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Die „Tagesschau“ fordert anonyme Kommentatoren und Verfasser von Hasskommentaren zu einem Video-Dialog auf. Bei der Aktion „Sag’s mir ins Gesicht“ stellen sich prominente ARD-Gesichter wie Anja Reschke und Isabel Schayani live auf Facebook ihren Kritikern, die dabei aus der Anonymität hervortreten sollen, teilte ARD-aktuell am Freitag in Hamburg mit. Den Anfang macht am Sonntag (28. Mai) um 19 Uhr Kai Gniffke, Erster Chefredakteur ARD-aktuell.

Schöne Idee. Das Problem ist halt, dass 90% der Hetzer und Pöbler auch nur im Netz so ne große Klappe haben. In so einem Dialog würden sie halt gnadenlos untergehen. Das wissen diese Menschen aber auch und hätten daher auch niemals die Eier, sich für sowas anzumelden. Lieber anonym im Netz weiterpöbeln.

Quelle: Meedia.de


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16 KOMMENTARE

  1. Wow, das könnte wirklich was geben. Ich habe Frau Reschke noch für Ihren besonnenen und verständnisvollen Umgang mit den Kritikern ihrer wohl recherchierten und faktennahen Berichte über Videospiele im Beitrag „Morden und Foltern als Freizeitspaß“ in Erinnerung…

  2. Hallo zusammen!

    Solange pauschal und unreflektiert die Vokabel „Hass“ gebraucht wird, ist eine Grundlage für eine Diskussion nicht gegeben. Solange journalistische oder auch normalsterbliche Sprachakrobaten nicht in der Lage sind, Hass von Wut, Zorn, Verärgerung, Abscheu, Groll oder auch nur scharfer, aber sachlicher Kritik abzugrenzen, kann keine Diskussion auf Augenhöhe stattfinden.

    Ganz davon abgesehen: Was soll eigentlich bei einer solchen Diskussion herauskommen? Einsicht und Selbstreflexion seitens der betroffenen Personen? Wohl kaum! Menschen haben sich schon immer auf unflätige Art und Weise Luft gemacht, bereits lange vor dem Internet. Morddrohungen, Beleidigungen, Anfeindungen und dergleichen sind kein Phänomen des Internetzeitalters.

    Natürlich kann es gut sein, den Dialog mit solchen Leuten zu suchen, allerdings ohne dass es von den Medien begleitet wird. Partikularinteressen sind partout herauszuhalten, wenn man eine ernsthafte und wahrhaftige Klärung bzw. Versöhnung anstrebt.

    Im Übrigen ist es ziemlich bigott von Dir, Steve, Dich gegen Hasskommentare auszulassen und ein paar Beiträge darunter Deiner positiven Meinung darüber Ausdruck zu verleihen, dass Helene Fischer gnadenlos, man könnte auch dem Wischi-Waschi-Sprachgebrauch der demokratiefeindlichen Opferfraktion folgen und „hasserfüllt“ sagen, ausgebuht worden ist.

    Auf bald!

    Theryn

    • Danke für deinen Beitrag.
      Mir fallen auch hin und wieder solche Widersprüche auf. Ich dachte, ich bilde mir das ein- wäre bei meinem Gesundheitsbild möglich.
      Danke.

    • Ich weiß nicht, irgendwie wirkt das für mich eher wie eine ziemlich erbärmliche Alibi-Veranstaltung.

      Eine Diskussion kann ja per Definition allein schon nur dann sinnvoll sein, wenn beide Parteien zumindest grundsätzlich mit der Einstellung reingehen, dass das Gegenüber theoretisch auch Recht haben könnte. Das würde ich hier aber auf keiner der beiden Seiten sehen – weder bei irgendwelchen pöbelnden Hatern, noch bei irgendwelchen selbstverliebten Tagesschau-Persönlichkeiten, die ja auch davon ausgehen grundsätzlich die Wahrheit für sich gepatchtet zu haben.

      Des Weiteren würde eine ernsthafte Diskussion auf Augenhöhe auch zwingend eine neutrale Moderation auf einer neutralen Plattform vorraussetzen. Genau das ist hier aber nicht gegeben, denn die ARD hat ja das Ruder vollständig in der Hand und bestimmt somit selbst, mit wem sich hier überhaupt auseinandergesetzt wird.

      Wohin der Hase dann läuft dürfte natürlich abzusehen sein. Ich würde schätzen, dass man sich dann natürlich gezielt die dümmsten Knallköpfe rauskrallen wird um sich im Anschluss dann wieder selbst dafür feiern zu können, wie man diese argumentativ vernichtet hat.

