringen als irgendwelche Abmahnungen.

  10. Kann man nicht irgendwie die id des gerätes verfolgen oder es so machen das man sich mit der geräte id ins netz einloggen muss? Irgendwas wird sich doch sicher finden!

    • Das gibt es schon und die Polizei kann sehr wohl nachvollziehen, welche Geräte am router eingelogged waren oder gerade sind. Damit kann man eigentlich wunderbar nachweisen, wann eine fremde MAC-Adresse in deinem Netz unterwegs war.
      Aufgrund schlechter Ausrüstung und mangelnder Bildung sowohl der Richter als auch der Angeklagten kommt es dazu aber nur sehr selten.

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