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Folgender Leserbrief erreichte mich Ende letzter Woche von Community-Mitglied Andreas:

Hallo Steve,

schau dir mal die Kommentare zu einer Meldung der Tagesschau über den Computerspielepreis an. Selbst unter den webaffinen Menschen gibt es noch sehr viele, die Computerspiele direkt als Ausgeburt der Hölle ansehen…

Diese Kommentare lassen einen echt vom Glauben abfallen. Unglaublich wie unwissend und oberflächlich einige Menschen immer noch mit diesem Thema umgehen. Frei nach dem Motto: „Ich habe meine Meinung aus der Bild!“ Lest Euch das hier mal durch:

„Computerspiele machen Spaß und sind ein Riesenmarkt. Sie machen aber leider auch süchtig und es wird mit ihnen eine Unmenge Zeit vergeudet, insbesondere durch die Jugend. Nur sehr wenige werden damit zu gesuchten und fähigen Softwareexperten. Statt am Spiel zu hängen, wäre es für Kinder und Jugendliche sinnvoller und nutzbringender, sich zu bewegen und sich etwas über die reale Welt anzueignen – zu lernen! Diese „Industrie“ muss nicht noch gesondert staatlich gefördert werden.“

GEHIRNWÄSCHE! Es gab eine Zeit, in der waren sich alle Soziologen, Erzieher, Lehrer und Psychologen einig, dass Computerspiele den Menschen mehr schaden als nutzen. Nach fast zwei Jahrzehnten der Entwicklung sind nicht die Computerspiele sinnvoller oder pädagogisch wertvoller geworden, sondern die Menschen haben sich diesem Markt untergeordnet. Wenn jetzt Herr Dobrindt diese Entwicklung so positiv darstellt, zeigt das nur, dass auch er Opfer einer GEHIRNWÄSCHE geworden ist. Kritiker empfinden es geradezu tragisch, wie anpassungsfähig unsere Spezies ist, egal ob zu ihrem Nutzen oder Schaden. Computerspiele mit Preisen auszuzeichnen, deutet darauf hin, dass die Spezies Mensch der große Verlierer in der Natur ist. Er wird an seinem Computer- und Datenmüll ersticken. Das sagen die letzten, klugen Soziologen.“

Als hätte sie Prof. Pfeiffer selbst geschrieben, absolut unfassbar!


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13 KOMMENTARE

  1. Unterhaltung gehört abgeschafft. Kann ja nicht angehen, dass wir mal abschalten und Spaß haben, egal wie die Welt ansonsten so aussieht. Preise für Bücher und Filme zu vergeben war ja schlimm genug, aber jetzt noch für Dinge, die hauptsächlich jüngere Menschen mögen? Absolut inakzeptabel.

  2. sein wir mal für ne sekunde ehrlich, das wenige was gamen fördert (handaugenkoordination, reaktionszeit und dreidimensionales denken aber alles je nur in einem ziemlich eingeschränkten kontext) steht all dem, was man mit 2 stunden mehr über irgendein lebensrelevantes thema lernen oder körperlich ertüchtigen doch nicht wirklich gleichwertig gegenüber.

    videospiele machen sicherlich nicht dumm oder verderben oder sowas, sie fördern aber auch nur sehr bedingt.

    und es stimmt ja auch, von den milliarden gamern enden nur ein paar tausend irgendwo in der it/software/gamedesign ecke, so wenige, das es wahrscheinlich kaum einen zusammenhang zwischen gamern und den beschäftigten in der gamingindustrie gibt.

    im großen und ganzen wird auf beiden seiten vom zaun viel unsinn erzählt

    • „und es stimmt ja auch, von den milliarden gamern enden nur ein paar tausend irgendwo in der it/software/gamedesign ecke“

      ein paar tausend? meinst du das ernst?
      geh mal in die IT oder nur in die gaming-industrie und frag da nach, wieviele da entweder gamer waren oder gamer sind 😉

  3. Das Problem sind nicht die Spiele, sondern die Eltern die ihre Kinder davor parken. Die Kinder können heutzutage keinen Tisch mehr decken, weder noch abwischen.