  3. Vorweg:
    Achtung: WoT!
    Scheinbar so sehr WoT, dass ich diesen Kommentar teilen muss.
    TL;DR am Ende.
    Ich bin selbstverständlich kein Hasskommentareschreiber, finde das Gebaren der ARD in dieser Situation aber unmöglich.

    Naja, also für mich eigentlich nur Selbstbeweihräucherung der ARD.
    Denn letztlich werden das „Angebot“ wahrscheinlich nicht viele annehmen, was dann natürlich eine Bestätigung für die ARD ist.
    Dabei ist das ganze Projekt eben von diskussionskultureller Sicht aus eine Farce.

    Da hätten wir zunächst mal den personellen Angebotskreis.
    Auf der Tagesschau werden eindeutig „Hasskommentatoren“ eingeladen, gleichzeitig soll das Projekt jedoch auch dazu dienen, „den Kontakt zu Fundamentalkritikern“ nicht abreißen zu lassen.
    Aber ist a obiger Einladung nicht jeder, der dort teilnimmt, erst mal ein Hasskommentator?
    Laut eigener Aussage will die ARD ja prüfen, ob diese Leute auch Hasskommentare schreiben, wenn sie das Gesicht des anderen sehen.
    Dafür wird in einen Videochat geladen. Aber ist die Bildübertragung bilateral?
    Oder sieht man nur die Moderatoren?
    (Also Fall A: ähnlich wie bei YouNow mit den Gästen, Fall B: ähnlich wie Twitch)
    Die Tagesschau behauptet dabei, zahlreiche Studien würden zeigen, dass weniger Hasskommentare geschrieben würden, wenn die Verfasser direkt mit der Reaktion des Adressaten konfrontiert werden.
    Und an dieser Stelle muss ich kurz zwischen schieben, wie enttäuscht ich hier von der ARD bin. Längst hat dieses unsägliche „Studien zeigen“ über soziale Medien auch Einzug in die etablierte Presse gefunden.
    Dabei wäre es echt schön, wenn ausgebildete Journalisten die Studien, die angeblich etwas ZEIGEN, dann auch tatsächlich ZEIGEN würden!
    Im Internet und mittlerweile auch bei der Tagesschau wird dieses inhaltslose „Studien zeigen“ oder „Studien legen nahe“ gerne verwendet, um die Beweislast umzukehren. Denn eigentlich muss ich das, was ich behaupte, auch beweisen.
    Aber hier wird einfach irgendwas behauptet, ein Studien zeigen hinterhergeworfen oder vorangestellt und schwupps, soll der Leser sich die Quelle mal raussuchen, was ich sage gilt!
    Dabei ist das doch nicht so schwer, ich z.B. beziehe mich während meines Textes auf Steves Quelle und diesen Text auf der Seite der Tagesschau:https://www.tagesschau.de/inland/sags-mir-ins-gesicht-101.html

    Ende 1/4

    • Und zu diesem komme ich jetzt.
      Für den Fall, dass die ARD das ganze als bilaterale Videokonferenz geplant hat, wird das ganze umso dreister.
      Denn hier würden zwei ganz gewaltig ungleiche Parteien gegenüberstehen.
      Auf der einen Seite die Tagesschau, produziert von der ARD, also mit einem riesigen öffentlich-rechtlichen Fundament, mit einer Millionen Facebook-Fans und Deutschlands vielleicht bekannteste Nachrichtensendung, auf der anderen Seite – ja, wer eigentlich?
      Ich persönlich vertrete die Ansicht, dass dieser „Hate“ gar nicht mehr geworden ist, sondern nun im Zuge der Digitalisierung eben öffentlich wird.
      Früher hat man das vor dem Fernseher vielleicht in den Bart genuschelt oder im Freundeskreis von sich gegeben.
      Die Situation lässt sich ganz gut mit der Darstellung von Kritikern im Fernsehen des zwanzigsten Jahrhunderts vergleichen.
      Nie zufriedene Miesepeter, die die Künstler einfach nicht Künstler sein lassen wollen, und einfach gerne irgendwelche Arbeiten verreißen.
      Dazu noch ein zynisches „Immer diese Kritiker!“.
      Dadurch, dass heute jeder bequem seine Meinung öffentlich machen kann, sind diese Kritiken nicht mehr an reichweitenstarke Medien gebunden.
      Es ist aber nicht jeder in der Lage, sich so gewählt und pointiert auszudrücken, wie ein Kritiker es kann (oder können sollte).
      Die artikulieren sich im realen Leben eben auch gerne mal so, das kann man natürlich kritisieren, aber deshalb ist doch ihre Meinung nicht weniger wert.
      Oft bestehen solche Posts aber auch nur aus „du verfluchte Hure!“ oder ähnlichem. In diesem Fall ist es auch für den Empfänger schwer herauszufinden, womit er sich den Unmut des Verfassers auf sich gezogen hat.
      Wenn da aber steht „du verfluchte Hure!!! ihr von der tagesschau berichtet einseitig!!11!“ oder so, ist es halt schon schwieriger.
      Es kann sich eben nicht jeder gut ausdrücken.
      Nicht jeder hat das in der Schule gut gelernt, aber deswegen wird man ja nicht gleich unmündig. Berechtigterweise kann man einwerfen, dass man sich im öffentlichen Diskurs auch entsprechend zu verhalten hat. Das funktioniert aber offenbar nicht, wozu es zu einer Abwägungsproblematik zwischen Meinungsfreiheit und persönlichem Ehrschutz kommt.
      Vielleicht ist die ganze Hate-Speech-Debatte aber auch eine neue Quadratur des Kreises.

