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Überraschende Wende im Streit zwischen der ARD und TV-Experte Mehmet Scholl: Sender und Ex-Spieler haben sich nun doch auf eine Vertragsauflösung geeinigt […] Scholl war neun Jahre lang Fußballexperte im Ersten, zuletzt war es aber wegen der Doping-Berichterstattung im Rahmen des Confed Cup in Russland zum Streit gekommen.

Ich bedauere diese Entwicklung zutiefst. Scholl war ein Experte mit „Ecken und Kanten“, der nie davor zurückgeschreckt ist, auch mal „unbequeme Wahrheiten“ anzusprechen – außerdem waren seine Sprüche echt kult (Stichwort: Gomez). Die Hexenjagd, die zuletzt vor allem in den sozialen Netzwerken auf ihn veranstaltet wurde, war sicherlich am Ende der entscheidende Faktor. Dass die ARD in solchen Dingen kein Rückgrad besitzt, hat man vor zwei Jahren auch im Falle Xavier Naidoo/ESC gesehen. Jetzt wird auf seinen Platz ein typischer TV-Fußball-Experte gesetzt – ein „diplomatischer Langweiler“ halt (siehe Hitzlsperger und co). Sehr schade!

Quelle: T-Online.de


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17 KOMMENTARE

  1. Meines Wissens nach, muss hier auf einen Beitrag bei den Nachdenkseiten dazu verweisen: http://www.nachdenkseiten.de/?p=39596, hat Scholl, seines Zeichens vehementer Kämpfer gegen Doping, den Bericht der ARD kritisiert, weil er zu sehr ins derzeitige „Russland-Bashing“ eingebettet ist.
    Sprich: Scholl ist/war dafür, eine Aufklärung im Sport-Doping, insbesondere im Fußball, zu betreiben. Aber er ist nicht dafür, dass ständig „nur“ auf Russland abgezielt wird, wo andere Nationen auch systematisches Doping betrieben haben (siehe USA in den 90ern, DDR, auch die so saubere BRD).

    Was genau hinter den Kulissen für Worte gefallen sind, wissen wir alle nicht. Aufgrund der harschen Reaktion seitens der ARD werden sicherlich keine blumigen Worte ausgetauscht worden sein…
    Schade, dass „die Mächtigen“ Menschen mit Format, bzw. Ecken und Kanten, gegen Menschen austauschen, die einfach alles mittragen.

  2. Ecken und Kanten sind ja absolut ok, aber manche Sprüche gegen (Ex)Kollegen waren einfach zu heftig… und dann auch noch vehement das Doping im Fußball als nicht-existent, weil sinnlos zu bezeichnen, und eben im aktuellen Fall die Themen-Vorgaben des Arbeitgebers zu ignorieren / abzulehnen und die Arbeit zu verweigern, ist einfach nicht in Ordnung… insofern finde ich die Trennung durchaus verständlich.

  3. Dass Scholl nicht über Doping sprechen wollte fand ich nicht gut. Aber da jetzt so ein Drama draus zu machen ist schlicht übertrieben. Er war ein sehr guter Experte, schade!

  4. Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Ich mochte ihn als TV Experten nicht so gerne, ich finde was das angeht hat Oliver Kahn eine unglaubliche Entwicklung gemacht und ist in seinem TV-Job wenn er denn mal da ist absolute klasse.

  5. IMHO ist das kein Verlust. Die Gesichter und Aussagen sind so austauschbar wie Twix aus der linken und rechten Fabrik. Das liegt nicht mal unbedingt an den Personen selbst, sondern ist dem Format geschuldet. In den drei Minuten, denen ihnen eingeräumt wird, kannst du kein gutes Programm entwickeln.

  6. Ich fand Scholl auch toll. Eben genau wie du sagst… Der hat auch mal Wahrheiten ausgesprochen, die heute gerne weggelassen werden. Der Nachfolger kann eigentlich nur schlechter werden. Schade!

  7. Am Ende entscheidet halt der Arbeitgeber. Und dessen Verhalten kann ich hier eigentlich schon nachvollziehen. Doping ist nunmal ein grosses Problem im Sport und ich sehe keinen Grund, da keinen Beitrag drüber zu senden. Es wird eher zu wenig in die Richtung gemacht. Und das hat Scholl als Angestellter entweder zu akzeptieren oder er geht. Dass er sich für letzteres entschieden hat (es war ja schlussendlich seine Entscheidung sich querzustellen) ist für mich völlig unverständlich.

    • Wtf es ist öffentlich rechtliches fernsehen und ein (!) Bericht, den er aus seiner moralischen Anschauung nicht tragen will. Es ist aus meiner Sicht selbstverständlich, dass auch der Arbeitnehmer mal (natürlich nicht regelmäßig) sagen kann (können muss), dass er nicht mitzieht.
      Aus meiner Sicht gehört ’sowas‘ u.a. zur Funktion eines Experten, dass er nicht der Knecht vom Sender ist, sondern relativ frei sagen kann, was er will.
      Ehrenmann, dass er sich nicht hat zwingen lassen.

  8. Vor paar Tagen hieß es doch noch, „man freue sich auf eine Zusammenarbeit auch bei der WM 2018″….was für Ratten. Dafür zahlt man natürlich auch noch 17,50 im Monat, könnte Kotzen.

    • Er hat ja selbst in seinem Radio (?) Format gesagt, dass er gefordert hat, den Bericht übers Doping nicht zu senden, sonst geht er. Da kann man als Redaktion schon sagen, dass der Experte zwar seine Meinung haben darf, aber nicht über die Berichterstattung von (Sport)Journalisten zu entscheiden hat, zumal das Thema ja nicht ganz uninteressant ist und evtl. nächstes Jahr noch wichtiger sein kann.

      Das Berichten über Doping und Scholl sind ja schon lange ein Thema, die Frage ist eher, warum er darauf immer so angesäuert reagiert.

      • Dann tut es mir leid sofern ich es falsch interpretiert habe.

        Hatte nur einen Ausschnitt von ihm gehört in dem er sagte, dass er es nur an diesem Tag, aufgrund der guten Stimmung, nicht wollte. Und darum gebeten hat es an einem anderen Tag zu senden. Da seiner Darstellung nach jedesmal wenn eine gewisse Sendeanstalt an der Reihe war den Programmablauf festzulegen mit Doping begonnen wurde.
        Also war er nicht gegen die Berichterstattung an sich.
        Kann die Entscheidungen beider Seiten nachvollziehen.

  9. Als Sender darf man sich aber auch von so einem Experten nicht unter Druck setzen lassen. Er wollte diese Doping-Berichterstattung nicht und ist einfach mal abgehauen.
    Ganz ehrlich, mit so einem Typen kann man dann halt auch nicht vernünftig arbeiten. Ich fand es schon respektabel, dass man sich überhaupt noch mal mit ihm an einen Tisch gesetzt hat, ich hätte ihn direkt vom Hof gejagt.

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