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Müssen Videospiele bald Warnhinweise tragen wie Tabak? Psychologen und die WHO arbeiten an der Pathologisierung von Videospielen und deren Online-Nutzung. Eine gefährliche Debatte.

Äußerst lesenswerter Artikel zum Thema Computerspielsucht und was daraus gemacht wird. Inhaltlich äußerst kompetent und nicht der übliche populistische Bullshit. Lest unbedingt mal rein!

Quelle: Süddeutsche.de

Danke an Marius für den Link!


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5 KOMMENTARE

  1. Ich bin zwar kein Experte, aber davon überzeugt (bis man mir was anderes beweist), dass Videospielsucht an sich kein Krankheitsbild ist, sondern ein Symptom von Krankheitsbildern wie Depression. Die „Realitätsflucht“, die gerne angeführt wird, passiert ja nicht aus Jux und Dollerei, bis man dann irgendwann mal merkt: Ups, ich bin ja süchtig. Man flieht nie ZU etwas, sondern VOR etwas. Bei diesem „Vor“ liegt das eigentliche Problem.

    Wir haben in Deutschland zu wenig Psychotherapeuten. Betroffene, die nicht gerade akut selbstmordgefährdet oder gefährlich für andere sind, warten eine gefühlte Ewigkeit, bis sie einen Termin bekommen, und die Finanzierung seitens der gesetzlichen Krankenkassen ist bei einigen Krankheitsbildern ein Witz. DA muss man ansetzen.

    Alkoholismus und Drogensucht haben ihre Wurzeln oft in einer Depression, einem Trauma oder ähnlichem. Natürlich müssen Alkoholismus und Drogensucht dann behandelt werden, aber weiter als Symptom gesehen, nicht als die eigentliche Krankheit. Ohne die Wurzel des Ganzen anzugehen, erreicht man höchstens eine temporäre Besserung. Genau so sieht’s bei Computerspiel-Sucht aus. Dass da Grenzen gezogen werden müssen, ab wann man von einer Sucht sprechen kann, ist klar – und auch, dass das verdammt schwer ist. Aber an dem Punkt darf man nicht aufhören. Die Ursache ist mit einer Diagnose einer Sucht noch lange nicht gefunden.

    • Gibt eher zu wenig Kassensitze, fähige Psychotherapeuten, die diese besetzen würden und eine Praxis eröffnen möchten (keine Privatpraxis) gibt es ausreichend. Für so einen Kassensitz bezahlt man einige tausend € Abkösesumme an den „Vorbesitzer“ (anders als bei den Landärzten, wo man in manchen Bundesländern als junger Azrt ordentlich Knete dafür bekommt, einen Sitz anzunehmen). Und Psychotherapeuten haben das nötige Startkapital nicht, da die Ausbilbungsbedingungen nicht nur im Vergleich zu Ärzten extrem prekär sind (lausig bezahlte Tätigkeit in einer Klinik + Ausbildungsinstitut, das selbst bezahlt werden muss)!

  2. Wer aber jeden Tag 3-4 Stunden vorm öffentlich rechtlichen Fernsehen sitzt, der ist nicht süchtig? korrekt! Wer das durchhält, der ist geistig schon als Zombie einzustufen.

    Ich geh heute auf morgen „danke Feiertag“ wieder 12-16 Stunden MTG daddeln und am Samstag ebenfalls, bin ich nun auch süchtig? Ich bin wirklich verzweifelt! bitte helft mir!

  3. blöd nur das man diese „drogen“ einfach so legal im ausland erwerben und über das böse internet in deutschland (möglicherweise per vpn ) runterladen kann.

    btw: WHO, alles spinner die von einer suchtfreuen welt träumen, dabei aber übersehen das es menschen gibt die eben diese süchte brauchen, sei es kaffe oder tabak oder medienkonsum.
    man könnte sich ja mal über was sinnvolles dort unterhalten, aber das interessiert nicht, die sind wie der strom in den leitungen, immer den weg des geringsten wiederstandes gehen.

  4. Wäre ja absolut lachhaft wenn Videospiele noch vor Alkohol mit Warnhinweisen versehen werden sollten..
    Wie nicht anders zu erwarten: „doch diese Arbeiten haben die Schwelle für die Online-Spielsucht so niedrig angesetzt, dass mit diesem Maßstab praktisch jede menschliche Verhaltensform als Sucht durchgehen könnte.“, spricht ja schon Bände, aber trotzdem.. An sich ist die Idee nicht die verkehrteste der Welt, vielleicht dann auch nur ein Warnhinweis bei Spielen mit erhöhtem Suchtpotential und für die Eltern oft unübersichtlichen Kaufdrang. Doch davor stehen meiner Meinung nach neben dem Alkohol noch ganz andere Suchtmittel wie Koffein, Zucker, Fast Food, schnelles Autofahren (mal „richtige“ Aufklärung auch wenns nicht unbedingt Sucht betrifft) usw.

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