      • Also ich weiß leider nicht, warum der zweite Teil nie übersandt wird, ich gebe es auf, der obige Teil ist Teil 3.
        Im zweiten Teil sage ich, dass die Sichtung von Studien essentiell dafür ist, um deren Aussagekraft zu bewerten.
        Dann ein paar Beispiele für Hate im Twitch-Chat
        Außerdem hätte ich diese Studien aufrichtig gerne gesehen, denn ich kann mir ihre Ergebnisse nur im Bezug auf Fall A erklären.

    • Nun steht diese Person X der Tagesschau gegenüber.
      Ich konnte dem Artikel nicht entnehmen, über welche Plattform das geschehen soll.
      Aber wahrscheinlich wird die ARD eine Art Hausrecht haben. Zudem ist ja auch kein wirkliches Thema vorgegeben, wollen sie sich einfach nur beleidigen lassen?
      Dazu kommt wohl, dass die obige Person dann mit dem Moderator, der ausgebildeter Journalist ist, im Videochat hockt. Dieser wird erstere argumentativ wohl auseinandernehmen, während die Mehrheit der Zuschauer, gerade weil es ja eine „Anti-Hate-Speech“-Veranstaltung ist, auf Seiten des Moderators stehen, der sich ja gerade heldenhaft gegen die Hater stellt.
      Und die Folgen wären unfair, denn währen der Moderator obigen öffentlich-rechtlichen Apparillo hinter sich hat um das ganze aufzufangen, steht die einfache Person alleine da.
      Dazu steht hinter der Tagesschau Organisation, während es ein Kollektiv der „Hater“ gar nicht gibt.

      Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass in diesem Szenario weniger Hasskommentare entstehen. Schließlich müssen sich die Teilnehmer der ARD quasi ausliefern. Und natürlich wollen diese nicht in der Öffentlichkeit stehen, sonst wären sie ja in der Öffentlichkeit tätig.
      Gerade auf Facebook ist es mir lieber, man kann im Schutze der Anonymität seine Meinung äußern, als dass man Angst davor haben muss. Denn egal in welches politische Lager man gehört, Facebook ist keine seriöse Diskussions- oder Debattierplattform. Gerne wird ad hominem argumentiert oder sich gegen jemanden zusammengeschlossen, der nicht der in den Kommentarspalten einer konkreten Seite vorherrschenden Meinungsströmung angehört.
      Letztlich sind diese Meinungen dann nämlich nicht weg, man muss sie bloß nicht lesen.
      Dabei hätte das ganze ja ein echt starkes Projekt werden können, hätte man es unter anderen Voraussetzungen, z.B. Diskussionsrunde zu einem brisanten Thema(hier hätte man auch vielleicht schön verdeutlicht, wie es zu diesen Hatekommentaren kommt) und unter einer anderen Prämisse (nicht als Beweis irgendwelcher Studien, sondern als offener kritischer Dialog) gestartet.

      TL;DR:
      Die Tagesschau möchte sich gerne selbst auf die Schulter klopfen, Leute zur Vertretung ihrer Meinung in die Öffentlichkeit ziehen ist Mist, Netzanonymität finde ich wichtig.