  4. der verfasser/die verfasserin des ersten kommentars lebt halt noch hinter dem mond und müsste wohl 90% aller hobbies als „zeitverschwendung“ ansehen, da man sich dort keine oder noch weniger fähigkeiten als bei computerspielen aneignet, die man später im berufsleben benötigt.

    und beim 2. kommentar hat jemand ein faible für verschwörungstheorien

    sowas und noch viel schlimmeres findet man heute aber überall zu hauf

  5. Den Tagesschau.de-Kommentaren würde ich eh keinen allzu großen Glauben schenken, da treiben sich nicht nur die Leute rum, die gerne konstruktiv und/oder intelligent sind…
    Aber dass Computerspiele eine Menge Zeit in Anspruch nehmen, ist ein guter Kritikpunkt sowie ein Fakt. Ich hab mich oft genug selbst dabei erwischt, an Tagen, wo ich nur wenig zu tun hatte, aber hätte lernen/ putzen/Instrument spielen sollen, einfach nur gezockt habe. Weg war der Tag, zack, es ist Abend. Oder auch als ich mir Nächte in Los Santos um die Ohren gehauen habe und es irgendwann wieder hell draußen wurde. Ich kann hier von mir aber nur als Einzelfall sprechen.
    Das ist eine reine Sache der Selbstdisziplin. Die kann ab einem bestimmten Zeitpunkt nur von einem selbst kommen und von den Eltern/Freunden nur noch unterstützt werden.
    Die Schuld auf die ganze Gesellschaft zu schieben, ist meiner Ansicht nach falsch.

    • Naja schon denn die Spieleindustrie wird hier auf eine schlechtere Stufe gestellt als z.b. die Filmindustrie. Die trägt auch nicht unbedingt zu mehr Bewegung bei Kindern und Jugendlichen bei wird aber auch staatlich gefördert.
      Das wird dann ganz gern mal unter den Tisch gekehrt.
      Auch das Argument das nur wenige die viele Videospiele konsumieren später Softwareexperten oder ähnliches werden ist einfach Schwachsinn.
      Hier bin ich auch wieder bei der Filmindustrie denn nicht jeder der viele Filme konsumiert wird später Schauspieler, Ton- oder Schnittechniker oder Regisseur.
      Nicht jeder der Musik konsumiert wird später Musiker, Sänger etc.
      Ich finde es also schon bedenklich wenn immer nur die Videospieleindustrie als das Übel dargestellt wird das sie einfach nicht ist.
      Es ist eine Form der Unterhaltung/Kunst und sollte/muss genauso gefördert werden wie andere Unterhaltungs/Kunstrichtungen auch oder andere Unterhaltungs/Kunstformen sollen eben genauso verteufelt werden denn sinnvoller und nutzbringender sind sie wahrscheinlich auch nicht nur wird der Aufschrei bei z.b. einer Vergewaltigung bei der der Täter frauenfeindliche Musik hört nie so groß sein wie bei Amokläufern die Shooter gespielt haben….

  6. Finde den 2 Kommentar sehr witzig, selbst vor 20 Jahren waren sich mit nichten alle Experten einig(oder was er da aufzählt als „menschen mit Expertise“). Aber klar wenn man immer nur Subjektiv an die Sache Computerspiele her ran gegangen ist kann man sich heute wie damals im Internet seine Meinung zurecht Recherchieren, wenn man das lange genug macht kann auch eigen Urin Krebs heilen, natürlich nur den eignen. Vor 30 Jahren war man sich auch einig das ein PC unnötig ist, wie der Bericht den Steve gepostet hat vor paar tagen ja bewiesen hat. Deutschland wird leider noch lange brauchen um sich auf Neuland richtig einzustellen, sei es nun mit der Start-Up Szene oder bei Entwicklungen wie E-Sport weil zu viele „Alt eingesessene“ an den Entscheider Positionen walten. Das es unserem Land nicht an kreativen Köpfen mangelt sieht man ja sehr oft, leider mangelt es dann an Finanzierungsmöglichkeiten oder anderer Hilfe für solche Leute, was wirklich schade ist.

  7. Ach das gibts doch zu jedem Thema. Kommentare auf großen Webseiten (Spiegel, T-Online usw) darf man einfach nicht ernst nehmen. Da sind so viele Trolle unterwegs die denken sie hätten die Lebensweisheit gelöffelt und wüssten alles besser…

    Wie war das noch neulich? Da wurde doch so ein Forentroll „verhaftet“ wegen Beleidigung. War ein Arbeitsloser zwischen 55 und 60 Jahren.
    Den Leuten ist dann halt langweilig und dann wird im Internet halt die Meinung zu jedem Thema rumposaunt bis mal einer Aufmerksamkeit schenkt

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