  4. Das würde dann doch eh so inszeniert, dass Reschke und Co wie die krassen Smartasses aussehen, während ihre „Kontrahenten“ genau so wenig Antwortzeit bekommen, dass es ohnehin keine „Diskussion“, sondern eine Hinrichtung ist.

      • Damit machst du es dir zu einfach Steve.

        Klar kannst du die Presse nicht pauschal alle als Lügner hinstellen.

        Aber es kommt nunmal oft genug vor das die Wahrheit sich so zurechtgedreht wird das sie ins Bild des Journalisten passt.
        Sei es dadurch das man vom Gegenüber nur gesprächsfetzen veröffentlicht die man schön aus dem Kontext gerissen hat um sie anschließend gegen einen zu verwenden. Oder das man Leuten dinge in den Mund legt die sie so nie gesagt haben.

        Der Journalist von heute ist nicht unbedingt auf der Suche nach der Wahrheit sondern auf der Suche nach der möglichst besten Schlagzeile.

        Es ist somit kaum verwunderlich das die Generation Internet einfach das vertrauen in die Presse verliert.
        Im Internet findest du zu beinahe jeder offiziellen Wahrheit ne andere Wahrheit.

        An sowas ist die Presse dann halt selber Schuld.

        Von den öffentlichrechtlichen habe ich aber keinen Funken Respekt, eine Institution die sich nur am Leben erhalten kann
        in dem man den Bürger mit Mafia ähnlichen Methoden das Geld aus der Tasche zieht, obwohl man ihre Medien nicht konsumieren will. Während man seinen offiziellen Traumgehälter in den Allerwertesten schießt, hat für mich einfach alle glaubwürdigkeit verloren.

        • eigentlich zahlen wir GEZ gebühren, damit eine neutrale berichterstattung möglich ist. so ist zumindest die theorie.

  5. Ich weiß nicht ob du mitbekommen hast das exakt die selbe Idee vor einiger Zeit schon einmal von einem öffentlich rechtlichen YouTube Format initiiert wurde,namentlich Jäger & Sammler.

    Dort arbeiten Gebührenfinanziert so unsägliche Personen wie „Susie Grime“, Männerhasserin und Feminazi.

    Da deren Format leider ein totaler Reinfall ist und weder viele Abos, noch viele Klicks generiert (trotz relativ hohem Produktionsaufwand dank GEZ Gebühren) wurde auch den Hatern vorgeschlagen in einem offenen Dialog mit ihnen zu treten. Als Beispiele hatten sie dafür 3 Yt Kanäle herauspickt, die angeblich am meisten Hass verbreiten. Namentlich waren das „Der Doktorant“ „Die vulgäre Analyse“ und „Dorian der Übermensch“, die haben hauptsächlich Videos gegen die Männerhasserin Susie Grime produziert. In ihren Videos haben die drei diese Hardcore Feministin argumentativ völlig auseinander genommen.

    Und witzigerweise haben diese 3 „Hassyoutuber“ zugesagt zum treffen zu kommen und einen offenen Dialog auch mit mit 2 anderen „Jägern und Sammlern“ zu führen, also quasi 3vs3.

    Durch die Art ihrer Videos hat zB „die vulgäre Analyse schon Morddrohungen bekommen“ und „der Doktorant“ fürchtete um seine an seine Anstellung an einer Universität. So wollten sie sich so verkleiden das ihre Identität verborgen bleibt aber trotzdem von Angesicht zu Angesicht mit den 3 Vertretern der „Jäger und Sammler“ in Berlin diskutieren. Allerdings waren diese nicht dazu bereit das die beiden mit „Verkleidung“ erscheinen. Was den Verdacht erhärtet was von vielen im Vorhinein vermutet wurde, sie waren nicht an einer sachlichen Diskussion interessiert, sondern an einer Inszenierung und wohl auch der Offenbarung der Identitäten. So kam es leider zu keinem Dialog.

    Wer mehr über die Hintergründe und den anschließenden Shitstorm gegenüber dem ZDF, der Produktionsfirma die für das ZDF arbeitet und die „Jäger und Sammler“ als solches wissen will, dem kann ich die Videos von „Der Doktorant“ empfehlen.

    Selbst wenn man sich sachlich mit diesen ARD Persönlichkeiten auseinander setzen würde, wäre die Gefahr hoch danach von Repressalien der verschiedenen extremen Lager die sich dadurch auf den Schlips getreten fühlen betroffen zu sein. Und ob das den Job oder sogar das Leben wert ist…ich denke eher nicht.

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